Mit der starken Verbreitung des Internets zum Ende der neunziger Jahre, begann auch die Erfolgsgeschichte des Online-Handels. Der Begriff Online-Handel bezeichnet im Allgemeinen jede geschäftliche Transaktion, bei der zwischen dem Anbieter und dem Nachfrager für die Leistungspräsentation, -erbringung oder -vereinbarung im World Wide Web, elektronische Kommunikationstechniken eingesetzt werden. Diese Arbeit konzentriert sich neben B2B, C2B und C2C, auf die elektronische Erfüllung der Geschäftsbeziehung B2C.
Bei der Auswahl des optimalen Shop-Systems gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Ein ausschlaggebender Grund für die Entscheidung zu einem kostenfreien Open Source Shop-System sind meist die geringeren Anschaffungskosten für Software und Hardware. Diese Einsparung kann sich jedoch schnell negativ auswirken, wenn nicht weitere Kriterien bei der Auswahl beachtet werden. Ein umfassender Systemvergleich, angepasst an die Anforderungen des Unternehmens und der Qualifikation der Mitarbeiter, spielt dabei eine wichtige Rolle.
Diese Arbeit führt einen allgemeinen Vergleich der Systeme Magento Community Edition, OXID eShop, PrestaShop, FWP Shop durch. Magento ist seit dem Jahr 2007 in der Entwicklung und schon jetzt eines der bekanntesten Open Source Shop-Systeme der Welt. Der OXID Shop wird von dem Unternehmen OXID esales AG vertrieben und entwickelt. Er erfreut sich, ähnlich dem PrestaShop, stetig steigender Beliebtheit und gehört schon jetzt zu den meist genutzten Open Source Shop Systemen Deutschlands.
Im Anschluss der Systemanalysen folgt ein Systemvergleich unter den Kriterien Installation, Serverlast & Ladezeit, Usability Backend, Analyse & Statistik, Extension, Deutscher Markt - Vorbereitung, Frontend Gestaltung, SEO, Zahlungs- & Versandoptionen, Sicherheit, Absatzoptimierung sowie Logistik & Buchhaltung. Dem voran bildet eine umfassende Nutzwertanalyse mit einer prozentualen Gewichtung eine objektive Entscheidungsgrundlage.
Die Auswahl der passenden Shop Software ist dennoch abhängig, von den individuellen Bedürfnissen der einzelnen Shop Betreiber. Passen Sie die Gewichtung der einzelnen Nutzwerte auf ihre Prioritäten an und erlangen ein individuelles Ergebnis. Nutzen Sie die Resultate dieser Arbeit für Ihr E-Commerce Projekt.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Einleitung
2. Ausgewählte Systeme
2.1.Magento Community Edition 1.5.1.0
2.2.OXID eShop 4 Community Edition
2.3. PrestaShop
2.4.FWP Shop
3. Systemvergleich
3.1.Installation
3.2.Serverlast & Ladezeit
3.3.Usability - Backend
3.4.Analyse &Statistik
3.5.Extension
3.6.Deutsche Marktvorbereitung
3.7.Frontend Gestaltung
3.8.Suchmaschinenoptimierung (SEO)
3.9.Zahlungs- & Versandoptionen
3.10. Sicherheit
3.11. Absatzoptimierung
3.12. Logistik & Buchhaltung
4. Auswertung
5. Fazit
Glossar
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Literaturverzeichnis
Vorwort
In Deutschland erfreut sich der E-Commerce Bereich jedes Jahr über Umsatzzuwächse im zweistelligen Prozentbereich, während der Einzelhandel in den Innenstädten rückläufige Umsätze verzeichnet[1].
Während meines Studiums beschäftigte ich mich, mit dem Relaunch der Online Shops
„www.sport-ehnert.de“ (T-Online Advanced Shop) und „shop.mueritz.de“ (Magento Community Edition). Ich habe erkannt, dass die Wahl eines funktionsreichen und erweiterungsfähigen Shop Systems, ein entscheidender Erfolgsfaktor für ein Projekt ist.
In den frühen 1990er Jahren ging man davon aus, dass sich nur wenige große Unternehmen und Nischenanbieter langfristig am Online Markt etablieren können. Diese Situation hat sich heute deutlich verändert, der Aufwand und die Anforderungen einen Online Shop zu realisieren, sind sehr stark gesunken.
