1. Was sind die wichtigsten Ausdrucksmittel der Temporalität in der Sprache?
In der Sprache gibt es sechs wichtigsten Ausdrucksmittel der Temporalität. Das sind Tempus, Aspekt, Aktionsart, temporale Adverbiale, Partikel und Diskursprinzipien.
Tempus ist ein Ausdrucksmittel zur Einordnung des Geschehens auf der Zeitachse relativ zur Sprechzeit. Es gibt drei Auffassungen darüber wie viel Tempora im Deutschen gibt. Die erste Richtung ist der Meinung, dass es sechs Tempora gibt, die zweite Richtung geht von einem „idealen Tempussystem“ von 3*3 Tempora. Eine dritte Richtung ist die Einteilung der Tempora in zwei Tempusgruppen.
Die bis heute am weitesten verbreitete Tempussystem geht davon aus, dass es im Deutschen sechs morphologisch unterschiedliche Tempora gibt. Das sind Präsens, Präteritum, FuturI, Perfekt, Plusquamperfekt und FuturII. Man unterteilt sechs Tempora in zwei Gruppen, nämlich in Präsens, Präteritum und FuturI einerseits und Perfekt, Plusquamperfekt und FuturII andererseits. Die erste Gruppe wird als „absolute“ oder „direkte“ Tempora bezeichnet (z.B. Admoni 1982, Moskalskaja 1975). Sie beziehen sich direkt auf die drei Zeiträume Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die zweite Gruppe wird als „relative“ oder „indirekte“ Tempora bezeichnet. Es wird angenommen, dass diese Tempora sich auf dieselben Zeitpunkte oder Zeiträume beziehen wie die Tempora der 1. Gruppe, jedoch mit dem Unterschied, dass sie „Vollzug“, „Vollendung“ oder „Abgeschlossenheit“ ausdrücken, während die Tempora der 1. Gruppe den „Verlauf“ bezeichnen. Es besteht zwischen diesen beiden Gruppen nicht ein temporaler, sondern vielmehr ein aspektueller Unterschied.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Was sind die wichtigsten Ausdrucksmittel der Temporalität in der Sprache?
- 2. Was ist im Deutschen der Unterschied zwischen Präteritum und Perfekt?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Seminarpapier untersucht die Ausdrucksmittel der Temporalität im Deutschen. Es analysiert verschiedene Ansätze zur Beschreibung und Klassifizierung von Tempus, Aspekt und Aktionsart sowie die Rolle von Adverbialien, Partikeln und Diskursstrategien.
- Ausdrucksmittel der Temporalität im Deutschen
- Unterschiede zwischen Tempus, Aspekt und Aktionsart
- Analyse des Perfekts und Präteritums
- Rolle von Adverbialien und Partikeln
- Einfluss von Diskursprinzipien auf die Temporalität
Zusammenfassung der Kapitel
1. Was sind die wichtigsten Ausdrucksmittel der Temporalität in der Sprache?: Dieses Kapitel präsentiert eine umfassende Übersicht über die wichtigsten sprachlichen Mittel zur Darstellung von Zeitlichkeit im Deutschen. Es werden sechs zentrale Kategorien diskutiert: Tempus, Aspekt, Aktionsart, temporale Adverbiale, Partikeln und Diskursprinzipien. Die unterschiedlichen Auffassungen zur Anzahl der Tempora im Deutschen werden beleuchtet, mit Fokus auf die Unterscheidung zwischen "absoluten" und "relativen" Tempora sowie verschiedenen theoretischen Modellen, die ein ideales Tempussystem postulieren. Die Definition und Funktion des Aspekts werden erörtert, wobei die kontroverse Frage nach dessen Existenz in nicht-slawischen Sprachen angesprochen wird. Der Abschnitt zur Aktionsart behandelt verschiedene Klassifizierungen von Verben, inklusive der Unterscheidung zwischen durativen und punktuellen Verben und der Darstellung verschiedener theoretischer Ansätze (Helbig/Buscha, Dahl, Vendler). Schließlich werden temporale Adverbiale, Partikeln und der Einfluss von Diskursprinzipien auf die Darstellung der Zeitlichkeit im Detail erklärt.
