Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung
2. Demografische Wandel
2.1 Geburtenrückgang
2.2 Entwicklung der Sterblichkeit
2.3 Die Bevölkerung altert
3. Was kommt auf uns zu, kommende Entwicklungen
3.1 weitere Entwicklungen
4. Einleitung
4.1 Entwicklung der Arztzahlen
4.2 Vertragsärztliche Versorgung
4.3 Bedarfsplanung
5. Situation in Mecklenburg-Vorpommern
5.1 Vertragsärztliche Versorgung
5.2 Kritik an Bedarfsplanung
6. Auswertung Fragebogen
7. Fazit
Literaturverzeichnis
Anhang
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Gestorbene in Deutschland
Abbildung 2: Altersaufbau der in Deutschland lebenden Bevölkerung
Abbildung 3: An der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzte
T a b elleverzeichnis
Tabelle 1: Entwicklung der Arztdichte: Berufstätige Ärzte je 100.000 Einwohner nach Auswahl an Bundesländern 1991 bis 2009
Tabelle 2: Versorgungsgrad in % der Planungskreise (Stand: 2002)
Tabelle 3: Versorgungsgrad mit an der vertragsärztlichen Tätigkeit teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten nach Fachgebieten, MV im Regionalvergleich, am 01.03.2010
Tabelle 4: Herkunft der befragten Studenten
Tabelle 5: Verteilung der Antworten beider Gruppen
A b k ü rz u n g s v e rz eichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einführung
Die demografische Entwicklung in Deutschland begann bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts und ist kein neues Phänomen. Der Begriff des Wandels wird dabei durch drei Eigenschaften geprägt, die Geburtenrate, die Lebensentwicklung und Wanderungsverhalten der Bevölkerung. Viele Menschen in Deutschland erreichen heute ein hohes Alter. Die ursprüngliche Bedeutung von eigenen Kindern hat sich im Laufe der Zeit drastisch geändert. Heutzutage sind Kinder nicht mehr für das eigene Überleben im Alter notwendig. Diese Funktion wird nun durch das soziale Sicherungssystem übernommen. Durch die Vielfalt der Versicherungen werden eigene Kinder von vielen als Einschränkung der persönlichen Entfaltung empfunden. Dieses Verhalten führt dazu, dass sich ein Großteil der Bevölkerung zunächst auf die berufliche Karriere konzentriert. Aus diesem Grund werden die ersten Kinder später geboren. Des Weiteren lässt sich durch die zunehmende Belastung von Vereinbarkeit von Familie und Beruf schließen, dass insgesamt weniger Kinder geboren werden. (vgl. Rembrand Scholz, 2010, S. 4f) Der medizinische Fortschritt ist eine weitere Ursache für die Wandlung der Krankheitsverteilung und der Zunahme der Mehrfacherkrankungen (Multimorbidität). Diese Entwicklung ändert nicht nur die Vielfalt und Palette der Krankheiten, sondern auch das Leistungsvolumen, welches in Anspruch genommen wird. Somit sind heute manche Eingriffe, Untersuchungen und Therapien möglich, an die vor einigen Jahren nicht zu denken gewesen wäre. Weiterhin sind bereits vorhandene Diagnose- und Therapieverfahren verbessert worden und haben somit eine neue Qualität erreicht. Dadurch können diese Methoden auch an Patienten angewendet werden, an denen es zuvor nicht möglich war. Durch diese Ausdehnung der medizinischen Möglichkeiten resultiert auch ein größeres Anwendungsgebiet für Mediziner. Mit diesem Effekt steigt die Anzahl der Ärzte, die zur Versorgung der Bevölkerung notwendig sind.
Diese Faktoren führen zu einer drastischen Veränderung, die die Struktur der Bevölkerung nachhaltig ändern wird und die Gesellschaft und Märkte vor neue Herausforderungen stellt. Auswirkungen der demografischen Entwicklung sind besonders im Gesundheitswesen zu spüren. Die Bevölkerung wird älter und der Bedarf an medizinischen Leistungen wächst stetig an und damit auch die Zahl der benötigten Mediziner. Kaum ein anderes Thema sorgt aktuell für solchen Diskussionsbedarf wie der bevorstehende Ärztemangel. Doch droht der deutschen Bevölkerung in naher Zukunft wirklich ein Defizit an medizinischer Versorgung? Dabei gehen die Meinungen der Experten auseinander. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) warnt schon jetzt vor einem bevorstehenden Ärztemangel und teilte mit, dass bereits erste Anzeichen zu erkennen sind. Die Ersatzkassen hingegen sprechen von einem Überangebot an Medizinern. (vgl. Internetseite vdek) „Es gibt keinen generellen Ärztemangel, sondern höchstens regionale Engpässe, die zu beheben sind.“ (Thomas Ballast, Internetseite Ärzteblatt)
2. Demografische Wandel
2.1 Geburtenrückgang
Die demografische Entwicklung ist durch drei Eigenschaften geprägt: die Sterblichkeit (Mortalität), Geburtenrate (Fertalität), sowie Zu- beziehungsweise Abwanderung (Migration). (Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2011, S.8) Allerdings wird der demografische Wandel hauptsächlich durch Mortalität und Fertalität beeinflusst. Die Migration wirkt auf den demografischen Wandel nur regional und temporär, hat somit nur geringfügigen Einfluss. Der demografische Wandel in Deutschland hat sich bereits seit einiger Zeit entwickelt und ist kein neues Phänomen. Die Entwicklung begann bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit wurden je Frau im Durchschnitt noch sechs Kinder geboren. Dabei sind es heute durchschnittlich nur noch 1,4 Kinder, die eine Frau zur Welt bringt. (Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2011, S.11) Dieses Phänomen der sinkenden Geburtenrate ist die Hauptursache für die Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung in Deutschland. (vgl. Rembrand Scholz, 2010, S. 4) Seit dem Jahr