Eine britische Studie[2] zum auslösen des Kaufreizes hat herausgefunden, dass Bequemlichkeit, Zeitersparnis und persönliche Kontrolle die Hauptgründe für den Einkauf im Internet sind.
Mit dem steigenden Lebensstandard in Deutschland, vergrößern sich die Bedürfnisse nach Verständlichkeit und Bequemlichkeit, woraus folglich der Bedarf an benutzerfreundlichen Shop Systemen und qualifizierten Fachkräften wächst.
Open Source Shop Systeme offerieren, durch ihren offenen Quellcode ein Höchstmaß an Flexibilität, für eine individuelle Weiterentwicklung der Software. Außerdem bieten sie meist eine kostengünstige Alternative zu konventionellen Shop Systemen.
Den Einstieg in den E-Commerce möchte ich im weiteren Verlauf mit der Analyse, der Evaluierung und dem Vergleich von Open Source Systeme erleichtern. Die Ergebnisse dieser Arbeit, sollen als Grundlage für die Auswahl eines Open Source Shop Systems dienen und zukünftige Webshop Projekte unterstützen.
1. Einleitung
Mit der starken Verbreitung des Internets zum Ende der neunziger Jahre, begann auch die Erfolgsgeschichte des Online Handels. Die ersten elektronischen Shops waren einfache Listendarstellungen von Produkten mit sehr kurzen Beschreibungen. Abenteuerliche Produktsuchen endeten in eindimensionalen Darstellungen, die eine gewisse visuelle Kreativität der Besucher voraussetzten. Die erste Auswahl an Online Shops war gering und Auktionsplattformen sehr populär. Das weltweit bekannteste Auktionshaus eBay war allerdings nicht grundsteinlegend für den Online Handel. Mit der Gründung 1995 sprang eBay, sehr früh auf den Erfolgskurs des Internethandels auf.
Der Begriff Online-Handel bezeichnet im Allgemeinen jede geschäftliche Transaktion, bei der zwischen dem Anbieter und dem Nachfrager für die Leistungspräsentation, -erbringung oder -vereinbarung im World Wide Web, elektronische Kommunikationstechniken eingesetzt werden. Diese Arbeit konzentriert sich neben B2B, C2B und C2C, auf die elektronische Erfüllung der Geschäftsbeziehung B2C.
Das Onlineshopping wird heute immer mehr zum multimedialen Erlebnis, die fortschreitende Entwicklung der Technik, gibt den Entwicklern mehr Spielraum für die Umsetzung von Ideen. Moderne Smartphones sind Hochleistungsrechenmaschinen, im Vergleich zu den ersten internetfähigen Rechnern. Die einfache Darstellung von Produkten, wurde durch komplexe Applikationen verdrängt. Das Ziel ist es, durch hochwertige Ansichten eine bessere Wahrnehmung von einem Objekt zu vermitteln. Der Kunde soll das Produkt erleben und dabei räumliche Barrieren überwinden. Der Boom in der Entwicklung der 3D Technik ist auch am Onlinehandel nicht spurlos vorübergegangen. Immer mehr Shops setzen auf eine detaillierte und lebensechte Darstellung ihrer Produkte und Präsentationsflächen.
Neben der Entwicklung, 3D Abbildungen am heimischen Rechner betrachten zu können, erlangen Produktansichten mit einer 360° Umschau mehr und mehr an Bedeutung. Die angesprochene Zielgruppe wächst, je weniger Spezialtechniken wie 3D Brillen oder 3D Bildschirme benötigt werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[3]
Abbildung 1: Produktansicht 360°
Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass große online Händler neben dem Ausbau von Call Centern, besonderen Wert auf die Errichtung von lokalen Servicepoints oder Verkaufsflächen setzten. Der Kunde erhält damit einen realen Ansprechpartner und kann die Produkte vor Ort begutachten. Die Revolution der stereoskopischen Darstellung auf dem Personal Computer oder Handy, vermittelt dem Kunden den Eindruck eines realen und seriösen Geschäfts.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[4]
Abbildung 2: Anaglyphenbild 3D – www.sport-ehnert.de
Produktvideos sind ein weiteres wesentliches Marketingelement, um die Verweildauer des Besuchers zu erhöhen und die Vorteile von Produkten, zielgruppenbetont herauszustellen. Laut einer Umfrage der BVDW[5] sieht der überwiegende Teil aller Marktteilnehmer hier den wichtigsten Trend im E-Commerce. Die Entstehungen neuster Trends und Applikationen hinsichtlich Aufmerksamkeit und Usability, erfordern permanente Anpassungen im Online Shop. Gewährleisten Shop System Updates diese Möglichkeiten nicht, sind individuelle Implementierungen erforderlich. Hierbei bieten Open Source Software Systeme eine interessante Alternative zu konventionellen Systemen.
