Die Romane Vargas Llosas faszinieren gleichermaßen Literaturkritiker wie Genussleser: „Unputdownable“ lautet das ebenso triviale, wie zutreffende Attribut mit dem die populäre Tagespresse die Romane des Hispano-Peruaners versehen hat, „zeitlose Weltliteratur“ der Status, den die Literaturkritik den Werken Mario Vargas Llosas zuspricht.
Die literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit seinen Werken konzentriert sich schon zu Beginn der Rezeptionsgeschichte stark auf die technischen Fertigkeiten Vargas Llosas und betont immer wieder deren hohen Anspruch und außergewöhnliche Ausführung.
Dass die erzähltechnischen Aspekte seines Werkes in das Zentrum der wissenschaftlichen Diskussion rücken, ist nicht zuletzt auf die Aktivitäten des Autors selbst zurückzuführen. Vargas Llosa beschränkt sich nicht auf die praktischen Aspekte literarischen Schaffens, nämlich das Schreiben von Fiktionen, sondern beschäftigt sich ebenso ausgiebig mit den theoretischen Belangen seines Metiers. Neben Essays und größeren Arbeiten zu Werken zeitgenössischer und klassischer Autoren lässt er dabei auch sein eigenes Werk nicht unreflektiert. Vargas Llosa geht soweit, eine "Theorie des Romans" zu entwickeln, die sowohl seine eigenen Erfahrungen als Schriftsteller, als auch die Auseinandersetzung mit den Werken anderer Autoren verarbeitet.
Weite Teile dieser erzähltheoretischen Arbeiten widmen sich der Organisation des narrativen Materials. Vargas Llosa entwickelt dabei eine eigene Terminologie narrativer Techniken. Vier erzählerische Vermittlungsmethoden stehen hier immer wieder im Vordergrund: die "vasos comunicativos", die "caja china", die "muda" und der "dato escondido". Die vorliegenden Arbeit stellt diese Erzähltechniken vor, beschreibt ihre Funktionsweisen und analysiert die Umsetzung der Techniken innerhalb der Prosa Vargas Llosas. Als Untersuchungsgegenstand dienen dabei zwei Romane des Autors: "Das grüne Haus" und "Der General und sein Frauenbatallion".
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Vorgehenweise
- 2. Eine kurze Einführung in die Romane
- 2.1 La casa verde
- 2.1.1 Die Gliederung – Ein Schaubild
- 2.1.2 Zusammenfassung der Handlungsstränge
- 2.2 Pantaleón y las visitadoras
- 2.2.1 Die Gliederung – Ein Schaubild
- 2.2.2 Zusammenfassung der Handlung
- 3. Die Acotaciones in Pantaleón y las visitadoras
- 4. Die Erzähltechniken des Mario Vargas Llosa
- 4.1 Fragmentierung
- 4.1.2 Fragmentierung in La casa verde
- 4.1.3 Fragmentierung in Pantaleón y las visitadoras
- 4.2 Die Technik der Caja china
- 4.2.1 Die Caja China in La casa verde
- 4.2.2 Die Caja China in Pantaleón y las visitadoras
- 4.3 Die Technik der Vasos comunicantes
- 4.3.1 Die Vasos comunicantes in La casa verde
- 4.3.2 Die Vasos comunicantes in Pantaleón y las visitadoras
- 4.4 Die Technik der Muda o el salto cualitativo
- 4.4.1 Muda o el salto cualitativo in La casa verde
- 4.4.2 Muda o el salto cualitativo in Pantaleón y las visitadoras
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Erzähltechniken Mario Vargas Llosas anhand seiner Romane „La casa verde“ und „Pantaleón y las visitadoras“. Ziel ist es, die charakteristischen Merkmale seines Stils zu analysieren und zu beschreiben, seine innovativen narrativen Strategien zu identifizieren und deren Bedeutung für das Verständnis seiner Werke zu beleuchten.
- Analyse der narrativen Fragmentierung in Vargas Llosas Romanen
- Untersuchung der „Caja china“ als erzählerische Technik
- Beschreibung und Analyse der „Vasos comunicantes“ als erzählerisches Prinzip
- Erörterung der Technik der „Muda o el salto cualitativo“
- Vergleich der Erzähltechniken in „La casa verde“ und „Pantaleón y las visitadoras“
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Problemstellung dar: die Untersuchung der Erzähltechniken Mario Vargas Llosas. Sie benennt die Zielsetzung der Arbeit – die Analyse der narrativen Strategien in „La casa verde“ und „Pantaleón y las visitadoras“ – und beschreibt die Vorgehensweise. Der hohe Stellenwert von Vargas Llosa in der Literatur und die Fokussierung der Literaturwissenschaft auf seine Erzähltechniken werden hervorgehoben.
