De vita beata, de ira, de constantia sapientis, de clementia und nicht zuletzt die Epistulae morales ad Lucilium, sind einige Beispiele von Senecas Werken, die sich alle mit dem Thema der Philosophie beschäftigen und die alle ein Ziel haben: den Menschen zum Besseren zu führen. Vor allem die Epistulae morales, die in dieser Arbeit besondere Berücksichtigung finden, stellen Senecas Weisheiten und Prinzipien sehr deutlich in einem Art Lehrzyklus an seinen Adressaten Lucilius dar. Ihm versucht er die Grundsätze stoischer Philosophie näherzubringen. An dieser Stelle fragt man sich, inwiefern Seneca in der Philosophie einen Lehrauftrag sieht, denn in der Vermittlung seiner Ansichten verwendet Seneca durchaus pädagogische Mittel. Dies zu untersuchen, wird das Thema der vorliegenden Arbeit sein.
Zunächst wird näher untersucht, inwieweit Seneca die Überbringung seiner philosophischen Ansichten für notwendig hält, wie er sie rechtfertigt und welche Rolle dabei dem Vermittler, also dem „Lehrer“ zukommt. In einem zusätzlichen Unterkapitel wird auf die Thematik Selbst- und Fremderziehung nach Seneca näher eingegangen, welche Wichtigkeit diesen beiden Formen zukommt und wie beide sich gegenseitig bedingen.
In einem zweiten Unterkapitel wird die Frage thematisiert, warum gerade die literarische Form des Briefes dazu besonders geeignet ist, dem Schüler philosophische Grundsätze näherzubringen.
Das nächste Kapitel wird sich den Wegen der Erziehung widmen, wie es gelingt ein erfolgreicher Lehrer zu sein, welche Verhaltensweisen man dabei beachten sollte und mit welchen Mitteln man seinen Schüler am besten in der Philosophie unterweist.
In einem letzten Kapitel werden die Spruchepiloge in Senecas Briefe näher untersucht. Es wird dargelegt, welche pädagogische Funktion diese aufweisen. Darüberhinaus wird auch auf die Frage eingegangen, warum Seneca gerade Epikur so oft zitiert, obwohl dieser eine andere philosophische Auffassung hatte.
Inhaltsverzeichnis
- 1.) Einleitung
- 2.) Seneca als Erzieher
- 2.1) Selbst- und Fremderziehung nach Seneca
- 2.2) Die Epistel als philosophische und pädagogische Funktion
- 3.) Wege der Erziehung
- 4.) Funktion der Spruchepiloge bei Seneca
- 5.) Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Senecas pädagogische Ansätze und ihre Bedeutung in seinen philosophischen Schriften, insbesondere in den „Epistulae morales ad Lucilium“. Sie analysiert Senecas pädagogische Konzeption und zeigt, wie er die Vermittlung seiner stoischen Philosophie als einen Lehrauftrag begreift.
- Senecas Auffassung von Selbst- und Fremderziehung
- Die Bedeutung der „Epistulae morales“ als pädagogisches Werkzeug
- Die Rolle des Lehrers in Senecas Philosophie
- Die Funktion von Spruchepilogen in Senecas Briefen
- Senecas Verhältnis zur Philosophie Epikurs
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Dieses Kapitel führt in das Thema der Arbeit ein und stellt Senecas Schriften und seine philosophische Zielsetzung vor. Es erläutert die besondere Bedeutung der „Epistulae morales“ und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: Inwieweit sieht Seneca in seiner Philosophie einen Lehrauftrag?
- Kapitel 2: Seneca als Erzieher
- 2.1) Selbst- und Fremderziehung nach Seneca
Dieses Unterkapitel analysiert Senecas Konzept von Selbst- und Fremderziehung. Es untersucht, welche Bedeutung Seneca beiden Formen der Erziehung zuschreibt und wie er sie als interdependent betrachtet.
- 2.2) Die Epistel als philosophische und pädagogische Funktion
Dieses Unterkapitel beschäftigt sich mit der literarischen Form der Briefes und erläutert, warum Seneca diese Form als besonders geeignet für die Vermittlung philosophischer Grundsätze erachtet.
- 2.1) Selbst- und Fremderziehung nach Seneca
- Kapitel 3: Wege der Erziehung
Dieses Kapitel erörtert verschiedene Aspekte einer erfolgreichen Erziehung. Es behandelt die Verhaltensweisen, die ein Lehrer beachten sollte und die Mittel, mit denen er seinen Schüler in der Philosophie am besten unterweisen kann.
- Kapitel 4: Funktion der Spruchepiloge bei Seneca
Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Spruchepiloge in Senecas Briefen und untersucht ihre pädagogische Funktion. Es befasst sich auch mit Senecas häufigen Zitaten aus Epikur, obwohl dieser eine andere philosophische Haltung vertrat.
Schlüsselwörter
Stoische Philosophie, Selbst- und Fremderziehung, pädagogische Ansätze, Epistulae morales ad Lucilium, Spruchepiloge, Epikur, Tugend, Wissen, Weisheit, Lehrer-Schüler-Verhältnis, Tugendwissen, Lehrbarkeit der Tugend, Affekte, Askese.
- Arbeit zitieren
- Caroline Walz (Autor:in), 2010, Inwiefern sieht Seneca in der Philosophie einen Erziehungsauftrag?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203777