Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der intermedialen Wechselbeziehung zwischen pikturalen Werken und filmisch bewegten Bildern am Beispiel Julie Taymors biografischem Künstlerfilm Frida auseinander. Der Spielfilm bindet Werke der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo in unterschiedlicher Weise in den Handlungsverlauf der Filmgeschichte mit ein und verlebendigt sie im Zuge der Hybridisierung von Gemälde und dem bewegten Bildern des Films.
Im Mittelpunkt der Untersuchung steht der Konflikt zwischen dem künstlerischen Objekt, dessen Gestaltung und Wirkung und dem Filmmedium. Es ergeben sich daraus zwei Fragestellungen. Erstens welche intermedialen Systemreferenzen inszenieren das Leben und die Malerei Kahlos im Film und zweitens inwieweit geht die Darstellung der Malerei Kahlos über die reine Dokumentation hinausgeht. Durch die Transformation der Malerei in den Film verändert sich das Ausgangsmedium Gemälde durch die filmspezifischen Eigenschaften. Die Gefahr besteht, dass die Malerei durch das fremde Medium Film seine Autonomie verliert und zudem mittels der filmischen Bildaneignung eine veränderte Auslegung des Motivs erfährt.
Zu Beginn wird der Begriffsrahmen der Intermedialität geklärt, Vorläufer und Methoden benannt, die anschließend für die Beschreibung und die Analyse der Transformation von Gemälden in das filmische Bild angewendet werden. Eine kurze Einführung in das Leben und Wirken Kahlos und in die Thematik, Geschichte und Problematik des Kunstfilms bereitet auf den Hauptfokus der Arbeit – den Film Frida – vor. Abschließend fokussiert die Arbeit, unter Bezugnahme zu Walter Benjamins Essay „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“, den rezeptionsästhetischen Prozess im Bezug auf die Frage einer der Malerei adäquaten filmischen Darstellungsweise.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Intermedialität - Problemfeld, Vorläufer, Ansätze
- Malerei im Film
- Gemälde und Filmbild – ein Spannungsfeld zwischen Konvergenzen und Divergenzen
- Der Kunstfilm als Abgrenzung zum Experimentalfilm
- Kunst im Film - Filmkunst
- Malerei im Film
- Bildbewegt - Die Malerei Frida Kahlos in Taymors Kunstfilm Frida
- Das Leben Frida Kahlos und ihre Prägung
- Die Malerei Frida Kahlos
- Frida, der Film
- Das filmische tableau vivant - Frieda und Diego Rivera
- Das computergenerierte Gemälde - Die gebrochene Säule
- Die kulturellen Codes - Mein Kleid hängt dort
- Walter Benjamin über das Massenmedium Film und seine spezifische Rezeption
- Das Leben Frida Kahlos und ihre Prägung
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die intermediale Wechselbeziehung zwischen Malerei und Film am Beispiel von Julie Taymors Film „Frida“. Der Film integriert Werke der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo in die Handlung und stellt somit eine Hybridisierung von Malerei und bewegten Bildern dar. Die Arbeit analysiert den Konflikt zwischen dem Kunstobjekt und dem Filmmedium, indem sie die inszenierten Systemreferenzen des Lebens und der Malerei Kahlos im Film und die Darstellung der Malerei über die reine Dokumentation hinaus untersucht.
- Die intermediale Verbindung von Malerei und Film
- Die Transformation der Malerei durch das Filmmedium
- Die Darstellung der Malerei Frida Kahlos im Kontext des Films
- Die Rezeptionsästhetik der filmischen Darstellung von Malerei
- Die Rolle von Walter Benjamins Theorie „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ für die Analyse des Films
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Erläuterung des Begriffs der Intermedialität und der verschiedenen Forschungsansätze. Anschließend werden die spezifischen Eigenschaften von Malerei und Film im Kontext der Intermedialität betrachtet. Das Hauptkapitel analysiert den Film „Frida“ und stellt drei Schlüsselszenen mit den entsprechenden Originalgemälden Frida Kahlos gegenüber. Die Analyse zeigt die verschiedenen Formen der Systemerwähnung und die rezeptionsästhetischen Auswirkungen der Transformation der Gemälde im Film. Abschließend wird Walter Benjamins Argumentation in „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ herangezogen, um die Auswirkungen der filmischen Reproduktion auf die Rezeption der Kunst Frida Kahlos zu diskutieren.
Schlüsselwörter
Intermedialität, Kunstfilm, Malerei, Film, Frida Kahlo, Julie Taymor, Systemerwähnung, Transformation, Rezeptionsästhetik, Walter Benjamin, Technische Reproduzierbarkeit, Aura des Kunstwerkes.
- Quote paper
- Anna Jansen (Author), 2010, Bildbewegt - Malerei im Film am Beispiel von Julie Taymors "Frida" (2002), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207677