Der Begriff Open Source Software bedeutet offener Software Quellcode, dabei wird dem User der Programmcode zur Verfügung gestellt. Hierfür hat die Open Source Initiative (OSI) Kriterien definiert, die Open Source Anwendungen erfüllen sollen.
Dazu zählen:
„Die Software (der Quelltext) liegt in einer für den Menschen lesbaren und verständlichen Form vor
Die Software darf beliebig kopiert, verbreitet und genutzt werden
Die Software darf verändert und in der veränderten Form weitergegeben werden“[6]
Die OSI ist eine gemeinnützige Organisation, die die Förderung von Open Source Software unterstützt. Das bekannteste Projekt der Initiative ist Linux.
In der Wirtschaft steigt der Einsatz von Open Source Software Produkten stetig. Der größte Vorteil sind die geringen Anschaffungskosten die für Open Source Software Projekt zu erwarten sind. In der Regel benötigen freie Softwarelösungen geringere Systemanforderungen und laufen im Idealfall auf bestehenden Hardwaresystemen. Dazu kommt, dass meist die Kosten für Mehrfachlizenzen entfallen. Jedoch gibt es wichtige Herausforderungen, denen man sich in Open Source Software Projekten stellen sollte.
Wie sieht die Zukunftssicherheit des Entwicklungsunternehmens aus?
Wichtige Punkte sind dabei der Support, die Erweiterungen und die Updatemöglichkeiten.
Es ist von entscheidender Bedeutung, die Ausbaufähigkeit und Zukunftssicherheit des eigenen Softwareprojektes zu gewährleisten. Wer übernimmt die Weiterentwicklung der Software, wenn das Entwicklungsunternehmen diesen Pfad nicht mehr forciert?
Gibt es dabei im eigenen Unternehmen einen Mitarbeiter, der die Software weiterentwickeln könnte, in Bezug auf die Erweiterung die das eigene Unternehmen benötigt?
Welcher Aufwand entsteht bei der Installation und Wartung?
Kostenpflichtige Software Lizenzen bieten häufig den Zusatz von Installations- und Wartungsverträgen. Dazu kommt ein kompetenter Support in Form einer Hotline, einer Webseite oder eines Technikers. Es ist wichtig vorher genau abzuschätzen, welcher Service benötigt wird und ob die gewählte Open Source Software die gewünschten Anforderungen abdeckt.
Wie ablauf- und zeitoptimiert ist die Pflege?
Open Source Software verfügen bei der Entwicklung häufig über einen geringeren Entwicklungsetat. Angestrebtes Ziel ist somit die Weiterentwicklung der Software innerhalb einer Community. Daher sollte der künftige Anwender, diese testen und den Pflegeaufwand abschätzen. Bei Shop-Systemen sollten wiederholende Tätigkeiten automatisiert ablaufen.
Es gibt eine Vielzahl von Anforderungen die ein Shop System erfüllen kann und ebenso viele Vorstellungen, die ein Anwender mit ihm umsetzen möchte. Diese Arbeit konzentriert sich auf die wichtigsten Funktionen, die sich zwischen den verschiedenen Shop Systemen unterscheiden und den Marktvorteil maßgeblich beeinflussen. Weiterhin dient sie als Grundlage für den Einstieg ins E-Commerce für kleine bis mittelständische Unternehmen.
2. Ausgewählte Systeme
Bei der Auswahl des optimalen Shop Systems gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Ein ausschlaggebender Grund für die Entscheidung zu einem kostenfreien Open Source Shop System sind meist die geringeren Anschaffungskosten für Software und Hardware. Diese Einsparung kann sich jedoch schnell negativ auswirken, wenn man nicht weitere Kriterien bei der Auswahl beachtet. Ein umfassender Systemvergleich, angepasst an die Anforderungen des Unternehmens und der Qualifikation der Mitarbeiter, spielt dabei eine wichtige Rolle. Um einen allgemeinen Vergleich der Systeme durchzuführen habe ich zwei mir vertraute und zwei mir neue Systeme gewählt. Zu den bekannten zählen zum einen OXID eShop 4 Community Edition von dem mir ein breites Einsatzgebiet versprochen wurde und zum anderen Magento Community Edition 1.5.1.0 mit dem ich bereits selbst einen kommerziellen Internet Shop entwerfen und implementieren durfte. Aus einer Marktübersicht der Webseite„www.shoptags.de“[7] habe ich zwei weitere interessante Systeme zur Auswahlliste hinzugefügt. Zum einen der PrestaShop, der sich auf eine für kleine und mittelständische Unternehmen zugeschnittene Funktionssammlung konzentriert und zum anderen der FWP Shop, welcher hingegen über einen riesigen Funktionsumfang verfügt und keinen Vergleich mit kommerziellen Lösungen scheut.
