„Die Generation Golf gibt es wirklich – Ein soziologischer Nachweis“1, „Einmal im
Leben zählt nicht mehr – Geburtenrückgang bringt Wertewandel“2, „Neue Gestalt der
Arbeit - Welt im Wandel“3, „Gesellschaft - Rückkehr der Biedermeier?“4, „Jugendliche
wollen aufsteigen statt aussteigen“5.
Die Frage drängt sich auf, was will Ihnen der Autor mit dieser Aneinanderreihung von
Schlagzeilen sagen? Welchen gemeinsamen Inhalt haben diese Schlagzeilen? Was verbindet
sie, was unterscheidet sie?
Festzustellen bleibt zunächst, dass diese Reihe von Schlagzeilen großer überregionaler
deutscher Tageszeitungen nahezu beliebig fortgesetzt werden könnte. Doch auch diese
fünf exemplarischen Schlagzeilen machen schon deutlich, wie sehr uns ein gesellschaftliches,
soziologisches Phänomenen alle beeinflusst – der Wandel.
Die einen bemühen sich darum aufgrund von Zeitreihenanalyse das geflügelte Wort der
„Generation Golf“ wissenschaftlich zu beweisen, indem Werte und Einstellungen der
zwischen 1965 und 1975 Geborenen untersucht werden und aufgezeigt wird, dass diese
Geburtskohorte sich mit einem spezifischen Wertprofil klar von anderen Generationseinheiten
abgrenzt (beispielsweise von der „Apo-Generation“, 1946 bis 1953, und der
„Generation der Neuen Sozialen Bewegungen“, 1954 - 1964). Ja, dass es sogar zu einem
Wandel des Wertewandels kommen soll, demgemäß sich die „Generation Golf“ einer
Umkehr des Wertewandels hingibt.6
Die anderen stellen fest, dass die Immobile einen Wertewandel erlebt, da die Maxime
„Einmal im Leben“ vor dem Hintergrund der demographischen Veränderung an Bedeutung
verlöre. Das gar die vormals stark ausgeprägten emotionalen Bindungen an Haus,
Garten, Nachbarn oder soziales Umfeld bei der jüngeren Generation an Bedeutung verlören.
7
Wieder andere beschäftigen sich mit dem Phänomen des Wandels vor dem Hintergrund
der neuen Gestalt der Arbeit im Sinne eines vermeintlich steigenden intellektuellen Gehaltes
der (verbleibenden) Arbeit durch Automatisierung der Routinetätigkeiten. 8 [...]
1 Alfons Kaiser, FAZ.NET, 24.04.2003.
2 Reinhard Wagner, Die WELT, 26.10.2002.
3 Ralf Reichwald, Süddeutsche Zeitung, 10.05.2003.
4 Holger Christmann, FAZ.NET, 06.11.2001.
5 Jowe, FAZ.NET, 19.08.2002.
6 Alfons Kaiser, FAZ.NET, 24.04.2003.
7 Reinhard Wagner, Die WELT, 26.10.2002.
8 Ralf Reichwald, Süddeutsche Zeitung, 10.05.2003.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Grundlegung
- 2. Gesellschaftlicher Wertewandel
- 2.1. Theoretische Grundlagen des Gesellschaftlichen Wertewandels
- 2.1.1. Geschichtliche Entwicklung
- 2.1.2. Ingleharts Theorie der politischen Konsequenzen von materialistischen und Postmaterialistischen Prioritäten
- 2.2. Aktuelle empirische Beobachtungen bezüglich des Wertewandels
- 2.3. Auswirkungen des gesellschaftlichen Wertewandels auf das Bedürfnis nach Organisationsentwicklung
- 3. „Lean Production“
- 3.1. Taylor's Ansatz des „Scientific Management“
- 3.2. Die Entwicklung der „Lean Production“
- 3.3. „Lean Production“ – Das Ende der Arbeitsteilung?
- 4. Gesellschaftlicher Wertewandel als Voraussetzung für „Lean Production“
- 5. Ausblick auf die Zukunft des gesellschaftlichen Wertewandels
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen dem gesellschaftlichen Wertewandel und der Entstehung von Lean Production. Sie analysiert die theoretischen Grundlagen des Wertewandels, die aktuellen empirischen Beobachtungen und die Auswirkungen auf die Organisationsentwicklung. Die Arbeit beleuchtet auch die Entwicklung von Lean Production und ihre Beziehung zu den veränderten Werten der Gesellschaft.
- Der gesellschaftliche Wertewandel und seine theoretischen Grundlagen
- Aktuelle empirische Beobachtungen zum Wertewandel
- Die Auswirkungen des Wertewandels auf das Bedürfnis nach Organisationsentwicklung
- Die Entwicklung von Lean Production
- Die Beziehung zwischen gesellschaftlichem Wertewandel und Lean Production
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 legt die Grundlage für die Analyse des gesellschaftlichen Wertewandels als Voraussetzung für Lean Production. Kapitel 2 beleuchtet den Wertewandel aus theoretischer und empirischer Perspektive. Es werden die wichtigsten Theorien zum Wertewandel vorgestellt und aktuelle empirische Beobachtungen analysiert. Kapitel 3 behandelt das Konzept der „Lean Production“ und seine Entwicklung. Kapitel 4 untersucht den Zusammenhang zwischen gesellschaftlichem Wertewandel und der Entstehung von Lean Production. Es wird argumentiert, dass die veränderten Werte der Gesellschaft eine wichtige Voraussetzung für die Einführung und den Erfolg von Lean Production darstellen.
Schlüsselwörter
Gesellschaftlicher Wertewandel, Lean Production, Organisationsentwicklung, Theorie des Wertewandels, empirische Beobachtungen, Arbeitsteilung, Scientific Management.
- Arbeit zitieren
- Marc Behring (Autor:in), 2003, Der Gesellschaftliche Wertewandel als Voraussetzung für Lean Production, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20323