In dieser Hausarbeit wird der Exodus (2. Mose 3,7 und 2. Mose 5,1) für den Unterricht der Grundschule aufbereitet. Dazu wird die Wirkung der Textstelle geklärt und die Möglichkeiten zum Transfer auf das eigene Leben werden aufgezeigt und ausgeschöpft. Die Unterrichtsstunde wird abschließend kritisch betrachtet.
Darüber hinaus wird dem Exodus ein passender Psalm zugeordnet. Dazu werden Psalmen zunächst definiert, um anschließend den Verweis auf den Exodus zu führen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Hauptteil
2.1. Findungsprozess der Methode
2.2. Psalmzuordnung
3. Schluss
Literatur
Anhang
1. Einleitung
Der Auszug aus Ägypten wird bereits in der Grundschule an die Kinder herangetragen. Auch ich habe meine erste Begegnung mit dem Exodus in der Schule gemacht. Dort wurde mir die Erzählung mit all ihrer Gewalt des strafenden Gottes erzählt. Für mich war es immer unverständlich, wie Gott die Ägypter mit all ihren Pferden und Wagen im Meer ertrinken lassen konnte. Sie gehörten zwar zu den Gegnern Moses, der Tod für sie schien mir aber nicht gerecht. Auch meine damalige Lehrerin konnte mir keine adäquate Erklärung geben für die Grausamkeiten Gottes im Alten Testament. Das Vertrauen, die Hilfe und die schützende Hand, die Gott über uns hält, alle positiven Eigenschaften blieben mir und den anderen Kindern in der damaligen Situation verborgen. Der tiefere Sinn des Exodus und damit einhergehend auch das allgemeine Gottesverständnis waren für uns nicht zugänglich. Ganz im Gegenteil, man bekam Angst vor seinem eigenen Handeln, Angst davor eine Sünde zu begehen, da sie hart gestraft werden würde.
Durch eigene Recherche im Studium wurde mein Interesse an der katholischen Religionslehre und der Bibel immer größer. Ich wollte herausfinden, warum Gott insbesondere im Alten Testament so oft als strafend dargestellt wird und worin die Bedeutung dahinter liegt. Dazu muss das Theodizeeproblem genauer untersucht werden. Eine Theorie besagt, dass all das Leid auf die unbedingte Freiheit des Menschen zurückzuführen ist, die Gott ihm gewährleistet, da die Menschen durch ihr freies Handeln selbst entscheiden, wohin sie gehen möchten und ob sie sich Gott zuwenden. Ein anderer Ansatz, der zum Verlauf des Exodus passt, ist, dass der strafende Gott durch die Hilferufe von notleidenden Opfern generiert wird. Sie wünschen sich Gerechtigkeit, indem ihre Gegner durch Strafen Gottes zur Rechenschaft gezogen werden (vgl. Wallner).
Der Exodus ist aber nicht nur in Schule und Kirche wichtig, er bietet auch die Grundlage für bekannte Filme, beispielsweise „Der Prinz von Ägypten“. Hier wird die ganze Geschichte in zeichentrickform kindgerecht dargestellt. Ein weiterer bekannter Film, der die Wunder Gottes thematisiert, ist „Bruce Allmächtig“. Hier kann der Protagonist eine Tomatensuppe teilen, ebenso wie Mose das Meer. Der Auszug aus Ägypten spielt darüber hinaus auch für Werbung und Marketing eine große Rolle, beispielsweise wird das „Land, darin Milch und Honig fließt“ als wichtiges Leitmotiv genutzt, um Produkte paradiesisch und attraktiver erscheinen zu lassen. So werden die Zutaten Milch und Honig bei vielen süßen Produkten in den Vordergrund gestellt, da sie auch heute noch eine Verbindung zum gelobten Land herstellen. Das so entstehende Gefühl der Geborgenheit soll im Verlauf der nachfolgend vorgestellten Unterrichtsstunde eine wichtige Position einnehmen.
2. Hauptteil
2.1. Findungsprozess der Methode
In der Arbeitsgruppe haben wir uns auf den 2. Textabschnitt des Exodus als Grundlage für eine Unterrichtsstunde geeinigt. Dieser handelt von der Berufung Moses durch Gott, sein Volk Israels in die Freiheit zu führen (siehe Anhang).
Die Quintessenz der Textstelle ist die zwiespältige Gefühlslage Moses. Die Begegnung mit Gott ist für Mose einerseits erschreckend, weil ihm mit der Aufgabe, das Volk Israels zu befreien, eine schwere Last aufgebürdet wird (vgl. Kittel, S. 84). Andererseits handelt es sich um ein Vertrauen bildendes Ereignis, da Mose sich von Gott beschützt und begleitet fühlt (vgl. Peters, S. 43). Als Mose die große Aufgabe bekommt, fühlt er sich zunächst überfordert, doch Gott traut ihm zu, dass er das Volk Israels aus Ägypten befreien kann. Mose ist daraufhin bestärkt und durch Gottes Hilfe und Unterstützung muss er die ihm aufgetragene große Aufgabe nicht alleine bewältigen.
Für den Unterricht in der Grundschule kann diese Textstelle den Transfer leisten, sich der eigenen Fähigkeiten und den damit verbundenen alltäglichen, aber auch außergewöhnlichen Aufgaben bewusst zu werden und über Ängste bezüglich dieser Herausforderungen zu sprechen. Darüber hinaus soll das Bewusstsein über eine Existenz und die Offenbarung Gottes (vgl. Kittel, S. 85), sowie seine schützende Hand über uns („Ich bin da“) thematisiert werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, sich mit der Hilfe Gottes Aufgaben, beispielsweise Klassenarbeiten oder Klassendienste, zuzutrauen.
Der Aufbau der Unterrichtsstunde folgt den vier Phasen „Einstieg“, „Hinführung“, „Arbeitsphase“ und „Reflexion“, wobei der Schwerpunkt der Stunde auf den Gefühlen Moses, seiner Angst vor der neuen Aufgabe und der Hilfe von Gott sowie dem Transfer dieser Gefühle auf das Leben der Schüler liegt.
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- Arbeit zitieren
- Daniela Schulze (Autor:in), 2011, Exodus: 2. Mose 3,7 f; 2. Mose 5,1, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/205981