Ich habe unter Google Trends die Suchstatistiken der vier Shop Systeme verglichen. Dabei wird eine Statistik erzeugt, über die Verwendung der Suchbegriffe „Magento, OXID, FWP, und PrestaShop“ in Relation zum gesamten Suchvolumen. Magento führt weltweit die Statistik als meist gesuchter Begriff an, gefolgt von PrestaShop.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[8]
Abbildung 3: Google Trends
Google Trends hat mit der Statistikaufzeichnung 2004 begonnen, die Grafik zeigt die weltweiten Ergebnisse für den Suchindex. Mitte 2007 ist ein erster Anstieg für den „Magento“ Suchbegriff zu verzeichnen, es ist deutlich zu sehen, dass im weltweiten Vergleich „OXID“ und „FWP“ von der Beliebtheit deutlich hinten liegen. Auffallend weisen alle Suchbegriffe einen steigenden Trend auf, mit Ausnahme „OXID“. Demnach steigt das Interesse an Online Shop Systemen kontinuierlich an.
2.1.Magento Community Edition 1.5.1.0
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[9]
Abbildung 4: Magento Logo
Magento ist seit dem Jahr 2007 in der Entwicklung und schon jetzt eines der bekanntesten Open Source Shop Systeme der Welt. Erstmals wurde Magento in der Version 1.0 veröffentlicht und ist in der aktuellsten Preview Version 1.6.0.0-rc2 erhältlich. Für den anschließenden Systemvergleich verwende ich die Magento Community Edition 1.5.1.0. Die Webapplikation wurde von dem gleichnamigen Unternehmen Magento entwickelt und verfügt über eine sehr große Globale Community. Sie ist in den Open Source Varianten als Community Edition erhältlich, sowie kostenpflichtig in der Professional- und Enterprise Edition. Die Software ist vollkommen englisch sprachig, verfügt jedoch über Sprachpakete für das Frontend und Backend, wodurch sie multilingual einsetzbar ist. Die Professional Edition ist erst seit 2010 erhältlich und kostet 2.995US$ pro Jahr. Sie beinhaltet dieselben Funktionalitäten wie die Community Edition und zusätzlich eine Datenverschlüsselung nach dem PCI Data Security Standard Verfahren, sowie einen professionellen Support durch einen Magento Partner. Die Enterprise Edition ist für eher größere Projekte gedacht und kostet 12.990USD$ pro Jahr. Sie bietet dieselben Funktionen wie die Community- und die Professional Edition, dazu kommen Features wie geschlossene Verkaufsräume (Shopping- Clubs), erweiterte Kundenkontofunktionen, Sicherheitsfeatures, erweiterte User- Logs/Zugangsberechtigungen und Stagingprozesse (Geschützte Umgebung).
Die kommerziellen sowie die freien Lizenzen von Magento unterliegen alle dem Open Source Modell. Die kommerziellen Editionen bauen auf der Community Edition auf, wodurch ein
Upgrade problemlos möglich ist.
Die Server Anforderungen für Magento sind hoch, die Techdivision GmbH (Magento Gold Soltion Partner) empfiehlt als Hosting Voraussetzungen für einen kleinen bis mittelgroßen Shop, mit mehreren hundert Produkten[10], mindestens einen 2,5 GHz DualCore Prozessor mit 4GB Arbeitsspeicher und rechnet mit Serverkosten von mindestens 99€ pro Monat. Des Weiteren benötigt Magento PHP 5, MySQL4, Zend Framework und PHP Extensions (PDO_MySQL, simplexml, mcrypt, hash, GD, DOM, iconv, curl, SOAP). Magento wurde unter PHP 5 objektorientiert programmiert und verwendet für die Speicherung und Verwaltung der Daten eine MySQL Datenbankstruktur. Das Shop System verfügt über einen großen Grundfunktionspool und lässt sich gut auf die eigenen Anforderungen skalieren.
