Mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands endete am 8. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg in Europa. Die Folge waren Millionen von Todesopfern, zerstörte und zerbombte Städte und katastrophale Lebensbedingungen für die Bevölkerung Europas.
Deutschland hatte 1945 seinen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Tiefpunkt erreicht und war völlig am Boden. Die „Stunde null“ hatte begonnen und Deutschland musste komplett neu aufgebaut werden.
Schon während des Krieges hatten sich die zukünftigen Siegermächte- USA, Großbritannien und die Sowjetunion Gedanken gemacht und Pläne für das Nachkriegsdeutschland geschmiedet.
Deutschland wurde besetzt und in vier Zonen aufgeteilt und so unter die Kontrolle der Siegermächte gestellt. Deutschland sollte den Frieden der Welt nicht mehr gefährden.
Um dieses Ziel zu erreichen, gab es viele Maßnahmen seitens der Alliierten, wobei die Entnazifizierung einen besonders hohen Stellenwert hatte. Vor allem die Amerikaner legten in ihrer Zone aber auch großen Wert für eine positive Politik, die auf die punitive Phase folgen sollte. Die Umerziehungs- und Neuorientierungspolitik wurde von den Amerikanern selbst Re-education Politik genannt.
Die amerikanischen Einflüsse sollten Deutschland bei der Demokratisierung unterstützen, so dass Deutschland in Zukunft wieder ein eigenständiges, demokratisches Land sein könnte. Besonders in kultureller Hinsicht sahen es die Amerikaner als ihre Pflicht an, Deutschland zu fördern. Die ersten wichtigen Grundsteine zu einer erfolgreichen Re- education Politik wurden in den ersten Jahren der Besatzung gelegt- vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Besatzungsstatut und zur Staatsgründung der Bundesrepublik im Jahre 1949.
Die Re- education Politik allgemein und auch in der amerikanischen Besatzungszone ist ein Thema, welches in der Literatur einen eher geringeren Stellenwert hat. In Handbüchern und Überblickswissen wird die Re- education meist nur nebenbei bemerkt und geht neben dem Thema der Entnazifizierung und der Demilitarisierung sowie der politischen Aufteilung des Landes ein wenig unter. Die meiste Sekundärliteratur bezieht sich auf ein bestimmtes Thema der Re- education Politik. Hier liegt der Fokus zumeist auf der Literatur-und Pressepolitik zu der es einiges an ausführlicher Literatur gibt [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Re-education- Politik in der amerikanischen Besatzungszone
- Motive alliierter Besatzungspolitik
- Der Re-education Begriff
- Planungen zur Re- education
- Re-education am Beispiel des Schulwesen
- Re-education der Lehrer
- Neue Schulreform
- Schulbücherrevision
- Re-education am Beispiel der Literatur- und Pressepolitik
- Tendenzwende der Re- education Politik am Ende der direkten Besatzungszeit 1947-49
- Fazit
- Quellen & Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Re-education-Politik in der amerikanischen Besatzungszone von 1945 bis 1949. Sie untersucht die Motive der amerikanischen Besatzer, die Ziele ihrer Umerziehungsprogramme und den Einfluss dieser Programme auf verschiedene Bereiche des deutschen Lebens, insbesondere das Schulwesen und die Literatur- und Pressepolitik.
- Motive und Ziele der alliierten Besatzungspolitik
- Der Begriff "Re-education" und seine Bedeutung in der deutschen Geschichte
- Die Umsetzung der Re-education-Politik in verschiedenen Bereichen wie dem Schulwesen, der Literatur- und Pressepolitik
- Die Erfolge und Herausforderungen der Re-education-Politik
- Die Bedeutung der Re-education-Politik für die Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Re-education-Politik in der amerikanischen Besatzungszone dar und führt in das Thema der Arbeit ein.
- Kapitel 2 behandelt die Motive alliierter Besatzungspolitik, definiert den Begriff "Re-education" und erläutert die Planungen zur Re-education-Politik in der amerikanischen Zone.
- Kapitel 2.4 beleuchtet die Re-education-Politik im Schulwesen anhand der Umerziehung der Lehrer, der Schulreform und der Schulbücherrevision.
- Kapitel 2.5 betrachtet die Re-education-Politik im Bereich der Literatur- und Pressepolitik.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die wichtigsten Schlüsselbegriffe der Re-education-Politik in der amerikanischen Besatzungszone. Dies umfasst Themen wie Entnazifizierung, Demilitarisierung, Demokratisierung, Umerziehung, Schulwesen, Literaturpolitik, Pressepolitik und die Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Lisa Kinski (Autor:in), 2012, Die Re-education-Politik in der amerikanischen Besatzungszone 1945-1949, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/205197