1970 ist die natürliche Bevölkerungsbilanz negativ. Das bedeutet, dass jedes Jahr mehr Menschen sterben, als neue geboren werden. Dieser Effekt wurde in den 60er und 70er Jahren durch die hohe Anzahl der Zuwanderungen aus dem Ausland verdeckt. Erst seit kurzer Zeit kommt es auch absolut zur Schrumpfung der deutschen Bevölkerung. Dabei ist allerdings festzustellen, dass selbst direkt beieinander liegende Regionen sich in nächster Zeit sehr unterschiedlich verhalten. Ballungsgebiete und Standorte mit guten Arbeitsbedingungen werden von Zuwanderung profitieren, während Gebiete in ländlichen Regionen von Abwanderung betroffen sind. (vgl. Rembrand Scholz, 2010, S. 5)
2.2 Entwicklung der Sterblichkeit
Sterbefälle sorgen für eine Verkleinerung der Bevölkerung in einem Land. Seit dem Jahr 2001 sind die Sterbefälle im Bundesgebiet beinah stetig zurückgegangen und stagnieren seitdem. Die Bevölkerung in Deutschland wird immer älter. Dies führt dazu, dass in Zukunft ein Anstieg der Sterbefälle wahrscheinlich ist. Diese Entwicklung hat verschiedene Ursachen. Die Lebenserwartung und die Lebensweise einer Bevölkerung nehmen zum einen Einfluss auf die Zahl der Sterbefälle. Ein anderer Faktor, der die Sterblichkeit steuert, ist der Altersaufbau der Bevölkerung. Während die Lebenserwartung in den neuen Bundesländern 1990 geringer war als im früheren Bundesgebiet, hat sie sich mittlerweile knapp an das Niveau der alten Bundesländer angeglichen. Dies führte zu einer Abnahme der jährlichen Sterbefälle. Auch in Zukunft wird mit einem Anstieg der Lebenserwartung gerechnet. So stellt die erwartete Zunahme der Sterbefälle keine Verschlechterung der medizinischen Versorgung dar, sondern Ursache ist vielmehr die Altersstruktur in der Bevölkerung. Die Geburtenstarken Jahrgänge Ende der 1930 er Jahre erreichen in der nächsten Zeit ein sehr hohes Alter. (vgl. Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2011, S. 12f)
Abbildung 1: Gestorbene in Deutschland
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder,2011, S. 13
2.3 Die Bevölkerung altert
Aus der Vergangenheit und aus Erfahrungen geht hervor, dass Krankheiten die abgelöst werden, nicht Platz für mehr Gesundheit machen, sondern neue Krankheiten diesen freien Platz einnehmen. Ein Beispiel für dieses Phänomen ist an der Entwicklung der Krankheit (Morbus) Alzheimer zu erkennen. Diese Krankheit war vor einigen Jahren überwiegend unbekannt. Heute sind etwa sieben Prozent aller Menschen über 65 Jahren an ihr erkrankt. Und die Ursache dafür ist, dass die Betroffenen nicht vorher an einer anderen Krankheit gestorben sind. Somit wurde erst Platz für Morbus Alzheimer geschaffen, indem andere Leiden und Todesursachen zurückgedrängt wurden. Daraus lässt sich schließen, dass der Tod allenfalls hinausgeschoben, aber nie beseitigt werden kann. (vgl. Bundesärztekammer, 2011, S. 5ff) Bis 1990 gab es noch deutliche Unterschiede bezogen auf die demografische Situation zwischen Westdeutschland und der DDR. Allerdings kommt es nach der Wiedervereinigung zu einer schnellen Angleichung in den neuen Bundesländern an das Niveau im Westen. Es kommt zu einer Veränderung der demografischen Strukturen im Zeitraffer durch stark sinkende Geburtenraten bei gleichzeitig steigender Lebenserwartung. (vgl. Rembrand Scholz, 2010, S. 5)
Abbildung 2: Altersaufbau der in Deutschland lebenden Bevölkerung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2010, S. 24
Außerdem wird diese Wirkung durch anhaltende Ausbildungs- und Arbeitsmarktwanderung von Ost nach West noch verstärkt, da vor allem junge Leute in die alten Bundesländer gehen und diese deshalb mehr von der Zuwanderung profitieren als der Osten. Aufgrund dieser Tatsache, ist der Osten sehr gut geeignet, um Folgen des demografischen Wandels zu untersuchen. In den neuen Bundesländern kann man teilweise schon heute beobachten, was in den kommenden 20 Jahren auf den Rest der Republik zukommt. Mecklenburg- Vorpommern ist ein Extrembeispiel für den demografischen Wandel in Deutschland. Das Bundesland hatte vor der Wiedervereinigung die jüngste Bevölkerung. Zu diesem Zeitpunkt wurden hier die höchste Geburtenrate und die höchste Sterblichkeit gemessen. Jedoch zählt Mecklenburg-Vorpommern heute zu den Bundesländern, mit der ältesten Bevölkerung. Ursachen dafür sind vor allem die gestiegene Lebenserwartung und Rückgang der Geburtenrate, sowie die regionale Wirtschaftsstruktur mit überwiegend ländlichen Siedlungsstrukturen und nur wenig industriellen Sammelpunkten. In Deutschland findet ein drastischer demografischer Wandel statt, bei dem deutlich wird, dass sowohl die absolute Anzahl der älteren Menschen zunimmt, als auch der relative Anteil an der Gesamtbevölkerung. (vgl. Rembrandt Scholz,
2010, S. 3)
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