In der vorliegenden Hausarbeit zum Kurs Medien und Kultur führe ich eine medientheoretische Betrachtung des Romans Die Blendung von Elias Canetti auf der Grundlage des systemtheoretischen Begriffs der Kommunikation durch. Es ist mir bewusst, dass ich mit diesem Thema nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann. Daher erscheint mir eine exemplarische Vorgehensweise im Sinn einer tiefer gehenden Analyse zweier verschiedener Medien angebracht. Darüber hinaus sollen Medien, insbesondere Sprache, nur insoweit Berücksichtigung finden, als dies für das Verständnis von Zusammenhängen notwendig erscheint.
Der Roman Die Blendung eignet sich für eine medientheoretische Untersuchung, da nicht nur der schiere Einsatz vieler unterschiedlicher Medien, sondern auch die signifikante Zuordnung zu bestimmten Figuren auffällig ist. So kann man die Medien Buch bzw. Schrift mit dem Protagonisten Dr. Peter Kien in eine erste Verbindung bringen. Neben Geld stehen für dessen Haushälterin und späterer Ehefrau Therese Krumbholz Möbel, für den Hausbesorger Benedikt Pfaff Gewalt und für den buckligen Zwerg Siegfried Fischer, genannt Fischerle, das Schachspiel im Mittelpunkt. Des Weiteren sind die öffentliche Meinung und diverse Nebenfiguren, z. B. die Assistenzärzte der psychiatrischen Anstalt Georg Kiens, untrennbar miteinander verbunden.
Zielsetzung ist es, ausgehend vom systemtheoretischen Kommunikationsbegriff Antworten auf die Frage, welche Funktionen Medien für die Figurenkonstellation und -charakterisierung sowie für die Struktur und Dramaturgie des Romans einnehmen, zu finden. In welcher Bedeutung und in welchem Zusammenhang kommen Medien zum Vorschein? Was lässt sich daraus im Hinblick auf die Entwicklung der Erzählung deduzieren? Das sind die Themen, die im Rahmen des gesteckten Untersuchungsfeldes von besonderem Interesse sein sollen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kommunikation und Medium
- Kommunikation
- Medium
- Medientheoretische Untersuchung des Romans
- Von Medien geschaffene Figurenwelten
- Koinzidenz von Medien
- Erzählstrukturierung
- Dramaturgie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert Elias Canettis Roman „Die Blendung“ unter Anwendung des systemtheoretischen Kommunikationsbegriffs. Dabei steht die Frage im Zentrum, welche Funktionen Medien für die Figuren und die Struktur des Romans einnehmen. Die Analyse konzentriert sich exemplarisch auf zwei unterschiedliche Medien und untersucht, wie sie in der Geschichte zum Vorschein kommen und welche Bedeutung sie für die Entwicklung der Erzählung haben.
- Der Einfluss von Medien auf die Figurencharakterisierung und -konstellation
- Die Rolle von Medien in der Strukturierung und Dramaturgie des Romans
- Die verschiedenen Bedeutungen und Zusammenhänge, in denen Medien im Roman auftreten
- Die Auswirkungen von Medien auf die Kommunikation und das Verstehen der Figuren
- Die Analyse der Unwahrscheinlichkeit von Kommunikation im Roman
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der medientheoretischen Analyse von „Die Blendung“ ein und skizziert die Zielsetzung der Arbeit. Sie erläutert die Auswahl des Romans und stellt die wichtigsten Figuren und ihre medialen Prägungen vor.
Das Kapitel „Kommunikation und Medium“ legt die theoretischen Grundlagen der Analyse. Es definiert die Begriffe Kommunikation und Medium nach Niklas Luhmann und erläutert die Bedeutung der drei Medientypen Sprache, Verbreitungsmedien und symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien.
Das Kapitel „Medientheoretische Untersuchung des Romans“ untersucht die konkreten Auswirkungen von Medien auf die Figurenkonstellation und -charakterisierung sowie auf die Struktur und Dramaturgie des Romans. Es beleuchtet den Einfluss von Medien wie Buch, Schrift, Geld, Möbel und Gewalt auf das Verhalten und die Beziehungen der Figuren.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Analyse sind Kommunikation, Medium, Systemtheorie, Niklas Luhmann, Elias Canetti, Die Blendung, Figurenkonstellation, Figurenkonstellation, Erzählstrukturierung, Dramaturgie, Sprache, Verbreitungsmedien, symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien, Unwahrscheinlichkeit der Kommunikation.
- Arbeit zitieren
- Frank Tichy (Autor:in), 2012, Canettis "Die Blendung" - Eine medientheoretische Analyse auf der Grundlage des systemtheoretischen Kommunikationsbegriffs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207921