In dem vorliegenden Buch habe ich die Sehnsüchte, Phantasien und Träume, die das tägliche Leben „bereichern“ benannt und dargestellt.
Im Anschluss daran werden die einzelnen Bereiche aus Sicht der unterschiedlichen Disziplinen diskutiert und auf die unterschiedlichen Altergruppen (Kinder, Erwachsene) übertragen, beziehungsweise angewendet.
Der Leser wird aktiv in das Buch einbezogen, indem er regelmäßig dazu aufgefordert wird, sich zu einzelnen Fragen zu positionieren.
Kinder, Jugendliche und Erwachsene kommen mit ihren Träumen und Wünschen zu Wort.
In einem weiteren Schritt habe ich den Versuch unternommen, schlechte Gewissen zu erleichtern, Mut zu machen, die persönlichen Probleme in Angriff zu nehmen und nach Lösungswegen für das eigene Leben zu suchen. Das Buch versteht sich als Lebenshilfe in der täglichen Arbeit im Pfarramt, aber auch als Diskussiongrundlage für den Unterricht an der Schule.
Inhaltsverzeichnis
Gedanken zum Einstieg in die Problematik
1. Phantasie
- Phantasie und phantastisch
- Was ist Phantasie
- Die kindliche Phantasie
- Die Gute Nacht Geschichte
- Selbst Geschichten erfinden
- Die unsichtbaren Freunde
- Unsichtbare Freunde sind ein Zeichen von Einsamkeit
- Was können Eltern tun?
- Die Geschichte eines achtjährigen Mädchens
- Die Rolle der Phantasie im Leben der Erwachsenen
Die gelenkte Phantasiereise
Die halboffene Phantasiereise
Die offene Phantasiereise
- Die fünft Schritte einer Phantasiereise
- Anwendungsmöglichkeiten der Phantasiereise
- Eine Phantasiereise als Beispiel selbst erleben
2. Träume
- Träume – Lebensträume
- Was sind Träume?
- Träume in der Werbung
- Der Traum vom großen Geld – Traumgewinn
- Das Traumhaus
- Wir erfüllen Ihre Träume, Ihre Bausparkasse
- Wohnen Sie oder leben Sie? Wo Träume wahr werden
- Der Traum vom großen Geld
- Traumurlaub
- Der Traumberuf
- Kinderträume
- Erwachsenenträume
- Der Traum vom idealen Partner, vollkommener Partnerschaft
Eigenschaften des Traumpartners
weiblich?
männlich?
- Träume und Traumtypen
- Thesen zur Funktion des Traums
- Träume in der Bibel
- Der Traum im Alten Testament
- Der Traum im Neuen Testament
- Wirre Botschaften aus dem Jenseits?
- Sieben magere Kühe?
3. Der Alltag und das Leben
- Die Phantasie
- Lebe ich noch?
Gedicht: Du musst das Leben nicht verstehen
- Schönes Frei
- Ich lebe – man lebt
- Bestimme ich mein Leben noch?
- Wer bestimmt Ihr Leben?
Ich sage
- Lebe ich ein Leben das ich nicht bestimme, aber es nicht merke?
- Der Satan verstellt sich als Engel des Lichts
- Bestimme ich mein Leben oder werde ich gelebt?
Träume ich mein Leben, weil andere mich lenken?
- In einem Pflegefachzentrum
4. Der Kreislauf des Lebens
- Was bestimmt mein Leben
- Lebensziele
Am Steuer des Lebensschiffes
Fragen die inspirieren und der Zielfindung dienen
Lebensziele mit auf den Weg geben
- Den Kreislauf durchbrechen
Was ist Erfolg?
- Weiterleben im Jenseits
Grafik zu einem Lebenskreislauf
Die Mentalwelt nach Steiner in vier Regionen
- Aufstieg in höhere Himmelswelten
5. Wie wichtig ist die Phantasie im Leben eines Menschen
- Phantasie und Träume
- Traumphasen
- Traumdeutung Tod
- Die drei Arten der Traumdeutung
die konventionelle Methode
die spirituelle Methode
die alles zusammenfassende Methode
- Ein Beispiel von Traumdeutung
Traumdeutung nach Freud
- Drei Annäherungen an das Traumgeschehen
- Die vier Mechanismen der Traumarbeit
die Verdichtung
die Verschiebung im Sinne von Ersetzung
die Umsetzung der Gedanken in Bilder
die sekundäre Bearbeitung
- Träume ich mein Leben nur?
- Gründe für Lebensträume
Warum träume ich?
- Der Traum einer Nonne – Gemälde
- Träumen statt leben?
6. Der Traum in Leben eines Kindes
- Wenn Kinder schlecht träumen
- Träume sind keine Schäume
- Heinzelmännchen ordnen das Chaos neu – nachts
- Kinder zum Erzählen animieren
- Man muss kein Traumdeuter sein
- Vertrauen aufbauen
- Schulstundenthema
- Die Welt der Bilder
- Manchmal ist die Hilfe von Profis erforderlich
- Passiv und doch aufgeregt und angespannt
- Ich habe heute Nacht geträumt
regelmäßige Mahlzeiten
feste Bettzeiten
- Rituale
7. Lebensängste blockieren das Leben, den Lebenstraum
- Gedicht: Lukas ist allein
- Beispiele für Lebensangst
- Wie werde ich diese Ängste und Gedanken los?
- Lebensängste behindern
- Die Suche nach Ursachen in der eigenen Identität
- Blockierende Ängste und Phobien
- Ursachen nach Frau Dr. Barbara Günther – Haug
Die häufigsten 26 Ursachen
- Warum ist der Umgang mit Emotionen so entscheidend?
- Ursachen der Angst
- Die sieben Haupttypen negativer Emotionen
- Angst vor Prüfungen
- Wege aus der Angst und den negativen Emotionen
Der systematische Umgang
- Blockaden
- Der Umgang mit blockierenden Emotionen
- Konsequenz: Der Mensch wird gelebt
- Träume nicht dein Leben – lebe deine Träume
- Das neue Ziel: Leben und nicht gelebt werden
Glossar
Bibelstellen chronologisch geordnet
Literaturnachweis
Bildnachweis
Biografie
Gedanken zum Einstieg in die Problematik
Gedanken in der Fußgängerzone: „Das Wetter heute ist wieder einmal ganz besonders schlecht; ach was würde ich alles dafür geben, wenn ich jetzt auf einer warmen Inseln leben könnte!“ „Oh Gott, wie sieht der/die denn aus, schauen die Menschen denn nie in einen Spiegel?“ „Wasser und Seife sind die Erfindungen der Neuzeit; der/die sollte sich auch einmal entsprechende Artikel kaufen, denn mit dieser persönlichen „Duftnote“ wird er/sie wohl nie eine Frau/Mann finden“. „Ich denke mir, dass der ohnehin den ganzen Tag nur auf seinem Sofa sitzt und Fernsehen schaut. Diese Menschen machen leider oft nichts aus ihrem Leben“. „Oh hier riecht es aber komisch, was da wohl passiert ist“. „Was könnte ich denn jetzt als Nächstes machen? Ob ich mir noch etwas zu Essen kaufe. Ich hätte richtige Lust auf etwas Süßes. Da muss ich doch einmal schauen, was sich in meinen Beständen noch so findet. Heute Abend kommt doch ein spannender Krimi, da ist es schon erforderlich, dass ich noch etwas Gutes zum Essen/Knabbern habe“. „Wie spät ist es eigentlich? Hoffentlich schaffe ich das noch rechtzeitig, denn der Bus kommt ja immer wann er will; wenn das so weitergeht, dann wird bald so sein, wie ich von Venezuela gehört habe, denn dort fährt der Bus immer erst dann los, wenn er auch voll besetzt ist. Ja, Venezuela, ein Traum, da wäre jetzt schön und ich wäre unheimlich gerne dort. Sommer, Sonne und Meer. Ach ja, man hat es eben nicht leicht. Die Menschen dort genießen das Leben in vollen Zügen, und ich muss hier arbeiten. Mal sehen, vielleicht wandere ich ja doch noch aus. Aber zuerst muss ich noch ein bisschen Geld verdienen und sparen. Hoffentlich gibt es hier keine weiteren Krisen mehr, sonst ist doch alles aus, das Geld verloren und die ganze Arbeit war umsonst. So, welches Stückchen Kuchen kaufe ich mir heute? Der sieht ja fruchtig und lecker aus, oder nehme ich doch lieber ein Stück mit Schokolade? Wer die Wahl hat, der hat auch die Qual! Worauf habe ich überhaupt Appetit?“
Kommen Ihnen solche Gedanken und Überlegungen auch bekannt vor? So, oder vielleicht ganz ähnlich? Meinen Sie, dass diese Menschen, die da durch die Fußgängerzone gehen, im aktuellen Moment bewusst vor Ort sind? Ich denke: Nein nicht wirklich, denn an vielen Stellen richtet sich die Aufmerksamkeit ganz auf sich vor ihnen abspielende Ereignisse, um das, das sich um sie herum geschieht; das wird darüber hinaus, das dann auch direkt mit bewertenden, persönlichen Gedanken kommentiert wird. Auffallende ist aber dabei auch, und das ist ein zweiter Aspekt, dass sie die meiste Zeit mit sich selbst beschäftigt sind. Sie bekommen deshalb auch nur einen sehr kleinen Bruchteil, möglicherweise aber auch gar nichts von dem mit, was um ihn herum tatsächlich alles geschieht. Ihr Körper ist zwar hier und jetzt hier an Ort und Stelle, ihr Verstand hat aber längst seine eigenen Reisen angetreten.
Grübelnd oder nachdenkend sind wir nicht im Hier und Jetzt, sagt Elias Fischer, selbständiger Webdesigner in Berlin[1].
Die Gedanken, die wir durch unsere Stimme im Kopf haben, stellen in der Regel nichts Neues dar, denn mit ihnen verbinden sich für uns keine neuen Erkenntnisse. Sie sind häufig einfach nur banal und belanglos. Die meisten dieser Gedanken sind für uns vertraute Gedanken und Überlegungen, denn sie uns schon einmal beschäftigt. Das scheint wiederum unseren Verstand in keiner Weise zu stören. Er denkt die gleichen Sachverhalte immer wieder und wieder. Die „Stimme im Kopf“ ist oft sogar verschwendete Lebensenergie und kann uns im schlimmsten Fall sogar auch noch schaden. Wenn ich von „kann uns schaden“ rede, dann meine ich die Gedanken, die sich ständig mit der Angst, den täglichen Sorgen, der Verzweiflung, der Einsamkeit, dem Suizid, dem individuellen Verlangen, der Minderwertigkeit im weitesten Sinn, persönliche Rache, dem Hass, dem Ärger oder auch einer enormen Wut beschäftigen! Damit belasten wir dann in erster Linie uns selbst, mit jedem einzelnen dieser Gedanken, ohne dass wir sie eigentlich kontrollieren, wirklich kontrollieren können. Die Psychologie bezeichnet dieses Geschehen als „Das Unbewusstsein“. Sobald wir aber wieder Herr über unsere Gedanken werden und nur noch das denken, was wir auch denken wollen, haben wir das Bewusstsein über unseren Verstand.
Mit diesem Bewusstsein über die eigenen Gedanken erfahren wir, was alles in uns abgeht. Vieles davon ist schlicht einfach nur mit dem Begriff „Müll“ zu beschreiben oder zu bezeichnen. Der Verstand vermischt leider die Kindheits – erlebnisse mit den aktuellen Ereignissen und bezeichnet das dann als die Wahrheit oder auch Realität. „Die Welt sei so“, suggeriert er uns. Tatsächlich hat das in den meisten Fällen aber überhaupt nichts mehr mit Wahrheit zu tun.
Auf diese Weise entsteht in uns ein falsches Bild von uns selbst und von der Welt, in der wir leben; durch dieses Geschehen machen wir uns selbst zu einem armen Opfer, geraten in die Opferrolle, in der die ganze Welt ist gegen uns und wir können nichts dagegen tun, machtlos dastehen. Ich möchte Sie, liebe Leserin, lieber Leser dazu ermutigen, sich einmal ganz bewusst die Gesichter der Menschen, die Ihnen in den Straßen begegnen an und überlegen Sie, ob diese Menschen nicht vielleicht auch so über sich denken. Auf diesem Weg werden wir uns unserer eigenen Gedanken bewusst. Das ist am Anfang vielleicht nicht immer leicht, weil uns das bisher niemand gezeigt hat; aber es ist nicht unmöglich oder aussichtslos unsere eigenen Gedanken anzuschauen, sodass wir uns immer wieder an das Bewusstsein und das Hier und Jetzt und Heute erinnern.
Wenn wir im Hier, im Jetzt uns Heute leben, sind wir nicht nur körperlich anwesend, sondern auch mit unserer Aufmerksamkeit voll bei dem Geschehen um uns herum, und dem, was mit uns geschieht. Wir nehmen alles wahr, was um uns herum geschieht. Einige Zen – Mönche (Mönche im Buddhismus) pflegen mit ihren Schülern, die sich ständig im Hier, im Jetzt und im Heute aufhalten sollen, folgendes Ritual: Sie schleichen sich von hinten an ihre Schüler heran, um ihnen dann einen Schlag mit dem Stock zu verpassen; die daraus erwachsende Erkenntnis und Lehre: Wäre der Schüler im Hier, im Jetzt und Heute gewesen wäre, hätte er ganz klar den anschleichenden Mönch bemerkt und entsprechend reagiert. Nun können Sie sich beispielsweise als eine Hilfe vorstellen, dass ständig ein Zen – Mönch in Ihrer Nähe ist; natürlich ist das nur ein Hilfegedanken, denn wenn Sie eine andere Möglichkeit finden, um sich ständig an das Jetzt zu erinnern, ist sie ebenso wertvoll. Mit etwas Übung darin, ständig für sich den aktuellen Moment wahrzunehmen, werden die Momente, in denen die Gedanken abschweifen immer kürzer.
Stellt sich nun noch die Frage: Warum sind das Hier, Jetzt und das Heute so wichtig? Der augenblickliche Moment ist der einzige Moment, in dem etwas geschieht. Alles was geschieht, geschieht immer im Jetzt. Die Momente in unserer Vergangenheit geschahen, damals in einem unwiederbringlichen, augenblicklichen Moment. Alles, was in Zukunft geschehen wird, passiert immer im aktuellen Moment, ist aber noch nicht geschehen, das geschieht erst noch. Das Jetzt ist der einzige Moment, in dem unser Leben stattfindet. Es ist der einzige Moment, in dem wir wirklich etwas verändern können. Alles, was geschieht, geschieht immer jetzt. Ja, aber ich bin doch im Jetzt, denn ich denke jetzt gerade nach?!