2. Was ist im Deutschen der Unterschied zwischen Präteritum und Perfekt?: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit der viel diskutierten Frage nach dem Unterschied zwischen Präteritum und Perfekt im Deutschen. Es werden vier zentrale Hypothesen zur semantischen Beziehung zwischen beiden Formen vorgestellt: die Äquivalenzhypothese, die Differenzhypothese, die Ambiguitätshypothese und die Komplexitätshypothese. Jede Hypothese wird detailliert erläutert, einschließlich der jeweiligen Argumentation und der damit verbundenen Interpretationen des Perfekts als Tempus oder Aspekt. Die Diskussion umfasst die pragmatischen Unterschiede zwischen beiden Formen, ihre Verwendung in verschiedenen Sprachregistern und regionalen Varietäten, und die konzeptionellen Herausforderungen, die sich aus der Analyse ihrer Funktionen ergeben. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der unterschiedlichen Perspektiven auf die semantischen und pragmatischen Funktionen des Perfekts und Präteritums im Deutschen.
Schlüsselwörter
Temporalität, Tempus, Aspekt, Aktionsart, Perfekt, Präteritum, Adverbiale, Partikeln, Diskursprinzipien, Deutsch als Fremdsprache.
Häufig gestellte Fragen zum Seminarpapier: Ausdrucksmittel der Temporalität im Deutschen
Was ist der Gegenstand dieses Seminarpapiers?
Das Seminarpapier untersucht die sprachlichen Ausdrucksmittel der Temporalität (Zeitlichkeit) im Deutschen. Es analysiert verschiedene Ansätze zur Beschreibung und Klassifizierung von Tempus, Aspekt und Aktionsart und betrachtet die Rolle von Adverbialien, Partikeln und Diskursstrategien.
Welche Themen werden im Seminarpapier behandelt?
Die zentralen Themen sind: Ausdrucksmittel der Temporalität im Deutschen, Unterschiede zwischen Tempus, Aspekt und Aktionsart, Analyse des Perfekts und Präteritums, Rolle von Adverbialien und Partikeln, sowie der Einfluss von Diskursprinzipien auf die Darstellung der Temporalität.
Welche Kapitel umfasst das Seminarpapier?
Das Papier besteht aus zwei Hauptkapiteln:
- Kapitel 1: "Was sind die wichtigsten Ausdrucksmittel der Temporalität in der Sprache?" – Dieses Kapitel bietet einen Überblick über Tempus, Aspekt, Aktionsart, temporale Adverbiale, Partikeln und Diskursprinzipien zur Darstellung von Zeitlichkeit im Deutschen. Es beleuchtet verschiedene theoretische Modelle und kontroverse Fragen wie die Existenz des Aspekts in nicht-slawischen Sprachen.
- Kapitel 2: "Was ist im Deutschen der Unterschied zwischen Präteritum und Perfekt?" – Dieses Kapitel vergleicht Präteritum und Perfekt im Deutschen und diskutiert verschiedene Hypothesen zu ihrer semantischen Beziehung (Äquivalenz-, Differenz-, Ambiguitäts- und Komplexitätshypothese). Es analysiert pragmatische Unterschiede, Verwendung in verschiedenen Registern und die konzeptionellen Herausforderungen bei der Analyse ihrer Funktionen.
Welche theoretischen Ansätze werden im Seminarpapier berücksichtigt?
Das Seminarpapier bezieht sich auf verschiedene theoretische Ansätze zur Beschreibung von Tempus, Aspekt und Aktionsart, darunter die Arbeiten von Helbig/Buscha, Dahl und Vendler. Es werden unterschiedliche Auffassungen zur Anzahl der Tempora im Deutschen diskutiert, inklusive der Unterscheidung zwischen "absoluten" und "relativen" Tempora.
Welche konkreten sprachlichen Mittel der Temporalität werden analysiert?
Das Papier analysiert Tempus, Aspekt, Aktionsart, temporale Adverbiale, Partikeln und den Einfluss von Diskursprinzipien auf die Darstellung der Zeitlichkeit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben das Seminarpapier am besten?
Schlüsselwörter sind: Temporalität, Tempus, Aspekt, Aktionsart, Perfekt, Präteritum, Adverbiale, Partikeln, Diskursprinzipien, Deutsch als Fremdsprache.
- Arbeit zitieren
- Magister Antonina Funk (Autor:in), 2004, Der Ausdruck der Temporalität im Deutschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203813