Eifersuchtsgenerator Facebook?


Hausarbeit, 2012

22 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


GLIEDERUNG

1. EINLEITUNG

2. DAS SOZIALE NETZ
2.1 BEGRIFFSERKLÄRUNG ONLINE SOCIAL NETWORK
2.1.1 DAS PROFIL

3. EIFERSUCHT
3.1 EIFERSUCHT IN LIEBESBEZIEHUNGEN

4. EIFERSUCHT
4.1 EMOTIONALE, KOGNITIVE UND COMPUTER-KOMPETENZBEDINGTE FAKTOREN ZUR AUSLÖSUNG DER DIGITALEN FÄHIGKEIT DER INFORMATIONSVERARBEITUNG
4.1.1 EMOTIONALE VERFASSUNG
4.1.2 DIGITALE EIFERSUCHT
4.1.3 DAS SURFVERHALTEN DES NUTZERS

5.1 POSITIVE WORKING MODEL
5.2 NEGATIVE WORKING MODEL/ ANXIOUS ATTACHMENT

6. PARTNERSCHAFT IM NETZ

7. KONSEQUENZEN FÜR DIE PARTNERSCHAFT

8. DAS PROJEKT

9. SCHLUSS

10. QUELLENVERZEICHNIS

11. ANHANG
11.1 ANHANG 1 DER FRAGENKATALOG

1. Einleitung

Die Nutzung von Online Social Networks gehört heutzutage zum ganz normalem Alltag mancher Personen. Facebook, Twitter oder Xing sind längst keine Fremdwörter mehr, auch in den Generationen von 55 Jahren und plus. Laut allfacebook.de hat sich die Anzahl der über 55 jährigen und 45-54 jährigen Nutzer im Jahr 2011 verdoppelt. Im Januar 2012 zählt Facebook von insgesamt 912 Millionen aktiven Nutzern 22,1 Millionen aktive deutsche Nutzer (vgl. http://www.itwissen.info, ). Das ist jeder dritte Deutsche. Der Durchschnittsnutzer verbringt im Monat 15 Stunden und 33 Minuten auf Facebook. 40 Mal wird die Seite im Monat aufgerufen und im Schnitt 23 Minuten dort verweilt (vgl. royal.pingdom.com). Diese Zahlen beinhalten nicht die Zeit, die über die mobile Anwendung in Form der Facebook Appliciation auf Facebook selber verbracht wird, die mit 543 Millionen aktiven Nutzern weltweit im Juni 2012 unter den Smartphone Nutzern jedoch beträchtlich ausfällt. (vgl. http://www.newsroom.fb.com)

Somit muss angenommen werden, dass die stattfindenden Interaktionen im sozialem Netz der Online Welt maßgeblich Einfluss auf zwischenmenschliche Beziehungen in der „Offline Welt“ haben.

Im folgendem soll nun erläutert werden, wie sehr sich die Kommunikationspraktiken auf Online Social Networks wie Facebook auf das zwischenmenschliche Verhalten, besonders das Verhalten in romantischen Beziehungen, im Offline Leben auswirken.

Zentrale Frage dieser Hausarbeit lautet, ob und wie sich die Eifersucht in einer Partnerschaft durch die Nutzung durch Facebook verstärkt und in welchem Ausmaß bzw. mit welchen Konsequenzen sie sich zeigt.

2. Das soziale Netz

Im folgendem sollen nun grundlegende Begriffe erläutert werden, die zur Verständniserleichterung führen sollen. Gerade die inflationär gebrauchten Anglizismen im Deutschen führen hier oftmals zu Verwirrungen.

2.1 Begriffserklärung Online Social Network

Unter Web 2.0 haben sich Community Netzwerke gebildet, die als Soziale Netzwerke bezeichnet werden und einen Treffpunkt unter Freunden bilden. Solche Netzwerke sind Beziehungsgeflechte, die von Teilnehmern mit gleichem Interesse genutzt werden und über diese persönliche Daten austauschen und Beziehungen zu einander herstellen und vertiefen (vgl. http://www.itwissen.info).

Des weiteren lassen sich soziale Netzwerke in themenbezogene, austauschbezogene, transaktionsbezogene und unterhaltungsbezogene Netzwerke differenzieren. Facebook zählt als Freundesnetzwerk, in dem alle eben genannten Bezüge stattfinden können (vgl. Röll, 2010, S. 209).

