Die Taufe Jesu - Historisch Kritische Exegese zu Matthäus 3,13-17


Hausarbeit, 2010

20 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe

Gliederung

1.0 Einleitung

2.0 Übersetzungsvergleich
2.1 Kurze Interpretation der Unterschiede.

3.0 Literarkritik
3.1 Kontextkritik
3.2 Kohärenzkritik

4.0 Überlieferungskritik

5.0 Quellenkritik

6.0 Synoptischer Vergleich

7.0 Redaktionskritik

8.0 Formkritik

9.0 Gattungskritik
9.1 „Sitz im Leben“

10.0 Traditionskritik

11.0 Bestimmung des historischen Ortes

12.0 Klärung von Einzelaspekten
12.1 Begriffe
12.2 Sachfragen

13.0 Einzelexegese – Vers für Vers

14.0 „Historische Sinnbestimmung“ und deutende Zusammenfassung

15.0 Auslegung der Perikope mit Hilfe einer Kinderbibel
15.1 Art der Kinderbibel
15.2 Kontext
15.3 Ergänzungen..
15.4 Intention der Geschichte
15.5 Illustrationen

16.0 Vergleich der beiden Auslegungsmethoden.

17.0 Schluss

18.0 Literaturverzeichnis

1.0 Einleitung

Ich werde mich in meiner Exegese mit der Taufperikope des Matthäus (Mt 3, 13-17) beschäftigen. Dies hat verschiedene Gründe. Zum einen fand ich diese Perikope schon beim ersten Lesen sehr interessant, zum anderen sind mir dabei auch einige Fragen in den Kopf gekommen. Unter anderem habe ich mich gefragt, warum Johannes der Täufer sich erst weigert, Jesus zu taufen, es aber letz endlich doch tut. Weiterhin stellt sich mir die Frage, ob sich Jesus nicht Johannes unterwirft, indem er sich von ihm taufen lässt, sagt doch Johannes das Erscheinen von Jesus als eine weitaus bedeutendere Person voraus. Auch die Problematik, die diese Unterordnung mit sich bringt, interessiert mich sehr. Desweiteren habe ich mich beim Lesen der Perikope gefragt, ob Jesus durch seine Bitte um Taufe sich selber eingesteht gesündigt zu haben, da es sich ja um eine Bußtaufe handelt. Auch was Jesus mit der Gerechtigkeit Gottes meint, bereitet mir Kopfzerbrechen.

Weiterhin haben mich die Ergänzungen, die Matthäus unweigerlich gemacht hat, sehr interessiert.

Auch finde ich die Darstellung der Taufe sowie den Kontext spannend.

Desweiteren hat mich die Darstellung in anderen Bibelübersetzungen dieser doch sehr bedeutenden Perikope sehr interessiert.

Aus diesen Gründen habe ich mich für die Taufperikope des Matthäus als Gegenstand meiner Exegese entschieden, um all diesen Fragen und Problematiken auf den Grund zu gehen. Ich hoffe, dass ich am Ende für einen großen Teil davon eine Antwort finden konnte.

2.0 Übersetzungsvergleich

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.1 Kurze Interpretation der Unterschiede

Die meisten Unterschiede zwischen den einzelnen Übersetzungen ergeben keine bedeutenden inhaltlichen Differenzen. Es ist hier wenig relevant ob es heißt „Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa“ oder „Da kam Jesus von Galiläa“, da hier inhaltlich das gleiche gemeint ist.

Auch in Vers 14 gibt es keine bedeutenden inhaltlichen Unterschiede. Zwar sind hier unterschiedliche Ausdrücke verwendet, „wehren“, „hindern“ „abhalten“ und „abbringen“ , die auch nicht synonym sind, doch meinen sie in diesem Falle inhaltlich dasselbe.

Größere Differenzen sind dafür aber in Vers 15 zu finden. Heißt es noch in der Lutherbibel „Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen“ steht in der Fassung der Hoffnung für alle: „Denn wir müssen alles tun, was Gott will“. Dieser Unterschied liegt sicher auch daran, dass die Hoffnung für alle eine Jugendbibel ist. Dies würde auch die Ähnlichkeit zur Übersetzung der Kinderbibel „Das ist es, was wir jetzt zu tun haben, damit alles geschieht, was Gott will“, erklären.

Im Weiteren gibt es keine weiteren, bedeutenden Differenzen.

3.0 Literarkritik

3.1 Kontextkritik

An die Geschichte von Jesu Taufe schließt zeitlich und inhaltlich die folgende Versuchungsgeschichte an. Ein inhaltlicher Zusammenhang besteht hier durch das Wirken des Geistes Gottes in beiden Texten. Nachdem Jesus in der Taufperikope den Geist empfangen hat, wird er von ihm in die Wüste geführt. Die gesamte Perikope findet am Jordan statt. Die Taufperikope schließt sich an die Perikope „Johannes der Täufer“ an. Dies bildet einen sinnvollen Kontext für die Taufgeschichte.

