Das 3. Jahrhundert n. Chr. war eine Zeit der großen Unsicherheiten für das römische Imperium. Ein Jahrhundert der Krisen, Usurpationen und militärischen Konflikten. Die Bedrohungen kamen sowohl von außerhalb, z.B. durch germanische Stämme und die Sasaniden, als auch von innerhalb, durch wirtschaftlichen Niedergang, Inflation und interne Machtkämpfe. Philippus Arabs fällt mit seiner Regentschaft mitten in diese Zeit und ist ein gutes Beispiel für diese langwährende Krise. Durch den Tod Gordian III, an dem er nicht ganz unbeteiligt gewesen sein soll, 244 zum Kaiser ausgerufen, bis zu seinem gewaltsamen Ende 249, war seine Herrschaft geprägt durch innere Unruhen und Einfälle von Außen. Einen besonderen Platz nehmen dabei die Goten und Karpen ein, zwei immer wieder angreifende Stämme. Ihre Attacken führten in einer Wechselwirkung immer auch zu inneren Revolten. Für Philippus Arabs waren diese ausschlaggebend für seine Herrschaft. In der Hausarbeit soll durch die chronologische Aufzählung der Ereignisse verdeutlicht werden, wie diese Wechselwirkung funktionierte, warum sie für das Ende des Kaisers verantwortlich war und warum der untere Donauraum Sinnbild, ist für die gesamte Krise des 3. Jahrhunderts. Vor allem anhand der Quellen des Historiker Zosimos und Zonaras und ihren Werken, der „Historia nea“ und „Epitome Historion“, so wie den römisch-gotischen Geschichtsschreiber Iordanes und dessen „Getica“. Allerdings sind diese immer mit Vorsicht zu betrachten, da sie nicht den Anspruch haben, neutral und sachlich zu sein, sondern immer eine gewisse Intention verfolgen. Unter der neueren Forschungsliteratur wäre hier besonders noch Christian Körners „Philippus Arabs“ zu nennen. Sein Buch gibt einen, so gut wie möglich, tiefen Einblick in die Kaiserzeit von Philippus Arabs und kann als der aktuellste Stand der Forschung angesehen werden. Die Quellenlage an sich ist dennoch spärlich, was zum einen auf den kurzen Zeitraum der Regierung zurückzuführen ist, als auch der Tatsache geschuldet ist, das allgemein über die sogenannten „Soldatenkaiser“ des 3. Jahrhunderts wenig überliefert wurde. Eine weitere Problematik besteht darin, dass die Quellen oft uneinheitlich sind und somit viel Raum für Spekulationen und Interpretationen übrig lassen. Neben den literarischen Quellen werden in dieser Arbeit auch gelegentlich numismatische und archäologische herangezogen, um die getroffenen Aussagen zu unterstützen. Jedoch lastest auf ihnen nicht der Schwerpunkt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einfall der dakischen Karpen
- Auswirkungen des Sieges von Philippus über die Karpen
- Die Usurpation des Pacatianus im Donauraum
- Der Einfall der Goten
- Die Entsendung Decius in die Donauregion
- Der Tod des Philippus Arabs
- Ein Ausblick nach dem Tod Philippus Arabs
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Regentschaft des römischen Kaisers Philippus Arabs (244-249 n. Chr.) im Kontext der Krise des 3. Jahrhunderts. Sie analysiert die Herausforderungen, denen Philippus im unteren Donauraum begegnete, und beleuchtet die Wechselwirkung zwischen äußeren Bedrohungen und inneren Unruhen. Die Arbeit konzentriert sich insbesondere auf die Einfälle der dakischen Karpen und der Goten, die für Philippus Arabs eine entscheidende Rolle in seiner Herrschaft spielten.
- Die Krisen des 3. Jahrhunderts und ihre Auswirkungen auf das römische Imperium
- Die Rolle des unteren Donauraums als Schauplatz der römischen Krisen
- Die Einfälle der Karpen und Goten in die Donauregion und ihre Folgen für Philippus Arabs
- Die Wechselwirkung zwischen externen Bedrohungen und inneren Unruhen in der Zeit Philippus Arabs
- Die Bedeutung der Quellenlage für die Rekonstruktion der Herrschaft Philippus Arabs
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Problematik der Herrschaft Philippus Arabs im 3. Jahrhundert ein und stellt die wichtigsten Quellen sowie die Forschungsliteratur vor. Es beleuchtet die Herausforderungen, denen das römische Imperium in dieser Zeit begegnete und die den Rahmen für die Herrschaft Philippus Arabs bilden.
- Einfall der dakischen Karpen: Dieses Kapitel analysiert den ersten Angriff der dakischen Karpen auf das römische Imperium während der Regierungszeit Philippus Arabs im Jahr 245. Es untersucht den Umfang des Karpeneinfalls, die Reaktion Philippus Arabs und die Folgen für die Donauregion.
- Auswirkungen des Sieges von Philippus über die Karpen: Dieses Kapitel analysiert die Folgen des Sieges Philippus Arabs über die Karpen. Es beleuchtet die Auswirkungen des Konflikts auf die römische Grenzpolitik, die Infrastruktur in der Donauregion und die Propaganda Philippus Arabs.
- Die Usurpation des Pacatianus im Donauraum: Dieses Kapitel untersucht die Usurpation des Pacatianus in der Donauregion während der Abwesenheit Philippus Arabs in Rom. Es analysiert die Ursachen und Folgen der Usurpation und ihre Bedeutung für die Herrschaft Philippus Arabs.
Schlüsselwörter
Philippus Arabs, 3. Jahrhundert, Römisches Imperium, Donauregion, Karpen, Goten, Usurpation, Krise, Quellenlage, Zosimos, Zonaras, Iordanes, Militärgeschichte, Grenzpolitik, Propaganda.
- Quote paper
- Johannes Vehring (Author), 2012, Der untere Donauraum als Beispiel für die Probleme der Kaiserzeit des Philippus Arabs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/206973