Die Bedeutung der Lykurgischen Verfassung für die Militärmacht Sparta


Hausarbeit, 2010

14 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Hauptteil
2.1. Quellenkritik und Personenvorstellung
2.1.1. Herodot
2.1.2. Xenophon
2.2. Historischer Kontext zur Entwicklung der Spartaner
2.3. Quellenanalyse Xenophon: Verfassung der Spartaner

3. Fazit

4. Quellen und Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Sparta - Die ersten Gedanken, die einem Menschen dazu heute einfallen sind: Die Militärmacht Griechenlands schlechthin, ein karges Leben ohne jegliche Luxusgüter, ein Leben in Disziplin - nicht umsonst wird „wenig“ heutzutage schließlich auch als „spartanisch“ bezeichnet – und natürlich kennt jeder, der sich mit griechischer Geschichte beschäftigt, ebenso den Mythos, dass die Spartaner die Kinder, welche zu schwächlich wirkten, aussonderten, in dem sie sie direkt nach der Geburt umbrachten. Inwiefern das der Wahrheit entspricht, gilt heutzutage als historisch umstritten. Was allerdings kaum zu bestreiten ist, ist dass Sparta, im Gegensatz zu Athen, keine Blütestätte der Kultur und philosophischer Hochklassigkeit war. Dennoch gilt Sparta als Gründer des staatlichen Schulsystems.

Sparta war oligarchisch, hatte demzufolge eine klare, aristokratische Herrschaftsstruktur, trotz des Doppelkönigtums, und nicht wie Athen, welches als erstes demokratische Verhältnisse hatte, eine vom Volk gewählte Aufsicht über alle staatlichen Vorgänge. Die Spartaner konnten zwar auch mit der Wahl der Ephoren und der Gerusia eine Art von gemeinschaftlicher Entscheidungsfreiheit erleben, allerdings jedoch nicht in der kompletten Form wie Athen, da Sparta als Militärvolk immer noch den obersten Heeresführer als Herrscher ansah und diese Position wurde nun einmal durch die zwei Könige Spartas bekleidet.

Diese militarisierte Ausrichtung beruhte auf der Tatsache, dass Sparta mehr oder weniger immer bereit sein musste, sich gegen das von ihnen unterdrückte Volk der Messenier zu verteidigen, welche in der Geschichtsschreibung nach der Unterdrückung als Heloten bezeichnet werden.

Für ein Volk, welches jederzeit zum Kampf bereit ist, muss eine feste Gesellschaftsstruktur vorliegen, die auch auf den Fortbestand des Kriegervolkes bedacht ist. Eine Struktur, die die klare Regel vorgibt, dass ein Krieger ein Krieger bleibt und nicht verweichlicht. Ebenso muss diese Struktur Eventualitäten regeln, wie es mit den Machtverhältnissen in Sparta steht.

Genau dies ist geschehen durch die Verfassung der Spartaner. Gegeben wurde ihnen diese durch Lykurg (auch Lykurgos genannt). Inwiefern diese Verfassung insgesamt als Grundlage für den Erhalt der Militärmacht Spartas verantwortlich ist, soll hier nun untersucht werden.

2. Hauptteil

2.1. Quellenkritik und Personenvorstellung

2.1.1 Herodot

Herodot war ein hellenischer Geschichtsschreiber und Völkerkundler und er gilt, laut Cicero, als „Vater der Geschichtsschreibung“[1]. Er lebte wohl von 485 v. Chr. bis ca. 424 v. Chr. Geboren wurde Herodot im heutigen Bodrum in der Türkei, welches damals Halikarnassos hieß und in Kleinasien lag. Aufgrund eines gescheiterten Versuchs, den Tyrannen Lygdamis zu stürzen, floh Herodot für einen längeren Zeitraum nach Samos. Er kehrte zurück und wirkte um 454 v. Chr. mit, Lydamis endgültig zu stürzen. Nachdem er sich mit seinen Mitbürgern überwarf, verließ er nun für immer Halikarnassos und wanderte nach Griechenland aus, wo er 445/444 v. Chr. in Athen erfolgreiche Lesungen hielt und den Kontakt zu Perikles und Sophokles fand. Die Freundschaft zu Sophokles schlägt sich in sofern in seinen Werken nieder, dass ein Einfluss der Tragödie in seinen Werken unverkennbar ist[2]. Die „Historien des Herodot“ machten ihn als Geschichtsschreiber für die Althistorie bedeutsam.

