Diese vorliegende Studie berichtet über die Befunde einer selbst durchgeführten, qualitativen Online-Befragung zur retrospektiven Bewertung des Augsburger Magisterstudiengangs Soziologie unter dessen Absolvent(inn)en sowie deren subjektive Sichtweise Berufseinstieg und beruflichen Verbleib.
Ziel der Studie ist es, die Beziehung der Absolventen zu ihrer Disziplin Soziologie aus deren retrospektivem Blickwinkel - meist unter Bezugnahme des aktuellen Berufsprofiles - zu erforschen. Wozu heute noch Soziologie? dient dieser Forschungsstudie als hintergründige Fragestellung.
Das Hauptziel der Arbeit ist es, in der Verbindung zweier Forschungsstränge - einerseits aus arbeitsweltlich-objektivem Blickwinkel einer Absolventen- und Verbleibstudie sowie andererseits aus subjektiv-qualitativem Blickwinkel einer Biographiestudie - Erkenntnisse 1.) über Einstellungen und Meinungen der Absolventen gegenüber ihrem Studium 2.)über subjektive Wahrnehmung des beruflichen Einmündungsprozesses und 3.) über die Gestaltung der Erwerbsbiographie zu gewinnen.
Inhaltsverzeichnis
- Teil I Theoretische Hinführung
- 1 Zur theoretischen Einordnung in der biographischen Forschung
- 1.1 Identität als narrative Konstruktion in der Postmodeme
- 1.2 Berufliche Biographie als Teil der modemen Patchwork-Identität
- 1.2.1 Hochschulsozialisation und die Ausbildung eines fachlichen Habitus
- 1.2.2 Beruf, Profession und berufliche Identität
- 1.2.3 Identität im Beruf und Erkenntnisse für die biographische Erzählung
- 1.3 Biographieanalyse
- 1.3.1 Objektive Rekonstruktion: Fremdverstehen durch kontrollierte Methodik
- 1.3.2 Subjektive Sinnkonstruktionen: Biographische Selbstreflexion
- 1.3.3 Kommunikative Besonderheiten biographischer Erzählungen
- 2 Absolventen- und Verbleibstudien: Definition, Aufbau und Aussagekraft
- 3 Von der Biographieforschung zur Absolventenstudie: Zusammenführung
- Teil 11 Methodik
- 4 Methodisches Design und Auswertung
- 4.1 Offene Fragestellungen als qualitatives Online-Erhebungsinstrument
- 4.1.1 Die Datenerhebung mittels sozialer Netzwerke, Emails und Foren
- 4.1.2 Verbreitung der Studie mithilfe des Schneeballsystems
- 4.2 Durchführung der Studie
- 4.3 Die Beschreibung der Untersuchungsgruppe
- 5 Auswertung der qualitativen Daten
- 5.1 Sozialwissenschaftliche Hermeneutik als leitendes Konzept vom Verstehen
- 5.2 Die „Grounded Theory" Methode als Auswertungsinstrument
- Teil 111 Ergebnisse
- 6 Über die Schwierigkeit einer Entscheidung in der Multioptionsgesellschaft
- 6.1 Die retrospektive Rationalisierung einer biographischen Entscheidung
- 6.1.1 Die retrospektive Bewertung der Studienentscheidung
- 6.1.2 Die retrospektive Evaluation der Ergebnisse dieser Entscheidungswahl
- 6.2 Fazit: Erkenntnisse für die Berufspersönlichkeit
- 7 Erfahrungen aus dem Studium aus arbeitsweltlicher Sichtweise
- 7.1 Innerfachliche Sozialisation: Erträge aus dem Studium
- 7.2 Außerfachliche Sozialisation: „Das Gefühl, Student und frei zu sein"
- 7.3 Fazit: Erkenntnisse für die Berufspersönlichkeit und die berufliche Identität
- 8 Nach dem Studium ist vor dem Beruf: der Übergang
- 8.1 „Glück gehabe: Unsicherheit bei der Einschätzung des eigenen Marktwertes
- 8.1.1 Bestrebungen nach rascher Berufseinmündung
- 8.1.2 Eigenwahmehmung der erlemten Kompetenzen
- 8.1.3 Fremdwahrnehmung aus Sicht der Soziologie-Absolventen
- 8.2 Fazit: Auswirkungen der Unsicherheiten auf die berufliche Identität
- 9 Die Augsburger Soziologen in der Arbeitswelt
- 9.1 Soziologie als Beruf? Fehlende Identifizierung von Berufsbildem
- 9.2 Berufsbiographien der Augsburger Soziologen
- 9.2.1 Berufliche Tätigkeitsprofile der Augsburger Absolventen
- 9.2.2 Bühne frei für die erfolgreiche Berufsbiographie
- 9.3 Anwendungsmöglichkeiten soziologischen Wissens in der Praxis
- 9.4 Fazit: Konsequenzen für die berufliche Identität
- 10 Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse
- Literaturverzeichnis
- Die Bedeutung von biographischen Entscheidungen, insbesondere der Studienwahl, für die berufliche Identität
- Die Rolle von Hochschulsozialisation und der Ausbildung eines fachlichen Habitus für die Berufstätigkeit
- Die Herausforderungen des Berufseinstiegs und die Schwierigkeiten bei der Einschätzung des eigenen Marktwerts
