„Vermutlich hat Gott die Frau erschaffen, um den Mann kleinzukriegen.“
Frauen, die zum Teil auch heute noch scherzhaft als das schwächere Geschlecht bezeichnet werden, können dem Mann durchaus gefährlich werden. Im immerwährenden Kampf der Geschlechter hat sich die Rolle der Frau stets gewandelt. Mal war sie Herrscherin über Land und Leute, mal war sie Heimchen am Herd. Im England des 19. Jahrhundert war sie beides. So regierte eine Frau – Königin Viktoria – das Land, in dem Frauen dem Mann jedoch im Häuslichen sowie sexuell unterworfen waren. Die sich daraus ergebenden Spannungen und Widersprüche in den Geschlechterrollen wurden im 19. Jahrhundert stark diskutiert. Vor allem in der Literatur des Fin de Siècle fand die Gender – Diskussion einen Höhepunkt. So auch in Bram Stoker’s Dracula, wo Frauen sowohl dominant und bedrohlich als auch schwach und schutzbedürftig auftreten. Diese Arbeit soll zeigen, inwiefern Frauen für die Männer im Roman eine Gefahr darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Frau, Moral und Sexualität im viktorianischen England
- Die Frau als Bedrohung in Dracula
- Die 3,,weird sisters”
- Lucy
- Mina
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Darstellung von Frauen als Bedrohung für das Patriarchat in Bram Stoker's Dracula. Sie beleuchtet, wie die weibliche Figur im Roman die traditionelle Geschlechterrolle und die viktorianische Moral in Frage stellt.
- Die Angst vor weiblicher Emanzipation und männlichem Machtverlust im viktorianischen England
- Das traditionelle Frauenbild im viktorianischen England im Kontrast zu den gefährlichen und todbringenden Frauenfiguren in Dracula
- Die Darstellung der weiblichen Sexualität als Bedrohung für die männliche Ordnung
- Die Angst vor Homosexualität und verschwimmenden Geschlechtergrenzen, die durch die Darstellung der weiblichen Vampire im Roman zum Ausdruck kommt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Frau als Bedrohung für das Patriarchat im Kontext des viktorianischen Englands vor. Kapitel zwei bietet einen zeitgeschichtlichen Überblick über die sich wandelnde Rolle der Frau in dieser Epoche, die sich sowohl durch eine zunehmende Emanzipation als auch durch eine anhaltende gesellschaftliche Doppelmoral auszeichnete. Kapitel drei analysiert die drei Vampirinnen im Roman, die als Bedrohung für die männliche Ordnung dargestellt werden. Diese Figuren repräsentieren sowohl die Angst vor der weiblichen Sexualität als auch vor Homosexualität und verschwimmenden Geschlechtergrenzen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Gender, Sexualität, Patriarchat, Viktorianische Epoche, Dracula, Vampirismus, Frauendarstellung, Homosexualität und Geschlechterrollen.
- Arbeit zitieren
- Melanie Anders (Autor:in), 2012, Die Frau als Bedrohung für das Patriarchat in Bram Stoker’s 'Dracula', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208509