Die Bedeutung der Trainingslehre am Beispiel Inline Skating


Hausarbeit, 2003

19 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Definition von Trainingslehre

2. Das Training der motorischen Hauptbeanspruchungsformen
2.1 Ausdauertraining
2.2 Krafttraining
2.3 Beweglichkeitstraining
2.4 Schnelligkeitstraining
2.5 Schulung koordinativer Fähigkeiten

3. Physiologische, biologische und gesundheitliche Aspekte zur Verbesserung der sportlichen Leistungsfähigkeit

4. Das Techniktraining

5. Taktik

6. Gesundheitstraining als Prävention bzw. Rehabilitation von Herz-/Kreislauf und Bewegungsmangelkrankheiten

7. Faktoren, die die sportliche Leistungsfähigkeit beeinflussen
7.1 Ernährung
7.2 Das Aufwärmen
7.3 Regeneration

Schlussgedanke

Literaturverzeichnis

Anhang

Einleitung

Inline Skating ist eine Sportart, die für jeden – egal ob jung oder alt – die Möglichkeit bietet, sich von der heimischen Couch zu erheben und sich an der frischen Luft zu engagieren, dabei viel Spaß zu haben, fit zu werden und zudem vor allem körperliche Fertig- und Fähigkeiten zu entwickeln bzw. fortzuentwickeln.

Viele Jugendliche sitzen in ihrer Freizeit überwiegend vor dem Fernseher, anstatt diese sinnvoll mit Sport zu verbringen. Aber auch viele Erwachsene opfern sich für ihren Beruf auf und die Freizeit, in der sie zum Ausgleich Sport treiben könnten, fällt dadurch zu kurz aus. Die Folge ist bei Jugendlichen sowie bei Erwachsenen eine Abnahme der Leistungsfähigkeit als auch eine Verschlechterung der Gesundheit. Um diesen Problemen vorzubeugen soll im folgenden Text die Bedeutung der Trainingslehre am Beispiel Inline Skating verdeutlicht werden.

1. Definition von Trainingslehre

Weineck schlägt vor „ein sportliches Training als komplexen Handlungsprozess mit dem Ziel der planmäßigen und sachorientierten Einwirkung auf den sportlichen Leistungszustand und auf die Fähigkeit zur bestmöglichen Leistungspräsentation in Bewährungs-situationen“ (Weineck 2000, S. 18) zu definieren. Durch ein Training, das unter Beachtung von trainingswissenschaftlichen Erkenntnissen und trainingspraktischer Erfahrung durchgeführt wird, soll der Leistungszustand erhalten bzw. erhöht werden.

2. Das Training der motorischen Hauptbeanspruchungsformen

Die motorischen Hauptbeanspruchungsformen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und koordinative Fähigkeiten sind Voraussetzung, um sportliche Bewegungshand-lungen zu erlernen.

2.1 Ausdauertraining

Zunächst wird auf ein Ausdauertraining auf Inline Skates eingegangen. Die Grundlagenausdauer entwickelt sich am besten nach der Dauermethode bei geringer bis mittlerer Intensität (70-85% der maximalen Herzfrequenz) und einer relativ langen Belastungsdauer (>1 Stunde). Die relativ lange Belastungsdauer stellt aber kein Problem dar, da sie nach einer kurzen Gewöhnungsphase leicht zu verwirklichen ist. Anfänger im Laufsport hingegen benötigen hingegen mehrere Wochen um solch einer Belastungsdauer stand zu halten (vgl. Hottenrott/Zülch 1998, S. 82). Für Nicht - Ausdauertrainierte ist Inline Skating besonders gut geeignet zum Grundlagenausdauertraining, weil der aufrechte Körper nicht so stark beansprucht wird, wie zum Beispiel beim Laufen (vgl. Hottenrott/Zülch 1998, S. 61).

2.2 Krafttraining

Kraft wird in die verschiedenen Arten von Maximalkraft, Schnellkraft und Kraftausdauer unterteilt. Durch Inline Skating kann eine Verbesserung der Schnellkraft und Kraftausdauer erzielt werden, jedoch ist ein Training der Maximalkraft auf Inline Skates schwer zu realisieren. Das Inline Skating bewirkt einen starken Reiz auf die Beinkraftausdauer. Diese Reizwirksamkeit kann durch ein in die Hocke gehen oder durch die Wahl des Geländes verstärkt werden. Die Reizintensität sollte ca. 80% der maximalen Herzfrequenz betragen. Um eine Steigerung der Beinkraftausdauer zu erzielen, kann man zum Beispiel eine Strecke von etwa 300-500 Meter mittleren Anstiegs 5-10 mal hinauf „skaten“, wobei das Hinabfahren als Regeneration genutzt werden sollte. Diese Art von Training ist eine Form des extensiven Power Skatings (vgl. Hottenrott/Zülch 1998, S. 70).