Es ist nicht entscheidend, was Sie jetzt machen, sondern wie Sie es machen. Wo ist unsere Aufmerksamkeit? Wo sind unsere Gedanken? Sind unsere Gedanken wirklich bei dem, was wir tun? Falls nicht, welchen Sinn haben die Gedanken, die wir haben? Ist es konstruktiv, also ergeben die Gedankengänge einen Sinn für unser Leben? Denn meist ist es so, dass wir uns gedanklich mit unserer Vergangenheit beschäftigen und uns in den eigenen Problemen wälzen, ohne uns Gedanken über eine Lösung zu machen. Oder wir denken an Zukunftsereignisse, die uns scheinbar glücklich machen werden, von deren Erfüllung wir jedoch nicht überzeugt sind.
Im Hier, im Jetzt und im Heute gibt es Zeit, denn es ist immer nur Jetzt!
Unsere Gedanken an die Vergangenheit oder auch die Zukunft halten uns von unserem Leben ab. Wir eigentlich sind nie wirklich da. Wir nehmen nicht wirklich am Leben teil. Wir nehmen eigentlich nicht das wahr, was um uns herum geschieht; aber es geschieht immer was. Es gibt keine gewöhnlichen Momente. Jeder Moment ist wertvoll und einzigartig. Das Hier und Jetzt zu erleben gibt dem Leben eine ganz neue Lebensqualität. Wir erkennen auf einmal, welche unendliche Fülle uns der augenblickliche Moment bieten kann. Das Leben ist jetzt. Nicht früher, nicht später, sondern nur jetzt. Die anonymen Alkoholiker sagen in ihrem Motte: „Ich lebe nicht im gestern und nicht im morgen! Ich leben im Heute!“
Um am wirklichen Leben teilzunehmen, müssen wir uns aber unserer Gedanken bewusst werden. Wir prüfen so oft es uns möglich ist, wo wir eigentlich mit unserem Kopf sind. Wenn wir in Gedanken sind, prüfen wir, ob das für uns von irgendeine Sache einen Nutzen ist; lassen wir unseren den Kopf unbewusst einfach laufen, ist das eben beschriebene Geschehen eher nicht der Fall. Beschließen wir aber, wieder in das Hier, das Jetzt und das Heute zu gelangen, konzentrieren wir uns sofort wieder auf die augenblickliche Situation. Wir versuchen uns dabei selbst bewusst zu werden, ohne dabei zu denken. Wir richten unsere Aufmerksamkeit wieder auf uns selbst und unser Umfeld. Dabei können wir versuchen, uns selbst zu fühlen: „Wie fühlt sich mein eigener Körper an?“ „Kann ich meine Hand spüren, ohne dass ich sie berühre?“ „Wie fühlt sich mein Atem an, die Luft, die einströmt und ausströmt“? „Kann ich mich selbst aus der Vogelperspektive sehen, wie ich da in der aktuellen Situation sitze oder stehe?“
Es ist wichtig, dass der Mensch im Hier, im Jetzt und im Heute ankommt!
Wir können also ernsthaft versuchen alles das wahrzunehmen, was um uns herum Tag für tag passiert. Es geschieht immer etwas: „Hier geht vielleicht ein Windstoß durch mein Haar und zerzaust das Haar, in der Nähe zwitschert ein Vogel“. Es sind die unendlich vielen kleinen Details, die wir normalerweise nicht wahrnehmen. Ich habe durch meine Behinderung gelernt, die vielen Dinge des Alltags neu zu sehen und zu erleben, sie bewusst wahrzunehmen. Genau diese vielen kleinen und unscheinbaren Details sind es, durch die unser Leben bereichern, an denen wir uns dann erfreuen können. Es macht einfach nur Spaß, das Leben mit offen Augen und Ohren wahrzunehmen, es bewusst zu leben. Hinter diesem Bewusstsein verbirgt sich eine ganz neue Lebensqualität; sie kostet nichts und jeder kann sie für sich erfolgreich anwenden; dann ist das Leben nicht mehr langweilig, stellt keine Überforderung für den Einzelnen dar oder führt infolge der Probleme nicht mehr in die Verzweiflung, sondern wir erkennen im Jetzt, Hier und Heute die ungeheurere Fülle des Lebens, die immer da und für uns abrufbar ist. Selbst in einem leeren Raum ist immer etwas vorhanden: Die Stille. Die Stille gehört zu den schönsten Dingen, die wir nur im Hier, Jetzt und Heute wahrnehmen können, denn jeder Gedanke ist ehrlich betrachtet unser innerer Lärm.
Ich erinnere mich lebhaft eine Studienfahrt[2] zu den Schwestern von Grandchamp, in die Schweiz, als ich noch Student war; das Leben der Schwesterngemeinschaft ist im Sonnenhof, ebenso wie in Grandchamp selbst, vom Rhythmus der vier Tagzeitengebete, der Arbeit und dem gemeinsamen Leben bestimmt.
Der Sonnenhof, es war ein Ziel während unserer Studienfahrt, ist ein Haus der Stille im Baselland und gehört zur Communauté de Grandchamp (Areuse/Neuchâtel, Schweiz); er wird von 7 Schwestern der Communauté geführt. Die Schwestern leben im Rhythmus von Gebet und Arbeit, halten vier liturgische Gebetszeiten am Tag und richten unser Leben nach der Regel von Taizé aus. Auf dem Sonnenhof empfangen sie Einzelgäste, Gruppen und bieten auch selber Retraiten/Exerzitien an.
Es ist in unserer eigentlich doch sehr hektischen Zeit sehr erstaunlich aber sehr erfreulich, dass immer wieder Frauen, ab und zu auch Männer, eine Erfahrung mit dem Klosterleben in Form von „Kloster auf Zeit“ machen wollen; das heißt ganz konkret, dass sie ihr Leben für eine klar genannte und begrenzte Zeit mit dem Leben der Schwestern im Kloster teilen wollen und damit auch im Rhythmus von Gebet, Arbeit und freier Zeit neue Kraft und Orientierung für ihr eigenes Leben suchen und finden wollen.
„In der Stille richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Gegenwart Gottes in unserem Leben. Dazu helfen uns das gemeinsame und das persönliche Gebet, die Schriftmeditation und die Betrachtung von Ikonen. Sie öffnen uns für die Begegnung mit Gott, mit den Mitmenschen und der ganzen Schöpfung“.
Schwestern von Grandchamp
Wenn das so einfach wäre, das Leben in der Stille. Jeder wohnt alleine in einem Zimmer. Die Mahlzeiten werden in der Gemeinschaft, aber doch in der Stille eingenommen; untereinander verständigt man mit Handzeichen; im Haus herrscht, außer im Kaminzimmer Stille,
Stille, eine gedankenlose und schon fast erdrückende Stille, in der wir uns selbst fühlen und zu uns selbst zurückkehren können. Eine Stille, in der wir einfach nur da sind, alleine, ohne etwas zu bewerten und ohne irgendetwas erreichen zu müssen. Eine Stille, in der wir unsere ganze Last abladen können, und in der wir den Lärm im Kopf versuchen abzustellen. Hier wird Stille zu einer Stille, in der wir einfach nur das Sein genießen können und dürfen. Das Da – Sein im Hier, im Jetzt und Heute. Das ist der Moment, in dem nur uns und den augenblicklichen Moment gibt. Endlich keine Termine, keine Verpflichtungen, keine Zwänge, keine Vergangenheit. Nur die Stille und das So – Sein im Jetzt und im Heute.
Gemäß einer DGB – Studie ist jeder Dritte unzufrieden mit seinem Job, viele sind es leider auch mit ihrem Privatleben. Das Erstaunliche daran: Obwohl viele so unzufrieden sind, ändern sie nichts an diesem Zustand. Kommt Ihnen das vielleicht auch bekannt vor? Fragen Sie sich auch hin und wieder: „War das schon alles im Leben gewesen? Es gibt doch noch so viel mehr im Leben!“
Stellt man älteren Menschen die Frage, was sie in ihrem Leben gerne anders gemacht hätten, dann fallen die Antworten bei vielen Befragten ganz ähnlich aus: „Ich hätte damals mutiger sein sollen!“ „Ich hätte mehr auf mein Bauchgefühl hören sollen!“ „Ich hätte mehr auf meine innere Stimme hören sollen!“ „Ich hätte einen Neuanfang wagen sollen!“ Ich hätte mir öfter etwas gönnen sollen…“
Noch haben Sie liebe Leserin, lieber Leser die Chance, Ihrem Leben eine völlig neue Richtung zu geben. Stellen Sie Ihren ganz persönlichen, inneren Kompass auf einen neuen Kurs um! Doch dazu müssen Sie natürlich erst einmal das Ziel kennen, auf das Sie nun zusteuern wollen.
Den meisten Menschen mangelt es nicht am Mut zu einem Neuanfang. Ihnen fehlt es häufig einfach nur an Ideen und einer handfesten Erkenntnissen, wie man seine Ideen Wirklichkeit werden lässt. Es fehlt ihnen an der Bestätigung um das strukturierte Vorgehen, an einer Art Schritt – für – Schritt – Ermutigung. Dieses Buch soll Sie auf dem Weg die eigenen Ziele zu finden und diese zu erreichen ermutigen, anregen und unterstützen.
Noch ein letzter Satz zu diesem Buch: Wenn Sie die Ziele und Träume von einigen Kindern lesen (ich habe mit 100 Kindern (Erwachsenen) gesprochen, beziehungsweise sie aufschreiben lassen oder eigene Aufzeichnungen gemacht), dann sehen Sie, dass ich ganz bewusst auch einige handschriftliche Texte hinzugefügt habe, nicht um die Kinder zu blamieren, sondern um die Authentizität ihrer Gedanken zu dokumentieren.
Kapitel 1 Phantasie
Im Lexikon der Psychologie findet sich eine sehr interessante Definition und Erläuterung zum Begriff der Phantasie: „Phantasie ist die Einbildungskraft, die die Möglichkeiten unseres inneren Erlebens über die äußeren Erfahrungen hinaus erweitert“.
Die Bilder und Ereignisse, die uns die Phantasie vorzaubert, setzen sich immer aus realen Eindrücken zusammen, die jedoch in einer befremdenden Weise verändert werden. Die Phantasie vergrößert oder verkleinert, wie das etwa in den Märchen von Riesen und Zwergen zu finden ist. Sie kombiniert aber auch auf eine erstaunliche Art und Weise, so, wie das aus der der Vorstellung von Engeln kennen, die in einem Menschen und Vögel sind. Phantasie verschönert häufig einen positiven Sachverhalt oder angenehmes Erleben, mildert auf der anderen Seite das Unangenehme ab und verleiht darüber hinaus dem Erfreulichen einen zusätzlichen Glanz. Diese „Fähigkeit der Phantasie“ verfälscht deshalb auch unsere Erinnerung an die wirklichen Ereignisse.
Viele schöne Vorstellungen bilden wir uns willentlich, setzen die Phantasie ganz bewusst ein, wie zum Beispiel immer dann, wenn wir in unseren Tagträumen aufhalten. Viele Sagen, Märchen und auch der Mythen, so wie ein nicht unerheblicher Teil in der bildenden Kunst und auch der Literatur dienen in letzter Konsequenz solchen, unsren, wunschgerechten Phantasien. Oft haben aber auch andere Menschen für uns Tagträume bereit, die, wie sie mehr oder weniger von vielen Menschen ersehnt und gewünscht so gestaltet sind, dass der Unterschied zwischen der Realität und dem Wunschdenken schlicht verschwimmt. Damit haben sie dann zugleich auch noch eine neue, greifbare Wirklichkeit geschaffen.
In einer ganz ähnlichen Art und Weise geht die Phantasie dann in Realität über, wenn sie als Spiel (auch Rollenspiel in der Schule, Kindergarten oder Freizeitgruppe als Beispiel genannt) dargestellt wird. Völlig andere Vorstellungen überkommen uns aber absolut ungewollt, so beispielsweise ganz klar bei einem Traum im Schlaf.
Im Schlaf ist die Kontrolle unseres Bewusstseins so stark vermindert, dass sich die Wünsche dennoch aus der Tiefe des Unbewussten als Traumbilder durchsetzen können. Mancher Traum und dessen Inhalt, der auf diese Weise unsere Verdrängung doch noch durchbricht, kommt uns dann aber vollkommen fremd vor; die Ursache dafür liegt darin, dass dieser Trauminhalt aus unserem Es stammt, also dem Teil unserer Seele, zu dem wir sonst keinen unmittelbaren Zugang haben. Der Einfluss der Kontrollmechanismen unser Psyche, der sich aus unserer Erziehung und den gemachten Erfahrung ergibt, ist jedoch immer noch so groß, dass sie die Traumbilder bis hin zur Unkenntlichkeit verändern können. Zugleich sorgt die entspannte Situation des Schlafes auch dafür, dass die Phantasie nicht in Handlungen umgesetzt werden kann. Selbst bei den wilden Tagesphantasien und der Gestaltung verbotener Wünsche in der Kunst beruhigen wir uns immer wieder damit, dass das alles ja nur Vorstellungen sind. Sigmund Freud[3] ging bei seinen Forschungsergebnissen davon aus, dass unser Leben primär vom Lustprinzip beherrscht wird. Es ist dafür verantwortlich und verführt uns dazu, die Welt so zu sehen, wie wir sie uns eigentlich ersehnen und wünschen. Langsam müssen wir aber die Realität um uns herum erkennen, und damit unser Streben auf die uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten einstellen, die sie uns noch gelassen hat.
