Seit dem 19. Dezember 2008 gilt für Deutschland die UN-Kinderrechtskonvention, welche vorsieht, dass alle Kinder in einer gemeinsamen Schule lernen. Diskriminierung aufgrund von Fähigkeiten und Begabung soll damit ausgeschlossen und jedem Kind die Möglichkeit zur freien Entfaltung gegeben werden (vgl. www1). Für Brandenburg ist es deshalb ein Anliegen „die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen und sonderpädagogischen Förderbedarfen in das allgemeine Bildungssystem und damit das gemeinsame zieldifferenzierte Lernen von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderungen in der allgemeinen Schule“ (ebd.) zu ermöglichen.
Eine „Schule für alle“ kann jedoch nur dann realisiert werden, wenn die Lehrkräfte dazu befähigt werden, mit dieser besonderen Situation umzugehen. Vor diesem Hintergrund setzt sich die vorliegende Arbeit das Ziel, Möglichkeiten der Einbeziehung kunst- und gestaltungstherapeutischer Methoden in den alltäglichen Unterricht zu ergründen. Die dabei getroffenen Feststellungen beziehen sich jedoch nicht nur auf die Förderung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, sondern werden auch als Bereicherung für jene Schüler angesehen, denen keine spezielle Förderung zukommt.
Als Ausgangspunkt soll zuerst nach Gründen für die Notwendigkeit kunst- und gestaltungstherapeutischer Methoden gesucht werden, welche insbesondere im Bereich der kindlichen Bedürfnisse angesiedelt sind. Darauf aufbauend werden Ziele der Kunst- und Gestaltungstherapie beschrieben und im praktischen Teil der Arbeit durch die Einordnung verschiedener therapeutischer Vorgehensweisen ergänzt. Die Schwerpunkte des praktischen Teils spiegeln drei wesentliche Komponenten erfolgreicher Arbeit mit Schülern wider: Selbstwertgefühl, soziale Kompetenz und die Fähigkeit, mit Konflikten umzugehen. Es wird während der Vorstellung dieser Methoden immer wieder versucht, Bezüge zum alltäglichen Unterricht, insbesondere im Bereich der Sprachen, herauszustellen. Abschließend sollen alle gesammelten Ergebnisse zu einem Gesamtbild zusammengefügt und der Nutzen der Kunst- und Gestaltungstherapie für den alltäglichen Unterricht noch einmal reflektiert werden.
Bei der Zusammenstellung des Praxisteils waren insbesondere die Veröffentlichungen von Obday/Ollier und Baer äußerst hilfreich, auch wenn teilweise Anpassungen an die entsprechende Altersgruppe vorgenommen werden mussten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Bedeutung und Ziele der Kunsttherapie im 21. Jahrhundert
- 2.1 Auswirkungen des gesellschaftlichen Wandels
- 2.2 Warum Kinder Fantasie und Kreativität brauchen
- 2.3 Ziele: Sich selbst finden - allein und in der Gruppe
- 3. Anwendung kunsttherapeutischer Methoden im alltäglichen Unterricht
- 3.1 Beispiele zur Darstellung und Festigung des Ichs
- 3.1.1 Meine Welt
- 3.1.2 Gefühlssterne
- 3.2 Beispiele zur Herstellung eines Wir-Gefühls
- 3.2.1 Gruppengestaltungen
- 3.2.2 Die Mauer
- 3.3 Konflikte thematisieren: Drei Beispiele
- 3.3.1 Kummerkasten
- 3.3.2 Spiralen
- 3.3.3 Schutzengel
- 3.1 Beispiele zur Darstellung und Festigung des Ichs
- 4. Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Einbeziehung kunst- und gestaltungstherapeutischer Methoden in den alltäglichen Unterricht, insbesondere im Sprach- und Fremdsprachunterricht. Das Ziel ist es, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie diese Methoden zur Förderung von Schülern mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf eingesetzt werden können. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung dieser Methoden im Kontext des gesellschaftlichen Wandels und der Bedürfnisse von Kindern.
- Bedeutung kunsttherapeutischer Methoden im 21. Jahrhundert
- Förderung des Selbstwertgefühls und der sozialen Kompetenz durch Kunsttherapie
- Konfliktlösung und -bewältigung mittels gestaltungstherapeutischer Ansätze
- Anwendung im Sprach- und Fremdsprachunterricht
- Integration von Kunsttherapie in eine inklusive Pädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und begründet die Relevanz kunst- und gestaltungstherapeutischer Methoden im Kontext der inklusiven Schule. Sie verweist auf die UN-Kinderrechtskonvention und das Ziel einer „Schule für alle“. Die Arbeit beschreibt ihren Fokus auf die Ergründung von Möglichkeiten zur Integration dieser Methoden in den alltäglichen Unterricht und betont den Nutzen sowohl für Schüler mit als auch ohne sonderpädagogischen Förderbedarf. Die Autorin skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich von der Notwendigkeit kunsttherapeutischer Methoden über deren Ziele bis hin zur praktischen Anwendung und Schlussfolgerungen erstreckt. Der Bezug zum alltäglichen Unterricht, insbesondere im sprachlichen Bereich, wird als wichtiger Aspekt hervorgehoben.
