In der politischen Diskussion wird immer wieder mit Begriffen um sich geworfen. Meistens ist aber gar nicht klar vordefiniert, was diese Begriffe eigentilich begreifen sollen. So ist es auch mit dem Begriff des Staates. So fragt man sich, der Staat - Was ist das?
Viele Autoren aus den verschiedenen sozialwissenschaftlichen Disziplinen haben sich bereits diese Frage gestellt und versucht sie zu beantworten. Aber sie kommen dennoch zu keinem Konsens. Diese Arbeit behandelt einige ausgewählte Arbeiten zum Staatsbegriff aus verschiedenen Disziplinen und erläutert diese.
Inhaltsverzeichnis
- Der Staat - Was ist das?
- Bestehende Theorien
- Hypothesen
- Charakteristika des „frühen Staates“
- Entwicklungsstufen des frühen Staates
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Problematik des fehlenden Konsenses über eine allgemeingültige Definition des Staatsbegriffs in den Sozialwissenschaften. Sie analysiert unterschiedliche Perspektiven auf den Staat, die in ausgewählten Texten von verschiedenen Autoren vertreten werden. Die Arbeit beleuchtet die Schwierigkeiten, eine einheitliche Definition zu finden, die verschiedene wissenschaftliche Ansätze und historische Epochen berücksichtigt.
- Die Problematik der Definition des Staatsbegriffs
- Unterschiedliche wissenschaftliche Perspektiven auf den Staat
- Analyse historischer und sozioökonomischer Faktoren in der Staatsbildung
- Vergleichende Betrachtung verschiedener Staatstheorien
- Charakteristika des „frühen Staates“
Zusammenfassung der Kapitel
Der Staat - Was ist das?: Die Arbeit beginnt mit der Feststellung, dass es keine allgemein akzeptierte Definition des Staates gibt, da unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen den Begriff unterschiedlich interpretieren. Es wird auf die divergierenden Perspektiven der ausgewählten Autoren hingewiesen: Dvořák (historischer Ansatz), Weber (ökonomisch-gesellschaftlicher Ansatz), Saxer (Rolle der Massenmedien), und Claessen/Skalnik (Analyse der Entstehung des „frühen Staates“). Die Schwierigkeiten einer umfassenden Betrachtung werden anhand der methodischen Herausforderungen der Arbeit von Claessen/Skalnik illustriert, die auf die willkürliche Auswahl von Studien und die dadurch entstehende potenzielle Verfälschung des Gesamtergebnisses hinweisen.
Bestehende Theorien: Claessen und Skalnik identifizieren drei Hauptprobleme bei der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Staat: das Fehlen einer allgemein akzeptierten Definition, die Tendenz zu stark gebiets- oder epochenbezogenen Theorien und die Kontroversen um die Entwicklung des Staates in der Frühzeit. Sie erläutern ihren eigenen Ansatz, der auf einer dialektischen Verbindung zwischen Fakten und Theorien basiert und den Staat als Produkt sozialer Beziehungen versteht. Sie unterscheiden zwischen modernen und nicht-industrialisierten, vor-kapitalistischen Staaten, wobei sich ihre Arbeit auf letztere konzentriert. Das Kapitel analysiert kritisch verschiedene Staatstheorien, wobei die Einordnung von Theorien wie denen von Krader, Carneiro, Rousseau und Hobbes in den Kontext der Arbeit diskutiert wird. Die Kritik an der Einleitung des Kapitels "Theorien" wird geäußert aufgrund der unzulänglichen Darstellung und späteren Abwertung bestimmter wichtiger Theorien.
Hypothesen: Das Kapitel gliedert bestehende Theorien in zwei Gruppen: die eine betont soziale Ungleichheit als Grundlage des Staates (Engels, Fried, Kottak, Steward, Wittfogel, Goldman, Thurnwald, Oppenheimer, Carneiro), die andere einen sozialen Vertrag (Lowie, Service). Carneiros Theorie des Krieges als Motor der Staatsbildung wird ausführlich dargestellt. Der Autor schließt sich der zweiten Gruppe an und argumentiert, dass der Staat zwar Ungleichheiten verstärken kann, aber grundsätzlich ein Instrument der Führung, Rechtsordnung und des Schutzes ist. Das Kapitel führt zur Definition von sieben Charakteristika des „frühen Staates“ durch Claessen und Skalnik, wie ausreichende Bevölkerungszahl, zentralisierte Regierung, Unabhängigkeit, ökonomischer Überschuss, soziale Stratifizierung und gemeinsame Ideologie.
