Am 28. Oktober 1962 gab Nikita Chruschtschow 3 den Befehl für den Rückzug der auf Kuba stationierten Waffen.4 Zuvor hatte John F. Kennedy Chruschtschow aufgefordert, die sowjetischen Raketen unter der Aufsicht der Vereinten Nationen aus Kuba abzuziehen. Im Gegenzug dafür wollte Kennedy die Blockade gegen Kuba auflösen, auf eine Invasion verzichten und in einem geheimen
Zusatzabkommen festhalten, dass die amerikanischen Nuklearraketen in Italien und in der Türkei abgezogen würden.5 Um 19 Uhr Moskauer Zeit verkündete Radio Moskau: „Die sowjetische Regierung hat den Abbau der Waffen auf Kuba angeordnet.“6 Im letzten Moment konnte schließlich ein Atomkrieg verhindert werden. Die wohl heißeste Phase des Kalten Krieges war überstanden.
Die vorliegende Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Kalten Krieg, insbesondere mit der Kubakrise. Sie soll die Kausalität der Ereignisse analysieren und dabei deskriptiv verfasst sein. Um diese eingehend betrachten zu können ist es nötig, zunächst auf den Begriff des Kalten Krieges einzugehen. Hier wird eine eigene allgemeine Definition zum Beginn des Kalten Krieges entwickelt. Diese ist wichtig, um die Ursachen für den globalen Konflikt zu verstehen und um die Kubakrise in den Kalten Krieg einordnen zu können. Das Ende des Kalten Krieges wird nicht näher untersucht, da die Kubakrise lange vorher stattfand. Im dritten Kapitel wird die Geschichte Kubas in knappen Grundzügen erläutert. So lässt sich ein besseres Verständnis für Kubas Situation im Kalten Krieg und die Beziehungen zwischen den USA und Kuba herleiten. Das vierte Kapitel beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Kubakrise und der Periode vor der eigentlichen Raketenkrise. Die Kubakrise soll allerdings nicht als Abfolge einiger Tage und Wochen betrachtet werden, sondern vielmehr als eine mehrjährige Konfrontationssituation, weshalb diese Arbeit die Situation ab 1959 analysiert. Die Raketenkrise wird als Höhepunkt der Kubakrise interpretiert. Erstens würde eine Abhandlung über den eigentlichen Konflikt den Rahmen dieser Seminararbeit bei Weitem sprengen
und zweitens möchte die Arbeit die grundlegenden Ursachen systematisch verdeutlichen und keine weitere Chronologie der Ereignisse darstellen. Im letzten Kapitel soll schließlich ein Diskurs eine Antwort auf Problemstellung finden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung und Methodik
- 2 Der Kalte Krieg
- 2.1 Definition
- 2.2 Beginn des Kalten Krieges
- 3 Geschichte Kubas
- 3.1 Kubas Geschichte bis 1952
- 3.2 Die Kubanische Revolution
- 4 Krise in Sicht
- 4.1 Beginn des Konfrontationskurses
- 4.2 Invasion in der Schweinebucht
- 4.3 Operationen MONGOOSE und NORTHWOODS
- 4.4 Operation ANADYR
- Zusammenfassende Ursachenanalyse
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die Kubakrise als ein bedeutendes Ereignis des Kalten Krieges. Sie beleuchtet die Ursachen und den Verlauf der Krise mit dem Ziel, die Kausalität der Ereignisse zu verstehen. Die Arbeit zeichnet sich durch eine deskriptive Herangehensweise aus und verfolgt dabei mehrere Themenschwerpunkte.
- Definition des Kalten Krieges und dessen Anfänge
- Die Geschichte Kubas und seine Situation im Kalten Krieg
- Die Eskalation der Konfrontation zwischen den USA und der UdSSR im Kontext der Kubakrise
- Die Rolle wichtiger Akteure wie John F. Kennedy, Nikita Chruschtschow und Fidel Castro
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Methodik der Arbeit und stellt die Problemstellung dar. Sie unterstreicht die Bedeutung der Kubakrise als Höhepunkt des Kalten Krieges und definiert den Begriff des Kalten Krieges als dauerhafte Konfrontation zwischen den USA und der UdSSR. Kapitel 2 beleuchtet den Beginn des Kalten Krieges und die Entstehung der ideologischen und territorialen Trennung Europas. Kapitel 3 gibt einen Überblick über die Geschichte Kubas bis zur Kubanischen Revolution, um den Kontext der Kubakrise zu verdeutlichen. Kapitel 4 schließlich behandelt die Kubakrise selbst und analysiert die Eskalation der Konfrontation zwischen den USA und der UdSSR.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Kalten Krieg, der Kubakrise, den USA und der UdSSR, sowie mit den zentralen Akteuren John F. Kennedy, Nikita Chruschtschow und Fidel Castro. Die Analyse konzentriert sich auf die Ursachen der Kubakrise und die Eskalation der Konfrontation zwischen den Supermächten.
- Arbeit zitieren
- Florian Kistner (Autor:in), 2012, Die Kubakrise im Kalten Krieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/206115