2. Bedeutung und Ziele der Kunsttherapie im 21. Jahrhundert: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung von Kunsttherapie angesichts gesellschaftlicher Veränderungen. Es wird argumentiert, dass der gesellschaftliche Wandel und die zunehmende Belastung durch Medien die ursprünglichen Bedürfnisse von Kindern nach sozialem Kontakt und sinnvollem Spiel beeinträchtigen. Die Kunsttherapie wird als Mittel vorgestellt, um die Kreativität und Fantasie von Kindern zu fördern und ihnen zu helfen, ihre Welt aktiv zu gestalten und zu bewältigen. Das Kapitel betont die Rolle des Spiels bei der Entwicklung einer gesunden Persönlichkeit und die Bedeutung von Selbstfindung sowohl im individuellen als auch im sozialen Kontext.
3. Anwendung kunsttherapeutischer Methoden im alltäglichen Unterricht: Dieses Kapitel präsentiert konkrete Beispiele für kunsttherapeutische Methoden, die im alltäglichen Unterricht angewendet werden können. Es gliedert sich in drei Bereiche: die Förderung des Selbstwertgefühls, die Herstellung eines Wir-Gefühls und die Thematisierung von Konflikten. Für jeden Bereich werden verschiedene Methoden mit detaillierten Beschreibungen vorgestellt. Die Beispiele demonstrieren, wie Kunsttherapie dazu beitragen kann, das Selbstbild der Schüler zu stärken, soziale Kompetenzen zu fördern und konstruktive Wege zur Konfliktbewältigung zu finden. Der Bezug zum Sprach- und Fremdsprachunterricht wird durchgehend hergestellt.
Schlüsselwörter
Kunsttherapie, Gestaltungstherapie, inklusive Pädagogik, sonderpädagogischer Förderbedarf, Sprachförderung, Fremdsprachendidaktik, Selbstwertgefühl, soziale Kompetenz, Konfliktlösung, Kreativität, Fantasie, gesellschaftlicher Wandel, inklusive Schule.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Kunsttherapie im Unterricht
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Anwendung kunst- und gestaltungstherapeutischer Methoden im alltäglichen Unterricht, insbesondere im Sprach- und Fremdsprachunterricht, zur Förderung von Schülern mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf. Sie beleuchtet die Bedeutung dieser Methoden im Kontext des gesellschaftlichen Wandels und der Bedürfnisse von Kindern.
Welche Ziele werden in der Seminararbeit verfolgt?
Die Arbeit möchte Möglichkeiten aufzeigen, wie kunsttherapeutische Methoden zur Förderung von Schülern eingesetzt werden können. Sie analysiert die Bedeutung dieser Methoden im 21. Jahrhundert und deren Beitrag zur Stärkung des Selbstwertgefühls, der sozialen Kompetenz und der Konfliktlösung.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Bedeutung kunsttherapeutischer Methoden im 21. Jahrhundert, die Förderung des Selbstwertgefühls und der sozialen Kompetenz durch Kunsttherapie, die Konfliktlösung und -bewältigung mittels gestaltungstherapeutischer Ansätze, die Anwendung im Sprach- und Fremdsprachunterricht und die Integration von Kunsttherapie in eine inklusive Pädagogik.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Seminararbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Bedeutung und den Zielen der Kunsttherapie im 21. Jahrhundert, ein Kapitel zur Anwendung kunsttherapeutischer Methoden im alltäglichen Unterricht und abschließende Schlussfolgerungen. Die Einleitung begründet die Relevanz des Themas und skizziert den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 analysiert die Bedeutung der Kunsttherapie im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen. Kapitel 3 präsentiert konkrete Beispiele für kunsttherapeutische Methoden im Unterricht, gegliedert nach der Förderung des Selbstwertgefühls, der Herstellung eines Wir-Gefühls und der Thematisierung von Konflikten.
Welche konkreten Methoden werden vorgestellt?
Das Kapitel zur Anwendung kunsttherapeutischer Methoden im Unterricht enthält Beispiele wie "Meine Welt", "Gefühlssterne", "Gruppengestaltungen", "Die Mauer", "Kummerkasten", "Spiralen" und "Schutzengel". Diese Methoden werden detailliert beschrieben und auf ihren Einsatz im Unterricht bezogen.
Welche Zielgruppe spricht die Seminararbeit an?
Die Seminararbeit richtet sich an Pädagogen, Lehrer, Erzieher und alle Interessierten, die sich mit der Anwendung von Kunsttherapie im Unterricht auseinandersetzen möchten. Sie ist besonders relevant für den Sprach- und Fremdsprachunterricht und für die inklusive Pädagogik.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
(Die konkreten Schlussfolgerungen sind in der gegebenen HTML-Struktur nicht explizit enthalten und müssten aus dem vollständigen Text der Seminararbeit entnommen werden.) Die Schlussfolgerungen fassen die Ergebnisse der Arbeit zusammen und bewerten die Bedeutung der vorgestellten kunsttherapeutischen Methoden für den Unterricht.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Kunsttherapie, Gestaltungstherapie, inklusive Pädagogik, sonderpädagogischer Förderbedarf, Sprachförderung, Fremdsprachendidaktik, Selbstwertgefühl, soziale Kompetenz, Konfliktlösung, Kreativität, Fantasie, gesellschaftlicher Wandel, inklusive Schule.
- Arbeit zitieren
- Janine Börstler (Autor:in), 2011, Zur Bedeutung kunst- und gestaltungstherapeutischer Methoden im alltäglichen Unterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208372