Die Entstehungszeit des Zyklus Lieder und Tänze des Todes von Modest Mussorgskij fällt überwiegend in das Jahr 1875, in dem Mussorgskij mit dem Dichter der Texte, Arsen Arkadjewitsch Graf Golenischtschew-Kutusow (1848 – 1913), zusammenlebte.
Die Anregung zu dem Liedzyklus Lieder und Tänze des Todes erhielt Mussorgskij allerdings von Wladimir Stassow, der Anfang der 1860er Jahre über Balakirev auch mit den anderen Mitgliedern des „Mächtigen Häufleins“ bekannt geworden war: „Schließlich (schrieb Musorgskij) viertens eine Reihe Romanzen unter dem allgemeinen Titel Tänze des Todes. Diese letzte Aufgabe war ihm von mir gestellt worden. Graf A. A. Golenischtschev-Kutuzov, ein Freund Musorgskijs, ... schrieb den Text, die Musik verfasste Musorgskij.“ Mussorgskij „verehrte Stasov als künstlerischen Berater und Propagandisten der eigenen künstlerischen Ideen“ , ohne Stassows Einfluss wäre Mussorgskijs Gesamtwerk wohl kaum zustande gekommen. Einige der frühen, bis 1868 entstandenen Lieder Mussorgskijs wurden von Stassow „als kühne Neuerung wegen ihres satirischen Charakters und ihres neuartigen Realismus“ gelobt. Stassow beteiligte sich an der Überarbeitung des Boris Godunow, initiierte die Bilder einer Ausstellung und arbeitete ferner intensiv an der Chowanschtschina mit, bevor er sich Mitte der 1870er Jahre etwas von Mussorgskij zurückzog, vermutlich aufgrund dessen gravierender Alkoholprobleme sowie dessen Interesse an der Lyrik Alexej Tolstojs.
Warum aber äußerte sich Mussorgskijs Beschäftigung mit dem Tod in seinem Liedschaffen und nicht in anderen Formen und Gattungen wie z. B. einem Requiem? Mechthild Mäder-Schultner zieht als Erklärung das Fehlen kirchenmusikalischer Formen zur Todesthematik in Osteuropa und Asien heran, weil sich die Sterbeliturgie in der Ostkirche nie von der liturgischen Form gelöst hat und daher weltliche Formen wie Lied und Oper herangezogen werden mussten. Vielleicht war es aber auch einfach so, dass Mussorgkij sich zu diesem Thema am besten in Liedern ausdrücken konnte und er von Golenischtschew-Kutusow während ihres Zusammenlebens die passende Textvorlage geliefert bekam. Eine abschließende Beantwortung der Frage bleibt offen.
Inhaltsverzeichnis
- Biographischer Hintergrund.
- Zum Liedschaffen Mussorgskijs.
- Lieder und Tänze des Todes.......
- Der Trepak aus Lieder und Tänze des Todes ...........\n
- Der Text des Trepak in verschiedenen Übersetzungen……….….……………….
- Analyse
- Zusammenfassende und abschließende Bemerkungen.
- Literatur....………………………………………
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Lied "Trepak" aus dem Zyklus "Lieder und Tänze des Todes" von Modest Mussorgskij. Die Arbeit beleuchtet den biografischen Hintergrund des Komponisten und die Entstehung des Werkes im Kontext seiner persönlichen Krisen und künstlerischen Entwicklung. Darüber hinaus wird der Text des Liedes in verschiedenen Übersetzungen analysiert und die musikalische Gestaltung des "Trepak" untersucht.
- Die Lebensgeschichte und künstlerische Entwicklung von Modest Mussorgskij
- Die Entstehung des Liedzyklus "Lieder und Tänze des Todes" und dessen thematischer Hintergrund
- Die sprachliche Analyse des Textes des "Trepak" in verschiedenen Übersetzungen
- Die musikalische Struktur und Gestaltung des "Trepak"
- Die Rolle des Todes als zentrales Thema im Schaffen Mussorgskijs
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den biografischen Hintergrund Mussorgskijs und zeichnet ein Bild seiner persönlichen und künstlerischen Entwicklung im Kontext des "Mächtigen Häufleins". Die Arbeit geht insbesondere auf die Krisen ein, die Mussorgskij durchmachte, wie den Zerfall des Balakirew-Kreises, den Tod von Freunden und die Trennung von Rimskij-Korssakow. Der Einfluss dieser Ereignisse auf sein Schaffen wird untersucht.
Kapitel zwei fokussiert auf das Liedschaffen Mussorgskijs und beleuchtet die Entstehung des Zyklus "Lieder und Tänze des Todes" im Kontext seiner persönlichen Krisen. Der Einfluss des Dichters Arsen Arkadjewitsch Graf Golenischtschew-Kutusow wird in der Entstehung des Zyklus hervorgehoben. Das Kapitel gibt Einblicke in die musikalischen und lyrischen Gestaltungsprinzipien Mussorgskijs.
Im dritten Kapitel werden die einzelnen Lieder des Zyklus "Lieder und Tänze des Todes" behandelt. Das Kapitel konzentriert sich dabei auf die zentralen Themen des Zyklus, die Auseinandersetzung mit dem Tod und die verschiedenen Facetten des menschlichen Daseins im Angesicht der Endlichkeit.
Schlüsselwörter
Modest Mussorgskij, Lieder und Tänze des Todes, Trepak, Todesmotiv, biografischer Hintergrund, Balakirew-Kreis, Arsen Arkadjewitsch Graf Golenischtschew-Kutusow, musikalische Gestaltung, Textanalyse, russische Musik
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- Marc Leonardi (Author), 2003, Analyse von Modest Mussorgskijs "Trepak" aus Lieder und "Tänze des Todes", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20311