In dieser Arbeit möchte ich zunächst einige der derzeit genutzten Enhancer vorstellen. Dazu ist es nötig eine Einteilung vorzunehmen, denn Enhancement ist durch unterschiedliche Methoden gekennzeichnet.
Das Neuro-Enhancement soll in dieser Arbeit die Hauptrolle spielen, einige seiner Möglichkeiten, sollen angeführt und hinsichtlich ihres ethischen Potenzials geprüft werden. Das biomedizinisch-technischen Enhancement soll hingegen nur eine informative Nebenrolle spielen, obgleich diese nicht unwichtig ist. Die ethischen Fragen die durch diese Arten der „Verbesserung“ aufgeworfen werden haben größtenteils die gleiche Basis wie die Fragen zum Neuro-Enhancement.
Aus diesem Grund sollen im dritten Abschnitt verschiedene Verbesserungsmethoden vorgestellt werden. Zu ihnen zählen sowohl das Sportdoping und die Schönheitschirurgie, als auch Enhancement am ungeborenen Leben. Doch zuvor möchte ich im zweiten Teil auf die eingangs gestellte Frage nach dem WARUM eingehen. Im vierten Teil soll es, wie schon erwähnt, um die neurologischen Bereiche des Enhancement gehen, wobei sich die Arbeit ausschließlich mit den pharmakologischen Möglichkeiten auseinandersetzen wird, nicht mit der Implantattechnologie. Und eine weitere Einschränkung werde ich zu Gunsten der Übersichtlichkeit vornehmen, ich werde mich auf das Antidepressivum Prozac2 (Fluctin) sowie auf das Medikament Ritalin konzentrieren und anhand ihres Einsatzes als Enhancer die aufkommenden ethischen Fragen zusammentragen. Dabei soll der Schwerpunkt auf Fragen der Persönlichkeitsveränderungen und den damit verbundenen Problemen der Personalen Identität liegen. Außerdem sollen die moralischen Folgen für die Gesellschaft herausgearbeitet werden. Der letzte Abschnitt fällt einwenig aus der Rolle. Hier wird noch eine andere Möglichkeit der Selbstverbesserung vorgestellt und auf der ethischen Ebene mit dem Neuro-Enhancement verglichen, die Selbstformung. Dieses zusätzliche Kapitel soll eine mögliche Alternative zur pharmakologischen Verbesserung zeigen und beschert uns vielleicht einen anderen Blickwinkel auf die ethischen Diskussionen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Human Enhancement
- Was ist Enhancement?
- Die Einteilung von Enhancement
- biomedizinisch-technisches Enhancement
- Neuro-Enhancement
- Der „perfekte“ Mensch?
- Möglichkeiten von Medizin und Technik
- Sportdoping
- Schönheitschirurgie
- Der perfekte Nachwuchs
- Neuro-Enhancement und seine ethische Bewertung?
- Beispiel: Prozac
- Anwendungsmöglichkeiten und die Folgen für die Persönlichkeit
- Weitere ethische Probleme
- Beispiel: Ritalin
- Beispiel: Prozac
- Selbstformung vs. Neuro-Enhancement
- Selbstformung als ethischer Begriff
- Der Charakter von Selbstformung
- Die Abgrenzung von Selbstformung nach außen
- Selbstformung und Neuro-Enhancement im Vergleich und ihre ethische Bewertung
- Personale Identität
- Freiheit
- Selbstformung als ethischer Begriff
- Fazit
- Zusammenfassung
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, warum Menschen nach einer "Verbesserung" ihrer Fähigkeiten streben, obwohl sie bereits gesund, intelligent und sportlich sind. Sie untersucht den Bereich des Human Enhancement, insbesondere des Neuro-Enhancements, und beleuchtet dessen ethische Implikationen. Der Fokus liegt dabei auf der pharmakologischen Anwendung von Neuro-Enhancern wie Prozac und Ritalin.
- Definition und Abgrenzung von Human Enhancement
- Ethische Fragen zum Neuro-Enhancement, insbesondere im Hinblick auf Persönlichkeitsveränderungen und die personale Identität
- Vergleich von Neuro-Enhancement mit der Selbstformung als Alternative zur pharmakologischen Verbesserung
- Die moralischen Folgen für die Gesellschaft
- Die Frage nach der Grenze der Biomedizin und der menschlichen Natur
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Motivation der Arbeit vor und führt in das Thema Human Enhancement ein. Sie beleuchtet die wachsende Bedeutung des Neuro-Enhancements und die damit verbundenen ethischen Fragen.
- 1. Human Enhancement: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Human Enhancement" und grenzt ihn von anderen Formen der Einflussnahme ab. Es werden verschiedene Modelle von Therapie diskutiert und die Grenzen zwischen Therapie und Enhancement beleuchtet. Außerdem werden wichtige Diskussionspunkte der Bioethik rund um das Thema Enhancement vorgestellt, darunter die Frage nach einer angemessenen Grenze der Biomedizin und die Ethik der Selbstverbesserung.
- 2. Der „perfekte“ Mensch?: Dieses Kapitel geht auf die Motivation der Menschen ein, sich selbst zu "verbessern". Es werden Beispiele für verschiedene Formen des Enhancement aufgezeigt, wie Sportdoping, Schönheitschirurgie und genetische Eingriffe.
- 3. Möglichkeiten von Medizin und Technik: In diesem Kapitel werden verschiedene Methoden des Human Enhancement, wie Sportdoping, Schönheitschirurgie und Enhancement am ungeborenen Leben, vorgestellt.
- 4. Neuro-Enhancement und seine ethische Bewertung?: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die ethischen Aspekte des Neuro-Enhancements. Es werden zwei Beispiele, Prozac und Ritalin, vorgestellt und deren Anwendungsmöglichkeiten und ethische Probleme diskutiert.
- 5. Selbstformung vs. Neuro-Enhancement: In diesem Kapitel wird die Selbstformung als eine Alternative zur pharmakologischen Verbesserung vorgestellt und mit dem Neuro-Enhancement auf der ethischen Ebene verglichen.
Schlüsselwörter
Human Enhancement, Neuro-Enhancement, Bioethik, Selbstformung, Persönlichkeitsveränderungen, Personale Identität, Prozac, Ritalin, Medikamenteneinsatz, Moral, Gesellschaft, Therapie, Grenze der Biomedizin, ethische Fragen, ethische Bewertung, technologischer Fortschritt, "perfekter" Mensch
- Quote paper
- Kathrin Schmidt (Author), 2012, Auf dem Weg zum "perfekten" Menschen? Ethische Fragen zum Neuro-Enhancement, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203499