In den Begriffen Literatur und Wahnsinn scheint sich auf den ersten Blick eine klare Antinomie aufzutun; Literatur ist die Möglichkeit einer Verbalisierung – denn in ihr manifestieren sich die sprachlichen Artikulationsmöglichkeiten. Der Wahnsinn kann zwar annähernd beschrieben werden, zumindest seine Symptome, da er sich über diese konstituiert – eine Literarisierung des Wahnsinns erscheint dagegen nicht möglich.
Inhaltsverzeichnis
- Wahnsinn und Literatur
- Wahnsinn in der Literatur - theoretische Ansätze
- Wahnsinn in der Sprache bei Foucault
- Lektüre des Wahnsinns bei Descourvières
- Lenz im Zeichen des Wahnsinns
- Zeichen des Wahnsinns
- Der Schrei des Wahnsinns im Schweigen des Textes
- Wahnsinn und Lenz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Darstellung von Wahnsinn in Georg Büchners "Lenz" im Kontext der foucaultschen Relektüre des Wahnsinns. Sie verfolgt das Ziel, die Beziehung zwischen Literatur und Wahnsinn zu analysieren und die spezifische Weise zu beleuchten, wie der Wahnsinn im Werk Büchners zum Ausdruck kommt.
- Die Beziehung zwischen Literatur und Wahnsinn im Kontext des Wahnsinnsbegriffs bei Foucault
- Die Darstellung von Wahnsinn als Ausdruck von Verstummen und Sprachlosigkeit
- Die Ambivalenz von Wahnsinn als möglicher Ausdruck von Wahrheit und gleichzeitig als Ausdruck von Abwesenheit und Leere
- Die Frage, ob Literatur den Wahnsinn tatsächlich einfangen kann und welche Grenzen sich dabei ergeben
- Die Analyse von "Lenz" als Beispiel für die Verbindung von Literatur und Wahnsinn im 19. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die scheinbare Antinomie zwischen Literatur und Wahnsinn, die durch die sprachliche Artikulation der Literatur und das Verstummen des Wahnsinns entsteht. Es wird auf Foucaults These eingegangen, dass der Wahnsinn als eine leere Form und ein blinder Fleck für beide Bereiche – Werk und Wahnsinn – fungiert.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den theoretischen Ansätzen zur Darstellung von Wahnsinn in der Literatur, insbesondere im Bezug auf Foucaults Analyse der Sprache des Wahnsinns. Es wird deutlich, dass sich die beiden Bereiche – Sprache und Wahnsinn – immer weiter voneinander entfernen und der Wahnsinn im 19. Jahrhundert als ein Zeichen der Abwesenheit betrachtet wird.
Das dritte Kapitel analysiert die Darstellung von Wahnsinn in Büchners "Lenz" und untersucht, wie der Wahnsinn im Text sichtbar gemacht wird. Hier wird der Fokus auf die sprachliche Ausdrucksform des Wahnsinns gelegt, die sich durch das Verstummen und Schweigen des Textes auszeichnet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf den Zusammenhang zwischen Literatur und Wahnsinn, insbesondere auf die theoretischen Ansätze von Foucault. Wichtige Schlüsselwörter sind: Wahnsinn, Sprache, Literatur, Werk, Abwesenheit, Leere, "Lenz", Büchner, Foucault, homo dialecticus, Zeichen, Verstummen, Schweigen.
- Arbeit zitieren
- René Ferchland (Autor:in), 2011, "Lenz" im Zeichen des Wahnsinns , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203689