Die „Historien“ sind auf neun Bücher verteilt und behandeln den Zeitraum von ca. 700 – 479 v. Chr. Sie basieren auf mündlichen Überlieferungen, die Herodot niederschrieb. Als Besonders erscheint, dass die „Historien“ nicht griechische Ereignisse und Personen beschreiben, sondern vielmehr die Handlungen der feindlichen Könige chronologisch wieder- geben[3]. Zwar kommen durch die Handlungen der Gegner immer wieder griechische Ereignisse und Persönlichkeiten vor, allerdings niemals primär.

Was die Glaubwürdigkeit Herodots angeht, ist bis heute keine einheitliche Meinung gefunden worden. Einerseits werden seine Schriften als methodisch gut gearbeitet befunden, andererseits wird kritisiert, er sei bei vielen Ereignissen nicht, wie er selbst beschreibt, Augenzeuge gewesen und habe dadurch einige Dinge nur erfunden[4]. Viele der von ihm geschilderten Dinge, finden sich allerdings auch in anderen Quellen wieder. Die „Historien“ enthalten aber auch nachweisliche Fehler, die sich aber vor allem auf Angaben wie Truppenstärke, Ortsnamen und Ähnliches beziehen.

2.1.2. Xenophon

Xenophon ist ein athenischer Schriftsteller, Geschichtsschreiber und Feldherr. Geboren wurde er ca. 426 v. Chr. und starb nach 355 v. Chr., da er dort noch an seinem letztem Werk „Über die Staatseinkünfte“ schrieb. Über sein Todesjahr ist nichts bekannt. Sein Werk „Verfassung der Athener“ zeigt, dass er mit der demokratischen Verfassung der Athener nichts anfangen konnte[5]. Die Abneigung gegen die Athener wird wohl auch daher rühren, dass diese ihn verbannten, nach dem er an der Seite der Spartaner gegen sie kämpfte. Die Athener verbündeten sich während des peloponnesischen Krieges mit Korinth, Theben und Argos und es kam zu einer offenen Schlacht gegen die Spartaner im Jahre 394 v. Chr.[6]

Das Werk, welches sich für diese Arbeit aber als bedeutend erwies, ist seine Schrift „Das Staatswesen der Lakedämonier“ oder auch „Die Verfassung der Spartaner“.

Auch bei Xenophon stellt sich die Frage, inwieweit diese Quelle als authentisch angesehen werden kann. Allerdings ist sich die Forschung bei ihm insofern einig, dass seine Schrift zwar dem eines idealisierten Staatsbildes, insbesondere des Spartanischen, entspricht, alles in allem jedoch eine authentische Darstellung der spartanischen Staatverhältnisse bietet[7].

[...]


[1] Vgl. Cic. leg. 1,1,5

[2] Vgl. “Herodotus.“ Der Neue Pauly

[3] Vgl. “Herodotus.“ Der Neue Pauly

[4] Vgl. “Herodotus.“ Der Neue Pauly

[5] Vgl. Rebenich 1998,4

[6] Vgl. Rebenich 1998,7

[7] Vgl. Thommen 1996,19

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Die Bedeutung der Lykurgischen Verfassung für die Militärmacht Sparta
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin  (Geschichtswissenschaften)
Veranstaltung
Der Peleponnesische Krieg
Note
2,0
Autor
Jahr
2010
Seiten
14
Katalognummer
V203546
ISBN (eBook)
9783656302322
Dateigröße
433 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Lykurg, Sparta, Antike, Herodot
Arbeit zitieren
Sven Liefke (Autor:in), 2010, Die Bedeutung der Lykurgischen Verfassung für die Militärmacht Sparta, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203546

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