Um zu verstehen und zu verändern, muss an die Stelle des Lustprinzips das Realitätsprinzip setzen. Dieser Verzicht fällt dem Menschen so schwer, sodass er für sich das Wunschdenken einen „Naturschutzpark“ einrichtet, eben diese Phantasie. Der Einsatz von Phantasie kommt am häufigsten bei den Wünschen, deren Befriedigung in unserer Realität am schwersten fällt zum Einsatz, denn die Phantasie lässt uns großartig, stark und erfolgreich sein, nährt also unseren Narzissmus[4] und stärkt unsere Eigenliebe. Phantasie eröffnet jedem Menschen auch den Zugang zu den sexuellen Freuden und dem entsprechenden gedanklichen Ausleben dieser unausgesprochenen Bedürfnisse, bei denen wir uns unsere gesellschaftliche Moral zu verzichten gelehrt hat. In der Phantasie ist es uns möglich, unsere Bedürfnisse, die Aggressionen und unsere unterdrückte Zerstörungslust in einem solchen Maße freizugeben, das wir dieses ansinnen bewusst als Grausamkeit und Verbrechen im realen Leben deshalb weit von uns weisen würden. Als Ventil für ungezügelte Sexualität und Destruktion trägt die Phantasie wesentlich aber zur Einordnung des von Trieben gesteuerten Menschen in seine Kultur und Gesellschaft bei. Die Phantasie stellt die Menschen oft auch die Gefahren des Lebens, vergrößert sie dabei aber manchmal so in das Riesenhafte, im Regelfall aber nur, um dem Einzelnen vorzuspiegeln, wie er über alle Widrigkeiten hinweg siegen kann, im Ausnahmefall sogar soweit, dass selbst der körperliche Tod keine Schrecken mehr zu haben scheint.
Es ist daher also nicht verwunderlich, wenn wir erkennen, dass wir in der Phantasie sowohl die Angst und wie auch das Grauen vorfinden können. In den Träumen und Wachvorstellungen wiederholt der Mensch viele unangenehme Erfahrungen noch einmal und steigert sie darüber auch noch, sodass die Überzeugung des Verständnisses von der Phantasie entspricht dem Wunschdenken doch recht dünn bis unglaubhaft und nicht nachvollziehbar erscheint. Ein Teil der Angst in unseren Phantasiebildern ist aber direkt an die Wünsche gekoppelt, von denen sie ausgelöst werden. Es ist schlicht eine soziale Angst, die die ihre Ursache in der Erfahrung hat, dass gewisse Triebbefriedigungen in unserer Gesellschaft von den Mitmenschen über Gerichtsverfahren mit einer Strafe oder auch im kleineren „Gericht“ mit Liebesentzug geahndet und bedroht werden. Da jeder Mensch auf Grund seiner Erziehung einen Teil dieser Gebote verinnerlicht hat, sorgt nun das Über – Ich dafür, dass auch die Phantasie – Erfüllung solcher Wünsche nicht ohne den Preis der Angst erlaubt ist. Im Alptraum reißt deshalb die Angst den/die Träumende/n aus einer verbotenen und gefährlichen Wunschvorstellung heraus. Andere Elemente der Angst in der Phantasie werden beispielsweise wie Hindernisse aufgestellt, die dann den endlichen Erfolg nur noch deutlich größer erscheinen lassen.
Doch die Wiederholung schrecklicher Erlebnisse in Träumen und Wachphantasien, wie sie vor allem im Zusammenhang mit einer traumatischen Neurose wie sie beispielsweise nach Unfällen und Kriegsnöten auftritt, gehört zu den Erscheinungen, die Freud veranlassten, ein seelisches Geschehen „jenseits des Lustprinzips“ anzunehmen und auf das Wirken eines Todestriebes zurückzuführen. Es scheint hier ein Wiederholungszwang wirksam zu sein, der auf die Rückkehr in einen früheren Zustand angelegt ist, letzten Endes in das Nichtsein vor dem Lebensbeginn. Doch das Abspielen schrecklicher oder peinlicher Erfahrungen in der Phantasie dient doch auch der Lebenserhaltung. Es stellt einen Versuch dar, diese Erfahrungen im Nachhinein endlich zu verarbeiten. Die unlustvolle Phantasie macht aus dem Erlebnis, das uns von außen überfallen hat, eine Vorstellung, die wir selbst bilden. So machen wir uns den schmerzlichen Vorgang „zu eigen“, setzen ihn von der äußeren Wirklichkeit ab und können hoffen, ihn zu beherrschen.
Jeder Mensch bringt schon bei der Geburt die „Fähigkeit“, man könnte auch sagen „die Gabe der Phantasie“ in seinem ganz persönlichen Ausmaß mit auf die Welt, denn sie stellt einen Teil seiner genbedingten Anlagen dar. Diese Gabe, beziehungsweise Fähigkeit kann sich im Laufe des Lebens sehr wohl verändern; eine entscheidender Zeitpunkt ist die Kindheit, in der die Phantasie im Besonderen angeregt und damit gesteigert wird, oder aber in dem sie vernachlässigt und damit deutlich eingeschränkt und in ihrer Entfaltung blockiert wird.
Durch die Forderungen unserer äußeren Realität wird leider sehr häufig verkannt, dass auch die Phantasien, ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene eine Wirklichkeit darstellen, eine innermenschliche Realität sind. Sie stellen den Zugangsweg zu den dem Menschen unbewussten Kräften dar. Diese Fähigkeit, ich nannte es auch Gabe, in im Grunde genommen ein unverzichtbarer und notwendiger Zugang für die Kreativität des Künstlers, eine Grundvoraussetzung für das Gelingen. Im Bereich der Philosoph, den Menschen, die mit ihrem Denken immer wieder auf wissenschaftlichen Wege die Denkweisen der Gesellschaften beeinflussen und lenken ist die Phantasie nicht wegzudenken; noch letztes Beispiel dazu: Auch im Bereich der technischen Weiterentwicklungen und neuen Erfindungen ist die Phantasie erforderlich, um über sie überhaupt erst einmal die Möglichkeiten zu erkennen, die dann über den Verstand und der Realitätssinn überprüft werden müssen, um sie in der Umsetzung dann sinnvoll einsetzen und auch ausnützen zu können.
Bei allen diesen Überlegungen darf aber nicht außer Acht gelassen werden, dass natürlich auch die Gefahr besteht, dass der eine oder anderen Mensch, Wissenschaftler oder Lehrende durchaus ungewollt den wissenschaftlichen Boden verlässt und dabei die Phantasie mit der Wirklichkeit verwechselt. So lebt der Wahnkranke fast ausschließlich nur noch in s/einer Phantasiewelt. Es darf aber an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass für sehr viele Menschen ihnen ihre ganz persönliche Realität phasenweise, in Interwallen, in bestimmten Rhytmen oder auch andauernd so unerträglich geworden ist, dass sie in wie auch immer geartete und gefüllte Phantasien flüchten, die sie dann möglicherweise dann auch noch durch den Genuss von Alkohol oder den Konsum von harten Drogen zu steigern versuchen.
Die Vorstellungskraft
Der Mensch verfügt über eine einmalige Fähigkeit, denn er kann mit abstrakten Begriffen (Denken) oder auch inneren Bildern mit Hilfe der Phantasie, also an einer subjektiv hergestellten, inneren Wirklichkeit versuchsweise Veränderungen vornehmen und somit auf diese Weise neue Bilder gestalten; die Fähigkeit ist gerade auf dem Gebiet der schöpferischen Leistung von einer enorm großen Bedeutung. Der biologisch ausgerichtete Aspekt, das heißt die auf das Überleben ausgerichtete Aufgabe der Phantasie liegt mit hoher Sicherheit darin, dass in ihr, ohne in der Wirklichkeit tatsächlich etwas zu riskieren, zu gefährden oder gar zu zerstören, mit Behutsamkeit und Bedachtheit allmählich immer vollkommenere Bilder eines für den Bedarfsfall ausgeführten Verhaltens entstehen können.
Dabei kann mit Sigmund Freud den „Primärvorgang“ vom „Sekundärvorgang“ getrennt werden. Im Primärvorgang sind die Vorstellungen noch nach den Kraftlinien von Gefühlen und Wünschen geordnet, wobei auch in Wirklichkeit unvereinbare Phantasien nebeneinander bestehen können. Im Sekundärvorgang werden die logischen Ordnungen auf den Primärvorgang angewendet und dadurch ein wirklichkeitsgerechtes Bild hergestellt. Die Primärvorgänge sind den Gefühlen näher; da sie noch nicht wirklichkeits – gerecht geordnet sind, können sie gewissermaßen auch ein deutlich größeres Feld von Verhaltensmöglichkeiten von Vorentwürfen bieten, als die logisch überprüften Sekundärvorgänge. In diesem weiten Feld finden sich allerdings auch Wünsche und verkörpernde Vorstellungen, die aber verdrängt werden müssen.
Unter sehr einengenden Erziehungsbedingungen kann ein Mensch den Zugang zu seinen Primärprozessen weitestgehend verlieren; seine Gefühls – möglichkeiten verarmen, ebenso seine schöpferischen Fähigkeiten beziehungsweise Gaben. Daher versucht man besonders in den Encounter – Gruppen[5] und in der Gestalttherapie gezielt die Phantasietätigkeit zu üben und anzuregen; das gleiche geschieht in einer Psychoanalyse.
Die Phantastik oder auch Fantastik
ist ein literarischer Genrebegriff, der in Fachkreisen allerdings sehr unterschiedlich definiert wird. Außerwissenschaftlich bezeichnet der Begriff „fantastisch“ alles, was unglaublich, versponnen, wunderbar oder großartig ist. Der Ursprung des Begriffs „phantastische Literatur“ ist ein Übersetzungsfehler: E. T. A. Hoffmanns[6] „Phantasiestücke in Callots Manier“ wurden 1814 als „Contes fantastiques“ ins Französische übersetzt, statt richtigerweise als „Contes de la fantaisie“.
Die vielen von Literaturwissenschaftlern vorgeschlagenen Definitionen des Phantastischen lassen sich nach Uwe Durst[7] grob in zwei Kategorien einteilen:
1. Maximalistische Definition
Die maximalistische Definition beinhaltet alle erzählenden Texte, in deren fiktiven Welt die Naturgesetze verletzt werden. Der grundsätzliche Unterschied zum minimalistischen Ansatz besteht darin, dass ein Zweifel an der binnenfiktionalen Tatsächlichkeit des Übernatürlichen in keiner Weise bei der Definition von Bedeutung ist und Beachtung findet.
Durst unterscheidet weiter in eine ahistorische und in eine historische Variante in der maximalistischen Genredefinition. Dem Genre mit der ahistorischen Variante werden alle die Texte zugerechnet, die aus Sicht der heutigen Naturwissenschaft Naturgesetze verletzen, also auch die Bibel (H.P. Lovecraft[8] ), antike Epen, so Harald Fricke[9] ergänzend. Die historische Variante bezeichnet dagegen nur diejenigen Texte als phantastisch, die nach der Entstehung der realistischen Literaturkonvention (Anfang des 18. Jahrhunderts) entstanden sind und in deren zunächst realistischer Welt ein übernatürliches Ereignis stattfindet (Roger Caillois[10] ).
Beide Maximalismus – Varianten[11] lassen sich in weitere Untergruppen differenzieren. So rechnet beispielsweise Marianne Wünsch[12] der phantastischen Literatur auch Texte zu, in denen das übernatürliche Ereignis zuletzt realistisch hinwegerklärt wird, was von anderen Theoretikern abgelehnt wird.
2. Die minimalistische Definition
Die minimalistische Definition wurde erstmals durch den französischen Strukturalisten Tzvetan Todorov[13] in einer längeren literatur – wissenschaftlichen Arbeit vertreten.
Nach Todorov ist das Phantastische (im Gegensatz zum Wunderbaren, in dem das Übernatürliche zweifelsfrei vorliegt) durch die Unschlüs – sigkeit des implizierten Lesers bestimmt. Die binnenfiktionale Faktizität des Wunderbaren steht im Zweifel, denn sobald der Text eine Entscheidung zugunsten einer realistischen oder wunderbaren Einordnung des Ereignisses herbeiführt, verlässt er damit den Bereich des Phantastischen. In verschiedenen Texten ist der Leser aufgrund divergierender, im Text gegebener Informationen bis zuletzt nicht imstande herauszufinden, ob das beschriebene Wunderbare intratextuell tatsächlich existiert oder auf einer Täuschung des Helden, auf einer Inszenierung durch Betrüger, Drogenkonsum oder auch Wahnsinn beruht.
Das Kriterium des Wunderbaren ersetzt, das dem Übernatürlichen. In einem Verhältnis der relativen Todorovs Forschungslinie wurde unter anderem durch Christine Brooke – Rose[14] und Thomas Wörtche[15] fortgeführt. Wörtche hat Todorovs Unschlüssigkeitskriterium auf eine genaue erzähltheoretische Grundlage gestellt (makro – und mikro – strukturelle Destabilisierung der Erzählinstanz als inszenatorische Grundlage der phantastischen Ambivalenz). In neuerer Zeit ist vor allem der Strukturalist Uwe Durst mit einer konsequenten minimalistischen Theoriebildung hervorgetreten.
Das naturwissenschaftlich basierte Kriterium des Übernatürlichen wird bei ihm durch das literarisch – konventionsbedingte Autonomie gegenübersteht. Den Vorteil des Minimalismus sieht Durst vor allem in der terminologischen Präzisierung, die auch eine exakte Beschreibung und Terminologisierung von Texten erlaubt, die im Zuge der Durchsetzung des minimalistischen Phantastik – Begriffs aus dem Genre ausgegrenzt und Nachbarkategorien zugeordnet werden.
Was ist Phantasie
Phantasie auch Fantasie geschrieben (aus dem griechischen φαντασία phantasía – „Erscheinung“, „Vorstellung“, „Traumgesicht“, „Gespenst“ abgeleitet) bezeichnet eine kreative Fähigkeit des Menschen. Oft ist der Begriff mit dem Bereich des Bildhaften verknüpft (Erinnerungsbilder, Vorstellungsbilder), kann aber auch auf sprachlichem Bereich erzeugt werden. Das Resultat dieser schöpferischen Kraft, das einzelne Vorstellungsbild, heißt auch Phantasma.
Phantasie ist eine wichtige Fähigkeit für Kreativität. Ohne die Vorstellung, wie ein bestimmtes Problem zu lösen sei, wäre es entweder Zufall oder Instinkt, dass eine Lösung gefunden würde.
Die Phantasie ist nicht auf Gegenstände beschränkt. Man kann sich auch Gedanken und Gefühle vorstellen: Als Beispiel soll die Fragestellung ausreichen, die sich damit beschäftigt „was einen Mörder zu seiner Tat bewegt haben könnte“. Also ist Phantasie auch die Voraussetzung zur Empathie.
