Im ersten Teil meiner Hausarbeit möchte ich kurz den Weg zu diesem Schulter-schluss von Geist und Macht weitestgehend chronologisch nachzeichnen, um dann die Sozialdemokratische Wählerinitiative im Bundestagswahlkampf 1969 vorzustellen. 1969 wurde Willy Brandt der erste sozialdemokratische Bundeskanzler der Bun-desrepublik Deutschland. Wie groß war der Anteil der SWI an diesem Erfolg?Gallionsfigur der Initiative, so wurde schon bei der ersten Recherche zum The-ma schnell deutlich, war Günter Grass. Seine Popularität als Schriftsteller war der Magnet für die Wahlkampfveranstaltungen. Gegenwärtig wird er in weiten Teilen der Gesellschaft durch sein Israel-kritisches Gedicht, aber vor allem durch seine 2008 bekanntgewordene Mitgliedschaft in der Waffen-SS, von der er in seiner Autobiografie Beim Häuten der Zwiebel erzählt, politisch im rechten Spektrum gesehen.4 Warum engagierte er sich überhaupt politisch? Und gerade so aufopfernd für die SPD, die in den 60ern noch in weiten Teilen der Bevölke-rung als kommunistische Partei galt? Diese Fragen werden in dieser Arbeit be-antwortet.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Annäherung von Geist und Macht
- Intellektuelle in ihrem Element: Wahlkampf in Buchform
- Wahlkontor deutscher Schriftsteller
- Günter Grass' Wahlkampfreise 1965
- Schulterschluss von Geist und Macht
- Der Berliner Kreis
- Die Wahlzeitschrift dafür
- Die Wahlkampfreise
- Nach der Bundestagswahl 1969
- Die Personalie Günter Grass
- Die Beziehung zu Willy Brandt
- Die Beziehung zu der eigenen Vergangenheit
- Nachwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Sozialdemokratische Wählerinitiative (SWI) im Kontext der Bundestagswahlkämpfe 1965 und 1969 und beleuchtet insbesondere die Rolle des Schriftstellers Günter Grass innerhalb dieser Initiative. Ziel ist es, die enge Verflechtung von Geist und Macht, von Intellektuellen und Politikern in dieser Zeit zu untersuchen und zu ergründen, warum sich Grass trotz seiner ambivalenten Vergangenheit für die SPD engagierte.
- Die enge Verflechtung von Intellektuellen und Politikern im Kontext der SWI
- Das Engagement von Günter Grass für die SPD
- Die Rolle der SPD im Wahlkampf und die Entwicklung zur Volkspartei
- Die Bedeutung des Godesberger Programms für die SPD
- Die politische Positionierung von Günter Grass im Kontext der 1960er Jahre
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort stellt die SWI als ein Beispiel für die enge Verflechtung von Intellektuellen und Politikern im Kontext der Bundestagswahlkämpfe der 1960er Jahre vor.
Im zweiten Kapitel werden die Anfänge der SWI und die Rolle von Intellektuellen im Wahlkampf beleuchtet. Es werden verschiedene Publikationen und Aktionen erwähnt, die die SPD in dieser Zeit unterstützten.
Das dritte Kapitel behandelt die konkrete Zusammenarbeit von Intellektuellen mit der SPD innerhalb der SWI. Es werden unter anderem der Berliner Kreis, die Wahlzeitschrift und die Wahlkampfreisen der SPD diskutiert.
Im vierten Kapitel wird die Person Günter Grass im Kontext seiner Beziehung zu Willy Brandt und seiner eigenen Vergangenheit beleuchtet.
Schlüsselwörter
Sozialdemokratische Wählerinitiative, Bundestagswahlkampf, 1965, 1969, Günter Grass, SPD, Willy Brandt, Godesberger Programm, Intellektuelle, Politik, Geist und Macht, Verflechtung, Wahlkampf, Literatur, Politische Engagement, Deutschland, Kalter Krieg.
- Quote paper
- Niklas-Max Thönneßen (Author), 2012, Die Sozialdemokratische Wählerinitiative, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202865