Schlüsselwörter
Staatsbegriff, Staatstheorien, Sozialwissenschaften, gesellschaftlicher Wandel, früher Staat, soziale Ungleichheit, sozialer Vertrag, Massenkommunikation, historische Entwicklung, Claessen/Skalnik, Weber.
Häufig gestellte Fragen zum Text "Der frühe Staat"
Was ist der Gegenstand des Textes?
Der Text analysiert die Problematik des fehlenden Konsenses über eine allgemeingültige Definition des Staatsbegriffs in den Sozialwissenschaften. Er untersucht unterschiedliche Perspektiven auf den Staat, analysiert historische und sozioökonomische Faktoren der Staatsbildung und vergleicht verschiedene Staatstheorien, wobei der Fokus auf dem "frühen Staat" liegt.
Welche Theorien werden im Text behandelt?
Der Text behandelt verschiedene Staatstheorien, darunter Ansätze von Dvořák (historischer Ansatz), Weber (ökonomisch-gesellschaftlicher Ansatz), Saxer (Rolle der Massenmedien), Claessen/Skalnik (Entstehung des frühen Staates), Krader, Carneiro, Rousseau und Hobbes. Die Theorien werden kritisch analysiert und in Gruppen eingeteilt, die entweder soziale Ungleichheit oder einen sozialen Vertrag als Grundlage des Staates betonen. Die Theorie von Carneiro zum Krieg als Motor der Staatsbildung wird ausführlich dargestellt.
Welche Definition des Staates wird vertreten?
Der Text stellt fest, dass es keine allgemein akzeptierte Definition des Staates gibt. Er zeigt die Schwierigkeiten auf, eine einheitliche Definition zu finden, die verschiedene wissenschaftliche Ansätze und historische Epochen berücksichtigt. Claessen und Skalnik definieren sieben Charakteristika des "frühen Staates": ausreichende Bevölkerungszahl, zentralisierte Regierung, Unabhängigkeit, ökonomischer Überschuss, soziale Stratifizierung und gemeinsame Ideologie. Der Autor tendiert zu der Auffassung, dass der Staat, obwohl er Ungleichheiten verstärken kann, grundsätzlich ein Instrument der Führung, Rechtsordnung und des Schutzes darstellt.
Welche Kapitel umfasst der Text und worum geht es in ihnen?
Der Text umfasst Kapitel zu folgenden Themen: "Der Staat - Was ist das?", welches die Problematik der Definition und unterschiedliche Perspektiven auf den Staat beleuchtet; "Bestehende Theorien", welches verschiedene Staatstheorien kritisch analysiert; "Hypothesen", welches bestehende Theorien in Gruppen einteilt und die Rolle von sozialer Ungleichheit und dem sozialen Vertrag diskutiert; und "Entwicklungsstufen des frühen Staates" (implizit im Inhaltsverzeichnis). Zusätzlich werden Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie eine Zusammenfassung der Kapitel präsentiert.
Welche methodischen Herausforderungen werden im Text angesprochen?
Der Text thematisiert die methodischen Herausforderungen bei der Analyse des frühen Staates, insbesondere die Problematik der willkürlichen Auswahl von Studien und die dadurch entstehende potenzielle Verfälschung von Ergebnissen (Claessen/Skalnik). Weiterhin wird kritisiert, dass die Darstellung und spätere Abwertung bestimmter wichtiger Theorien in einem Kapitel unzulänglich ist.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Text?
Schlüsselwörter des Textes sind: Staatsbegriff, Staatstheorien, Sozialwissenschaften, gesellschaftlicher Wandel, früher Staat, soziale Ungleichheit, sozialer Vertrag, Massenkommunikation, historische Entwicklung, Claessen/Skalnik, Weber.
- Quote paper
- Dominik Kirchdorfer (Author), 2010, Der Staat - Was ist das?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203775