Auf Facebook werden verschiedene Handlungsmöglichkeiten, die der Kommunikation dienen, miteinander verbunden. Dem Nutzer ist es freigestellt ein öffentliches oder halb- öffentliches Profil zu führen, welche Daten er wem preisgibt, seine Interessen oder Fotos zu veröffentlichen. Kontakte können privat oder öffentlich geknüpft werden und Freundeslisten werden freigegeben oder für sich behalten. Durch diese Verknüpfungen, die meist öffentlich gezeigt werden, oder zumindest die Freunde frei einsehbar sind, wird es den einzelnen Nutzern auf der Freundesliste ermöglicht, am Leben des anderen teilzunehmen (vgl. Röll, 2010, S.210).

2.1.1 Das Profil

In welchem Ausmaß man seine Facebook Freunde am eigenem Leben teilhaben lassen möchte, wird über die Höhe der Sicherheitseinstellungen des eigenen Profils entschieden. Sicher ist aber, dass das Ausmaß dieser Einstellungen ausschlaggebend für das soziale Verhalten auf Facebook sich auswirkt -entweder hemmend oder bereichernd für die Beziehungspflege (vgl. Kneidinger, 2010, S. 7).

So wirkt ein leeres Facebook Profil nicht sonderlich attraktiv noch spannend. Wer weder Fotos von sich ins Netz stellt, zeigt wen man zuletzt als Facebook Freund hinzugefügt hat, oder Informationen über sich selbst (Studienort, Arbeitsplatz, Beziehungsstand, Wohnort usw.) preisgibt, geht in der Wucht der sich ständig aktualisierenden Neuigkeiten eines jeden unter. Selbst das obligatorische „Alles Gute zum Geburtstag“ auf der Pinnwand bleibt dann aus, wenn die Geburtstagsangabe auf dem eigenem Profil fehlt. Reizlos wirkt ein leeres Profil dann für den Betrachter und ein „Gefällt-mir“ wird schwer für den Besitzer des Profils zu kassieren sein.

3. Eifersucht

Um den Gefühlszustand der Eifersucht zu definieren stütze ich mich zunächst auf Definitionsansätze verschiedener Psychologen.

Im Falle der Eifersucht handelt es sich um eine Emotion, die evolutionstechnisch adaptiv ist, also ein natürlicher Instinkt des Menschen ist, um die Fortpflanzung zu garantieren (vgl. Buss, 2000, S. 5). Sie ist mit verschiedenen Gedanken, Gefühlen und Handlungen verknüpft, welche oft als ein Gemisch von „Ärger, Angst, Enttäuschung, Hass, Neid, Scham, Hilflosigkeit, Rache, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit“ dargestellt werden. Die Verstrickung dieser vielen verschiedenen Gefühle trägt oft dazu bei, beschränkend auf die Aufklärung des Ursprungs der Eifersucht zu wirken (vgl. Montada, 1995, S. 2).

Natürlich gibt es verschiedenste Konstellationen der Eifersucht in zwischenmenschlichen Beziehungen, etwa in der Eltern-Kind-Beziehung, zwischen Geschwistern, Freunden oder in der Partnerschaft. In jedem Fall ist die Voraussetzung für die Entstehung von Eifersucht eine dritte Person oder ein Gut wie Verena Kast (2002), promovierte Professorin in Jungscher Psychologie schreibt: „Eifersucht stellt sich in Situationen ein, in denen drei Menschen beteiligt sind oder zwei Menschen und ein attraktives Gut. Es geht also immer in irgendeine Weise um eine Dreiecks-Situation.“ (S. 258)

Montada (1995) versucht den Sachverhalt so zu erklären: Es gibt „... die eifersüchtige Person EGO, die Person P, die EGO Anlass zur Eifersucht gibt und eine Person DP, die sozusagen der Anlass ist.“ (S.2). Hierbei ist anzumerken, dass EGO nicht eifersüchtig auf DP ist, sondern auf die Beziehung die zwischen P und DP besteht.