Die globale Community sowie kommerzielle Unternehmen arbeiten stetig am Ausbau der Software in Form von Extensions & Templates. Diese Softwarebausteine sind auf der Magento Webseite kostenlos und kostenpflichtig erhältlich, unter MagentoConnect. (Link: http://www.magentocommerce.com/magento-connect)
Magento ist in seiner Grundversion nicht zu 100% auf die Zertifizierung mit dem Trusted Shop Sigel vorbereitet, Extensions schaffen hierbei Abhilfe und helfen den eigenen Shop zu optimieren. Um einen Einblick in die Software zu erlangen, bietet Magento auf seiner Hompage einen Demo Shop zum ausgiebigen testen an. Der User erhält auf Anfrage und unter freiwilliger Angabe seiner persönlichen Daten einen Testzugang zum Frond- und oder Backendbereich der Shop Software. (Link: http://www.magentocommerce.com/demo)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[11]
Abbildung 5: Magento Webseite
2.2.OXID eShop 4 Community Edition
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[12]
Abbildung 6: OXID esales AG Logo
Der OXID Shop wird vertrieben und ist entwickelt worden von dem Unternehmen OXID esales AG. Er erfreut sich stetig steigender Beliebtheit und gehört schon jetzt zu den meistgenutzten Open Source Shop Systemen Deutschlands. Der kostenfreie OXID eShop ist in der aktuellsten Version 4.5.0 erhältlich. Für den anschließenden Systemvergleich verwende ich die OXID eShop 4.5.0 Community Edition. Laut einer Analyse von Eric Jankowfsky[13] weist das OXID System die höchste Aktivitätsrate in Deutschland auf. Das wird vor allem an der deutschsprachigen Webseite und der darauf verankerten deutschsprachigen Community (sowie Foren) liegen. Laut der Techdivision GmbH kann der OXID Shop, jedoch nicht an die „Entwicklungs-Power“[14] von Magento heranreichen.
OXID ist in den Open Source Varianten eShop Community Edition (kostenfrei), sowie in den kommerziellen Versionen eShop Professional Edition und eShop Enterprise Edition erhältlich. Die Professional Edition und die Enterprise Edition bauen auf der Community Edition auf, wodurch eine Upgrade-Kompatibilität gewährlistet ist. Die Professional Edition ist gegenüber der Enterprise Edition beschränkt, bietet jedoch für mittlere bis große Shops genügend Funktionalitäten. Die Enterprise Edition bietet durch ihre Mandantenfähigkeit eine solide Grundlage zum Verwalten von mehreren Firmen und mehreren Shops. Dazu ist sie leistungsfähiger und nutzt die Systemressourcen des Servers effektiver und intensiver aus.
OXID esales favorisiert ein anderes Kostenmodell als Magento und bietet die Software zum einmaligen Verkaufspreis an. Die Community Edition ist dabei kostenfrei, für die Professional Edition fällt einmalig ein Betrag von 2.990€ an. Bei der Enterprise Edition hat der Kunde die Wahl zwischen verschiedenen einmal Lizenzen (ab 14.990€) und Jahres Lizenzen (ab 4.990€ pro Jahr). Dazu kommen optional Service und Supportverträge mit monatlicher Belastung.
Die Software bietet durch ihren modularen Aufbau eine gute Skalierbarkeit, die Anforderungen an den Server sind jedoch hoch. Die Community Edition PHP 5.2, MySQL 4 und weitere PHP Extensions (“GD LIB Version 2.x, MySQL client connector für MySQL 5, bcmath, JSON, php-xml, libxml2, iconv-extension, tokenizer, mbstring”[15]) Der OXID Shop wurde streng unter PHP 5 objektorientiert programmiert und verwendet zur Speicherung und Verwaltung der Daten eine MySQL Datenstruktur.
Ähnlich wie bei Magento verfügt OXID esales über einen Marktplatz (OXID eXchange) für kostenpflichtige und kostenfreie Extensions, die von der Community und kommerziellen Unternehmen entwickelt werden. (Link: http://www.oxid-esales.com/de/exchange) Zudem ergänzt OXID eFire das Shop System um 23 Anbindungen zu bekannten Online- Dienstleistern.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 7: OXID - eFire
Die Shop Software bietet ab ihrer Community Edition die Vorbereitung zur Trusted Shop Zertifizierung, was von essentialer Bedeutung ist, vor allem auf dem deutschen Markt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[16]
Abbildung 8: OXID esales Webseite
Um einen Eindruck von der Software zu erlangen, gibt es einen Demo Shop für das Frontend, sowie Backend der Professional Edition.
