Landschaftsentwicklung und Landnutzung im Ötztal und deren Auswirkungen auf die Umwelt


Praktikumsbericht / -arbeit, 2012

19 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Ötztal
2.1 Die Lage des Ötztals
2.2 Die Größe und Topographie des Ötztals
2.3 Das Klima im Ötztal

3. Die Landnutzung
3.1 Vom Ende der Eiszeit zur Besiedelung des Menschen
3.2 Technologische Fortschritte
3.3 Die Römer
3.4 Die Landnutzung im Mittelalter
3.5 Neuzeitliche Entwicklungen
3.6 Die Entdeckung der Alpen als Tourismusziel

4. Landschaftsentwicklung
4.1 Vegetation im Spätglazial
4.2 Holozän

5. Quellenverzeichnis

6. Internetquellen

7. Abbildungsverzeichnis

8. Tabellenverzeichnis

1. Einleitung

In der folgenden Arbeit liegt der Fokus auf den Themenschwerpunkten der Landnutzung und der Landschaftsentwicklung im Ötztal. Zu Beginn wird das Ötztal hinsichtlich seiner Lage, Größe und dessen Topographie als auch Klima beleuchtet, welches wichtige Indikatoren für die Untersuchung des Schwerpunkts sind.

Abschließend werden ökonomische, landwirtschaftliche und siedlungsgeschichtliche Statistiken dargebracht die es gilt sinnhaft zu interpretieren und zu hinterfragen.

2. Das Ötztal

2.1 Die Lage des Ötztals

Das Ötztal ist einntal des Inntals und befindet sich mit seinen fünf Gemeinden, von Nord nach Süd, Sautens, Oetz, Umhausen, Längenfeld und Sölden im südwestlichen Zentrum Tirols.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Die Lage des Ötztals in Tirol

(Quelle: http://www.ertragreiche-websites.de/alpenjoy/files/2012/05/Soelden-Oetztal-Karte.gif, 20.08.2012)

2.2 Die Größe und Topographie des Ötztals

Da es in der Literatur verschiedenste Angaben zur Größe des Ötztals gibt wird hier auf die Abgrenzung der Ötztaler Ache von 893 km² nach Gernot Patzelt verwiesen, der sich selbst mit dem Ötztal als Forschungsobjekt beschäftigte und auch Leiter des Forschungszentrum Obergurgl war.

Ein weiter Grund für Wahl nach dem Einzugsgebiet, ist der Umstand, dass das Ötztal einen sehr hohen Anteil am oberen Stockwerk des Gebirgsmassivs aufweist (s. Abb. 2). Das hat Einfluss auf das Abflussverhalten, da die Höhenstufen von 2.500 bis 2.900 Meter etwa 30% des Einzugsgebietes einnehmen. Es ist somit von höchstem Interesse zu wissen ob der Niederschlag in diesen Höhenlagen als Regen oder Schnee fällt. Zum einen um die Bevölkerung im Falle einer möglichen Lawine oder eines Hochwassers rechtzeitig schützen zu können, aber auch da große Mengen an Niederschlag, ob flüssig oder fest, den Grad der Landnutzung beeinflussen können.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Das Einzugsgebiet der Ötztaler Ache und die Bedeckungsarten nach Höhenstufen

(Quelle: http://www.uibk.ac.at/iup/infofolder/afo_obergurgl/02_einleitung.pdf, 27.08.2012)

2.3 Das Klima im Ötztal

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.3 : Lufttemperatur Umhausen

Für die Veranschaulichung des Klimas werden die ZAMG Daten der Klimastationen Umhausen und Obergurgl herangezogen.

Umhausen befindet sich im nördlichen Drittel des Ötztals und liegt auf 1041 Meter Seehöhe.

Das Jahrestemperaturmittel liegt bei 6,3 Grad, wobei Tiefstwerte von -23 Grad im Jänner vorkommen. Im Juli und August kann es durchaus zu Temperaturen von bis zu 34 Grad kommen.

