Als METROPOLIS am 10.01.1927 im Berliner Zoopalast Premiere hatte, konnte
keiner ahnen welchen Einfluss dieser Film bis heute auf das internationale Kino
haben sollte. Anspielungen und „bildliche Zitate“ finden sich bis heute in
modernen Science-Fiction-Filmen wie z.B. in Ridley Scotts BLADE RUNNER
(1982), Luc Bessons DAS FÜNFTE ELEMENT (1997) oder jüngst in George Lucas
fünften Teil seiner Star Wars Sage, EPISODE II – ANGRIFF DER KLONKRIEGER
(2002) und Steven Spielbergs MINORITY REPORT (2002)1 wieder, welche die
Architektur der Zukunftsstadt von Fritz Lang aufgreifen. Für die herausragende
Stellung die der Film auch international einnimmt dürfte ebenfalls sprechen,
dass METROPOLIS als einziger deutscher Film 2001 von der UNESCO in das
„Memory of the World-Register“ aufgenommen wurde. Dort steht er unter
anderem neben dem Nachlass Goethes und der 9. Sinfonie Beethovens2.
Sicher war dies alles nicht die Absicht von Fritz Lang, als er am 22. Mai 1925
die Dreharbeiten an METROPOLIS begann. Was aber war der Gedanke
METROPOLIS zu drehen? Viele der Publikationen über METROPOLIS beschäftigen
sich mit der Suche nach der Aussage des Films und behandeln die Ursachen
für sein Scheitern.
Diese Arbeit möchte nun den Film von Fritz Lang unter dem Aspekt des
damaligen Zeitgeistes untersuchen. METROPOLIS ist der Spiegel der damaligen
Gesellschaft und zeigt die existierenden Probleme zwischen den Klassen der
Weimarer Republik, so lautet die These, die dieser Arbeit vorangestellt werden
soll. Er spiegelt also die gesellschaftlichen Strömungen und Tendenzen aus
Politik und Wirtschaft wieder und ist somit ein durchaus politisch motivierter
Film, der Missstände und Ungerechtigkeiten aufzeigen möchte. Einhergehend
damit steht die Behauptung, dass es der Wunsch von Lang und der
Produktionsfirma Ufa gewesen sein müsste, die herrschende Situation in der
Weimarer Zeit zu skizzieren. Immerhin war METROPOLIS die teuerste Produktion
der damaligen Zeit und hat einen Großteil dazu beigetragen, dass die Ufa
letztlich am Rande des Bankrotts stand. Diese und ähnliche Aspekte werden die folgenden Seiten versuchen genauer zu beleuchten, immer auch unter dem
Gesichtspunkt, dass METROPOLIS in erster Linie als ein Film gedreht wurde, der
unterhalten sollte.
1 Vgl. Elsaesser, Thomas, „Metropolis – der Filmklassiker von Fritz Lang“, Hamburg 2000 und Internet
Movie Data Base: www.imdb.de [02.03.2003]
2 Vgl.: Homepage der UNESCO Deutschland: www.unesco.de [02.03.2003]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Hintergrund des Films - die Weimarer Republik
- Der Film METROPOLIS
- Die Idee
- Das Filmteam
- Die Werbung - Spiegel des Zeitgeistes
- METROPOLIS und die Gesellschaft
- Soziale Unterschiede im Film
- Technik und ihre Darstellung im Film
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, den Film METROPOLIS von Fritz Lang im Kontext des damaligen Zeitgeistes zu untersuchen. Der Film soll als Spiegel der Weimarer Republik betrachtet werden, der die bestehenden Probleme zwischen den Klassen dieser Zeit widerspiegelt.
- Die soziale Spaltung in der Weimarer Republik
- Die Rolle der Technik und ihre Darstellung im Film
- Die Bedeutung von METROPOLIS als politischer Film
- Der Einfluss des Films auf das internationale Kino
- Die Rolle der Ufa und die finanzielle Situation der Filmindustrie in der Weimarer Republik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Film METROPOLIS vor und erläutert seine Bedeutung für das internationale Kino. Sie stellt die These auf, dass der Film ein Spiegel der damaligen Gesellschaft ist und die Probleme zwischen den Klassen der Weimarer Republik widerspiegelt.
- Der Hintergrund des Films - die Weimarer Republik: Dieses Kapitel beleuchtet die politische und gesellschaftliche Situation der Weimarer Republik und beschreibt die sozialen Unterschiede zwischen der Oberschicht und dem Proletariat.
- Der Film METROPOLIS: Dieses Kapitel behandelt die Entstehung des Films, die Idee und das Filmteam. Außerdem wird die Werbung für den Film analysiert und als Spiegel des Zeitgeistes betrachtet.
- METROPOLIS und die Gesellschaft: Dieses Kapitel untersucht die sozialen Unterschiede im Film und die Darstellung der Technik.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen und Begriffe dieser Arbeit sind die Weimarer Republik, soziale Unterschiede, Technik, Klassenkampf, Filmindustrie, Ufa, und der Film METROPOLIS selbst.
- Arbeit zitieren
- Martin Eckhardt (Autor:in), 2003, Der Film Metropolis im Kontext des gesellschaftlichen Lebens in der Weimarer Republik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20822