Erörterungen zu Jan Assmanns "Die mosaische Unterscheidung oder der Preis des Monotheismus", Augustinus' "De civitate Dei", Peter Steinackers "Der Absolutheitsanspruch des einen Gottes. Die monotheistische Religion. Judentum, Christentum, Islam in der pluralistischen Welt der Moderne", Paul Hackers "Religiöse Toleranz und Intoleranz im Hinduismus", Bhikkhu Buddhadãsas "No religion!" und Ali Bulaçs "The Medina Document".
Inhaltsverzeichnis
- Assmann, Jan: Die mosaische Unterscheidung oder der Preis des Monotheismus
- Die primäre und die sekundäre Religion in der Bibel
- Der Monotheismus als „Spätling“
- Kultische und „deuteronomistische“ Religionsauffassung
- Die Bibel als Zeugnis der Wende vom Polytheismus zum Monotheismus
- Die mosaische Unterscheidung und Intoleranz
- Augustinus, Aurelius: De civitate Dei – vom Gottesstaat
- Augustinus und der Konflikt mit den Donatisten
- Der Gottesstaat und die Niederlage Roms
- Augustinus und die Juden
- Augustinus und Toleranz
- Steinacker, Peter: Der Absolutheitsanspruch des einen Gottes. Die monotheistische Religion. Judentum, Christentum, Islam in der pluralistischen Welt der Moderne
- Der universale Wahrheitsanspruch und Toleranz
- Das Konzept des konzeptionellen oder positionellen Pluralismus
- Toleranz als Akzeptanz des Fremden
- Hacker, Paul: Religiöse Toleranz und Intoleranz im Hinduismus
- Das Charakteristikum des Hinduismus: Vereinnahmung des Fremden
- Doktrinäre und nicht doktrinäre, aktive und passive Toleranz
- Aśokas Toleranz und der Einfluss des Dharma
- Toleranz als Bewusstsein für Fremdheit
- Synkretismus und Konversion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert verschiedene Ansätze zum Thema Toleranz und Intoleranz in den Religionen. Er beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven verschiedener Religionen auf das Verhältnis zur eigenen und anderen Glaubensrichtungen. Dabei werden sowohl historische und theologische Aspekte betrachtet als auch die Frage, wie die jeweiligen Religionen mit der modernen, pluralistischen Welt umgehen.
- Die Entwicklung des Monotheismus und seine Folgen für die Toleranz
- Der Umgang mit Andersgläubigen in verschiedenen Religionen
- Die Bedeutung von Macht und Politik im Kontext von Religion und Toleranz
- Die Rolle von Universalitätsansprüchen und Pluralismus
- Die Bedeutung von Synkretismus und Konversion
Zusammenfassung der Kapitel
Assmann, Jan: Die mosaische Unterscheidung oder der Preis des Monotheismus
Assmann argumentiert, dass die Bibel zwei Religionen beinhaltet: eine primäre, die einen allmächtigen Schöpfergott anerkennt, und eine sekundäre, die die Verehrung eines einzigen Gottes fordert und strenge Regeln vorschreibt. Er sieht den Monotheismus als eine späte Entwicklung in der Religionsgeschichte, die aus der Spannung zwischen diesen beiden Religionen entstanden ist. Assmann untersucht die Rolle des Kultes und der „deuteronomistischen“ Religionsauffassung in der Bibel und zeigt, dass die mosaische Unterscheidung zu Intoleranz führt, die sich in der Ausgrenzung des Judentums von anderen Völkern zeigt.
Augustinus, Aurelius: De civitate Dei – vom Gottesstaat
Augustinus diskutiert den Umgang mit Andersgläubigen im Kontext der christlichen Kirche. Er argumentiert, dass man "verirrte Schafe" innerhalb der Christenheit gezüchtigt und zu ihrem Glück gezwungen werden müssen, da Gott sich um die Nichtchristen kümmert. Augustinus sieht die Juden als nützlich an, da sie mit ihrer Schrift die Weissagung der Christen beweisen würden. Er ist kein Verfechter der Toleranz, sondern sieht den Gottesstaat als Grundlage für die Ordnung der Welt und betrachtet Andersdenkende als Gefahr für diese Ordnung.
Steinacker, Peter: Der Absolutheitsanspruch des einen Gottes. Die monotheistische Religion. Judentum, Christentum, Islam in der pluralistischen Welt der Moderne
Steinacker thematisiert die Herausforderung des Monotheismus in der modernen Welt. Er argumentiert, dass der universale Wahrheitsanspruch der Religionen potentiell intolerant ist, aber dennoch Ansätze für Toleranz vorhanden sind. Er kritisiert die Gleichheitsannahme aller Religionen und entwickelt das Konzept des konzeptionellen oder positionellen Pluralismus, welches die prinzipielle Gleichrangigkeit verschiedener Religionen auf staatlicher Ebene fordert. Steinacker plädiert für ein geregeltes Miteinander der Religionen in einer pluralistischen Gesellschaft.
Hacker, Paul: Religiöse Toleranz und Intoleranz im Hinduismus
Hacker beschreibt die Toleranz des Hinduismus, die aus seiner polytheistischen Struktur resultiert und das Fremde nicht ablehnt, sondern vereinnahmt und zu etwas eigenem macht. Er unterscheidet verschiedene Formen der Toleranz und Intoleranz im Hinduismus und zeigt, dass Toleranz im Hinduismus zwar theoretisch möglich ist, aber in der Praxis durch die politische Macht und das Dharma-System eingeschränkt ist. Hacker analysiert die Rolle des Synkretismus und die Integration von Stammesreligionen in das Kastensystem.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieses Textes sind Toleranz und Intoleranz, Monotheismus, Polytheismus, Universalitätsanspruch, Pluralismus, Synkretismus, Konversion, Kult, "deuteronomistische" Religionsauffassung, Macht, Politik, Religionskritik, und verschiedene Religionen wie Judentum, Christentum, Islam und Hinduismus.
- Quote paper
- Svenja Gerbendorf (Author), 2011, Erörterungen zu den Texten Assmanns, Augustinus', Steinackers, Hackers, Bulaçs und Buddhadãsas, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208550