Als zweite klimatische Kennzahl wird ein Blick auf die Niederschlagsmengen geworfen. In Umhausen liegt das Jahresmittel bei 692,3 l/m². Die niederschlagsstärksten Monate sind wie üblich Juli und August.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: Niederschlag Umhausen

(Quelle: http://www.zamg.ac.at/fix/klima/oe71-00/klima2000/klimadaten_oesterreich_1971_frame1.htm, 27.08.2012)

Für Obergurgl liegt die Jahresdurchschnittstemperatur bei 2,2 Grad.

Auffällig ist die flachere Amplitude im Gegensatz zu Umhausen, was auf die Höhenlage zurückzuführen ist. Obergurgl liegt auf 1938 Meter Seehöhe. Kältemonat ist wie in Umhausen der Jänner, wo bis zu Minus 28 Grad gemessen werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.5 : Temperatur Obergurgl

(Quelle: http://www.zamg.ac.at/fix/klima/oe71-00/klima2000/klimadaten_oesterreich_1971_frame1.htm, 27.08.2012)

Entsprechend der Höhenlage von Obergurgl ist auch ein Unterschied im Niederschlagsverhalten festzustellen. Das Jahresmittel steht mit 819,2 l/m² zu Buche.

Die Amplitude ist um einiges flacher als jende von Umhausen. Ausschlaggebend ist das in Obergurgl in den Sommermonaten weniger flüssiger Niederschlag fällt, im Winter jedoch mehr in fester Form als in Umhausen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.6 : Niederschlag Obergurgl

(Quelle: http://www.zamg.ac.at/fix/klima/oe71-00/klima2000/klimadaten_oesterreich_1971_frame1.htm, 27.08.2012)

3. Die Landnutzung

Definiert ist Landnutzung als „[...] die Inanspruchnahme von Grund und Boden durch die menschliche Gesellschaft.“ (http://sundoc.bibliothek.uni-halle.de/diss-online/04/04H152/t4.pdf, 20.08.2012). Landnutzung bedingt demnach das Vorhandensein von Menschen und deren Kultur durch die aktiv Land genutzt wird.

Neben den klimatischen Faktoren die für die Bebauung und weitere anthropogene Beeinflussung an der Erdoberfläche die Basis bilden, muss auch auf siedlungshistorische Besonderheiten geachtet werden. Im engeren Sinne stellt sich die Frage zu welcher Zeit die Menschen die Alpen und im Besonderen das Ötztal für ihren Nutzen als günstig erkannten und diese Räume besiedelten. Um den Einstieg in diese Thematik zu erleichtern soll folgende Zeitleiste einen groben Überblick darüber geben.

3.1 Vom Ende der Eiszeit zur Besiedelung des Menschen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 7: Zeitleiste klimatischer und kultureller Abgrenzungen

(Quelle: http://www.naturpark-oetztal.at/index.php?id=174&no_cache=1&file=62&uid=687, 12.08.2012, angepasst von Stephan Pillwein)

Der Beginn, dass die Oberfläche im Gebiet der Alpen überhaupt als nutzbar einzustufen sind, liegt mit dem Ende der letzten Eiszeit, dem Würm zusammen. Mit dem beginnenden Temperaturanstieg und dem daraus resultierenden Abschmelzen der Gletscher vor etwa 12.000 Jahren vor heute, zogen sich die Gletscher immer weiter zurück. Abbildung 3 zeigt die Ausdehnung der Würmeiszeit in den Alpen und lässt mit den Gletscherständen der heutigen Zeit kaum erahnen um welche riesigen Massen an Eis es sich handeln musste.

Der Rückzug der Gletscher ließ aus den ehemals vergletscherten und unwirtlichen Standorten Täler entstehen, die nun der Strahlung und dem sich immer weiter ändernden Klima ausgesetzt waren. Dieser Effekt führte in weiterer Folge dazu, dass sich Flora und Fauna im Gebiet der letzten Eiszeit nach und nach ansiedelten und die Grundlage für die Besiedelung schuf.