Als Empathie (griechisch = Mitfühlen) bezeichnet man die Fähigkeit eines Menschen, sich in einen anderen Menschen hineinzuversetzen, seine Gefühle zu teilen und sich damit über sein Verstehen und Handeln klar zu werden.
Die Überlegung hört sich etwa so an: Meine Phantasie kennt Orte, die noch kein Mensch gesehen hat. Sie kennt Wege, auf die noch niemand seinen Fuß gesetzt hat. Sie malt meine Träume mit bunten Farben an und lässt sie so lebendig sein, wie das echte Leben. Manchmal sogar lebendiger.
So stellt sich in der Fortführung dieser Fragestellung ein neues Problem: Wenn meine Phantasie die Träume wünschenswerter sein lässt, als das reale Leben, ist sie dann ein Segen oder ein Fluch?
Im heutigen Sprachgebrauch umfasst der Begriff „Phantasie“ oft den Bereich des Bildhaften und verknüpft ihn deshalb auch mit den vorhandenen Erinnerungsbildern und Vorstellungsbildern; Phantasie kann aber auch durchaus auch auf sprachliche und logische Leistungen (Ideen) bezogen werden. Im engeren Sinn als Vorstellungskraft beziehungsweise Imagination, ist mit Phantasie vor allem die Fähigkeit gemeint, die innere Bilder und damit eine „Innenwelt“ zur Regel werden lässt; das gilt sowohl für die Fähigkeit, wie auch das Resultat des „Phantasierens“. Manchmal wird der Begriff auch abwertend gebraucht, zum Beispiel im Sinne einer Fiktion beziehungsweise eines Hirngespinstes.
Unsere Phantasie können wir aber auch dafür einsetzen, um unsere persönliche Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in unserem Sinne (neu) zu gestalten.
Die Phantasie hilft uns dabei, unsere Ziele zu entwickeln, neue Perspektiven zu schaffen, unsere Werte und Überzeugungen zu entwickeln und vieles darüber hinaus mehr. Das Ziel jeder Phantasiereise ist es, die eigene Vorstellungskraft als Quelle der Kreativität kennen zu lernen und diesen Zustand für den persönlichen Lern – Prozess zu nutzen.
Die kindliche Phantasie
An Phantasie fehlt es den Kindern ab dem fünften Lebensjahr nicht, denn darüber verfügen sie reichlich. Leider bleibt es häufig nicht bei dieser reichlichen Phantasie der Kinder; diese Vorstellungskraft kann mit zunehmenden Alter, wenn nicht gefördert, bedauerlicherweise sehr wohl immer mehr verkümmern; aus diesem Grund ist es absolut sinnvoll, sich mit Phantasiespielen zu beschäftigen, sie auch mit den Kindern zusammen zu „spielen“. Es macht zum Einen erstaunlicherweise nicht nur viel Freude, einmal seiner Phantasie freien Lauf zu lassen, sondern diese Möglichkeit bietet zum Anderen auch noch eine hervorragende Chance, die Phantasie des Kindes und die soziale und emotionale Entwicklung bei ihm zu fordern und sie damit auch noch zu fördern. Eine Voraussetzung muss dabei aber deutlich sein: Um Phantasiespiele überhaupt miteinander spielen zu können, ist enorm viel soziale Kompetenz erforderlich, denn nur auf diese Weise, ich könnte auch sagen nur auf diesem Hintergrund, bietet sich dem Kind die Möglichkeit, Gefühle im Spiel, also spielerisch zu verarbeiten.
Die Phantasie ist im Bereich der menschlichen Fähigkeiten ein erstaunliches Phänomen. Phantasie, sie ist etwas ganz Besonderes im menschlichen Leben, etwas, das uns Menschen unter allen Lebewesen in einer ganz besonderen Form auszeichnet und hervorhebt. Über die Brücke der Phantasie
- fördern und
- erziehen wir unsere Kinder
nicht zu hilfslosen und weltfremden Menschen (Phantasten), sondern geben ihnen ganz wichtige und unverzichtbare Elemente/Bausteine für und zur Bewältigung ihres späteren Lebens mit auf ihren Lebensweg:
- Flexibilität,
- Kreativität,
- Spontaneität und
- konstruktive Vorstellungskraft.
Liebe Leserin, lieber Leser, liebe Eltern, ich bin davon überzeugt, dass Sie bei Ihrem Kind mehr oder weniger bewusst auch schon eine gewisse Vorliebe für Phantasiegeschichten beobachtet haben. Ich kann das immer wieder bei meinem Enkelkind ganz deutlich beobachten, wenn sie mit ihren Puppen spielt; sie verpackt ihr Seelenleben in kleine Geschichtchen. Gelegentlich kommen Sätze wie: „Aber Opa, in der Phantasie ist doch alles möglich!“, „Opa, möchtest du mitspielen?“ „Opa, gibt du der Puppe eine Stimme?“
Im Regelfall spiele ich dann mit, auch dann, wenn ich immer das „spielen – sagen“ muss, was mein Enkelkind ganz dominant „bestimmt“. Ich möchte Ihnen aber auch an dieser Stelle Mut dazu machen mit Ihrem Kind diese Spiele wirklich aktiv und freudig mit zu spielen, wenn Ihr Kind Sie darum bittet oder auffordern sollte; sie werden aus dem Staunen nicht mehr heraus kommen, denn in/bei diesem Spielen öffnen sich buchstäblich Welten, die sich auf das Verstehen Ihres Kindes beziehen.
Die Gute Nacht Geschichte
Für eine Gute Nacht Geschichte kann auch die reichlich vorhandene Literatur bedenkenlos eingesetzt werden; sie kann dann auf Grund der oft überzogenen Länge durchaus auch Kapitelweise vorgelesen werden kann. Einer besonderen Beliebtheit erfreuen sich bei den Kindern nach wie vor die Klassiker der Geschichten; ich denke dabei an Pippi Langstrumpf von Astrid Lindgren[16], Mary Poppins von P.L. Travers[17] oder das Sams von Paul Marr[18].
Geschichten selbst erfinden
Doch ich bin davon überzeugt, dass Ihnen und Ihrem Kindern, vielleicht auch Enkelkindern am meisten Spaß machen wird, wenn Sie selbst Ihre Geschichten erfinden!
Vielleicht ist Ihr Kind zunächst etwas irritiert, wenn Sie es auffordern, Ihnen eine Geschichte zu erzählen, denn womit soll es anfangen? Unterstützen Sie Ihr Kind, indem Sie ihm die passenden Fragen stellen: „Was passiert als Nächstes?“, „Was sieht der Held in der Burg?“, „Was hat der Zauberer gesagt?“
Lassen Sie nicht dadurch verunsichern, wenn es in den Geschichten Ihres Kindes gelegentlich auch von Gewalt und Action wimmelt!
Die unsichtbaren Freunde, ein Problem?
Die Große Mehrzahl unserer Kinder hat sie irgendwann einmal, die Freunde, die keiner außer sie selbst sehen oder hören kann, die aber ständig wie ein Magnet an ihrer Seite kleben; nach der Darstellung der Kinder werden sie von ihnen beschützt oder sie spielen einfach nur mit ihnen. Die kindliche Phantasie erlaubt es, schlicht alle Dinge als real zu erleben, die es gar nicht gibt, dem Denken der Erwachsen verborgen sind und bleiben und fast nicht mehr nachvollziehbar sind; unabhängig davon, ob es uns es Erwachsenen seltsam erscheinet oder erscheinen mag: Unsichtbare Freunde bei unseren Kinder sind im Leben eines Kindes etwas ganz normales und nichts, worüber Sie sich Sorgen machen müssen oder sollten.
Unsichtbare Freunde sind ein Zeichen von Einsamkeit
Noch ein Gedanken muss an dieser Stelle zu den „Freunden“ dargestellt werden: Die unsichtbaren Freunde treten aber auch oft auf, wenn ein Kind häufig (überwiegend) alleine oder nur mit seinen Eltern spielt, oder aber auch einfach noch keinen richtigen Anschluss an die anderen Kinder im Kindergarten gefunden hat; unsichtbare Freunde sind aber auch dann bei Kindern zu beobachten, wenn sie in einer Gegend leben, in der es nur wenig Kinder im gleichen Alter wohnen. Ein anderer Grund kann auch sein, dass die Geschwister des betroffenen Kindes deutlich älter sind, denn dann suchen sich diese Kinder häufig jemanden, der in ihrem Alter ist und ihre Probleme und Vorlieben besser versteht, verstehen kann, auch dann, wenn er möglicherweise unsichtbar sein sollte. Ein Phantasiefreund ist dann ein Ausdruck ihrer emotionalen Entwicklung und gibt in manchen Situationen dem Kind einfach mehr Selbstvertrauen. Bis zum Schulalter verschwinden jedoch die meisten dieser unsichtbaren Begleiter aber einfach wieder, da den Kindern dann einfach kaum mehr Zeit für solche Träumereien bleibt und die Schule und das Lernen zu viel Zeit in Anspruch im Leben des Kindes nehmen.
Was können Eltern tun?
Es gibt keine Rezepte in der Erziehung, auch in dieser Frage nicht, aber die Erfahrung hat gezeigt, dass Eltern sich darum bemühen sollten, einfach eine zeitlang das Verhalten Ihres Kindes zu akzeptieren; schimpfen Sie nicht mit ihm oder versuchen Sie auch nicht ihrem Kind den unsichtbaren Freund auszureden. Ergreifen Sie aber in Ihrem Tun nicht eine Initiative durch die das Kind sich in seinem Verhalten bestärkt fühlen könnte; gemeint ist an dieser Stelle, dass Sie nicht von sich aus dem unsichtbaren Freund etwas anbieten oder sich über ihn oder sie erkundigen sollten. Gehen Sie nur dann darauf ein, wenn Ihr Kind etwas darüber erzählen möchte. So fühlt es sich ernst genommen. Informieren Sie auch aller anderen Familienmitglieder auf diesen Weg hin. Es fühlt sich schließlich auch für ein Kind nicht eben gut an, wenn sich andere scheinbar über die eigene Person lustig machen. Hält das Verhalten bis in die Grundschulzeit an, dann sollten Sie sich mit dem/der Klassenlehrer/in unterhalten und das Verhalten Ihres Kindes in der Klasse ergründen.
Versuchen Sie, reale Freundschaften im Leben Ihres Kindes zum Beispiel durch Einladungen andere Kinder zu unterstützen; ermutigen Sie Ihr Kind darüber hinaus dazu, selbst Freundschaften zu realen Personen zu schließen. Eines Tages wird dann ein echter Freund auch den Platz der Phantasiefreundschaft einnehmen, mit dem getuschelt, gespielt und sich verbündet werden kann. Der unsichtbare Freund wird dann zu einer lieb gewordenen Erinnerung aus der Kindheit werden.[19]
Die Geschichte eines siebenjährigen Mädchens
Sarah hatte inzwischen Geburtstag und ist nun ein 8 – jähriges Mädchen[20], das sich, wenn sie sich allein fühlt, oft in die Welt der Prinzessinnen flüchtet; gemeinsam haben wir eine ihrer Geschichten aus der Traum – und Phantasiewelt aufgeschrieben:
„Der Traum einer Prinzessin
Es war einmal eine Prinzessin; sie lebte zusammen mit ihrer Schwester Rosa und ihren Eltern König Kaspar und Königin Lilli auf einem wunderschönen Schloss, dem Traum – Schloss. Prinzessin Rosalinda, die ältere der beiden Prinzessinnen wollte unbedingt einen Traumprinzen heiraten, aber sie fand keinen Prinzen, der die Prinzessin heiraten wollte. Da wurde die Prinzessin ganz traurig, denn alle Prinzen, die bisher auf dem Schloss zu Gast waren, wollten immer ihre jüngere Schwester zur Frau nehmen.
So kam eines Tages wieder ein Prinz auf das Schloss der Prinz, dem Traum – Schloss an, in dem die Prinzessin Rosalinda mit ihrer Familie lebte. Er war unterwegs, besuchte die verschiedenen Schlösser, um sich seine Prinzessin auszusuchen, die er einmal heiraten wollte.
Der Prinz sieht die bezaubernde Prinzessin. Eine so schöne Prinzessin hat er noch nie gesehen. Sie hat wunderschöne, blonde Haare mit kleinen Löckchen. Ihre wunderschöne blaue, glänzende und strahlende Augen. Ihre zarten, kleinen Hände muss er immer anschauen. Ein Blick reicht für ihre niedlichen Füßchen nicht.
Voller Faszination bewundert er ihre schöne Figur, die von wunderschönen Kleidern geschmückt wird. Sofort hat er sich in sie verliebt und hofft nun, dass sie sich hoffentlich auch in ihn verliebt hat.
Die Prinzessin sieht den Prinzen. Ihr Herz rast vor Glück, als sie auf ihrem Bett sitzt und an den Traumprinzen denkt. Verträumt denkt sie an den Prinzen. Ihre Augen strahlen bei dem Gedanken an den Prinzen noch mehr. „Der Prinz ist so stark und er kann mich beschützen, das weiss ich genau“, denkt sie. Er ist so mutig und sieht so stark aus. Er hat eine tolle Figur.
Heimlich hat sie aus dem Fenster gesehen, und diesen Prinzen zur Burg reiten sehen; „Der ist aber ein guter Reiter“, denkt sie.
Während sie so über ihn nachdenkt, wie er aussieht, wie stark er ist und was so alles wohl kann, fangen ihre Augen an zu glänzen. Sie erschrickt, als sie bei diesen Gedanken bemerkt, dass sie sich so schnell, eigentlich sofort in den Prinzen verliebt hat.
Ängstlich stellt die Prinzessin fest, dass sie bei diesem Prinzen Liebe auf den ersten Blick war; „doch was ist, wenn er sich nicht in mich verliebt hat?“ Sie hofft und wünscht sich von ganzem Herzen, dass er sich auch in sie verliebt hat und sie ein Paar werden können.
Abends sah die Prinzessin den Prinzen an der Tafel, als sie zu Abend aßen; er saß ihr gegenüber. Sie schauten sich ganz tief in die Augen und merkten, dass sie sich beide unsterblich ineinander verliebt hatten.
Nach 2 Monaten heirateten die beiden und wurden ein sehr glückliches Paar. Kurz nach der prachtvollen Hochzeit starb leider die Mutter der Prinzessin. Sie trauerte noch lange um ihre verstorbene Mutter; besonders schwer war für sie, dass sie ihr nicht mehr sagen konnte, dass sie mit ihrem Mann ein Kind bekommen würde.
