Die bürgerliche Gesellschaft, schon immer unkritisch staatstragend gewesen, scheute sich auch stets sich selbst der Kunst zu öffnen.
Vorurteile und Vorverurteilungen der Kunst als zunächst analytischen Prozeß sorgen dafür, daß sich der Bürger auf die Kunst gar nicht erst einläßt, um sich Denkanstößen durch die Kunst zu verweigern, damit er sein gewohntes Lebensmuster nicht aufzugeben braucht.
Inhaltsverzeichnis
- Charakteristik der bürgerlichen Gesellschaft
- Verinnerlichung des „Systems" und Ausrichtung des Lebens nach äußeren Ansprüchen
- bürgerlicher Kunstbegriff
- Ästhetik
- Bezug zum Verhältnis Avantgarde und Bürgertum
- Kultur als Freizeitelement
- Massenkultur
- Negation von Kultur als Identität(sdynamik)
- Kulturelles Desinteresse und Verweigerungshaltung als Selbstschutz
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Verinnerlichung des „Systems" in der bürgerlichen Gesellschaft und die daraus resultierende Verweigerungshaltung gegenüber Kunst und Kultur. Er beleuchtet den bürgerlichen Kunstbegriff, der Kunst als bloße Erholung und Scheinwelt versteht, und die damit verbundene Ablehnung von kritischer Analyse und gesellschaftlicher Relevanz. Der Text untersucht die Gründe für das Desinteresse des Bürgertums an Kunst und Kultur, die in einer sicheren und bequemen Repräsentation des eigenen Lebens in der Gesellschaft begründet liegen.
- Verinnerlichung des „Systems" und die Ausrichtung des Lebens nach äußeren Ansprüchen
- Der bürgerliche Kunstbegriff und die Ablehnung von kritischer Analyse
- Kulturelles Desinteresse als Selbstschutzmechanismus
- Die Rolle der Emotionen und des Rationalismus in der bürgerlichen Gesellschaft
- Die Entfremdung des Künstlers von der Gesellschaft und die Bedeutung der Kunst als Gesellschaftsanalyse
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Verinnerlichung des „Systems" in der bürgerlichen Gesellschaft. Der Text analysiert, wie das Streben nach materiellem Besitz und gesellschaftlicher Anerkennung das Wesen des Menschen in den Hintergrund drängt. Der Ursprung des Seins wird als Zufall betrachtet und die Frage nach dem Wesen des Menschen wird durch die Frage nach dem „Haben" ersetzt.
Das zweite Kapitel untersucht das Desinteresse des Bürgertums an Kunst und Kultur. Der Text argumentiert, dass der Bürger Kunst als bloße Wochenendbeschäftigung und Erholung betrachtet und sich damit einer tieferen Auseinandersetzung mit der Kunst und ihren Inhalten verweigert. Die geistige Arbeit von Künstlern wird als „brotlose Kunst" abgetan und als unnötige Selbstschäftigung betrachtet.
Das dritte Kapitel analysiert die Verachtung des Emotionalen in der bürgerlichen Gesellschaft. Der Text argumentiert, dass die emotionale Komponente in der Kunst als Ausdruck des archaischen Ursprünglichen betrachtet wird und damit in den Bereich des Pathologischen verdrängt wird. Der Bürger vermeidet emotionale Ausbrüche und sieht sie als Zeichen eines unterentwickelten Charakters.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Entfremdung des Künstlers von der Gesellschaft. Der Text argumentiert, dass der Künstler, der nicht den Normen der bürgerlichen Gesellschaft entspricht, als Paria betrachtet wird. Die Kunst wird als bloße Ware betrachtet und der Künstler als unnötiges Individuum, dessen Arbeit keinen Mehrwert für die Gesellschaft besitzt.
Das fünfte Kapitel beleuchtet die Rolle der Kunst als Gesellschaftsanalyse. Der Text argumentiert, dass Kunst, die außerhalb der bürgerlichen Emartung von Wochenendunterhaltung steht, nicht wahrgenommen wird, um der Gefahr zu entgehen, sich durch die Beschäftigung mit ihr mit sich selbst beschäftigen zu müssen und den gewohnten Gang der eigenen Lebensrealität zu reflektieren. Die Ausgrenzung des Künstlers und seinen Ideen aus der bürgerlichen Welt ist also keine Boshaftigkeit, sondern reiner Selbstschutz.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den bürgerlichen Kunstbegriff, die Verinnerlichung des „Systems", das Desinteresse an Kultur, die Verweigerungshaltung gegenüber Kunst und Kultur, die Entfremdung des Künstlers von der Gesellschaft, die Rolle der Emotionen in der bürgerlichen Gesellschaft und die Bedeutung der Kunst als Gesellschaftsanalyse. Der Text beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus der Konfrontation von Kunst und bürgerlicher Gesellschaft ergeben, und untersucht die Gründe für die Verdrängung kritischer Gedanken und künstlerischer Visionen aus der bürgerlichen Welt.
- Arbeit zitieren
- Alexander Schleyer (Autor:in), 2012, Wider die Widerlichkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203495