Der Kulturanthropologe Clifford Geertz ist mit seiner erarbeiteten Kulturtheorie vor allem im deutschsprachigen Raum auf eine nachhaltige Beachttung gestoßen. Im Bereich der Kulturwissenschaften gehört er dem ´interpretive turn´ an und wendet sich im Rahmen der ethnographischen Kulturerfassung von der sogenannten ´dünnen Beschreibung´ ab. Im Vordergrund steht bei ihm die ´dichte Beschreibung´. Diese begrenzt sich nicht mehr auf die reine Beobachtung einer fremden Kultur, sondern erfordert die Interpretation dessen, was einen Menschen dazu führt nach einem bestimmten Muster zu handeln und zu reagieren. Geertz hat den modernen Kulturwissenschaften mit seiner Studie neue wegweisende Impulse gegeben.
In meiner Analyse werde ich der Frage nachgehen, wie der kulturtheoretische Ansatz von Geertz ausschaut und wie eine umfassende Studie über eine Kultur zu erstellen ist.
Im zweiten Teil möchte ich prüfen, ob sich die Theorie von Geertz auf einer der bekanntesten Ethnologen und Reisebeschreibern des 18. Jahrhunderts - nämlich Georg Forster, im Zuge seine ´Entdeckungsreise nach Tahiti und in die Südsee´ anwenden lässt und wie das Verständnis der Kulturbeschreibung bei Forster aussieht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Dichte Beschreibung
- Geertz' kulturtheoretischer Ansatz
- Eine semiotische Kollision
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den kulturtheoretischen Ansatz von Clifford Geertz und seine Anwendbarkeit auf Georg Forsters Reisebeschreibungen. Das Hauptziel ist es, Geertz' Konzept der "dichten Beschreibung" zu analysieren und dessen Bedeutung für die Erstellung umfassender Kulturstudien zu beleuchten. Dabei wird geprüft, inwiefern sich Geertz' Theorie auf Forsters Werk anwenden lässt und wie Forsters Verständnis von Kulturbeschreibungen aussieht.
- Geertz' Konzept der "dichten Beschreibung"
- Die Anwendung von Geertz' Theorie auf ethnographische Studien
- Der Vergleich zwischen Geertz' Ansatz und Forsters Reisebeschreibungen
- Die Rolle der Interpretation in der Kulturwissenschaft
- Der Begriff der Fremdheit in der Ethnologie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Kulturtheorie von Clifford Geertz ein und beschreibt dessen Fokus auf die "dichte Beschreibung" im Gegensatz zur "dünnen Beschreibung". Sie stellt die Forschungsfrage nach der Anwendbarkeit von Geertz' Ansatz auf Georg Forsters Reisebeschreibungen und skizziert den Aufbau der Arbeit. Die Einleitung betont die Bedeutung von Interpretation und die Herausforderungen bei der Erstellung umfassender Kulturstudien.
II.1. Geertz' kulturtheoretischer Ansatz: Dieses Kapitel analysiert detailliert Geertz' kulturtheoretischen Ansatz. Es beleuchtet seine Orientierung an Max Weber, die Beschreibung von Kultur als ein "Bedeutungsgewebe" und die Rolle von Codes und Interpretationen. Es wird betont, dass Geertz eine interpretierende und nicht experimentelle Herangehensweise befürwortet. Das Kapitel diskutiert die Schwierigkeiten, eine universelle Kulturtheorie zu entwickeln, aufgrund der Vielfalt und Unberechenbarkeit kultureller Systeme. Geertz' Vergleich der Arbeit des Ethnologen mit der eines Literaturwissenschaftlers wird hervorgehoben. Die Bedeutung der Fokussierung auf das Verhalten der "Handelnden" und die Unvollständigkeit ethnologischer Interpretationen werden ebenfalls diskutiert.