Die Rolle der Phantasie im Leben der Erwachsenen
Phantasiereisen sind imaginative Verfahren, das heißt, dass in der Phantasiereise nicht Vorhandenes vergegenwärtigt wird. Diese Möglichkeiten werden häufig in der Entspannungstechnik eingesetzt und können therapeutisch wirken, wenn die Phantasiereise von einem Sprecher leise, langsam und betont vorgelesen oder erzählt wird. Ein tiefer Ruhe – und Erholungszustand wird einerseits durch eine entspannte Körperposition (auf dem Rücken liegend mit geschlossenen Augen) erreicht, zum anderen aber auch durch die ganz persönliche Zuwendung des Sprechers, sowie durch direkte Hinwendung auf die meist als angenehm erlebten Bilder in der eigenen Phantasie. Durch einen dadurch bedingten herabgesetzten Muskeltonus, der durch die Entspannung erzielt wird, kommt es dann zu der erhofften körperlich – seelischen Entspannung. Der Zuhörer stellt sich auf dieser Phantasiereise persönliche, innere Bilder zu den vorgetragenen Texten vor, in die natürlich möglichst viele angenehme Sinneseindrücke eingebaut sind.
1. Phantasiegeschichten:
Jede gelungene Erzählung ist insofern eine Phantasiegeschichte, als sie der eigenen Vorstellung den notwendigen Raum gibt. Durch Sätze wie beispielsweise „Stelle dir das vor“ oder „Wie mag es dir dabei ergehen?“ wird die eigene Identifikation mit der Geschichte deutlich gefördert.
2. Die gelenkte Phantasiereise:
In der gelenkten Phantasiereise werden die Zuhörer nicht mehr zu möglichen Vorstellungen angeregt, sondern ganz direkt dazu aufgefordert: „Stell dir vor, du stehst am Ufer. Du riechst die salzige Luft, das Wasser umspielt deine Füße“. …
3. Die halboffene Phantasiereise:
Die halboffene Phantasiereise unterscheidet sich von beiden vorangegangen Beispielen (der Phantasiegeschichte, die gelenkte Phantasiereise) dadurch, dass in ihr die gelenkte Phantasiereise um die persönlichen Freiräume innerhalb einer streng geführten Anleitung erweitert wird; zum Beispiel so: „Was würdest du jetzt gerne tun? Du hast genug Zeit dazu“.
4. Die offene Phantasiereise:
In ihr wird dem Hörer nur noch ein gedankliches Gerüst vorgegeben; dadurch entsteht viel Raum für eine innere Resonanz, die durch eben diese Grundimpulse hervorgerufen werden soll.
Die Anwendungsmöglichkeiten einer Phantasiereise:
Die Entspannungswirkung von Phantasiereisen wird unter anderem auch in der Verhaltenstherapie (bei verhaltenauffälligen Schülern) genutzt/angewendet. Sie wird außerdem mit Elementen der Progressiven Muskelentspannung[21] (beispielsweise nach Jacobsen) oder auch des Autogenen Trainings, wie beispielsweise in der Ergotherapie oder ganz besonders in den beiden Fachbereichen der Pädiatrie (Kinderheilkunde) und der Psychiatrie eingesetzt.
Als Form von Meditation, wie zum Beispiel zu den Chakren[22], findet sie auch beim Yoga (älteste seelenheilkundliche Beeinflussung) Anwendung. Sie wird zudem in der Pädagogik, wie in Kindergärten, Schulen oder auch in der Museumspädagogik[23] eingesetzt.
Eine Phantasiereise gliedert sich im Regelfall in folgende fünf Schritte:
- Vorbereitung;
hier wird zunächst eine angenehme Atmosphäre geschaffen; das kann beispielsweise durch den Einsatz von ätherischen Ölen und Hintergrundmusik/– Naturgeräuschen geschehen; das Erzeugen einer leichten Trance (schlafähnlicher Zustand) kann dabei durchaus auch von Vorteil sein.
Ein Beispiel zur Gestaltung dazu:
So könnte die eine mögliche Vorbereitung auf eine Phantasiereise im häuslichen Bereich gestalten:
Da ein Mensch sich immer freiwillig auf eine Phantasiereise begibt, wählen Sie in ihrer Wohnung einen für Sie angenehmen Platz, einen Ort aus, an dem Sie sich ungestört aufhalten wollen und auch aufhalten können; breiten Sie auf dem Boden eine Wolldecke aus und legen Sie ein (Meditations – ) Kissen darauf. Zünden Sie sich ruhig eine Kerze an, die Sie dann vor sich auf den Boden stellen. Legen Sie eine Blume, eine Blüte oder auch Blütenblätter in eine mit Wasser gefüllte Glasschüssel. Nehmen Sie im Lotus[24] – oder Schneidersitz aufrecht, aber bequem auf dem Kissen Platz. Senken Sie Ihr Kinn leicht in Richtung Brust, um so Ihren Nacken leicht zu dehnen. Versuchen Sie nun sich zu entspannen, indem Sie Ihren Kiefer entspannen und Ihren Mund leicht öffnen; legen Sie Ihre Hände mit den Handflächen nach oben gerichtet auf Ihre Knie, so dass die Daumen und die Zeigefinger einen Kreis bilden.
Schließen Sie Ihre Augen bis auf einen kleinen Spalt, so dass Sie die angezündete Kerze oder auch die bereitgestellte Blüte noch sehen und wahrnehmen können. Spannen Sie nun Ihre Bauchmuskeln ein wenig an.
- Ruhetönung als Einleitung
Das Ziel der Entspannungsphase ist es zur Ruhe zu kommen, und damit den belastenden Alltag mit allen seinen manchmal fast erdrückenden Gedanken und Gefühlen einmal loszulassen. Zur Ruhe kommt man am Leichtesten, indem man sich auf die ruhige Stimme des Erzählers (reale Person, Kassette, CD) und seine einleitenden Beruhigungsformeln konzentriert (siehe am Ende des Kapitel: Eine Phantasiereise als Beispiel selbst erleben). Unterstützend wirken dabei auch noch ein ganz bewusstes Ein – und Ausatmen. Die Umwelt tritt dann langsam in den Hintergrund und eine erholsame Entspannung kann sich langsam ausbreiten. Eine Phantasiereise empfindet man besonders in einem solchen, entspannten Zustand als sehr angenehm. Man kann sich auf die entsprechenden Bilder, die entstehen und an die man herangeführt wird deutlich besser einlassen, denn die mentale Leistungsfähigkeit ist gesteigert und die eigenen Gefühle deutlich sensibler wahrgenommen werden/können.
- Der Hauptteil
wird mit einer fiktiven Geschichte gestaltet; hierfür muss mit einer Dauer von zirka 15 Minuten (bis zu maximal 30 Minuten) eingeplant/gerechnet werden; dabei sind innerhalb dieser Zeit häufige Pausen zwingend notwendig; die jeweiligen Pausenzeiten umfassen einen zeitlichen Rahmen von etwa 10 Sekunden bis zu maximal 2 Minuten; diese Pausen sind erforderlich, damit der/die Zuhörende den erforderlichen Zeitrahmen hat, um sich ausreichend in die entsprechenden, wechselnden Bilder einzufühlen.
Jeder Mensch kennt die Stärke und die Orte der inneren Kraft. Mit Phantasiereisen kann man auf angenehme Wiese zu diesen Orten innerer Kraft gelangen:
- Die Phantasie kennt intensive Bilder für die Orte innerer Kraft.
- Mit jeder Reise kann man zu einem anderen Seelenort gelangen, Vertrauen zu sich selbst wachsen lassen, Kraft und Zuversicht zu spüren.
- Häufig werden Atem –, Ruhe –, Schwere – und Energieübungen in die Erzählung eingebunden.
Mögliche Variationen
Phantasiereisen können den Zuhörer zu vertrauten Orten innerer Kraft führen, können ihn aber den Phantasiereisenden auch neue Orte entdecken lassen:
- die Weite des Meeres während eines Abendspaziergangs bei untergehender Sonne
- die Ruhe des Sees bei aufsteigenden Nebeln
- das Eintauchen in die Farbenpracht eines herbstlichen Blätterwaldes bei einem Waldspaziergang
- die Freiheit bei einer Bergwanderung an einem strahlendblauen Sommertag
- das Ausruhen unter einem alten Baum auf einer bunten Frühlingswiese
- die Geborgenheit an einem lodernden Kaminfeuer
- der Besuch in einer Kirche
- das Läuten von Kirchenglocken
- das Widererleben eines möglicherweise angenehmen Urlaubsortes
Weitere Varianten können beispielsweise Begegnungen mit
- dem eigenen Ich, dem inneren Kind
- dem eigenen Schutzengel
- einer weisen, alten Frau
- einem weisen, alten Mann
- einer guten Fee
- einem guten Zauberer um Lösungen für bestimmte Problemstellungen zu bekommen.
Besonders ermutigende Möglichkeiten sind auch:
- Mögliche Zukunftsvision; hier können die Zukunftsgedanken während der Phantasiereise sehr wohl entworfen, entwickelt und ausgestaltet werden, um sie dann möglicherweise in der Wirklichkeit leichter umsetzen zu können,
- oder der Versuch einer Ideensuche; hier können während der Phantasiereise nach Ideen, die man von der Reise mitbringt gesucht werden, um sie dann später leichter in Ziele umzusetzen zu können. Wenn dem Phantasiereisenden keine oder auch ganz andere Bilder und Gedanken erscheinen, als die in der Phantasiereise angeleiteten, dann sollte der „Reisende“ unbedingt den eigenen Phantasien nachgehen und sich in keiner Weise dazu zwingen lassen, dem vorgegebenen Text zu folgen. Die Erzähltexte sind immer nur als eine Anregung gedacht und zu verstehen. Das in der tiefen Phase der Entspannung aktivierte Unterbewusstsein leitet unsere inneren Bilder, Gedanken und Gefühle – unsere persönlichen Imaginationen. Es ist deshalb ganz natürlich, dass der Zuhörer sich von der geführten Reise entfernt und seine eigene Phantasiereise entwickelt.
- Die Rückkehr in die Realität wird durch tiefes Durchatmen, einem sich strecken und gähnen zur Kreislaufaktivierung (optional auch ohne Rückführung mit direktem Übergang in den Schlaf) eingeleitet. In der letzten Phase der Rückkehr in die Realität kommt man langsam wieder in das Hier und Heute zurück. Wichtig ist es dabei aber, dass dafür ausreichend Zeit eingeplant ist.
Jede Phantasiereise schließt dann nochmals mit einem ausgiebigem Dehnen und Strecken ab, um den Körper wieder deutlich zu spüren, ihn in seine körperliche Realität und Umgebung zurück zu bringen, und den Kreislauf damit wieder zu aktivieren.
- Gespräch oder ausdruckszentriertes Malen/Gestalten zur Auswertung.
Zurückgekehrt in das Hier, Jetzt und Heute sollten die Gedanken und die erlebte Gefühle ausgedrückt werden, um diese dann weiter verarbeiten zu können und um die Phantasiewelt auch von der Realität klar abzugrenzen.
Findet die Phantasiereise in einer Gruppe statt, dann verläuft das Procedere etwas anders, denn hier findet danach der Austausch mit den anderen Teilnehmern statt. Nacheinander erzählen alle (aber immer nur freiwillig) von ihren Erlebnissen, Gedanken und Gefühlen während ihrer Reise. Enorm wichtig ist aber immer ganz besonders darauf zu achten, dass die Berichtenden nicht durch Bemerkungen und Bewertungen der anderen Gruppenmitglieder unterbrochen werden. Erst nachdem alle Teilnehmer von ihren Erlebnissen erzählt haben, können Einfälle, Hinweise oder Ideen in ermutigender Weise auch weitergegeben werden können.
Wurde die Phantasiereise im Gegensatz dazu alleine angetreten ist, so kann dann durch das Ausdrucksmalen oder einer anderen, kreative Methoden wie Töpfern, Kneten oder Erstellen von Kollagen die Reise im Anschluss verarbeitet werden.
Dabei bieten sich wieder mehrere unterschiedliche Möglichkeiten an, die hier allerdings nur noch schlaglichtartig zusammengefasst werden:
- Einzelgespräche
- Gruppengespräche
- Gespräch im Plenum
- Malen in den unterschiedlichen Möglichkeiten; gemeint sind hier mir Wasserfarben, Buntstiften, Bleistift, Fingerfarben, um einige Beispiele zu nennen.
Die Anwendungsmöglichkeiten einer Phantasiereise:
Die Entspannungswirkung von Phantasiereisen wird beispielsweise unter anderem auch in der Verhaltenstherapie genutzt/angewendet. Sie wird außerdem mit Elementen der Progressiven Muskelentspannung[25] (beispielsweise nach Jacobsen) oder auch des Autogenen Trainings, wie beispielsweise in der Ergotherapie oder ganz besonders in den beiden Fachbereichen der Pädiatrie (Kinderheilkunde) und der Psychiatrie eingesetzt.
Als Form von Meditation, wie zum Beispiel zu den Chakren[26], findet sie auch beim Yoga (älteste seelenheilkundliche Beeinflussung) Anwendung. In den letzten Jahren wird sie zudem neu, beziehungsweise verstärkt in der Pädagogik, wie in Kindergärten, (Brennpunkt) – Schulen oder auch in der Museums – pädagogik eingesetzt.
An dieser Stelle werden die Möglichkeiten einer Traureisenanwendung zur aufgezählt, um nicht den Rahmen und die Intention des Buches zu sprengen.
- ADS/ADHS
- Ängste und Phobien
- Konzentrationssteigerung
- Pädagogik
- psychosomatische Therapie
- Rauchentwöhnung/Raucherentwöhnung
- Rückenschmerzen
- Schlafstörungen
- Schmerzen
- Stress
- Spannungskopfschmerz
- Tinnitus
- Verspannungen
- Zwänge
Eine Phantasiereise als Beispiel selbst erleben
(hier sollte sich jemand finden, der den Text vorliest):
Ich werde nun langsam, leise und ganz entspannt sprechen und Sie so mit auf eine Traumreise nehmen. Sie schließen jetzt dazu bitte die Augen, damit in Ihrem Körper eine innere Ruhe einkehren kann und Sie so leichter zuhören können, denn ich spreche immer nur von einer Person:
Die Phantasiereise:
Ihre Gedanken kommen nun zur Ruhe und Sie können mir gut zuhören. Sie atmen ganz leicht ein und atmen wieder aus. Mit jedem ausatmen entspannen Sie sich immer mehr.