Bezugnehmend auf die Eifersuchtsdefinition von Leo Montada gelten im Folgendem folgende Bezeichnungen:

Partner P = In Partnerschaft mit Partner EGO

Partner EGO = In Partnerschaft mit Partner P, hat Störung zu Dritte Person DP da eifersüchtig auf Beziehung zwischen DP Dritte Person und Partner P

Dritte Person DP = Hat aus Perspektive von Partner EGO eine besondere Beziehung zu Partner P

3.1 Eifersucht in Liebesbeziehungen

Im Kontext von Liebesbeziehungen wird die Eifersucht oftmals von einer subjektiv empfundenen Bedrohung in Schwung gesetzt. So Montada (1995): „Ob sie objektiv existiert oder ob EGO sich deren Existenz nur einbildet, ist ohne Bedeutung: EGO muss nur glauben (zu wissen meinen), dass sie besteht.“(S.3)

Sheets, Fredendall und Claypool (1997) teilen den Stimulus der Eifersucht in vier Fälle ein, die Eifersucht bei EGO hervorrufen können: „Wenn der Partner Interesse an einer anderen Person signalisiert; wenn eine andere Person Interesse am Partner signalisiert; wenn der Partner mit früheren Partnern Kontakt hat; wenn der Partner in mehrdeutigen Situationen involviert ist.“ (S. 396)

Allerdings sind die Eindrücke von EGO stets subjektiv empfundene Eindrücke. Das bedeutet, sobald EGO das Gefühl hat, nicht mehr genug Aufmerksamkeit von seinem Partner zu bekommen, wird EGO schneller den Eindruck bekommen, dass der Partner Interesse an einer dritten Person signalisiert.

4. Digitale Eifersucht

Eifersucht kann durch verschiedene situative Variablen hervorgerufen werden. Überträgt man die „üblichen“ Auslöser von Eifersucht in einer Partnerschaft auf soziale Netzwerke, kann man darunter auch nur einen falschen Klick auf Facebook verstehen, der das zwischenmenschliche Verhalten zweier Partnern nachhaltig negativ beeinflussen kann. (Siehe Abbildung 1)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 Beispiele für das Auslösen von Eifersucht durch computervemittelte Technik auf Facebook aus Sicht des Partner (EGO)

Das gleiche gilt im Umkehrschluss auch für Aktivitäten von DP und P, die nicht auf der Profilseite von P stattfinden, sondern auf der von DP. Die Profilseite von DP muss zwar nicht für EGO zugänglich sein, jedoch gibt es die Möglichkeiten zufällig Aktivitäten zwischen P und DP auf der eigenen Neuigkeiten Seite von EGO mitzubekommen.

Dies sind nur wenige Beispiele, die die Eifersucht bzw. den „amourösen Argwohn“ (vgl. http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/digitale-eifersucht) des Partners hervorrufen können. Es gibt endlose Variablen, die diese Wirkung haben können. Auch bewirken nicht alle Variablen die gleiche Reaktion bei EGO, da diese individuell unterschiedliche Bedeutungen haben können.

4.1 Emotionale, kognitive und computer-kompetenzbedingte Faktoren zur Auslösung der digitalen Eifersucht

Ebenso spielen andere Faktoren, wie zum Beispiel die emotionalen Umstände in der sich EGO befindet, die Auffassungsgabe sowie das technische „Know-how“ eine potenziell große Rolle in der Eifersuchtsentwicklung.

[...]

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Eifersuchtsgenerator Facebook?
Hochschule
Universität Passau
Veranstaltung
(A) Social Media
Note
1,3
Autor
Jahr
2012
Seiten
22
Katalognummer
V207932
ISBN (eBook)
9783656352181
ISBN (Buch)
9783656352860
Dateigröße
1090 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Haben Kommunikationspraktiken in Online Social Networks wie Facebook auf das zwischenmenschliche Verhalten, besonders das Verhalten in romantischen Beziehungen, im Offline-Leben Auswirkungen? Im Anhang eine Umfrage zum Thema Eifersucht und Facebook.
Schlagworte
Facebook, Liebe, Eifersucht, Soziale Medien, Soziale Netzwerke, Social Network, Psychologie, Liebe 2.0, 2.0, Partnerschaft, Digital, Digitale Eifersucht, Beziehung, Beziehungen, Internet, Partner, Partnerbörse
Arbeit zitieren
Alice Siebel (Autor:in), 2012, Eifersuchtsgenerator Facebook? , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207932

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Titel: Eifersuchtsgenerator Facebook?



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