- Die Anwendungsmöglichkeiten soziologischen Wissens in der Praxis und die Frage nach der Entsoziologisierung von Soziologen
- Die Bedeutung von Selbstreflexion und der Konstruktion einer stabilen Identität im Lebensverlauf
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Magisterarbeit befasst sich mit dem beruflichen Verbleib von Absolvent(inn)en des Augsburger Magisterstudiengangs Soziologie. Im Fokus der qualitativen Forschung stehen die subjektiven Sinnkonstruktionen und Handlungsmuster ehemaliger Studierender, die mittels einer offenen Online-Befragung erfragt wurden. Die Ergebnisse sollen sowohl aus arbeitsmarkt- als auch aus biographie-analytischer Perspektive beleuchtet werden.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die theoretischen Grundlagen der biographischen Forschung ein und beleuchtet die Bedeutung von Identität als narrative Konstruktion in der Postmoderne. Es werden außerdem wichtige Aspekte der beruflichen Biographie und der Hochschulsozialisation sowie die Herausforderungen der Professionalisierung in der Soziologie behandelt.
Kapitel zwei beschäftigt sich mit dem Aufbau, Inhalt und der Aussagekraft von Absolventen- und Verbleibstudien. Es werden verschiedene Forschungsinstitute und deren methodisches Vorgehen vorgestellt und die Beliebtheit sowie die Aussagekraft dieser Studien diskutiert.
Kapitel drei verbindet die Erkenntnisse der biographischen Forschung mit den Ansprüchen einer Absolventen- und Verbleibstudie und verdeutlicht die spezifische Perspektive der vorliegenden Arbeit.
Kapitel vier erläutert das methodische Design der Augsburger Absolventenstudie, die auf einer qualitativen Online-Befragung basiert. Es werden die Vorteile und Nachteile dieser Methode sowie die Verbreitung der Studie mithilfe des Schneeballsystems erläutert.
Kapitel fünf stellt die wichtigsten Methoden der Datenanalyse vor, die in dieser Arbeit angewendet wurden. Es werden die sozialwissenschaftliche Hermeneutik als leitendes Konzept vom Verstehen und die „Grounded Theory" Methode als Auswertungsinstrument behandelt.
Kapitel sechs analysiert die retrospektive Rationalisierung und Evaluation der Studienentscheidung der Augsburger Soziologen. Es werden verschiedene Begründungsmuster für die Studienwahl Soziologie vorgestellt und die Auswirkungen der Entscheidung auf die Berufspersönlichkeit diskutiert.
Kapitel sieben befasst sich mit den Erfahrungen der Soziologie-Absolventen aus ihrer Studienzeit. Es werden sowohl innerfachliche als auch außerfachliche Sozialisationsprozesse betrachtet und die Bedeutung dieser Erfahrungen für die Entwicklung der Berufspersönlichkeit und die berufliche Identität analysiert.
Kapitel acht behandelt den Übergang von der Hochschule in die Berufswelt. Es werden die Herausforderungen des Berufseinstiegs und die Schwierigkeiten bei der Einschätzung des eigenen Marktwerts für Soziologen beleuchtet. Außerdem werden die Auswirkungen der Unsicherheiten auf die berufliche Identität diskutiert.
Kapitel neun beschäftigt sich mit der Arbeitswelt der Augsburger Soziologen. Es werden die Schwierigkeiten bei der Identifizierung von Berufsbildem, die beruflichen Tätigkeitsprofile der Absolventen und die Anwendungsmöglichkeiten soziologischen Wissens in der Praxis analysiert.
Kapitel zehn fasst die wichtigsten Ergebnisse der Augsburger Absolventenstudie zusammen und diskutiert die Erkenntnisse für die Soziologie als Disziplin. Es werden außerdem Überlegungen für die zukünftige Ausbildung von angehenden Soziologen angestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die biographische Forschung, die Soziologie als Studienfach, die Berufspersönlichkeit, die Berufseinmündung, die Entsoziologisierung, die Hochschulsozialisation und die Identitätsarbeit. Die Arbeit analysiert die subjektiven Erfahrungen und Perspektiven von Absolvent(inn)en des Augsburger Magisterstudiengangs Soziologie, um die Herausforderungen des Berufseinstiegs und die Entwicklung einer stabilen beruflichen Identität im Kontext der postmodernen Arbeitswelt zu beleuchten.
- Quote paper
- Tatiana Müller (Author), 2012, Retrospektiven auf das Studium der Soziologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207022
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