Die Exegese versucht die Perikope genauestens zu verstehen und zu interpretieren und dadurch
Anderen das Verstehen der Bibel und damit die Zusammenhänge der Perikopen zu vereinfachen.
Dabei sind für die neutestamentliche Exegese folgende Arbeitsschritte notwendig: Die Textkritik,
die Textanalyse, die Quellen-/Literarkritik, die Traditions-,Begriffs- und Motivgeschichte, der
Religionsgeschichtliche Vergleich und die Redaktionsgeschichte.
In diesem Essay werde ich mich ausführlich mit einem Arbeitsschritt der Exegese am Neuen
Testamt beschäftigen, nämlich mit der Literar-/Quellenkritik.
Nach einer detaillierten Beschreibung der einzelnen Arbeitsschritte, die man für die
Quellenkritik benötigt, sowie der eigentlichen Intention der Quellenkritik, werde ich diese an
einem Beispiel, an Mt 21, 33-44, anwenden.
Das Matthäusevangelium ist das erste Buch und somit auch das erste Evangelium des Neuen
Testaments. Die matthäische Verfasserschaft ist weder belegt noch widerlegt, zwar hat Papias
von Hierapolis Matthäus als Verfasser benannt1, jedoch gibt es weder für noch gegen die
Annahme, dass Matthäus der Verfasser ist, Belege.
Im Matthäusevangelium wird auf die Verbindlichkeit der Gebote hingewiesen.
Den Christen wird aufgetragen, die Lehren Jesu, also seine Interpretation der alttestamentlichen
Überlieferungen, zu verkünden.
Außerdem kündigt er das kommende Gericht an. In diesem Gericht kann man als „gerecht“
gesprochen werden, dafür ist ausschlaggebend, dass man nach Gottes Willen gehandelt hat, dies
ist erforderlich für den Einlass in das Himmelreich. Wird man nicht „gerecht“ gesprochen, wird
der Eintritt verwehrt, so käme man also in das Höllenreich.
Im Matthäusevangelium werden sehr viele Reden Jesu thematisiert, so zum Beispiel die
Bergpredigt.
Im Gegensatz zu den anderen Evangelien wird hier viel mehr Wert auf Jesus Lehren gelegt, im
Markusevangelium hingegen wird des öfteren das Handeln Jesu betont.
Auf den genauen Inhalt und besonders auf den Inhalt von Mt 21, 33-44 werde ich im Punkt 3.1
nochmal genauer eingehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist Literar-/Quellenkritik?
- Synoptische Frage
- Die Urevangeliumstheorie
- Die Diegesenhypothese
- Die Traditionshypothese
- Die Benutzungshypothesen
- die Zweiquellentheorie
- Anwendung am Beispiel Mt 21,33-44
- Inhalt von Mt 21,33-44
- Unterschiede zwischen Mt 21,33 – 44 und den Parallelstellen im Markusevangelium und Lukasevangelium
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay beschäftigt sich mit einem Arbeitsschritt der neutestamentlichen Exegese, der Literar-/Quellenkritik. Er erläutert die verschiedenen Schritte der Quellenkritik und deren Intention. Anschließend wird diese Methode anhand des Beispiels Mt 21,33-44 angewendet.
- Die Rolle der Literar-/Quellenkritik in der neutestamentlichen Exegese
- Die Synoptische Frage und die verschiedenen Hypothesen zur Entstehung der Evangelien
- Die Anwendung der Literar-/Quellenkritik auf ein konkretes Beispiel aus dem Matthäusevangelium
- Die Analyse von intertextuellen Bezügen und die Untersuchung von Hypotexten
- Die Herausarbeitung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den Evangelien
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt den Leser in die Thematik des Essays ein und stellt die Arbeitsschritte der neutestamentlichen Exegese vor, wobei der Fokus auf die Literar-/Quellenkritik liegt.
- Was ist Literar-/Quellenkritik?: Dieses Kapitel erläutert die Methoden der Literar-/Quellenkritik und beleuchtet die Frage nach den intertextuellen Bezügen zwischen den Evangelien. Insbesondere die „Synoptische Frage“ wird behandelt, welche nach den Entstehungsprozessen der drei Evangelien fragt.
- Anwendung am Beispiel Mt 21,33-44: In diesem Kapitel wird die Literar-/Quellenkritik anhand des Beispiels Mt 21,33-44 angewandt. Der Inhalt der Perikope wird vorgestellt und Unterschiede zu den Parallelstellen im Markusevangelium und Lukasevangelium werden analysiert.
Schlüsselwörter
Neutestamentliche Exegese, Literar-/Quellenkritik, Synoptische Frage, Urevangeliumstheorie, Diegesenhypothese, Traditionshypothese, Zweiquellentheorie, Matthäusevangelium, Mt 21,33-44, Intertextualität, Hypotexte, Parallelstellen.
- Arbeit zitieren
- Lena Murken (Autor:in), 2011, Arbeitsschritte der neutestamentlichen Exegese, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208609