3.2 Kohärenzkritik

Der Text ist in sich geschlossen und stimmig. Weder inhaltliche noch stilistische Unstimmigkeiten lassen sich hier finden, auch verläuft die Handlung synchron, der Text ist frei von Widersprüchen. Die Wortwahl ist einheitlich, in der Textstruktur lassen sich keine Brüche finden.

4.0 Überlieferungskritik

Zur Überlieferung der Taufperikope sind sich die vier von mir ausgewählten exegetischen Kommentare darin einig, dass zumindest Teile der Taufperikope bereits vor Matthäus überliefert wurden und dieser sie dann noch ergänzte. Eduard Schweizer erklärt hierzu aber, dass zwar ein ähnliches Gespräch zwischen Johannes dem Täufer und Jesus schon vor Matthäus überliefert worden sein kann, die Lösung in Vers 15b entspreche aber ganz Matthäus und lasse schließen, dass er sie so formuliert hat.[1] Ulrich Lutz bestätigt dies. Er erklärt, dass Matthäus eine Frage aus der Gemeinde, warum der stärkere Jesus sich vom Vorläufer Johannes hat taufen lassen, aufgegriffen hat und diese dann in Vers 15 beantwortet hat.[2]

Wie genau die Taufperikope nun überliefert wurde, definieren die Verfasser der vier Kommentare aber auch nicht. Sicher ist scheinbar nur, dass Matthäus einen Teil selbst verfasst und den anderen Teil durch die Urgemeinde überliefert bekommen hat.

5.0 Quellenkritik

Bei der Frage nach den Quellen für die Taufperikope sind sich die Verfasser der vier Kommentare nicht einig. Alle bestätigen das Markusevangelium als Quelle. Ob es eine weitere Logienquelle Q gegeben hat, lässt sich aber nicht eindeutig feststellen. Schweizer hält es für möglich, dass das Gespräch zwischen Jesus und dem Täufer bereits vor Matthäus überliefert wurde,[3] Gnilka sieht dies ähnlich. Er erklärt aber weiterhin dass der Sprachgebrauch in der Perikope durchaus dem Stil des Matthäus entspricht und schließt somit eine weitere Sonderquelle aus.[4]

Zur Beziehung zwischen dem Markus- und dem Matthäusbericht differenziert Schweizer noch, dass Einleitung und Schluss der Perikope bei Matthäus dem Markusbericht entsprechen.[5]

[...]


[1] Vgl.: Schweizer, Eduard: Die Taufe Jesu als Erfüllung der Gerechtigkeit 3,13-17; vgl. Mk. 1,9-11; Lk- 3,21f. In Das Neue Testament Deutsch (NTD). Bd. 1, Teilbd.2. Göttingen/Zürich 1986. S.27-28.

[2] Vgl.: Luz, Ulrich: Die Offenbarung des gerechten Gottessohns (3,13-17). In: Evangelisch-Katholischer Kommentar (EKK). Bd.1. Teilbd.1 Zürich/Einsiedeln/Köln/Neukirchen-Vlyn 1985. S.210.

[3] Vgl.: Schweizer, Eduard: Die Taufe Jesu als Erfüllung der Gerechtigkeit 3,13-17; vgl. Mk. 1,9-11; Lk- 3,21f. In: NTD. S.27.

[4] Vgl.: Gnilka, Joachim: Jesus empfängt im Gehorsam die Taufe des Johannes (3,13-17). In: Herders theologischer Kommentar (HThk). Bd.1. Teilbd.1. Freiburg 1986. S.75.

[5] Vgl.: Schweizer, Eduard: Die Taufe Jesu als Erfüllung der Gerechtigkeit 3,13-17; vgl. Mk. 1,9-11; Lk- 3,21f. In: NTD. S.27.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Die Taufe Jesu - Historisch Kritische Exegese zu Matthäus 3,13-17
Hochschule
Universität Paderborn
Veranstaltung
Proseminar Bibelwissenschaften
Note
1,7
Autor
Jahr
2010
Seiten
20
Katalognummer
V205140
ISBN (eBook)
9783656317197
ISBN (Buch)
9783656319412
Dateigröße
509 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Exegese, Historisch Kritisch, Matthäus, Taufe, Taufperikope, Matthäus 3, Mt 3
Arbeit zitieren
Maike W. (Autor:in), 2010, Die Taufe Jesu - Historisch Kritische Exegese zu Matthäus 3,13-17, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/205140

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