II.2. Eine semiotische Kollision: Dieses Kapitel befasst sich mit der Rolle der Interpretation in der ethnologischen Forschung nach Geertz. Es unterstreicht die Bedeutung des Verständnisses von Symbolsystemen und deren Interpretation aus der Perspektive der "Handelnden". Der Begriff des Symbols als "supraindividuelle Charakteristik" wird erläutert, ebenso wie die Herausforderungen, die sich aus dem eigenen kulturellen Hintergrund des Ethnographen ergeben. Das Kapitel betont die ständige Korrelation mit den eigenen kulturellen Codes und die Notwendigkeit, diese bei der Interpretation zu berücksichtigen. Die Vielfältigkeit der Interpretationen und die Unmöglichkeit einer objektiven, vollständigen Abbildung von Kultur werden hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Clifford Geertz, dichte Beschreibung, Kulturtheorie, Ethnographie, Interpretation, Symbol, Code, Georg Forster, Südseereise, Kulturrelativismus, Fremdheit, semiotische Analyse.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse von Georg Forsters Reisebeschreibungen im Lichte von Clifford Geertz' "Dichter Beschreibung"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den kulturtheoretischen Ansatz von Clifford Geertz und seine Anwendbarkeit auf Georg Forsters Reisebeschreibungen. Der Fokus liegt auf Geertz' Konzept der "dichten Beschreibung" und dessen Bedeutung für umfassende Kulturstudien.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Das Hauptziel ist die Analyse von Geertz' "dichter Beschreibung" und die Untersuchung, inwiefern sich diese Theorie auf Forsters Werk anwenden lässt. Es wird der Vergleich zwischen Geertz' Ansatz und Forsters Verständnis von Kulturbeschreibungen vorgenommen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Geertz' Konzept der "dichten Beschreibung", die Anwendung seiner Theorie auf ethnographische Studien, einen Vergleich zwischen Geertz' Ansatz und Forsters Reisebeschreibungen, die Rolle der Interpretation in der Kulturwissenschaft und den Begriff der Fremdheit in der Ethnologie.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, Kapitel zu Geertz' kulturtheoretischem Ansatz und einer semiotischen Kollision (im Bezug auf Forster), sowie eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in Geertz' Kulturtheorie und das Konzept der "dichten Beschreibung" ein. Sie stellt die Forschungsfrage nach der Anwendbarkeit von Geertz' Ansatz auf Forster und skizziert den Aufbau der Arbeit. Die Bedeutung von Interpretation und die Herausforderungen bei der Erstellung umfassender Kulturstudien werden betont.
Was wird im Kapitel "Geertz' kulturtheoretischer Ansatz" behandelt?
Dieses Kapitel analysiert detailliert Geertz' Ansatz, beleuchtet seine Orientierung an Max Weber, beschreibt Kultur als "Bedeutungsgewebe" und die Rolle von Codes und Interpretationen. Geertz' interpretierende Herangehensweise, die Schwierigkeiten einer universellen Kulturtheorie und der Vergleich seiner Arbeit mit der eines Literaturwissenschaftlers werden diskutiert.
Was wird im Kapitel "Eine semiotische Kollision" behandelt?
Dieses Kapitel behandelt die Rolle der Interpretation in der ethnologischen Forschung nach Geertz. Es betont das Verständnis von Symbolsystemen, den Begriff des Symbols als "supraindividuelle Charakteristik" und die Herausforderungen durch den eigenen kulturellen Hintergrund des Ethnographen. Die Vielfältigkeit der Interpretationen und die Unmöglichkeit einer objektiven, vollständigen Abbildung von Kultur werden hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Clifford Geertz, dichte Beschreibung, Kulturtheorie, Ethnographie, Interpretation, Symbol, Code, Georg Forster, Südseereise, Kulturrelativismus, Fremdheit, semiotische Analyse.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für Wissenschaftler und Studenten im Bereich der Kulturwissenschaften, Ethnologie und Literaturwissenschaft gedacht, die sich für die Anwendung kulturtheoretischer Ansätze auf ethnographische Studien interessieren.
- Arbeit zitieren
- Marc Hoffmann (Autor:in), 2011, Ein kulturtheoretischer Vergleich: Clifford Geertz und Georg Forster, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208790