Das vorliegend zu analysierende Werk, „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ von Michael Ende hat in der Forschungsliteratur bisher praktisch keine Beachtung gefunden. Das Kritische Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur führt in seiner Liste der Sekundärliteratur zu Endes Erzählung hier nahezu ausschließlich Rezensionen in Tageszeitungen zum Erscheinen des Buches im Jahr 1989 auf. Der einzige auszumachende wissenschaftliche Beitrag findet sich bei Stefan Neuhaus , der insbesondere untersucht hat, wie sich der Text zum Genre des Märchens positioniert.
Diese Arbeit verfolgt einen anderen Interpretationsansatz. Ihre These lautet: Das Werk „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ rückt sich über die Ähnlichkeit der aufgerufenen Motive, einzelner handelnder Figuren und der Handlungsräume in beiden Werken selbst in die Nähe von Johann Wolfgang von Goethes Drama „Faust. Der Tragödie erster Teil“. Es greift die im Faust unausgesprochen in Anlehnung an das biblische Buch Hiob aufgeworfene Frage der Theodizee auf und arrangiert den Hand-lungsverlauf der Erzählung als eine erzählerisch ausgeführte Antwort auf diese Frage. Den gedanklichen Hintergrund dieser poetisch ausgemalten Theodizee bildet wiede-rum eine Synthese, in der sich leibnizianische Theologie und kantische Sittlichkeitsme-taphysik verbinden.
Ziel dieser Arbeit ist es, diese These zu plausibilisieren und kritisch zu überprüfen. Sie wendet zu diesem Zweck vornehmlich die Methoden der Exegese und der textimma-nenten Interpretation an. Eine Inhaltsangabe kann diese Arbeit schon aus Platzgründen nicht leisten.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Die Nähe zu Goethes „Faust“
1. Die Nähe zur Form des Dramas
a) Die Umsetzung der aristotelischen Einheiten
i) Einheit der Zeit
ii) Einheit der Handlung
iii) Zwischenergebnis
b) Die Ähnlichkeit zur Problemarchitektur des Regeldramas
c) Zwischenergebnis
2. Ähnlichkeiten des Personals und der Handlungsräume im „Wunschpunsch“ und im „Faust“
a) Personal
b) Räume
i) Studierzimmer: Parallelen zwischen den irdischen Schauplätzen
ii) Himmel, Welt, Hölle: Universalität der Schauplätze und der Bedeutungsräume
c) Zwischenergebnis
III. Theodizee
1. Im „Faust“
a) Die Frage nach der Theodizee im „Faust“ in Anlehnung ans biblische Buch Hiob
b) Theodizee im „Faust“
2. Im „Wunschpunsch“
a) Die Frage nach der Theodizee im „Wunschpunsch“ als eine an den „Faust“ angelehnte Frage nach der Möglichkeit der Existenz des Bösen
b) Theodizee im „Wunschpunsch“ in Anlehnung an Leibniz und Kant
c) Die erzählerische Ausführung der Theodizee
IV. Schluss
- Arbeit zitieren
- Lukas Rieger (Autor:in), 2012, Michael Endes „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“und Johann Wolfgang von Goethes „Faust“. Erzählerische Ausführungen der Theodizee, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/205348