(Link: http://www.oxid-esales.com/de/produkte/professional-edition/demo)
2.3. PrestaShop
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[17]
Abbildung 9: PrestaShop Logo
Der PrestaShop ging aus der Google Trends Suchstatistikanalyse als Zweiter hervor, mit anhaltend steigendem Trend. Mitte 2008 war die erste Veröffentlichung des Shop Systems in der Version 1.0. Der PrestaShop ist aktuell in der Version 1.4.3.0 erhältlich und als Preview in der Version 1.5.0.0. Die Webapplikation wurde vom gleichnamigen Unternehmen PrestaShop entwickelt. Das Entwicklungsteam bestand aus fünf jungen Studenten und begann ursprünglich als Schulprojekt. Hingegen den Vorgängern Magento und OXID, vermarktet das Unternehmen PrestaShop nur eine kostenfreie Version ihrer Shop Software.
Die Software ist multilingual und schon während der Installation deutschsprachig einstellbar. Weiterhin bietet die unabhängige „touchDesign“ Agentur eine PrestaShop German Edition[18], die um einige Funktionen für den deutschen Markt erweitert wurde.
Die Server Anforderungen sind ebenfalls wie bei dem Magento und OXID Shop hoch, PrestaShop benötigt PHP5, MySQL4 und einen Apache Server, verzichtet jedoch auf den Einsatz von Zend Framework. Die Unternehmenswebseite[19] gibt zu dem keinen Aufschluss darüber, ob und welche PHP Extensions benötigt werden.
Die Webapplikation ist eine Open Source Software und untersteht der OSL (Open Source Software Lizenz). Sie basiert auf der Script Sprache PHP und verwendet für die Speicherung und Verwaltung der Daten eine MySQL Datenbankstruktur. Als für mich spannendes Feature soll es möglich sein mit der Smarty Template Engine, Templates zu bearbeiten ohne Eingriffe in dem Quellcode vornehmen zu müssen.
Der Quellcode wurde streng objektorientiert programmiert, ist übersichtlich und schlank. Des Weiteren ist es möglich eigene Module und Erweiterungen zu entwerfen, um sie in den eigenen Shop einzubinden. Ähnlich wie bei den Vorgänger Systemen, verfügt PrestaShop über eine große Community. Die globale Community und kommerzielle Unternehmen arbeiten permanent am Ausbau des Extension Angebots.
Diese Softwarebausteine sind auf dem PrestaShop Marketplace unter dem Menüpunkt Addons zu finden. (Link: http://addons.prestashop.com/en/)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[20]
Abbildung 10: www.prestashop.com
Einen kleinen Vorgeschmack auf die Funktionsweise der Software und ein mögliches Ergebnis, erhält man im Demo PrestaShop. Vergleichbar mit OXID, gibt es einen Backend und Frontend Demo Shop, diese sind ohne Angaben persönlicher Daten erreichbar. (Link: http://www.prestashop.com/de/showcase_demo/)
2.4.FWP Shop
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[21]
Abbildung 11: FWP Shop Logo
Der FWP Shop wurde entwickelt von dem Unternehmen FWP Systems GmbH. Hinter ihr verbürgt sich eine Webagentur für Softwareentwicklung. Das Unternehmen wurde im Oktober 2004 gegründet von zwei Studenten des Innovations- und Gründungszentrums eNovum in Lüneburg Deutschland. Die Anwenderzahlen des FWP Shops erfreuen sich seit den letzten zwei Jahren steigender Tendenz.
In der aktuellsten Multishop Version ist die Shop Software 3.3.1 erhältlich und als Preview in Version 4.0 . Vergleichbar mit dem PrestaShop vertreibt die FWP Systems GmbH das Shop System nur als kostenfreie Open Source Version. Der Shop enthält Schnittstellen zur Anbindung an bestehende EDV Systeme und das Support-Angebot wird von den Entwicklern selbst unterstützt, um eine optimale Kundenzufriedenheit zu erzielen. Der FWP Shop ist eine deutschsprachige Software „Made in Germany“. Die entsprechende Webseite und das enthaltende Forum sind ebenfalls auf Deutsch. Die FWP Systems GmbH bietet zudem ihren Anwendern eine professionelle Unterstützung im Bereich Webhosting (Link: http://www.premium-shophosting.de/) und einen speziellen Bereich für kostenpflichtige Templates (Link: http://shop.fwpsystems.com/shop-templates).
