Heimerziehung und Jugendarbeit – zwei Bereiche, deren auf den ersten Blick einzige Gemeinsamkeit es ist, dass sie sich mit Kindern und Jugendlichen befassen. Zwei Bereiche demnach, die nichts miteinander zu tun haben, könnte man daraus wiederum folgern. Eine mögliche Konkurrenz würde dadurch in Frage gestellt, eine Kooperation wird oft als nicht möglich bezeichnet.
Das Thema des vorliegenden Werkes zeigt, dass die Thematik dennoch aktuell ist. Der Autor, der dieses Werk 1999 als Diplomarbeit im Fachbereich Pädagogik der Universität Trier geschrieben hat, ist beruflich in der Heimerziehung und ehrenamtlich in der Jugendarbeit verwurzelt. Durch diese Konstellation kennt er beide Bereiche sehr genau und hat sowohl positive als auch negative Erfahrungen im Bereich der Überschneidung der beiden Jugendhilfesegmente sammeln dürfen bzw. müssen.
Zum Aufbau der Arbeit: Zunächst wird auf die Fachdiskussion zur Kooperation eingegangen und diese auf das Verhältnis der beiden Jugendhilfesegmente Heimerziehung und Jugendarbeit übertragen. Im Folgenden werden anhand der vorliegenden Literatur die Schnittpunkte der beiden Bereiche ermittelt, aus denen sich die Faktoren ergeben, die das Verhältnis der beiden Bereiche beeinflussen. Anschließend beschäftigt sich der Autor mit der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der Interviews, aus denen abschließend die optimalen Bedingungen für eine gelingende Kooperation zwischen Heimerziehung und Jugendarbeit entwickelt und dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Einleitung
- 2. Kooperation in der Jugendhilfe
- 2.1 Die Kooperationsdebatte in der Jugendhilfe
- 2.2 Kooperation zwischen Heimerziehung und Jugendarbeit
- 3. Einflußfaktoren auf das Verhältnis Heimerziehung / Jugendarbeit
- 3.1 Schnittpunkte und Faktoren im rechtlichen Rahmen
- 3.1.1 Der gemeinsame Auftrag des KJHG
- 3.1.2 Die Verpflichtung zur Kooperation
- 3.1.3 Besonderheiten der Rechtslage zur Heimerziehung
- 3.1.4 Besonderheiten der Rechtslage zur Jugendarbeit
- 3.2 Schnittpunkte und Faktoren auf der Ebene der Klientel
- 3.2.1 Die gemeinsame Klientel
- 3.2.2 Verweildauer in der Heimerziehung
- 3.2.3 Besondere Problemlagen der Klientel
- 3.2.4 Individuelle Interessen der Klientel
- 3.3 Schnittpunkte und Faktoren auf der Ebene der Träger
- 3.3.1 Gemeinsame Trägerschaften
- 3.3.2 Freizeitpädagogische Angebote in der Heimerziehung
- 3.3.3 Ressourcenbündelung
- 3.3.4 Systemisches Denken in der Jugendhilfe
- 3.4 Zusammenfassung der Einflußfaktoren
- 4. Interviews zur möglichen Kooperation Heimerziehung / Jugendarbeit
- 4.1 Forschungsmethode Problemzentriertes Leitfadeninterview
- 4.1.1 Die Auswahl der Forschungsmethode
- 4.1.2 Auswahl der Interviewpartner
- 4.1.3 Aufbau des Interviewleitfadens
- 4.1.4 Durchführung der Interviews
- 4.2 Analyse der Interviewergebnisse
- 4.2.1 Inhaltliche Strukturierung: Die Methode
- 4.2.2 Anwendung der inhaltlichen Strukturierung
- 4.2.3 Die Ergebnisse der Analyse
- 5. Optimale Bedingungen für eine gelingende Kooperation
- 5.1 Voraussetzungen und Schwierigkeiten anhand der Kategorien
- 5.2 Allgemeine Voraussetzungen und Schwierigkeiten
- 5.3 Die optimalen Bedingungen für eine gelingende Kooperation
- 6. Schlußbemerkungen
- 7. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem Verhältnis zwischen Heimerziehung und Jugendarbeit, insbesondere der Möglichkeit einer Kooperation zwischen diesen beiden Bereichen der Jugendhilfe. Die Arbeit untersucht die Schnittpunkte und die potenziellen Vorteile einer Zusammenarbeit, analysiert die Einflussfaktoren auf dieses Verhältnis und erörtert schließlich die optimalen Bedingungen für eine gelingende Kooperation.
- Rechtliche Rahmenbedingungen und gemeinsame Aufgaben der Jugendhilfe
- Schnittpunkte und Herausforderungen auf der Ebene der Klientel
- Potenziale und Herausforderungen der Zusammenarbeit auf Trägerebene
- Analyse von Interviews mit Fachkräften aus Heimerziehung und Jugendarbeit
- Definition optimaler Bedingungen für eine gelingende Kooperation
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort erläutert die Motivation des Autors, sich mit dem Thema Kooperation zwischen Heimerziehung und Jugendarbeit auseinanderzusetzen. In der Einleitung wird der Begriff der Jugendhilfe definiert und die heterogene Struktur der Jugendhilfe im Kontext des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) dargestellt.
Kapitel 2 befasst sich mit der Kooperationsdebatte in der Jugendhilfe und beleuchtet die Möglichkeiten und Herausforderungen einer Kooperation zwischen Heimerziehung und Jugendarbeit. Kapitel 3 analysiert verschiedene Einflussfaktoren auf das Verhältnis zwischen beiden Bereichen, beginnend mit dem rechtlichen Rahmen, über die Ebene der Klientel bis hin zu den Trägern. Die Zusammenfassung in Kapitel 3.4 fasst die wichtigsten Einflussfaktoren zusammen.
Kapitel 4 beschreibt die durchgeführte Interviewstudie zur möglichen Kooperation. Dabei wird die Methode des problemzentrierten Leitfadeninterviews vorgestellt und die Auswahl der Interviewpartner sowie die Durchführung der Interviews erläutert. Die Ergebnisse der Analyse der Interviews werden im Anschluss in Kapitel 4.2.3 zusammengefasst.
In Kapitel 5 werden anhand der Kategorien aus der Interviewanalyse die Voraussetzungen und Schwierigkeiten für eine gelingende Kooperation erörtert. Abschließend werden in Kapitel 5.3 die optimalen Bedingungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Heimerziehung und Jugendarbeit zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Heimerziehung, Jugendarbeit, Kooperation, Jugendhilfe, KJHG, Klientel, Träger, Einflussfaktoren, Interviewstudie, problemzentriertes Leitfadeninterview, Voraussetzungen und Schwierigkeiten.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Pädagoge Dirk Oehling (Autor:in), 1999, Kooperation oder Konkurrenz zwischen Heimerziehung und Jugendarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20687