2. Eine kurze Einführung in die Romane: Dieses Kapitel bietet einen knappen Überblick über die beiden Romane, „La casa verde“ und „Pantaleón y las visitadoras“, um den Kontext für die folgende detaillierte Analyse der Erzähltechniken zu schaffen. Es skizziert die Handlung und Struktur der Romane und bereitet den Leser auf die anschließende Analyse vor.
3. Die Acotaciones in Pantaleón y las visitadoras: Dieses Kapitel befasst sich mit den Acotaciones, also den Regieanweisungen, im Roman „Pantaleón y las visitadoras“. Es analysiert ihre Funktion und Bedeutung im Rahmen der Gesamtkomposition des Romans. Die Analyse geht vermutlich auf die Rolle dieser Elemente für die erzählerische Strategie ein und beleuchtet deren Einfluss auf die Wirkung des Textes.
4. Die Erzähltechniken des Mario Vargas Llosa: Das zentrale Kapitel der Arbeit analysiert detailliert vier spezifische Erzähltechniken Vargas Llosas: Fragmentierung, Caja china, Vasos comunicantes und Muda o el salto cualitativo. Für jede Technik wird deren Anwendung in beiden Romanen untersucht und deren Bedeutung im Kontext des Gesamtwerkes erläutert. Der Vergleich der Anwendung der Techniken in den unterschiedlichen Romanen ist ein zentrales Element dieses Kapitels.
Schlüsselwörter
Mario Vargas Llosa, Erzähltechnik, La casa verde, Pantaleón y las visitadoras, Fragmentierung, Caja china, Vasos comunicantes, Muda o el salto cualitativo, Romananalyse, narrative Strategien, südamerikanische Literatur.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der Erzähltechniken Mario Vargas Llosas in „La casa verde“ und „Pantaleón y las visitadoras“
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit analysiert die Erzähltechniken des peruanischen Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa anhand seiner Romane „La casa verde“ und „Pantaleón y las visitadoras“. Der Fokus liegt auf der Identifizierung und Beschreibung charakteristischer Merkmale seines Stils und der innovativen narrativen Strategien.
Welche Erzähltechniken werden untersucht?
Die Arbeit untersucht im Detail vier spezifische Erzähltechniken: die narrative Fragmentierung, die „Caja china“ (chinesische Schachtel), die „Vasos comunicantes“ (kommunizierende Gefäße) und die „Muda o el salto cualitativo“ (stummes oder qualitatives Sprung). Die Anwendung dieser Techniken wird in beiden Romanen verglichen und im Kontext der Gesamtwerke erläutert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: eine Einleitung mit Problemstellung, Zielsetzung und Vorgehensweise; eine kurze Einführung in die beiden Romane; ein Kapitel zur Analyse der Acotaciones (Regieanweisungen) in „Pantaleón y las visitadoras“; ein zentrales Kapitel zur detaillierten Analyse der vier genannten Erzähltechniken; und abschließend ein Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter erleichtern die Orientierung.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die charakteristischen Merkmale von Vargas Llosas Erzählstil zu analysieren und zu beschreiben. Sie möchte seine innovativen narrativen Strategien identifizieren und deren Bedeutung für das Verständnis seiner Werke beleuchten. Ein wichtiger Aspekt ist der Vergleich der Anwendung der Techniken in den beiden untersuchten Romanen.
Welche Romane werden analysiert?
Die Analyse konzentriert sich auf zwei Romane von Mario Vargas Llosa: „La casa verde“ und „Pantaleón y las visitadoras“. Beide Romane dienen als Fallstudien zur Untersuchung der spezifischen Erzähltechniken.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Mario Vargas Llosa, Erzähltechnik, La casa verde, Pantaleón y las visitadoras, Fragmentierung, Caja china, Vasos comunicantes, Muda o el salto cualitativo, Romananalyse, narrative Strategien, südamerikanische Literatur.
Wo finde ich eine detaillierte Zusammenfassung der Kapitel?
Die Arbeit enthält eine detaillierte Zusammenfassung jedes Kapitels, die die wichtigsten Inhalte und die Argumentationslinie jedes Abschnitts beschreibt.
Welche Rolle spielen die Acotaciones in der Analyse?
Die Acotaciones, also die Regieanweisungen, im Roman „Pantaleón y las visitadoras“, werden in einem eigenen Kapitel analysiert. Die Analyse untersucht deren Funktion und Bedeutung für die erzählerische Strategie und deren Einfluss auf die Wirkung des Textes.
- Quote paper
- Christian Meister (Author), 2003, Die Erzähltechniken Mario Vargas Llosas am Beispiel von "La casa verde" und "Pantaleón y las visitadoras", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20230