Die Serveranforderungen sind wie bei den vorrangegangenen Shop Systemen hoch, der Anwender benötigt die PHP Version 5.2, sogar MySQL Version 5 und weitere PHP Extensions („Memory_limit mit minimal 20 MB, Mod_rewrite, Gdlib, Curl“[22]). Der Programmcode ist objektorientiert und leicht verständlich.
Der Support wird bei der FWP Systems GmbH großgeschrieben, vor allem im deutschsprachigen Raum zeigt die FWP Systems GmbH ihre Stärken. Zur Verfügung steht eine detaillierte Dokumentation zur Software und zum Unternehmen. Wem das nicht genügt kann zusätzlich auf eine kostenpflichtige Hotline zurückgreifen. Die globale Community ist im Verhältnis zum Magento System sehr klein und hauptsächlich auf Deutschland begrenzt. Die Form der Extensions sind auf kostenpflichtige Templates begrenzt. Dies bildet zu den Hosting Angeboten die finanzielle Grundlage des Unternehmens. Ebenso wie die Vergleichssysteme bietet FWP auch einen Demozugang zum Shop System. Der Anwender hat die Wahl zwischen dem Frontend- und Backend Bereich des Demoshops, ohne die Angabe von ersonenbezogener Daten.
(Link: http://www.fwpshop.org/showcase/demoshop)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[23]
Abbildung 12: FWP Shop Webseite
3. Systemvergleich
Der Systemvergleich wird mit den vier ausgewählten Systemen, die unter dem Punkt zwei aufgeführt sind durchgeführt. Dabei werden die Stäken und Schwächen für den Einsatz zur Erstellung eines Internetshops in Deutschland analysiert. Die Zielgruppe für die Auswertung des Vergleichs bezieht sich hauptsächlich auf kleine und mittelständische Unternehmen. Als Grundlage für die Analyse dienen die Standardinstallationen der jeweiligen Shop Systeme, unter Berücksichtigung der Agilität der einzelnen Communitys. In den folgenden zwölf Schritten, werden die Systeme nach unterschiedlichen Kriterien analysiert und in einem abschließenden Fazit bewertet. Für die Bewertung wurde eine Nutzwertanalyse der einzelnen Bereiche durchgeführt und die Einzelbewertungen tabellarisch zusammengefasst. Das Punktesystem ist nummerisch von null bis fünf Punkten aufgebaut. Der Wert null stellt hierbei die schlechteste (ungenügend) und fünf (sehr gut) die beste Bewertung dar.
3.1.Installation
Magento
Der Installationsablauf mit anschließender Bewertung beschränkt sich auf eine lokale Installation von Magento mit einem lokalen Server, der unter der Zuhilfenahme von Xampp1.7.4 generiert wird. Nach dem Download von Xampp und der anschließenden Installation, benötigt der Anwender die aktuelle Version von Magento 1.5.1.0. Diese wird extrahiert und in das Xampp Verzeichnis „../xampp/htdocs“ gepackt.
Magento benötigt für die Installation den rewrite mod, er wird im Xampp Verzeichnis in der Datei „../apache/conf/httpd.conf“ aktiviert. Dazu muss der Eintrag von „#LoadModule rewrite_module modules/mod_rewrite.so“ in „LoadModule rewrite_module modules/mod_rewrite.so“ geändert werden. Danach ist ein Neustart der Dienste Apache und MySQL unter Xampp erforderlich.
Um herauszufinden welche Extensions Magento noch fehlen, einfach die Installation bis zur ersten Fehlermeldung ausführen. Magento weist darauf hin, dass die curl Extension noch nicht geladen wurde.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 13: Magento - curl
Um die curl Extension zu laden, müssen die die Dienste Apache und MySQL unter Xampp deaktiviert sein und in der Datei „../xampp/php/php.ini“ der Eintrag „;extension=php_curl.dll“ in „extension=php_curl.dll“ geändert werden. Die übrigen benötigten Extensions sind standardmäßig aktiviert.
