Mit der Bologna-Reform ist das Ziel verfolgt worden, einen einheitlichen europäischen Hochschulraum zu schaffen, indem u.a. vergleichbare Hochschulabschlüsse, in Form von Bachelor- und Masterstudiengängen sowie ein Leistungspunktesystem eingeführt wurden. Dennoch sind die Zielvorstellungen von den Hochschulen in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich interpretiert und umgesetzt worden, so dass anstatt Vereinheitlichung und Mobilität zu erreichen, ein rigides und kompliziertes Hochschulsystem entstanden ist.
Die Arbeit knüpft an dieser Stelle an und beschäftigt sich mit der Frage, welche Organisationstheorie bzw. welcher organisationssoziologische Ansatz diese Entwicklung verdeutlichen kann. Es wird angenommen, dass das Konzept des Sensemaking in Organisationen nach Karl E. Weick (1995) die Tendenz beim Bologna-Prozess erklären kann, weil bewährte Sinnstrukturen nicht mehr ausreichten. Die Krise der Universitäten trug unter anderem dazu bei, dass die ursprüngliche Ordnung an den deutschen Hochschulen gestört wurde und der Sinn verloren ging. Mit Hilfe der Bologna-Reform wurde der Versuch unternommen, neue Sinnbezüge herzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Sensemaking-Ansatz und die Bologna-Reform
- Aufbau der Arbeit
- Der Bologna-Prozess
- Die Umsetzung der Bologna-Reform in Deutschland
- Die Rolle der Hochschulen
- Probleme bei der Umsetzung und Reaktionen auf Bologna
- Das Sensemaking-Konzept
- Der Sensemaking-Ansatz nach Weick
- Die Grenzen des Sensemaking-Ansatzes
- Erklärt das Sensemaking-Konzept die Entwicklung im Bologna-Prozess?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Umsetzung der Bologna-Reform in Deutschland und analysiert, ob das Sensemaking-Konzept nach Karl E. Weick die Entwicklungen im Bologna-Prozess erklären kann. Dabei wird angenommen, dass die Bologna-Reform als Versuch interpretiert werden kann, neue Sinnbezüge in einem durch die Krise der Universitäten gestörten Hochschulsystem herzustellen.
- Die Bologna-Reform und ihre Auswirkungen auf das deutsche Hochschulsystem
- Die Rolle von Hochschulen als Organisationen im Kontext der Bologna-Reform
- Das Sensemaking-Konzept nach Weick und seine Anwendbarkeit auf den Bologna-Prozess
- Die Grenzen des Sensemaking-Konzepts
- Die Frage, ob das Sensemaking-Konzept die Entwicklungen im Bologna-Prozess erklären kann
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar, indem sie die Ziele der Bologna-Reform und die Herausforderungen bei der Umsetzung in Deutschland beleuchtet. Außerdem wird die Relevanz des Sensemaking-Konzepts für die Erklärung dieser Entwicklungen dargelegt.
- Der Bologna-Prozess: Dieses Kapitel erläutert die Entstehung des Bologna-Prozesses, seine Hauptziele und die Umsetzung in Deutschland. Es wird insbesondere auf die Rolle der Hochschulen sowie die Herausforderungen und Probleme bei der Implementierung der Reform eingegangen.
- Das Sensemaking-Konzept: Dieses Kapitel stellt den Sensemaking-Ansatz nach Karl E. Weick vor und erklärt seine Kernaussagen. Zudem werden die Grenzen des Konzepts kurz und knapp beleuchtet.
Schlüsselwörter
Bologna-Reform, Sensemaking, Hochschulen, Organisationstheorie, Organisationssoziologie, Krisenmanagement, Sinnkonstruktion, europäischer Hochschulraum, Leistungspunktesystem, Studiengänge, Akkreditierung.
- Quote paper
- M.A. Politikwissenschaft Anja Kegel (Author), 2012, Das Sensemaking Konzept nach Weick am Beispiel der Bologna-Reform, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/204067