Sie atmen ein und wieder aus… . Sie atmen ganz leicht ein und wieder aus… .
Sie sind langsam auf einer Straße unterwegs. Die Sonne scheint angenehm auf Ihren Körper und es ist angenehm warm. Sie sind ruhig und entspannt unterwegs, denn Sie haben Zeit. Auf der Straße ist niemand unterwegs, sodass Sie sich die Häuser und Gärten in Ruhe anschauen können. Sie schauen einmal nach links und dann wieder nach rechts. Sie betrachten die Bäume und Sträucher, die Hecken und bunten Blumen, die die Wege säumen; Ihre Augen erfassen auch die Haustüren und Fenster der Häuser; erstaunlich, was man da so alles sehen und entdecken kann… .
Sie sind ganz ruhig und entspannt, als Sie von irgendwo das Läuten von Turmglocken hören. Sie folgen, wie von einem Magneten angezogen, dem Geläut der Glocken, bis Sie schließlich eine Kirche in einer Entfernung sehen. Sie kommen ihr immer näher und denken, „diese Kirche sieht aber interessant aus“. Je näher Sie der Kirche kommen, desto mehr Einzelheiten können Sie erkennen; das Kreuz auf dem Kirchendach, die bunten Fenster, die in der Sonne leuchten und schließlich auch die große Holztür. Vor der Kirche entdecken Sie einen Schaukasten mit vielen bunten Zetteln, die das Gemeindeleben beschreiben. Neugierig gehen Sie näher an die Kirche heran.
Erstaunt stellen Sie fest, dass die Kirchentür einen ganz kleinen Spalt offen steht. Ganz leise betreten Sie das Kirchengebäude. Nun stehen Sie in einem großen Raum. Kein Mensch ist hier in diesem Raum, auch wenn es hier etwas kühler und angenehmer ist, als es draußen war. Es ist ganz still und Sie können Ihren Atem hören – ruhig und entspannt; trotzdem kommen Sie sich hier fast ein wenig verlassen, aber dennoch nicht einsam vor.
Sie gehen weiter in diese Kirche hinein. Auch hier sind links und rechts vor Ihnen die Ihnen schon bekannten Bankreihen. Nun sind Sie doch etwas neugierig geworden und wollen schon wissen, was es hier noch so alles zu entdecken gibt. Sie schauen sich nach allen Seiten um, ehe Ihr Blick langsam an den Wänden, vorbei an den bunten Fenstern, hinauf an die Decke und dann zur Orgel streift. Vieles was Sie hier sehen ist Ihnen vertraut, anderes ist Ihnen weniger vertraut, so zum Beispiel die Figuren die das Taufbecken verzieren. An der Kanzel sehen Sie auch einige Veränderungen, Figuren, einen Adler, einen Löwen, einen Stier und einen Engel.
Sie gehen weiter zum Altar hin, die Stufen hinauf, bis Sie am Altar angelangt sind. Mitten darauf steht ein großes Kreuz. Es hält Ihre Blicke gefangen. Am Kreuz hängt die Figur eines jungen Mannes. Die schauen in sein Gesicht – es ist von Angst und Schmerzen gezeichnet. Sein Kopf hängt herunter. Auf seinem Kopf entdecken Sie eine Krone, die aus Dornen geflochten ist. Seine Hände sind durch die Handwurzeln hindurch an das Kreuz genagelt. Der Körper ist mager und ausgezehrt, die Rippen stehen heraus. Ein Lendentuch ist seine einzige Bekleidung. Auch seine Füße sind an das Kreuz genagelt. Er stirbt, für diesen jungen Mann gibt es keine Rettung mehr.
Sie können Ihren Blick auf diesen sterbenden Jesus am Kreuz gar nicht mehr lösen. Da spüren Sie plötzlich, dass dieser leidende Jesus das Wichtigste in dieser Kirche ist. Sie sind an der Mitte, dem Kern der Kirche angekommen.
Jetzt können Sie sich umdrehen und mit langen und zügigen Schritten zur Tür, durch die Sie gekommen sind wieder zurückgehen. Ihre Gedanken sind beim Kreuz und bei Jesus.
Die Kirchentür fällt hinter Ihnen ins Schloss, bleibt keinen Spalt mehr geöffnet. Sie betreten wieder die Straße und Sie freuen sich über das warme Licht der Sonne. Aber Sie nehmen ein Bild mit aus dieser Kirche … ein ganz besonderes und persönliches Bild… .
Soweit unsere gemeinsame Traumreise. Sie können die Augen nun wieder langsam öffnen.
Kapitel 2 Träume
Träume – Lebensträume
Eingeleitet wird dieses Kapitel mit zwei Interviews und einer Buchbeschreibung; in einem weiteren Schritt möchte ich verschiedene Definitionsversuche einfach nur darstellen.
Bekenntnisse eines Topmodels, Ein ungeschminkter Blick hinter die Kulissen der Modewelt; so titelt ein auf dem Buchmarkt neu erschienenes Buch[27].
Die Modewelt war für Jennifer Strickland ihr persönliches Zuhause. Laufstege von New York bis Tokyo führten sie um den Globus. Für den, der das Geschehen von außen betrachtete schien alles perfekt zu sein: Ein Model für Giorgio Armani, Werbespots für Mercedes, weltweite Bekanntheit und der gesamte Glamour, den die Modewelt so mit sich bringt; doch innerlich verblasste bei ihr der äußere Glanz sehr schnell. Jennifer Strickland musste auf eine sehr schmerzhafte Weise erleben, dass Schönheit und Erfolg keine Garanten für ein glückliches Leben sind, in keiner Weise eine Garantie für Lebensglück darstellen.
Der Verlag ihres Buches verspricht in seiner Werbung einen ungeschminkten Blick hinter die Kulissen der Modewelt. Die dieser Tage auf den Buchmarkt gekommenen Bekenntnisse des Topmodels Jennifer Strickland haben es auch wirklich in sich. In ihren Aufzeichnungen verkommt ihre geschilderte Vergewaltigung durch Damiens Sohn beinah durch die immer wieder beschriebene Leere die sie von Tag zu Tag immermehr spürte.
„Vielleicht erschreckt mich meine eigene Leere am meisten, das leere Leben, das ich führe – so voller Aufregung und Geld und Prestige und Reisen, doch so arm an Bedeutung”.
Mit 17 Jahren, nach ihrer ersten enttäuschten Liebe, bekam Jennifer Strickland ihren ersten Modevertrag. Sie liebte schon als kleines Mädchen die exakte Frisur und gerade zusammengelegte Wäschestapel; mit diesem Vertrag trat sie nun jedoch in eine Welt ein, „in der sich alles um Perfektion” drehte.
„Auf dem Höhepunkt meiner Karriere, als ich für Giorgio Armani in Mailand auf dem Laufsteg lief, erkannte ich, dass ich unter der Fassade eine leere Hülle geworden war.”
Das einstige Model beschreibt wie Damiens Sohn sie vergewaltigte. Sie erzählt von den gut funktionierenden Schablonen und Mechanismen. Da gibt es leider viele junge Frauen die erst dann glauben, dass sie schön sind, wenn sie das von einem Mann gesagt bekommen.
Diese Autobiografie gewährt der/m Leser/in einen ungeschminkten Blick hinter die Kulissen der Modewelt:
Jennifer Strickland beginnt schon als Jugendliche zu modeln. Mit dem ersten Modelvertrag scheint ein Traum in Erfüllung zu gehen. Über die Jahre steht sie auf verschiedenen Kontinenten vor den Kameras. Sie ist immer unterwegs um den großen Coup zu landen, immer mit dem Streben nach Perfektion behaftet.
Doch so sehr sie sich auch anstrengt, ihre innere Leere bleibt. Selbst als sie für Armani auf dem Laufsteg steht, erlebt sie nicht die Befriedigung, die sie sich erträumt hatte. Ihr Lebensstil und ihr innerer Zustand wirken sich immer negativer auf ihren Körper aus. Ihr Leben, das für Familie und Freunde wie ein Traum wirkt, wird zu Jennifer immer mehr zum Albtraum, an dem sie zu zerbrechen droht.
Jennifer Strickland gibt dem Leser einen ungeschminkten, ernüchternden Einblick in die Welt der Mode. Sie rechnet keineswegs verbittert mit der Modewelt und ihrem Geschehen ab, denn sie erzählt einfach nur das, was sie in ihrer Zeit erlebt hat. Die Intention des Buches liegt aber eigentlich darin, dass sie sehr anschaulich die Suche und die Sehnsucht nach Liebe und Annahme beschreibt. Genau das erreicht den Leser dann auch. An wenigen Stellen wiederholt Strickland einige Aspekte so oft, dass man beinahe schon dazu geneigt ist, gelangweilt oder genervt zu sein. Doch im Nachhinein betrachtet scheint es dann doch eher so zu sein, dass sie das schriftstellerische Mittel der Wiederholung dazu einsetzt, um die Aussagen so zu unterstreichen, um damit ihre Botschaft besser an die/en Leser/in zu bringen: „Stimme dieser Tatsache nicht einfach nur mit deinem Verstand zu, sondern erkenne, dass es ein ernsthaftes Problem für uns Frauen ist“.
Interview mit Jennifer Strickland
Unter tausenden von Mädchen hat Armani 30 ausgewählt und ich war eine unter ihnen. Ich dachte: „Das ist es, ich werde auf der Bühne stehen und jetzt bin ich ganz oben!“
„Aber ... der Glanz hat mich nicht glücklich gemacht, die Position hat mich nicht glücklich gemacht. Die Magazine konnten mich nicht glücklich machen. Das Geld hat mich nicht glücklich gemacht. Ich wurde immer leerer und leerer und leerer“.
Jennifers Modelkarriere begann als sie 8 Jahre alt war.
„Meine Mutter hat sich Sorgen um mich gemacht, weil ich so groß war usw. ... und deshalb hat sie mich an einer Modelschule in unserer Gegend angemeldet. Das wurde dann meine eigene kleine Welt, in der ich leuchten konnte, wo ich Anerkennung und Applaus bekam“.
Mit 17 Jahren hat sie einen der Top – Model – Agenten des Landes getroffen. Jennifer war Covergirl in unterschiedlichen Magazinen und trat sogar im Fernsehen auf. Von außen betrachtet schien das Leben perfekt zu sein...
„Ich war auf der ganzen Welt unterwegs, von Studio zu Studio. Ich arbeitete und es lief so nach dem Motto ‚Wenn Armani dich will, dann will dich jeder!’
Ich nahm eine Menge Drogen und hungerte. Ich war sehr einsam und vermisste Menschen um mich herum, die mich für mehr als mein Aussehen liebten. Ich denke, dass ich mit den Drogen versuchte, allem zu entfliehen. Es gab so viele Dinge hinter den Kulissen der Model – Industrie, die ich ertragen musste. Ich wollte, dass meine Familie stolz auf mich ist und sie waren sehr stolz auf mich.
Ich wollte, dass sie die Illusion glaubten, die sie in den Magazinen sahen. Wenn ich auf einem Foto glücklich aussah, sollten sie glauben, dass ich glücklich war. Aber was ich darstellte, entsprach nicht der Wahrheit. Ich wurde gut darin, Masken zu tragen“.
Als Jennifer zu Hause Urlaub machte, sahen ihre Eltern hinter ihre Maske.
„Meine Eltern machten sich große Sorgen um mich und sie fütterten mich und gaben mir zu essen und ich nahm 2 Kilogramm zu. Und als ich zurückging hat Armani mich gefeuert, wegen dieser 2 Kilogramm. Ich war nicht mehr schön genug für ihn oder perfekt und so hatte er keinen Gebrauch mehr für mich.
Und alle meine anderen Arbeitgeber verabschiedeten sich auch, wieder nach dem Motto ‚Wenn Armani dich nicht will, dann will dich niemand’.
Das hat mich innerlich erschüttert. Ich war dieses kleine Mädchen, das Anerkennung wollte, das sich gewünscht hat, dass die Eltern stolz auf mich sind. Es hat dieses kleine Mädchen in mir verletzt, das einfach nur Liebe wollte. Verwirrt und verzweifelt suchte Jennifer nach Arbeit in Deutschland. Ich habe sehr viel geschlafen, zu viel geraucht und getrunken. Und ich habe versucht, mich umzubringen. Ich wollte es tun, dachte dann aber an die Leute, die mich wirklich liebten und ich tat es nicht“.
Zu diesem Zeitpunkt verändert sich Jennifers Leben. Ein Evangelist auf der Straße gab ihr eine Bibel.
„Ich setzte mich, begann zu lesen und ich erinnerte mich an das, was über den engen und breiten Weg darin stand. Es ging um den engen Weg, der schwer und hart ist und dann um den breiten Weg, den jeder findet, aber der in die Zerstörung führt. Ich las das und wusste, dass ich auf dem breiten Weg war und ich wusste es, aber ich wusste nicht, wie ich den Weg wechseln konnte. Zu diesem Zeitpunkt las ich zum ersten Mal das Evangelium. Ich wusste nicht, was Jesus für mich am Kreuz getan hatte, ich wusste nicht, wer der Heilige Geist war. Ich wusste nicht, wer Jesus war. Ich wusste nichts“.
Auf dem Weg zur Arbeit veränderte die Unterhaltung mit einem Fremden Jennifers Leben und sie entdeckte, nach was sie sich immer gesehnt hatte ...
Er sah, meinen Minirock und meine Referenzen und sagte zu mir: „Oh, nein, meine Liebe. Du arbeitest hier nicht als Model oder?“ Ich sagte: „Doch, das tue ich“.
Und er antwortete: „Meine Liebe, du kannst dein Gesicht nicht verkaufen. Du kannst Schönheit nicht verkaufen. Dreh jetzt wieder um, geh zurück, geh nach Hause“.
„Und ich ging einfach wieder zurück. Wenn ich ehrlich bin hat nie jemand zu mir gesagt, dass man Schönheit nicht verkaufen kann. Dass mein Gesicht nicht käuflich ist. Mein Leben lang dachte ich, dass das funktionieren würde. Das hat mich frei gemacht. Ich habe nie wieder Geld für ein Foto von mir angenommen“.
