Die Frage nach dem Rollenselbstbild bildet einen zentralen Aspekt der Journalismusforschung. Thematisiert wird dabei die Selbsteinschätzung der Journalisten bezüglich ihrer Ziele, Arbeitsweisen und Aufgaben. Somit lässt sich das Rollenselbstbild neben persönlichen Präferenzen und redaktioneller Linie als Erklärungsvariable für Nachrichtenselektion und –produktion betrachten und bietet Anhaltspunkt, um Aussagen über journalistische Arbeitsweisen treffen zu können. Betrachtet man journalistische Produkte als Realitätskonstruktion durch die Journalisten, so wird im Kontext der Funktion des Journalismus für die Gesellschaft deutlich, warum es relevant ist, sich kritisch mit dem Selbstbild von Journalisten auseinanderzusetzen.
Das Mediensystem in Deutschland hat sich seit Ende des zweiten Weltkrieges beträchtlich gewandelt – zu nennen sind hier nebst rechtlichen vor allem strukturelle Änderungen, die Einflussgrößen auf das Rollenselbstbild der Journalisten bilden. Vor diesem, wie auch dem historischen Hintergrund werden in der vorliegenden Arbeit Änderungen im Rollenselbstbild deutscher Journalisten darlgegegt sowie ein Ausblick auf mögliche zukünftige Entwicklungen gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Rollenselbstbilder und Wandel
- Berufsvorstellungen und —motive
- Ethische Vorstellungen
- Übertragbarkeit der Ergebnisse
- Ursachen für den Wandel
- Strukturelle und normative Ursachen
- Historische Ursachen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Wandel des Rollenselbstbildes deutscher Journalisten und untersucht die Ursachen dieser Entwicklung. Sie analysiert empirische Studien, um die Veränderungen in den Berufsmotiven, ethischen Vorstellungen und dem subjektiven Berufsverständnis von Journalisten aufzuzeigen. Darüber hinaus werden strukturelle und historische Faktoren beleuchtet, die Einfluss auf das Rollenselbstbild haben.
- Veränderungen im Rollenselbstbild deutscher Journalisten
- Einfluss von strukturellen und normativen Faktoren
- Bedeutung historischer Ereignisse für die Entwicklung des Rollenselbstbildes
- Analyse von Berufsmotiven, ethischen Vorstellungen und dem subjektiven Berufsverständnis
- Ausblick auf zukünftige Entwicklungen des Rollenselbstbildes
Zusammenfassung der Kapitel
Das Kapitel „Rollenselbstbilder und Wandel" beleuchtet die Entwicklung des Rollenselbstbildes von Journalisten anhand von empirischen Studien. Es werden verschiedene Typologien vorgestellt, die das Rollenselbstbild von Journalisten kategorisieren, wie die Unterscheidung in „Spürhunde" und „Missionare" nach Renate Köcher. Die Analyse zeigt, dass sich das Rollenselbstbild von Journalisten in den letzten Jahrzehnten verändert hat, wobei die Bedeutung von neutraler Berichterstattung gestiegen ist und der Anspruch auf politische Einflussnahme und Wertevermittlung zurückgegangen ist.
Das Kapitel „Ursachen für den Wandel" untersucht die strukturellen und historischen Faktoren, die diese Veränderungen im Rollenselbstbild beeinflusst haben. Zu den strukturellen Ursachen gehören die Privatisierung des Rundfunks, die zunehmende Anzahl an Sendeanstalten und die technischen Veränderungen, die zu einem verstärkten Wettbewerbsdruck und einer Kommerzialisierung der Medien geführt haben. Historische Ursachen sind die späte Einführung der Pressefreiheit in Deutschland, die politische Instrumentalisierung der Presse während des Zweiten Weltkriegs und die Erfahrungen von verschiedenen Journalistengenerationen mit Schlüsselereignissen der Zeitgeschichte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Rollenselbstbild, den Journalismus, die Medienlandschaft, die Medienentwicklung, die Berufsmotive, die ethischen Vorstellungen, den Wandel, die strukturellen Ursachen, die historischen Ursachen, die Generationenunterschiede, die Publikumsorientierung, die Neutralität, die Einflussnahme und die Wertevermittlung. Der Text analysiert die Veränderungen im Rollenselbstbild deutscher Journalisten und untersucht die Ursachen dieser Entwicklung, wobei ein besonderer Fokus auf die Auswirkungen von strukturellen und historischen Faktoren liegt.
- Quote paper
- Charlotte Weber (Author), 2011, Wandel im Rollenselbstbild deutscher Journalisten und dessen Ursachen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207235
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