Mit der Verabschiedung des § 8 Abs. 4 KStG durch das Steuerreformgesetz 1990 hat der Gesetzgeber dem schwunghaften Handel mit verlustträchtigen GmbH-Mänteln ein Ende bereiten wollen, um damit gewaltige Steuerausfälle zu verhindern. Seitdem hat die Mantelkaufvorschrift eine kontroverse Diskussion erfahren, die bis heute andauert und insbesondere Fragen zur Anwendung und Auslegung dieser Norm zum Gegenstand hat. Die Möglichkeit, Verluste erworbener Kapitalgesellschaften zu nutzen, ist vor allem durch das Gesetz zur Fortsetzung der Unternehmenssteuerreform 1997 erheblich eingeschränkt worden.
Ziel der folgenden Ausführungen ist die Darstellung der Anwendungsvoraussetzungen der Mantelkaufvorschrift sowie die Erörterung der Möglichkeiten zur Erhaltung des Verlustabzugs im Rahmen des Unternehmenskaufs.
Inhaltsverzeichnis
- Entwicklung und Stand der Mantelkaufvorschrift
- Der Mantelkauf
- Der Verlustabzug gem. § 8 Abs. 1 KStG i.V.m. § 10 d EStG
- Die steuerliche Verlustnutzung – § 8 Abs. 4 KStG
- Rechtliche und wirtschaftliche Identität
- Anteilsübertragungen
- Die Übertragung mittelbarer Beteiligungen
- Zuführung überwiegend neuen Betriebsvermögens
- Der Sanierungstatbestand
- Gewerbesteuerliche Verlustnutzung – § 10a GewStG
- Gestaltungsmöglichkeiten
- Kapitalerhöhung
- Leasing
- Forderungsverzicht gegen Besserungsschein
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der steuerlichen Verlustnutzung beim Kauf einer Kapitalgesellschaft und analysiert dabei die Anwendungsbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten der Mantelkaufvorschrift.
- Die Entwicklung und der aktuelle Stand der Mantelkaufvorschrift
- Die steuerrechtlichen Rahmenbedingungen der Verlustnutzung beim Unternehmenskauf
- Die Gestaltungsmöglichkeiten der Mantelkaufvorschrift zur Erhaltung des Verlustabzugs
- Die Anwendung der Mantelkaufvorschrift im Kontext von Unternehmenskäufen
- Die Bedeutung der Mantelkaufvorschrift für die steuerliche Optimierung von Unternehmenserwerben
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Mantelkaufvorschrift und ihren aktuellen Stand. Es zeigt auf, wie der Gesetzgeber durch die Verabschiedung des § 8 Abs. 4 KStG den Handel mit verlustträchtigen GmbH-Mänteln einschränken wollte, um Steuerausfälle zu verhindern.
- Im zweiten Kapitel wird der Mantelkauf im Detail betrachtet, wobei die steuerliche Verlustnutzung im Fokus steht. Es werden die Voraussetzungen für den Verlustabzug gem. § 8 Abs. 1 KStG i.V.m. § 10 d EStG sowie die Einschränkungen durch die Mantelkaufvorschrift (§ 8 Abs. 4 KStG) erläutert.
- Das dritte Kapitel widmet sich den Gestaltungsmöglichkeiten im Rahmen des Mantelkaufes, um die Nutzung von Verlustvorträgen trotz der Mantelkaufvorschrift zu ermöglichen. Es werden verschiedene Strategien wie Kapitalerhöhung, Leasing und Forderungsverzicht gegen Besserungsschein vorgestellt.
Schlüsselwörter
Mantelkauf, Verlustnutzung, Körperschaftsteuer, § 8 Abs. 4 KStG, Unternehmenskauf, Share Deal, Verlustabzug, Steueroptimierung, Gestaltungsmöglichkeiten, Kapitalerhöhung, Leasing, Forderungsverzicht.
- Arbeit zitieren
- Thomas Krywalski (Autor:in), 2003, Die Steuerliche Verlustnutzung beim Kauf einer Kapitalgesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20494