Bevor sie das Land verließ, beschloss Jennifer auf den höchsten Berg in München zu steigen.
„In Deutschland habe ich Kreuze gefunden, an den Bäumen. Mit Christus, der daran genagelt war. Und als ich auf den Berg stieg und die Kreuze sah, war es, als ob er zu mir sagte: ‚Ich starb für dich. Mein zerbrochener Körper hat dich geheilt. Mein Blut hat dich gereinigt’.
„Ich erinnere mich, wie ich mich in den Schnee gelegt und gesagt habe: ‚Ich glaube dir jetzt. Ich glaube an dich. Du siehst mich’. Ich denke, dass ich mich gefühlt habe, wie wenn niemand mich wirklich sieht. Sie sahen nur meine Fassade, sie sahen nur die Bilder, aber niemand sah, wer ich wirklich war.
Und er sah mich, Gott sah mich und ich wusste, dass er mich sah. Ich habe Jesus in mein Herz aufgenommen. Und ich habe wirklich gespürt, dass mir ein neues Leben geschenkt wurde“.
Jennifer ging zurück nach Hause. Heute ist sie Ehefrau und Mutter, reist durch die Länder und spricht zu Frauen und Mädchen.
„Es gibt eine Identitätskrise bei den Frauen. Sie denken, sie müssten sich verändern und einem bestimmten Ideal entsprechen. Und Gott sieht zu und denkt: ‚Ich bin der Töpfer und du der Ton. Ich habe dich so gemacht und ich liebe dich so wie du bist. Ich werde dich mit meiner perfekten Schönheit füllen, aber Liebling, du wirst niemals perfekt sein’. Das wird niemals passieren“.
„Es gibt nur einen, der perfekt ist und das ist Gott! Dass ich einen Gott gefunden habe, der mich für mehr als meine äußere Erscheinen liebt, hat mich völlig befreit“.
Lebenstraum – Sind Sie bereit , alles für Ihre Träume zu geben?
Ein Interview mit der Buchautorin Angelika Gulder
Von Jochen Mai am 04. August 2011
Angelika Gulder[28] ist Diplom – Psychologin und Coach für Persönlichkeits – entwicklung sowie Karriereberaterin. Und sie hat gerade ein Buch über Träume geschrieben, das diese Tage erscheint: Aufgewacht! Ein erfüllender Job, eine Weltreise, ein Leben als Aussteiger – wir alle haben solche Lebensträume. Die Bestsellerautorin erklärt in ihrem Selbstcoaching – Buch, welche Rolle diese Träume für unsere Psyche spielen, woher sie kommen – und wir haben sie gefragt, wie man sie verwirklicht.
Frau Gulder, wovon träumen Sie gerade?
Beruflich träume ich davon, dass mein neues Buch möglichst viele Menschen erreicht, die ihr Leben dann so leben können, wie es ihnen wirklich entspricht. Privat wünsche ich mir schon seit langem einen zweiten Hund. Und einen zweiten Lebensmittelpunkt, an dem ich in Ruhe meine nächsten Bücher schreiben kann. Der zweite Hund zieht in ein paar Tagen bei uns ein. Der zweite Lebensmittelpunkt wird vermutlich im nächsten Frühjahr Realität. Beides ist auf den ersten Blick nicht wirklich vernünftig, aber es ist das, wonach sich meine Seele sehnt. Das Leben ist zu kurz für Kompromisse.
Sie sagen, führen jeder kann das Leben seiner Träume. Im Ernst?
Davon bin ich absolut überzeugt. Ich bin seit fast 20 Jahren als Coach tätig und habe immer wieder erlebt, wie meine Kunden scheinbar Unmögliches wahr gemacht haben. Die Voraussetzung dafür ist, dass wir wirklich sicher sind, dass es unsere eigenen Träume sind, die wir da erfüllen wollen. Carl Gustav Jung[29] hat gesagt, unsere Lebensträume sind das Potenzial unseres Wesenskerns, also das, was wir als Anlagen mit in diese Welt gebracht haben, deshalb kann ich was ich träumen kann, auch erreichen. Mit Potenzial allein ist es aber nicht getan. Ich muss auch bereit sein, mich voll einzusetzen und statt abends auf der Couch zu liegen, dann eben die nötige Fortbildung für meinen Traumjob zu machen oder den Nebenjob zu finden, um mir den Traum von der Weltreise zusammenzusparen. Die meisten Träume scheitern nicht, weil sie unerfüllbar sind, sondern weil die Menschen zu bequem sind und sich ständig sagen, warum etwas sowieso nicht geht, statt sich zu fragen, wie es gehen könnte.
Oder wie ich immer sage: Wer etwas will, findet Wege; wer etwas nicht will, findet Gründe . Ihr Buch heißt wohl nicht zufällig „Aufgewacht!”. Viele Menschen träumen doch auch von Dingen, die nicht sinnvoll sind .
Ja, viele Menschen träumen von Dingen, die sie von den Eltern, Partnern, Freunden oder der Gesellschaft übernommen haben. Diese Träume machen dann nicht nur nicht glücklich, wenn sie erfüllt werden, sondern hinterlassen häufig einen schalen Nachgeschmack. Einer meiner Kunden hat sich jahrelang gequält, um endlich den Doktortitel zu haben und ist dann depressiv geworden, als er es endlich geschafft hatte. Das habe ich – leider – in meiner Praxis schon öfter erlebt. Wenn wir übernommene Träume erfüllen, hat am Ende keiner was davon. Deshalb geht es in meinem Buch auch darum, den einen vom anderen Traum unterscheiden zu lernen und Träume, die uns nicht gut tun, aufzugeben.
Vor welchen Träumen warnen Sie denn ganz konkret?
Vor solchen, die wir nur haben, weil sie alle haben oder weil wir damit ein ganz anderes Bedürfnis überdecken wollen. In dem Fall können wir viel Geld, Zeit und Energie verschwenden und am Ende unglücklich werden. Gerade hatte ich wieder den typischen Fall eines Mannes in der Midlife – Crisis, der sich jetzt den Porsche gekauft hat. Kein Klischee, ist wirklich so! Und jetzt fühlt er sich noch schlechter als vorher, denn die erwünschte Anerkennung hat ihm der Porsche nicht gebracht. Dafür ein paar mitleidige Blicke aus seinem Umfeld.
Was ist eigentlich Ihr Lebenstraum – Navigator? Klingt etwas esoterisch…
Das ist eine von mir entwickelte Coaching – Methode, mit der man sich selbst besser kennen lernt, mit seiner Vergangenheit Frieden macht und mit Hilfe des gesunden Menschenverstands und der inneren Stimme seine Träume systematisch analysiert und entwickelt. Der Lebenstraum – Navigator zeigt darüber hinaus im Bereich Partnerschaft, Lebensmittelpunkt, Hobbys, Besitz, Abenteuer und Einsatz für andere, was einen wirklich glücklich macht.
Aber verändern sich manche Träumen denn nicht im Laufe des Lebens?
Doch, natürlich tun sie das, alles andere wäre auch furchtbar langweilig. Als Kind träume ich vielleicht davon, kreativ zu arbeiten und stelle mir dazu einen Künstlerberuf vor. Später wird daraus dann ein eigenes Café. Oder ich träume als Kind vom Haus auf dem Land, als Erwachsene fühle ich mich dann auch mit der Eigentumswohnung mit Garten wohl. Die Grundidee, kreativ zu sein oder im Eigenheim zu wohnen, bleibt dabei aber immer erhalten. Unsere Träume sind die große Überschrift, unter der sich dann viele Facetten des Traums zeigen können und realisiert werden wollen. Hermann Hesse hat dazu geschrieben: „Man muss seinen Traum finden, dann wird der Weg leicht. Aber es gibt keinen immerwährenden Traum, jeden löst ein neuer ab, und keinen darf man festhalten wollen.“.
Jetzt mal konkret: Wie findet man, die man jene Träume verwirklichen sollte?
Was wir als Kinder gelernt haben, prägt unser gesamtes Leben. Heiraten, Häuschen bauen, Kinder kriegen. Ist es wirklich das, was wir wollen? Wir finden unsere wahren Träume, indem wir uns ganz systematisch mit uns selbst auseinander setzen. Statt uns wie ein Automat von Außen bestimmen zu lassen und nur zu tun, was alle tun.
Und wie gelingt es, das dann Realität werden zu lassen?
Ich habe für mein Buch ein Dutzend erfolgreiche Lebenstraum – Profis interviewt, also Menschen, die ihre zum Teil enorm großen Träume wirklich leben. Alle haben eins gemeinsam: Sie sind bereit, alles für ihre Träume zu geben. Wer das als Voraussetzung mitbringt und auch bereit ist, das Risiko einzugehen, zu scheitern und noch mal von vorne anzufangen, der wird das Leben seiner Träume finden. Sie wollen eine Weltreise machen? Verkaufen Sie Ihr Haus! Verrückt? Aber wieso eigentlich nicht? Wer bereit ist, alles zu wagen, dem tun sich Wege auf, die er zuvor nicht gesehen hat. Deshalb lautet das Motto meiner Arbeit: „Ich bin diesen Weg gegangen, ich bin jenen Weg gegangen, dann bin ich meinen Weg gegangen“. Soweit das Interview.
Spuren am Weg, ein afrikanisches Märchen[30]
Es war einmal ein Vater, der zwei Söhne hatte. Je älter und gebrechlicher er wurde, desto mehr dachte er über sein Leben nach. Und manchmal kamen ihm Zweifel, ob er seinen Söhnen wohl das Wichtigste für ihr Leben weitergegeben hatte.
Weil ihn diese Frage nicht losließ, beschloss der Vater seine Söhne mit einem besonderen Auftrag auf eine Reise zu schicken. Er ließ sie zu sich kommen und sagte: „Ich bin alt und gebrechlich geworden. Meine Spuren und Zeichen werden bald verblassen. Nun möchte ich, dass ihr in die Welt hinaus geht und dort eure ganz persönlichen Spuren und Zeichen hinterlasst“.
Die Söhne taten, wie ihnen geheißen und zogen hinaus in die Welt. Der Ältere begann sogleich eifrig damit, Grasbüschel zusammenzubinden, Zeichen in Bäume zu schnitzen, Äste zu knicken und Löcher zu graben, um seinen Weg zu kennzeichnen. Der jüngere Sohn jedoch sprach mit den Leuten, denen er begegnete, er ging in die Dörfer und feierte, tanzte und spielte mit den Bewohnern. Da wurde der ältere Sohn zornig und dachte bei sich: „Ich arbeite die ganze Zeit und hinterlasse meine Zeichen, mein Bruder aber tut nichts“.
Nach einiger Zeit kehrten sie zum Vater zurück. Der nahm dann gemeinsam mit seinen Söhnen seine letzte und beschwerliche Reise auf sich, um ihre Zeichen zu sehen. Sie kamen zu den gebundenen Grasbüscheln. Der Wind hatte sie verweht und sie waren kaum noch zu erkennen. Die gekennzeichneten Bäume waren gefällt worden und die Löcher, die der ältere der beiden Söhne gegraben hatte, waren fast alle bereits wieder zugeschüttet. Aber wo immer sie auf ihrer Reise hinkamen, liefen Kinder und Erwachsene auf den jüngeren Sohn zu und freuten sich, dass sie ihn wieder sahen und luden ihn zum Essen und zum Feiern ein.
Am Ende der Reise sagte der Vater zu seinen Söhnen: „Ihr habt beide versucht, meinen Auftrag, Zeichen zu setzen und Spuren zu hinterlassen, zu erfüllen. Du, mein Älterer, hast viel geleistet und gearbeitet, aber deine Zeichen sind verblichen. Du, mein Jüngerer, hast Zeichen und Spuren in den Herzen der Menschen hinterlassen. Diese bleiben und leben weiter“.
Was versteht man eigentlich unter Träume?
Die Traumforschung sieht sich hier mit einem unüberwindbaren Problem konfrontiert. Der Traum an sich kann nicht direkt beobachtet werden. Um überhaupt zu wissen, ob ein schlafender Mensch tatsächlich träumt, muss er zunächst aus dem Schlaf geweckt und anschließend befragt werden.
Ein Traum ist eine psychische Aktivität während des Schlafes[31] und wird deshalb auch als besondere Form des Erlebens im Schlaf charakterisiert, das häufig von lebhaften Bildern begleitet und mit intensiven Gefühlen verbunden ist, woran sich der Betroffene nach dem Erwachen meist nur teilweise erinnern kann[32]. Robert Stickgold beschreibt 2001 Träume als eine „bizarre oder halluzinatorische mentale Aktivität […] die während eines Kontinuums an Schlaf – und Wachstadien einsetzt“[33]. Stanley Krippner[34] beschreibt den Traum 1994 als „[…] eine Serie von Bildern, die während des Schlafes auftritt und oft verbal berichtet wird“.
Der Neuropsychologe Hobson[35] beschreibt den Traum 1998 als „[…] a form of madness“(eine Form von Tollheit und Wahnsinn). Die Interpretation des Erlebten findet in der „Oneirologie“ (Traumdeutung) statt. Phantasievorstellungen und Imaginationen (Einbildung), die im wachen Bewusstseinszustand erlebt werden, werden als Tagtraum bezeichnet.
Im Psychologischen Wörterbuch[36] liest sich das so: Grenzzustand des Bewusstseins, das Unwirkliche, die Lieblingsvorstellung, das Wunderschöne; im Schlaf deutlich auftretende Erlebnisse und Sinneswahrnehmungen, begleitet von lebhaften Bildern und ist mit intensiven Gefühlen verbunden (Angsttraum).
Der Traum wird im Duden[37] wie folgt erläutert: seelische Erlebnisse und Vorstellungen mit untergeordneten Situations –, Zeit und Persönlich – keitsbewusstsein während des Schlafes, dessen Ursprung verschieden erklärt und gedeutete wird: nachwirkende Leib – und Sinnesreize, Triebwünsche (nach Freud), unbewältigte frühere Erlebnisse, Komplettierung des Bewussten durch das Unbewusste (nach C. G. Jung).
[...]