Anschließend legt man eine Datenbank „magento“ mit dem phpMyAdmin unter„http://localhost/phpmyadmin/“ an. Der ungeübte Anwender scheitert während der lokalen Installation am Punkt der Base URL Eingabe und erhält keinen Lösungsvorschlag. Um die Installation auf dem Localhost auszuführen, muss man den Localhost über die IP 127.0.0.2 anwählen, da sonst die Fehlermeldung in Abbildung 13 erscheint.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 14: Magento - Base URL
Ein Nachteil für den deutschen Anwender ist, dass bei dem Standard Magento Installationspaket die Einstellung „Sprache: deutsch“ getroffen werden kann, leider hat diese Auswahl keine Auswirkung auf die Sprache im Installationsprozess oder im Administrationsbereich. Die Software greift auf die „default“ Werte zurück, da neben Englisch keine Sprachdateien integriert wurden.
OXID eShop
Dieser Installationsablauf mit anschließender Bewertung beschränkt sich auf eine lokale Installation vom OXID eShop Community Edition 4.5.0 mit einem lokalen Server, der unter der Zuhilfenahme von Xampp 1.7.4 generiert wird.
Die Installationsvorbereitungen für den OXID eShop sind vergleichbar mit Magento. Zu Beginn benötigen wir wieder die Aktivierung des Apache mod_rewrite Moduls und die curl Extension, deren Ablauf ausführlich bei der Magento Installation erläutert wurde. Des Weiteren wird eine Datenbank (zum Beispiel mit dem Namen „oxid“) benötigt, die mit der Unterstützung von phpMyAdmin erstellt werden kann.
Der Installationsprozess ist übersichtlicher gestaltet worden als beim Magento System. In jedem Installationsabschnitt erhält der User eine Übersicht über die folgenden und vorrangegangenen Schritte. Die erste Ansicht zeigt eine detaillierte Auflistung der benötigten PHP - Extensions und -Konfigurationen, sowie mögliche Server Konfigurationen. Der Anwender erhält eine Auswertung der Softwareanforderungen im Bezug auf sein eigenes System.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 15: OXID - Installation
Der OXID eShop kann sowohl über die IP des Localhost (127.0.0.2) als auch über„http://localhost“ ausgeführt werden und ist damit reibungslos zu installieren. Zu dem kanndie Installation standardmäßig in zwei Sprachen durchgeführt werden (Englisch und Deutsch).
[...]
[1] http://www.e-commerce-blog.co/ecommerce/e-commerce-als-chance-fur-den-einzelhandel/
[2] http://www.pressetext.com/news/20060202025
[3] http://de.sport.kettler.net/produkte/details/katalog/n/79/0/505.html
[4] www.sport-ehnert.de
[5] http://www.bvdw.org/index.php?id=98&tx_ttnews[tt_news]=2514&cHash=4324f00969
[6] http://www.open-source-scripte.de/open-source
[7] http://shoptags.de/30-kostenfreie-open-source-shopsysteme/
[8] http://www.google.de/trends?q=Magento%2C+OXID%2C+FWP%2C+Prestashop&ctab=0&geo=all&date=all
[9] http://www.magentocommerce.com/img/logo.gif
[10] http://www.scribd.com/doc/9590157/Magento-Hosting
[11] http://www.magentocommerce.com/de/
[12] http://www.internet-handel.org/wp-content/uploads/2008/01/oxesales_10cm.jpg
[13] http://www.eric-jankowfsky.de/shopcommunitys-im-vergleich/
[14] http://www.shopanbieter.de/news/archives/2066-oxid-und-magento-im-vergleich-vor-und-nachteile-der- shop-systeme.html
[15] http://www.oxid-esales.com/de/produkte/community-edition/systemvoraussetzungen
[16] http://www.oxid-esales.com/de/startseite
[17] http://www.sonicwebtech.com/images/presta.jpg
[18] http://www.prestashop-deutschland.de/germanedition
[19] http://www.prestashop.com/wiki/Installing_And_Updating_PrestaShop_Software/#System_Requirements
[20] http://www.prestashop.com/
[21] http://www.fwpshop.org/downloads/FWPsystems_Logo.jpg
[22] http://www.fwpshop.org/informationen/systemvoraussetzungen-php-shopsoftware
[23] http://www.fwpshop.org/
- Arbeit zitieren
- Leroy Füllgraf (Autor:in), 2011, Open Source E-Commerce-Leitfaden. Analyse, Evaluierung und Vergleich von Open Source Web-Shop-Systemen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/204222
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