2.3 Beweglichkeitstraining

Die Beweglichkeit kann durch Dehnungsgymnastik (Stretching) verbessert werden. Hierdurch wird die Muskulatur elastisch und leistungsfähig erhalten. Ein Beispiel wäre hierfür folgende Übung:

„Rollen sie in einem weiten Ausfallschritt, wobei die Hüfte nach vorne unten gedrückt wird. Strecken sie das hintere Bein langsam im Kniegelenk soweit, bis auch der Fuß ganz gestreckt ist und auf der ersten Rolle oder den Zehen aufliegt. Die Hüfte darf nicht nach oben ausweichen“ (Hottenrott/Zülch 19998, S. 118).

Zur Veranschaulichung siehe Anhang Abb. 1.

2.4 Schnelligkeitstraining

Für ein Trainieren der Schnelligkeit kann ein sogenanntes Sprinttraining ausgeführt werden. Dies könnte zum Beispiel aus 5-15 Antritten in 2-4 Serien über 30-50 Meter bestehen. Dabei sollte man mit maximaler Kraft bis zur Höchstgeschwindigkeit beschleunigen. Im Anschluss sollte eine Pause von ca. 2-3 Minuten folgen, eine Serienpause sollte ca. 5 Minuten betragen (vgl. Hottenrott/Zülch 1998, S. 68). Vor bzw. zum Beginn eines Trainings sollten zunächst Dehnübungen zum Aufwärmen durchgeführt werden, um den Kreislauf in Schwung zu bringen und die Muskulatur zu erwärmen. Am Ende einer jeden Trainingseinheit sollte der Körper auf den Wiederherstellungs- und Regenerationsprozess vorbereitet werden. Dies kann zum Beispiel durch langsames „Ausskaten“ erfolgen.

2.5 Schulung koordinativer Fähigkeiten

Bei Inline Skatern der Spitzenklasse schaut der Bewegungsablauf sehr harmonisch aus - sie scheinen fast mit ihren Inline Skates verwachsen zu sein. Die Voraussetzung für so ein harmonisches „Dahingleiten“ ist eine ausgefeilte Technik sowie eine exzellente Koordination. Beim Inline Skating werden die koordinative Fähigkeiten sehr gut geschult und es können einzelne Fähigkeiten der Koordination durch gezielte Übungen verbessert werden.

Die Gleichgewichtsfähigkeit

Die Gleichgewichtsfähigkeit spielt beim Inline Skating eine große Rolle. Der Inline Skater steht auf zwei Schienen, die ca. 25 Zentimeter lang sind. Bei gerader Fahrlinie sollten diese Schienen hüftbreit und parallel angeordnet sein, somit befindet sich eine imaginäre rechteckige „Fläche“ unter dem Inline Skater. Wenn der Körperschwerpunkt bei senkrechter Projektion innerhalb dieser Fläche ist, so ist der Körper im Gleichgewicht. Beim Skating Schritt muss der Körperschwerpunkt vom Abdruckbein auf das Gleitbein überwandern. Ansonst ist der Körper in einer instabilen Lage und es kann zum Sturz kommen. Das Schwingen der Arme in Richtung des Gleitbeins trägt zu einem stabilen dynamischen Gleichgewicht bei. Eine Übung zur Schulung des Gleichgewichts wäre das Fahren auf einem Bein.

Die Kopplungsfähigkeit

Die Kopplungsfähigkeit äußert sich beim Inline Skating in der richtigen Arm-Bein Koordination. Das normale Gehen beim Menschen ist die Kreuzkoordination, in der das rechte Bein nach vorne und der linke Arm nach hinten bewegt werden. Die Arm-Bein Koordination beim Inline Skating ist die sogenannte Diagonalkoordination. Beide Arme werden gleichzeitig in die Richtung des Gleitbeins geschwungen (zur Veranschaulichung siehe Anhang Abb. 2). Sobald die Gleitphase beendet ist, schwingen die Arme nach unten, vor den Körper zurück. Anschließend beginnt der genau entgegengesetzte Bewegungsablauf für das andere Bein. Durch die Bewegungen der Arme soll der Bewegungsfluss, der Beinabdruck, sowie das Halten des Gleichgewichts unterstützt werden.