[1] Autor, Diplominformatiker, im Raum Aalen und Berlin tätig
[2] Schwestern von Grandchamp, Retraitenhaus Sonnenhof, CH – 4460 Gelterkinden, Tel : +41 61 981 11 12, Der Sonnenhof – Haus der Stille im Baselbiet – wird von der Communauté de Grandchamp getragen
[3] Sigmund Freud, * 6. Mai 1856 in Freiberg, Mähren damals Kaisertum Österreich, tschechisch Příbor; † 23. September 1939 in London, ursprünglich Sigismund Schlomo Freud, war ein österreichischer Arzt, Tiefenpsychologe und Religionskritiker, der als Begründer der Psychoanalyse weltweite Bekanntheit erlangte. Freud gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts; seine Theorien und Methoden werden bis heute kontrovers diskutiert.
[4] im weitesten Sinn die Selbstliebe als Liebe gemeint, die man dem Bild von sich entgegenbringt
[5] Begegnung mit anderen und sich selbst; Encounter heißt im Englischen Begegnung, intensiver menschlicher Kontakt. In den aus den Sensitivitätstrainings entwickelten Encounters, die oft als Marathon – Gruppen durchgeführt werden, sollen durch bestimmte Gruppenübungen, Gestalttherapie und Psychodrama, neue Gefühlsmöglichkeiten erprobt werden, um den Teilnehmern statt der entfremdeten, auf Abstand bedachten gesellschaftlichen Formen neue Möglichkeiten einer menschlichen Beziehung zu bieten.
0[6] Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, * 24. Januar 1776 in Königsberg; † 25. Juni 1822 in Berlin; Vorname eigentlich: Ernst Theodor Wilhelm, 1805 umbenannt in Anlehnung an den von ihm bewunderten Wolfgang Amadeus Mozart) war ein deutscher Schriftsteller der Romantik. Außerdem wirkte er als Jurist, Komponist, Kapellmeister, Musikkritiker, Zeichner und Karikaturist.
0[7] Uwe Durst, *1965 in Stuttgart. 1986 Abitur. 1988 Aufnahme des Studiums der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft und der Kunstgeschichte an der Universität Saarbrücken. Seit 2008 Privatdozent an der Universität Stuttgart.
0[8] Howard Phillips Lovecraft, * 20. August 1890 in Providence Rhode Island; † 15. März 1937 in Providence Rhode Island; meist nur H.P. Lovecraft genannt, war ein US – amerikanischer Schriftsteller. Er gilt als einer der weltweit einflussreichsten Autoren im Bereich der phantastischen und anspruchsvollen Horror – Literatur.
0[9] Harald Fricke, * 28. März 1949 in Braunschweig, deutscher Literaturwissenschaftler, Fachwissenschaftler, Philosoph und Hochschullehrer.
[10] Roger Caillois, *3. März 1913 in Reims; † 21. Dezember 1978 in Paris, war ein französischer Soziologe, Literaturkritiker und Philosoph.
[11] Die maximalistische Definition umfasst alle erzählenden Texte, in deren fiktiver Welt die Naturgesetze verletzt werden. Der grundsätzliche Unterschied zum minimalistischen Ansatz besteht darin, dass ein Zweifel an der binnenfiktionalen Tatsächlichkeit des Übernatürlichen keine Rolle bei der Definition spielt
[12] Prof. Dr. Marianne Wünsch wurde 1942 in Gablenz (Tschechien) geboren. Sie studierte Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte in München und Dublin und wurde 1972 mit dem Thema „Der Strukturwandel in der Lyrik Goethes“ zum Dr. phil. promoviert. Sie war wissenschaftliche Assistentin am Deutschen Seminar der Universität München und habilitierte sich dort 1984 zum Thema „Die Fantastische Literatur der Frühen Moderne“ (1890 – 1930). Seit 1989 ist sie als Professorin am Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien an der Christian – Albrechts – Universität Kiel tätig.
[13] DiSprmitri Todorov, * 1947 in Graz, war zusammen mit seinem Komplizen Hans Georg Rammelmayr– der erste Bankräuber der deutschen Nachkriegsgeschichte, der bei Begehung der Tat gemeinschaftlich Geiseln nahm.
11 Brooke – Rose Christine Frances Evelyn, * 16. Januar 1923, ist ein britischer Schriftsteller Literaturkritiker, vor allem für ihre späteren experimentellen Romanen bekannt.
[15] Thomas Wörtche, * 1954 in Mannheim, ist ein deutscher Literaturkritiker.
[16] Astrid Lindgren, * 14. November 1907 auf Näs bei Vimmerby als Astrid Anna Emilia Ericsson; † 28. Januar 2002 in Stockholm, war eine schwedische Schriftstellerin.
[17] Pamela Lyndon Travers; * 9. August 1899 in Maryborough, Queensland, Australien; † 23. April 1996 in London; eigentlich Helen Lynwood Goff) war eine australische Schriftstellerin.
[18] Paul Maar * 13. Dezember 1937 in Schweinfurt, ist ein deutscher Kinderbuchautor, Illus –trator, Übersetzer, Drehbuch – und Theaterautor.
[19] Baer, U./Frick-Baer, G.: Wie Kinder fühlen. 2010
[20] Sarah Delia – Sophie C., früher Hanau, jetzt Efringen – Kirchen; Sarah ist dem Autor persönlich bekannt und die Zustimmung zur Veröffentlichung mit Namen durch die allein erziehende Mutter liegt vor.
[21] In einer 1994 publizierten Studie wurden 66 bis 1985 publizierte Studien mit zusammen etwa 3000 Patienten zur PMR als eigenständigem und nicht lediglich die Verhaltenstherapie unterstützendem Therapieverfahren ausgewertet. Zur Auswertung:
- In 75% der Studien wurden deutliche Symptombesserungen,
- in 60% darüber hinaus Verbesserungen der allgemeinen Befindlichkeit festgestellt.
Diese waren stabil. Bei Angst- und Spannungszuständen (inklusive damit verbundener körperlicher Beschwerden) sei die spezifische Wirksamkeit der PMR gut belegt. Die PMR sei differentiell wirksam, am Besten bei jüngeren, weniger schwer Gestörten, die von vornherein der Wirksamkeit der PMR positiv gegenüberstanden. Aufgrund dessen und der relativ leichten Erlernbarkeit wird die PMR als das für die klinische Praxis am geeignetsten Entspannungsverfahren bezeichnet.
[22] Unter den Chakren versteht man die Zentren übersinnlicher Wahrnehmung und Lebens – energien. Die Hauptchakren lieben im Körper des Menschen entlang des Rückenmarks; sie können durch Yoga geweckt werden.
[23] Lehre von der Vermittlung eines Sammelgutes eines Museums. Sie entwickelt eigenständige methodisch – didaktische Konzepte, um so die Museumsobjekte dem Besucher näher zu bringen.
[24] Der Lotus – Sitz gilt zusammen mit dem Kopfstand als typischste Yoga Asana.
Er gilt als optimale Sitzhaltung für die Meditation aus folgenden Gründen:
- Die Wirbelsäule ist aufgerichtet. Man kann sehr lange in Padamasana sitzen, ohne das Rückenbeschwerden auftreten
– Die Sitzhaltung ist fest. Auch bei starken Energie – Erfahrungen bleibt der Körper ruhig
– Die beiden Fersen aktivieren zwei wichtige Energien – Punkte im Bauch Padmasana ist eine fortgeschrittene Stellung, die nicht jeder meistern kann.
[25] In einer 1994 publizierten Studie wurden 66 bis 1985 publizierte Studien mit zusammen etwa 3000 Patienten zur PMR als eigenständigem und nicht lediglich die Verhaltenstherapie unterstützendem Therapieverfahren ausgewertet. Zur Auswertung:
- In 75% der Studien wurden deutliche Symptombesserungen,
- in 60% darüber hinaus Verbesserungen der allgemeinen Befindlichkeit festgestellt.
Diese waren stabil. Bei Angst- und Spannungszuständen (inklusive damit verbundener körperlicher Beschwerden) sei die spezifische Wirksamkeit der PMR gut belegt. Die PMR sei differentiell wirksam, am Besten bei jüngeren, weniger schwer Gestörten, die von vornherein der Wirksamkeit der PMR positiv gegenüberstanden. Aufgrund dessen und der relativ leichten Erlernbarkeit wird die PMR als das für die klinische Praxis am geeignetsten Entspannungsverfahren bezeichnet.
[26] Unter den Chakren versteht man die Zentren übersinnlicher Wahrnehmung und Lebens – energien. Die Hauptchakren lieben im Körper des Menschen entlang des Rückenmarks; sie können durch Yoga geweckt werden.
[27] Jennifer Strickland, Bekenntnisse eine Topmodels, Gerth Medien, Juni 2012
[28] Angelika Guldner ist 1967 geboren. Sie sagt über sich: „Ich bin diesen Weg gegangen, ich bin jenen Weg gegangen, dann bin ich meinen Weg gegangen“. Sie Diplom – Psychologin und Seit mehr als 20 Jahren in Coaching, Training, Organisations- und Personalentwicklung, Personalberatung und Vertrieb in der freien Wirtschaft tätig Seit mehr als 20 Jahren in Coaching, Training, Organisations- und Personalentwicklung, Personalberatung und Vertrieb in der freien Wirtschaft tätig Seit mehr als 20 Jahren in Coaching, Training, Organisations- und Personalentwicklung, Personalberatung und Vertrieb in der freien Wirtschaft tätig Seit mehr als 20 Jahren in Coaching, Training, Organisations- und Personalentwicklung, Personalberatung und Vertrieb in der freien Wirtschaft tätig Seit mehr als 20 Jahren in Coaching, Training, Organisations- und Personalentwicklung, Personalberatung und Vertrieb in der freien Wirtschaft tätig Seit mehr als 20 Jahren in Coaching, Training, Organisations- und Personalentwicklung, Personalberatung und Vertrieb in der freien Wirtschaft tätigseit mehr als 20 Jahre in Bereich des Coaching, Training, Personalberatung und Personalentwicklung tätig.
[29] Carl Gustav Jung, * 26. Juli 1875 in Kesswil; † 6. Juni 1961 in Küsnacht, meist kurz C. G. Jung, war ein Schweizer Psychiater und der Begründer der analytischen Psychologie.
[30] Afrikanisches Märchen, auf einer Spendebitte von „Weisser Ring“, 28.09.2012
[31] Zustand der äußeren Ruhe bei Lebewesen. Dabei unterscheiden sich viele Lebenszeichen von denen des Wachzustands. Puls, Atemfrequenz und Blutdruck sinken bei Primaten und höheren Lebewesen im sogenannten NREM – Schlaf ab und die Gehirnaktivität verändert sich. Das Schließen der Augen sowie die Erhöhung der Spannung der Mittelohrmuskulatur während des NREM – Schlafs unterstützt diese Funktion. Im sogenannten REM – Schlaf, auch als „paradoxer Schlaf“ bezeichnet, finden sich hingegen Zustände, die denen des Wach – Seins ähneln, insbesondere eine erhöhte Gehirnaktivität (an Träume aus dieser Phase erinnert man sich am häufigsten) und ein Anstieg von Herz – und Atemfrequenz sowie des Blutdrucks. Ausgenommen von diesem „aktiven Schlafzustand“ ist die Muskulatur, die im REM – Schlaf blockiert wird (Schlafparalyse). Dadurch lebt der Träumende seine im Traum erlebten motorischen Handlungen nicht aus. Mit der Physiologie sowie den Störungen des Schlafes beschäftigt sich ein eigenes Teilgebiet der Medizin, die Somnologie (Schlafmedizin oder auch Schlafforschung).
[32] Häcker H.O./Stapf K. – H.: Dorsch Psychologisches Wörterbuch. Verlag Hans Huber, Bern, 2009
[33] Steckenbleiben im Wachzustand; Robert Stickgold, Psychiater an der US – amerikanischen Harvard – Universität, zeigte seinen Versuchspersonen Wortkombinationen – ein Wort und gleich danach ein anderes Wort oder unsinnig zusammengesetzte Buchstaben; dies sowohl am Tage als auch gleich nach dem Erwachen aus einem Traumschlaf. Die meisten Testpersonen konnten sich schnell an das zweite Wort erinnern, wenn es einen Zusammenhang zwischen den Wörtern gab, also etwa auf das Wort „richtig“ das Wort „falsch“ folgte. Bei den gerade aufgewachten Personen war das Gegenteil der Fall: Die nicht – logischen Kombinationen erzielten schnellere Reaktionen irgendeiner Art.
Stickgold vermutet, dass das träumende Gehirn „bevorzugt nach unerwarteten Wegen sucht und diese aktiviert, statt sich auf die üblichen, offensichtlichen Assoziationen zu beschränken“. Denn die Aktivität der Gehirnregionen für Kontrolle, logisches Entscheiden und gezielte Aufmerksamkeit wird während des Träumens heruntergefahren. Gleichzeitig werden die für Sensorik und Gefühle zuständigen Bereiche aktiviert.
Zusätzlich wird im Schlaf das Kurzzeitgedächtnis deaktiviert, übrig bleiben die emotionalen Inhalte von Erinnerungen, der Inhalt des wachen Bewusstseins aber nicht. Indem Träume die emotionalen Aspekte einer Angelegenheit erforschen, können sie Lösungen aufzeigen, die im Wachen nicht gefunden werden, folgern Traumtheoretiker. Die Harvard – Psychologin Deirdre Barrett sagt dazu: „Es gibt viele Situationen, in denen uns die Begrenzung unseres Wachzustandes in einem Problem stecken bleiben lässt. Ein Traum kann das Problem lösen“.
[34] Krippner, Stanley Curtis, * 1932, amerikanischer Psychologe und Parapsychologe, zu dessen Hauptarbeitsgebiet die Erforschung von Träumen und veränderten Bewusstseinszuständen gehört.
[35] John Allan Hobson, * 3. Juni 1933 in Hartford, Connecticut, ist ein emeritierter Professor für Psychiatrie an der Harvard Medical School, Cambridge, Massachusetts. Er ist bekannt für seine Untersuchungen zum REM – Schlaf.
[36] Dorsch, Psychologisches Wörterbuch, 13. und überarbeitete Auflage, Herausgeber Prof. Dr. phil. Hartmut Häcker und Prof. Dr. rer. nat. Kurt H. Stapf, Hans Huber Verlag Bern, Göttingen, Toronto, Seattle, 1998
[37] Duden – Lexikon in drei Bänden, 5. neubearbeitete Auflage, Band 3, Seite 2254, Spalte 2, Bibliographisches Institut, Mannheim, Wien, Zürich, 1972
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- Religionspädagoge Günter-Manfred Pracher (Autor:in), 2012, Träume des Lebens – Lebensträume, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203088
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