Was ist eine Theorie? Wenn im Alltag von einer Theorie die Rede ist, bezieht es sich meist auf unsichere Erkenntnisse oder Vermutungen. Das hat mit der wissenschaftlichen Definition aber kaum etwas gemeinsam. In der Wissenschaft bezeichnet der Begriff Theorie ein Konzept zur Beschreibung der Welt. Das Wort selbst stammt aus dem Griechischen „theorein“ und bedeutet ursprünglich beobachten, betrachten, schauen. Damit gemeint war die Betrachtung der Wahrheit durch reines Denken unabhängig ihrer Realisierung.
Aber was stellt eine Theorie heutzutage in einem wissenschaftlichen Kontext dar?
Es gibt viele Antworten und nur wenige Übereinstimmungen, nämlich einen Mangel an Einigkeit was eine Theorie genau bedeutet. Ein ganz treffendes Zitat aus dem Jahre 1990 stammt von Gioia und Pitre: „Theory is a statement of concepts and their interrelationships that shows how and/ or why a phenomenon occurs.“2
Eine produktivere Frage um diese Thematik deutlicher zu machen, wäre aber beispielsweise: Was ist ein theoretischer Beitrag und vor allem, was ist ein nützlicher theoretischer Beitrag? Teil des Problems, das flüchtige Konzept der theoretischen Beiträge abzugrenzen ist, dass Organisations- und Managementstudien ein vielseitiges Feld sind und noch dazu eins mit vielen Beteiligten.3
Es stellt sich die Frage, ob es überhaupt eine Übereinstimmung von theoretischen Beiträgen gibt oder es diese überhaupt geben kann?
In dieser Arbeit soll nicht die Suche nach der „einen“ Theorie erfolgen, sondern vielmehr der Frage nachgegangen werden, was zu der Entwicklung von nützlichen theoretischen Beiträgen und guten Organisationstheorien führt. Welche Qualitätsmerkmale lassen sich identifizieren und welche methodischen Empfehlungen herausarbeiten?
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsveræichnis.
- 1. Einleitung
- 2. Was sind Organisationstheorien und wozu braucht man sie?
- 3. Gute Theorien
- 3.1 Aktuelle Dimensionen fiir theoretische Beiträge
- 3.2 Gap-Spotting (Lücken-Entdecken)
- 3.3 Problematization (Problematisierung)
- 4. Fazit
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung guter Theorien im Bereich der Organisationstheorien. Sie untersucht, welche Qualitätsmerkmale und methodischen Empfehlungen zu nützlichen und interessanten theoretischen Beiträgen führen. Die Arbeit analysiert verschiedene Ansätze zur Theoriebildung, darunter die Dimensionen Originality und Utility, die Methode des Gap-Spotting sowie die Problematisierungs-Methodik.
- Qualitätsmerkmale guter Theorien
- Methodische Empfehlungen für die Theorieentwicklung
- Die Dimensionen Originality und Utility
- Gap-Spotting (Lücken-Entdecken)
- Problematization (Problematisierung)
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Organisationstheorien ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: Was führt zur Entwicklung von nützlichen theoretischen Beiträgen und guten Organisationstheorien?
Kapitel 2 beleuchtet die Relevanz von Organisationstheorien für die Gesellschaft und das alltägliche Leben. Es wird erläutert, wie Organisationstheorien das Entstehen, Bestehen, den Sinn und Zweck, den Wandel und die Funktionsweisen von Organisationen erklären und verbessern können.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit den Qualitätsmerkmalen und methodischen Empfehlungen für die Entwicklung von guten Theorien. Es werden die Dimensionen Originality und Utility sowie die Methode des Gap-Spotting vorgestellt und analysiert.
Kapitel 3.1 untersucht die Dimensionen Originality und Utility als wichtige Kriterien für die Entwicklung interessanter theoretischer Beiträge. Es wird erläutert, wie Originality durch die Erweiterung und Hinterfragung von vorhandenem Wissen zu einem neuen Blickwinkel führt und Utility durch den wissenschaftlichen und praktischen Nutzen einen Mehrwert für Forschung und Praxis schafft.
Kapitel 3.2 beleuchtet die Methode des Gap-Spotting, bei der Lücken in der vorhandenen Literatur identifiziert oder geschaffen werden, um diese zu füllen. Die Arbeit zeigt jedoch auch die Grenzen dieser Methode auf, da sie die grundlegenden Annahmen der bestehenden Literatur nicht in Frage stellt und dadurch die Entwicklung von wirklich interessanten Theorien erschwert.
Kapitel 3.3 stellt die Problematisierungs-Methodik vor, die als Alternative zum Gap-Spotting dient. Diese Methodik zielt darauf ab, Annahmen herauszufordern und in Frage zu stellen, sowohl die eigenen als auch die anderer theoretischer Positionen. Die Arbeit beschreibt die methodischen Grundsätze der Problematisierung und erläutert, wie diese zu neuartigen Forschungsfragen und interessanteren Theorien führen kann.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Organisationstheorien, Theorieentwicklung, Qualitätsmerkmale, methodische Empfehlungen, Originality, Utility, Gap-Spotting, Problematization, Forschungsfragen, wissenschaftlicher Beitrag, Organisationspraxis, Management, Wissenschaftsgeschichte, wissenschaftliche Erkenntnisgewinnung, wissenschaftliche Methodik.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2011, Die Entwicklung guter Theorien – Qualitätsmerkmale und methodische Empfehlungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202610