[...] Bei der Betrachtung des Umstandes, dass die ONS ausschließlich aus Mitgliedern
des NSKK zusammengesetzt ist, stellen sich zwangsläufig die Fragen wie weit die
Machtausdehnung der Nationalsozialisten in den deutschen und internationalen
Motorsport reicht, wie sich dieser auf den Sport auswirkte und wie international
darauf reagiert wurde.
In der Beantwortung dieser Fragen waren zwei, in der jüngsten Forschung um das
Dritte Reich entstandenen, Werke besonders Hilfreich. Federführend im Bereich
NSKK ist die Dissertation von Dorothee Hochstetter aus dem Jahre 2005 mit dem
Titel „Motorisierung und „Volksgemeinschaft“ – Das NSKK 1931-1945“. Ihre Arbeit
findet sich bei Recherchen rund um das Thema häufig und wird oft zitiert. Im Bereich
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Rennsport fand das Werk „Hitlers Rennschlachten-Die Silberpfeile unterm
Hakenkreuz“ von Eberhard Reuß aus dem Jahre 2006 besondere Anwendung.
Die Arbeit beginnt mit der Geschichte der Organisation NSKK und dessen Stellung in
Hitlers Deutschland. Danach wird die Wichtigkeit des Rennsports für das Dritte Reich
erörtert und die daraus resultierende Wechselwirkung zwischen Industrie und Staat,
die sich letztendlich in der Verdrängung der Juden äußert. Nach Behandlung der
internationalen Wirkung die diese Umstände hervorrufen, werden die Ergebnisse in
einer Schlussbetrachtung zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in die Gründungsgeschichte des NSKK
- Die Stellung des NSKK im Dritten Reich
- Die Wichtigkeit des Motorsports für das „Dritte Reich“
- Die „ONS“
- Abhängigkeit der deutschen Automobilindustrie
- Verdrängung der Juden aus Motorsport und Automobilindustrie
- Internationale Sicht auf den deutschen Motorsport
- Fazit
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Motorsports im „Dritten Reich“ und beleuchtet insbesondere die Verbindung des NSKK, einer Organisation innerhalb der NSDAP, mit dieser Sportart. Die Arbeit analysiert die Bedeutung des Motorsports als propagandistisches Werkzeug, die Wechselwirkung zwischen Industrie und Staat sowie die Folgen dieser Entwicklungen für die jüdische Bevölkerung.
- Die Geschichte und Entwicklung des NSKK
- Der Einfluss des NSKK auf den Motorsport im „Dritten Reich“
- Die Propagandistische Nutzung des Motorsports durch das NS-Regime
- Die Beziehung zwischen dem Staat, der Automobilindustrie und dem Motorsport
- Die Verdrängung jüdischer Akteure aus dem Motorsport und der Automobilindustrie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Motorsport der dreißiger Jahre in Deutschland als Teil des nationalsozialistischen Systems dar, das Heldenmut schuf und Sportler als nationale Idole präsentierte. Die Propaganda des Regimes und die Unterstützung der Automobilindustrie sorgten für die Entstehung des Mythos „Silberpfeil“, der bis heute fortlebt.
Einführung in die Gründungsgeschichte des NSKK
Dieses Kapitel erläutert die Entstehung des NSKK, das sich aus einer Transport-abteilung der SA-Führung entwickelte. Der Vorläufer des NSKK, das NSAK, wurde 1929 gegründet, um das Mobilitätsbedürfnis der Partei zu decken und die Propaganda durch den Einsatz von Kraftfahrzeugen zu verstärken. Die Organisation war anfangs abhängig von Leihfahrzeugen, rekrutierte sich jedoch hauptsächlich aus Automobilbesitzern und war somit von Anfang an mit der Automobilindustrie verbunden.
- Arbeit zitieren
- Dennis J. Sennekamp (Autor:in), 2011, Motorsport und NSKK im Dritten Reich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/205901