Bevor jedoch die dauerhafte Besiedelung der Ötztal-Region begann, streiften Jäger und Sammler (vgl. http://www.naturpark-oetztal.at/index.php?id=174&no_cache=1&file=62&uid=687, 12.08.2012) durch selbiges und konnten sich von bereits angesiedelten Früchten, Beeren und Wildtieren ernähren (vgl. ebd.). Die Zeit der Jäger und Sammler liegt in etwa 10.000 Jahre vor unserer Zeit.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 8: Die Ausdehnung der Würmeiszeit

(Quelle: http://www.ken.ch/~rus/Arbeitswoche/Gruppen/Gruppe_1/Alpen_Wuermeiszeit.jpg, 21.08.2012, Bearbeitung durch Stephan Pillwein)

Die ersten landschaftlichen Veränderungen durch den Eingriff des Menschen lassen sich mittels „[...] Pollenanalysen an Moorprofilen [...]“ (http://www.uni-graz.at/geowww/exkursion/alpenex/oetztal.htm, 23.08.2012) auf etwa 6500 Jahre vor heute datieren (vgl. ebd.).

Im Speziellen konnten „[...] in Bodenprofilen die Holzkohle von Brandhorizonten [...]“ (http://www.uni-graz.at/geowww/exkursion/alpenex/oetztal.htm, 23.08.2012) entdeckt werden, die als Zeiger für Brandrodung dienen und die weg von der Hochweidennutzung ins Tal gerichtete Weidennutzung implizieren (vgl. ebd.).

BÄTZING (2003, S.45) legt den Begriff der Transhumanz, die Wanderschafhaltung, in die Zeit um 5.000 v. Chr. Diese entstand aus dem Wissen, dass die Küstengebiete der Alpen „[...] durch milde und feuchte Winter und warme, trockene Sommer gekennzeichnet [...]“ (ebd.) sind, die Flächen rund um „die Mattenregion der Alpen oberhalb der Baumgrenze [...] in dieser Jahreszeit gerade schneefrei geworden [...]“ (ebd.) ist.

Daraus folgt, dass das Weidevieh in den Sommermonaten in die Hochlagen getrieben wird, in den Kältemonaten in denen diese Flächen schneebedeckt sind verbringt das Vieh in tieferen Lagen (vgl. ebd.).

Ähnlich wie im Ötztal, wo die südtirolerischen Schafe im Sommer noch über das Joch zum Weiden getrieben werden, existiert die Transhumanz ebenso „[...] noch in Reliktform.“ (BÄTZING, 2003, S.45).

Als weiteren Entwicklungsschritt der etwa in jene Zeit fällt nennt BÄTZING (2003, S.45) die Form der „[...] Selbstversorgerlandwirtschaft, die im gleichen Raum Ackerbau und Viehwirtschaft betreibt.“.

Die Besiedelung von Regionen mit dieser landwirtschaftlichen Form erfolgt zunächst im südlichen Alpenrand, der sich durch besonders günstige klimatische Voraussetzungen und ausgezeichnete Bodenverhältnisse geradezu aufdrängt (vgl. BÄTZING, 2003, S.45).

Trotz des vorteilhaften Klimas, erschweren „[...] der Wald und das Relief [...]“ (BÄTZING, 2003, S.46) die Nutzung, womit diese landwirtschaftliche Form „[...] lange Zeit eher bescheiden bleibt.“ (ebd.).

BÄTZING (2003, S.46) resümiert daraus, dass die Besiedelung, Bevölkerung und auch die Nutzbarmachung der Alpen zum einen „[...] <<von oben>> durch die transhumante Almnutzung, zum anderen <<von unten>> durch eine Autarkiewirtschaft mit Ackerbau und Viehzucht.“ erschlossen wurde.

[...]

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Landschaftsentwicklung und Landnutzung im Ötztal und deren Auswirkungen auf die Umwelt
Hochschule
Universität Wien  (Institut für Geographie und Regionalforschung)
Note
1
Autor
Jahr
2012
Seiten
19
Katalognummer
V206173
ISBN (eBook)
9783656336099
ISBN (Buch)
9783656336143
Dateigröße
1690 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ötztal, Landschaftsentwicklung, Landnutzung, Alpen, Obergurgl
Arbeit zitieren
Stephan Pillwein (Autor:in), 2012, Landschaftsentwicklung und Landnutzung im Ötztal und deren Auswirkungen auf die Umwelt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/206173

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