Der Zauberkünstler Cipolla ist neben dem Erzähler, eine der beiden Hauptfiguren der Novelle „Mario und der Zauberer“ von Thomas Mann und soll im Folgenden unter besonderer Berücksichtigung seines Auftretens, seiner Verhaltensweise, seiner Einstellung und seiner Beziehung zu anderen Figuren charakterisiert werden.
Zunächst einmal lässt sich sagen, dass Cipolla ein „Mann schwer bestimmbaren Alters, aber keineswegs mehr jung [ist]“ (S. 38). Sein Gesicht ist „scharf und zerrüttet“, seine Augen „stechend“ und sein Mund „faltig verschlossen“ (vgl. S. 39). Allgemein wird sein Aussehen als sehr abstoßend beschrieben, was durch die „langen und gelblichen Hände“ (S. 40), die „spitzen Finger“ (S. 41) und die „schadhaft abgenutzten, spitzigen Zähne“ (S. 41) verdeutlicht wird. Zudem hat sein Körper während eines Krieges einen „Leibesschaden“ (S. 47) davongetragen, so dass er nun durch einen Hüft und Gesäßbuckel (vgl. S. 51) entstellt ist und deshalb als Krüppel bezeichnet wird. Sein „weiter schwarzer und ärmelloser Radmantel“, sowie seine „weißen Handschuhe“ und der „schief in die Stirn gerückte Zylinderhut“ (vgl. S. 39) sind modetechnisch eher dem 18. Jahrhundert zuzuordnen und machen auf den Erzähler den Eindruck eines „Scharlatans“ (S. 39). Grotesk wirkt auch die Tatsache, dass seine Kleidung „hier falsch gestrafft und dort in falschen Falten am Leibe saß, oder gleichsam daran aufgehängt war“ (S. 39-40).
Charakterisierung des Zauberers Cipolla
Der Zauberkünstler Cipolla ist neben dem Erzähler, eine der beiden Hauptfiguren der Novelle „Mario und der Zauberer“ von Thomas Mann und soll im Folgenden unter besonderer Berücksichtigung seines Auftretens, seiner Verhaltensweise, seiner Einstellung und seiner Beziehung zu anderen Figuren charakterisiert werden.
Zunächst einmal lässt sich sagen, dass Cipolla ein „Mann schwer bestimmbaren Alters, aber keineswegs mehr jung [ist]“ (S. 38). Sein Gesicht ist „scharf und zerrüttet“, seine Augen „stechend“ und sein Mund „faltig verschlossen“ (vgl. S. 39). Allgemein wird sein Aussehen als sehr abstoßend beschrieben, was durch die „langen und gelblichen Hände“ (S. 40), die „spitzen Finger“ (S. 41) und die „schadhaft abgenutzten, spitzigen Zähne“ (S. 41) verdeutlicht wird. Zudem hat sein Körper während eines Krieges einen „Leibesschaden“ (S. 47) davongetragen, so dass er nun durch einen Hüft und Gesäßbuckel (vgl. S. 51) entstellt ist und deshalb als Krüppel bezeichnet wird. Sein „weiter schwarzer und ärmelloser Radmantel“, sowie seine „weißen Handschuhe“ und der „schief in die Stirn gerückte Zylinderhut“ (vgl. S. 39) sind modetechnisch eher dem 18. Jahrhundert zuzuordnen und machen auf den Erzähler den Eindruck eines „Scharlatans“ (S. 39). Grotesk wirkt auch die Tatsache, dass seine Kleidung „hier falsch gestrafft und dort in falschen Falten am Leibe saß, oder gleichsam daran aufgehängt war“ (S. 39-40). Seine Kleidung suggeriert zudem den Eindruck, dass er das Publikum blenden und zugleich sein dämonisches Wesen verschleiern möchte - worauf ich später genauer eingehen werde. Insgesamt lässt sich also festhalten, dass Cipolla, obwohl er edel gekleidet ist, aufgrund seines körperlichen Zustandes, ein entstelltes Gesamtbild ausstrahlt und somit abschreckend auf das Publikum wirkt. Das italienische Wort Cipolla heißt übersetzt Zwiebel und könnte symbolisch für die verschiedenen Phasen stehen, die der Zauberer an dem Abend durchläuft: So beginnt er seine Vorstellung damit, sein Publikum mit einfachen „Zaubertricks“ zu beindrucken, versucht aber gleichzeitig sie verbal und rhetorisch an ihn zu binden und fährt damit fort, verschiedene Personen bloßzustellen um am Ende in die intimsten Gedanken seiner Opfer einzudringen. Hierbei lässt sich zudem eine Parallele zu Cipollas eigenem Verfall ziehen, da er, nachdem Mario auf ihn schießt, „zu Boden (fällt), […] (wie) ein durcheinandergeworfenes Bündel Kleider und schiefer Knochen“ (S. 107).
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- Tom Schnee (Author), 2012, Charakterisierung des Zauberers Cipolla, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/205430