Die Rhythmisierungsfähigkeit

Beim Inline Skating wird die Rhythmisierungsfähigkeit im Wechsel von Abdruck- und Gleitphase deutlich. Der Abdruck sollte kurz, explosiv und kräftig erfolgen, wobei das Gleiten lang andauern sollte. Der Bewegungsrhythmus kann zum Beispiel durch Vorsprechen wie: „und gleiiiiiiiiiten, und gleiiiiiiten“ verinnerlicht werden. Auch die Arme müssen im richtigen Rhythmus zu den Beinen schwingen, d.h. wenn das linke Bein die Gleitphase beginnt, müssen beide Arme gleichzeitig nach links schwingen. Nach der Gleitphase des linken Beines, müssen die Arme wieder zurück, vor den Körper gebracht werden und anschließend durch Schwingen nach rechts, die Gleitphase des rechten Beines unterstützen.

Nur durch einen richtigen Bewegungsrhythmus kann man kraftsparend Inline Skaten. Durch jeden Schritt erfolgt zwar eine Beschleunigung, jedoch wird auch Energie verbraucht. Daher sollte mit langen, ausholenden Bewegungen „geskatet“ werden, um den Energieverbrauch möglichst gering zu halten.

Die Umstellungsfähigkeit

Die Umstellungsfähigkeit wird beim Inline Skating in vielfacher Weise gefordert, denn die Körperposition muss sich ständig anderen Verhältnissen, wie zum Beispiel Straßenbelag oder Gefälle, anpassen. Da beim Inline Skating besonders die Oberschenkelmuskulatur belastet wird, ist diese gezwungen, die durch den Straßenbelag hervorgerufenen Vibrationen auszugleichen. Außerdem muss sich die Körperhaltung den äußeren Umständen anpassen. So wird beim Bergabfahren meist eine Hockposition eingenommen, um den Luftwiderstand zu verringern. Beim Bergauffahren sollten die Inline Skates quer zum Hang gestellte werden, um nicht wegzurutschen. Die Füße sollten nach außen gedreht werden, um sich seitlich abzustoßen. Zusätzlich sollte der Oberkörper leicht zum Hang geneigt werden.

Die Differenzierungsfähigkeit

Diese Fähigkeit kann in die differenzierte Informationsaufnahme und in die differenzierte Informationsverarbeitung unterteilt werden. Beim Inline Skating ist der kinästhetische Analysator bei der differenzierten Informationsaufnahme von großer Bedeutung. Dieser berichtet von den Winkelstellungen in den Gelenken (z.B. im Kniegelenk), über Spannungszustände in der beanspruchten Muskulatur (z.B. Oberschenkelmuskulatur) und über die Geschwindigkeit von Teilkörperbewegungen (z.B. Streckung und Beugung der Beinmuskulatur). Der optische Analysator spielt hierbei eine wichtige Rolle, weil er Informationen, wie Streckenbelag und Gefälle übermittelt. Durch diese Informationen erfolgen bei der differenzierten Informationsverarbeitung Steuerimpulse, die eine optimale Bewegungsausführung zur Folge haben. Diese Impulse beziehen sich auf die Kraft, die aufzuwenden ist sowie auf die Dauer deren Einwirkung. Beim Bergauffahren muss zum Beispiel mehr Kraft in der Beinmuskulatur entwickelt werden, um die Steigung bewältigen zu können. Diese Steuerimpulse regeln auch den räumlichen Bewegungsumfang, was vor allem bei der Winkelstellung in den Gelenken zum Ausdruck kommt. Ein Kniewinkel von 160° leistet hierbei das Kraftmaximum (vgl. Ladig/Rüger 1999, S. 17). Jedoch kann bei so einem Winkel nur wenig Hubarbeit verrichtet werden. Ebenso spielt der Winkel zwischen Fahrtrichtung des Inline Skaters und der Rollrichtung der Inline Skates eine wichtige Rolle. Durch diesen Winkel fahren Inline Skater Schlangenlinien, da der Inline Skater nicht geradeaus in Fahrtrichtung, sondern schräg zur Fahrtrichtung beschleunigt. Je kleiner dieser Winkel ist, desto ökonomischer ist die Gesamtbewegung, weil der Inline Skater dadurch mehr nach vorne als zur Seite beschleunigt und somit weniger Schlangenlinie fährt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Die Bedeutung der Trainingslehre am Beispiel Inline Skating
Hochschule
Universität Regensburg
Note
2
Autor
Jahr
2003
Seiten
19
Katalognummer
V20626
ISBN (eBook)
9783638244541
ISBN (Buch)
9783638842273
Dateigröße
1564 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bedeutung, Trainingslehre, Beispiel, Inline, Skating
Arbeit zitieren
Florian Klug (Autor:in), 2003, Die Bedeutung der Trainingslehre am Beispiel Inline Skating, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20626

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