Um aus Fehlern zu lernen, muss man sie aufgezeigt bekommen. Anders verhält es sich auch nicht mit der Geschichte. Wer vergisst, läuft Gefahr sie zu wiederholen. Somit ist Gedenken ein zentraler Aspekt der Vergangenheitsbewältigung. Der 24. Oktober 2007 war der Tag des Gedenkens an die „Opfer des Terrors einer Organisa-tion, die sich als Rote Armee Fraktion bezeichnet hat“1, wie es Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert anlässlich seiner Rede zu dieser Veranstaltung formulierte. Nicht nur für die Angehörigen der Opfer war er von großer Bedeutung. Denn auch heute noch beschäftigen diese Ereignisse viele Menschen. Es war eine Zeit, die eines der größten Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte darstellt. Geschichte einerseits – aber auf der anderen Seite zeichnet auch Aktualität das Thema aus. Sei es, dass eine ehemalige Terroristin aus dem Gefängnis entlassen wird2, oder die Ablehnung des Gnadengesuchs eines ehemaligen Mitglieds der RAF von Seiten des Bundespräsi-denten3. Immer wieder führen solche Ereignisse zu neuen Diskussionen in der Öf-fentlichkeit. Die Schicksale vieler Menschen sind heutzutage immer noch eng mit den Taten der Terroristen verbunden.
Inhaltsverzeichnis
- Ein Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte
- Die erste Generation
- Der ideologische Weg zur RAF
- Ausbildung und Alltag der Baader-Meinhof-Gruppe
- Bombenterror und Fahndungserfolg
- Die zweite Generation — Baader-Meinhof-Befreier?
- Die Geburtsjahre der nächsten Terrorgeneration
- Der Herbst des Jahres 1977
- Tote in Stammheim und das vorläufige Ende des Terrors
- Die dritte Generation — Die letzten Kämpfer der Roten Armee Fraktion
- Probleme im Umgang mit den Enkeln von Baader und Ensslin
- Fakten zum letzten Spross der RAF
- Ein doppeltes Ende — Das der dritten Generation und das der RAF
- Drei Generationen Terror der RAF — Parallelen und Unterschiede
- Die Bilanz des Terrors
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet die Geschichte der Roten Armee Fraktion (RAF), einer deutschen Terrororganisation, die in drei Generationen aktiv war. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Ideologie, die Motivationen und die Taten der RAF zu analysieren und zu hinterfragen, ob es sich bei den Terroristen um Idealisten oder bloße Verbrecher handelte.
- Die Ideologie der RAF und ihre Entwicklung über die drei Generationen
- Die Rolle der Studentenbewegung von 1968 in der Entstehung der RAF
- Die Strategien und Methoden der RAF im Kampf gegen den Staat
- Die Auswirkungen des RAF-Terrors auf die deutsche Gesellschaft und Politik
- Die Frage nach der Schuld und Verantwortung der RAF-Mitglieder
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und beleuchtet die historische Bedeutung der RAF als ein zentrales Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte. Es wird auch auf die anhaltende Aktualität des Themas hingewiesen, die sich in aktuellen Diskussionen und Ereignissen manifestiert.
Das zweite Kapitel behandelt die erste Generation der RAF, die aus der Studentenbewegung der 1960er Jahre hervorging. Es wird die ideologische Grundlage der Gruppe, die sich auf die These vom „kapitalistischen Herrschaftssystem" stützte, sowie ihre Zielsetzung, eine revolutionäre Gesellschaft zu schaffen, dargestellt. Die Ausbildung der Terroristen in Palästina, die paradoxe Verbindung zur EI Fatah und die frühen Aktionen der Gruppe, wie der Kaufhausbrand von 1968, werden detailliert erläutert. Die Befreiung Andreas Baaders aus dem Gefängnis im Jahr 1970 markierte den Beginn des bewaffneten Kampfes der RAF. Die Gruppe richtete ihre Aktionen gegen amerikanische Einrichtungen und verübte im Mai 1972 eine Anschlagsserie, die zu zahlreichen Toten und Verletzten führte. Die Festnahme der wichtigsten Mitglieder der Gruppe im Juni 1972 schien zunächst ein Ende des RAF-Terrors zu bedeuten, doch die harten Haftbedingungen in Stammheim führten zu einer Radikalisierung in der Sympathisantenszene und zur Entstehung der zweiten Generation.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der zweiten Generation der RAF, die sich zum Ziel gesetzt hatte, die inhaftierten Mitglieder der ersten Generation zu befreien. Der Einfluss der Gründer der RAF auf die neue Generation wird deutlich, da diese von den Gefangenen in Stammheim aus gesteuert wurden. Die Gruppe verübte mehrere Aktionen, darunter die missglückte Geiselnahme in der deutschen Botschaft in Stockholm im Jahr 1975 und die Entführung des Politikers Peter Lorenz im Jahr 1975. Die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hans-Martin Schleyer im Jahr 1977 und die Geiselnahme in der Lufthansa-Maschine Landshut markierten den „Deutschen Herbst" und führten zu einem Höhepunkt des Terrors. Die Befreiung der Geiseln in Mogadischu und der Selbstmord der Stammheimer Gefangenen beendeten die erste Generation der RAF. Die zweite Generation, die in erster Linie auf die Befreiung der Anführer ausgerichtet war, löste sich nach der Festnahme ihrer Führungsspitze im Jahr 1982 auf.
Das vierte Kapitel behandelt die dritte Generation der RAF, die sich nach dem Tod der Gründer und der Auflösung der zweiten Generation formierte. Die geringe Quellenlage und die zahlreichen Spekulationen erschweren eine eindeutige Analyse dieser Generation. Die Anschläge der dritten Generation, die sich durch eine hohe Professionalität auszeichneten, richteten sich vor allem gegen Vertreter von Wirtschaft und Staat. Der Mord an Ernst Zimmermann, dem Vorstandsvorsitzenden der MTU, im Jahr 1985, der Mord an Edward Pimental, einem amerikanischen Soldaten, im Jahr 1985, der Mord an Karl Heinz Beckurts, einem Siemens-Vorstandsmitglied, im Jahr 1986, der Mord an Gerold von Braunmühl, dem Leiter der politischen Abteilung im Auswärtigen Amt, im Jahr 1986, der Mord an Alfred Herrhausen, dem Vorstandssprecher der Deutschen Bank, im Jahr 1989, und der Mord an Detlev Karsten Rohwedder, dem Manager der Treuhandanstalt, im Jahr 1991, markierten die letzte Phase des RAF-Terrors. Die Festnahme von Birgit Hogefeld und Wolfgang Grams im Jahr 1993 und der Selbstmord Grams beendeten die dritte Generation der RAF.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Rote Armee Fraktion (RAF), den deutschen Terrorismus, die Studentenbewegung von 1968, die ideologische Grundlage der RAF, die Ziele und Strategien der RAF, die drei Generationen der RAF, die Folgen des RAF-Terrors, die Opfer des RAF-Terrors, die Schuld und Verantwortung der RAF-Mitglieder, die Bilanz des Terrors, die Auswirkungen des Terrors auf die deutsche Gesellschaft und Politik.
- Quote paper
- Daniel Föller (Author), 2008, Die R.A.F. - Idealisten oder Terroristen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208104
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