„Brod und Wein“ zählt zu den berühmtesten Elegien Hölderlins und mit 160 Versen gleichzeitig zu den längsten. Dieses Werk wird wohl „die beste Grundlage bleiben zum Eindringen in Hölderlins Gedankenwelt“.
Genau aus diesem Grund beschäftigt sich meine Proseminararbeit mit der Elegie „Brod und Wein“. Explizit wird es um die Frage nach dem von Hölderlin entworfenen Gemeinschaftsideal und dessen Begründung gehen. Die Gliederung hierfür folgt dem Verlauf des Gedichts und orientiert sich zudem an der für Elegien typischen Dreiteilung. Die Benennung der einzelnen Drittel folgt einem musikalischen Prinzip des Tönewechsels, welches auch der unmittelbaren Versabfolge zugrunde gelegt werden könnte und die extrem komprimierte Planung des Gedichts widerspiegelt.
Zunächst wird also mit dem ersten Teil das „naive“ Drittel betrachtet und der Focus liegt auf den ersten drei Strophen, die den Beginn der imaginären Reise des lyrischen Ichs darstellen. Es folgt die Untersuchung des „idealen“ Drittels mit den Strophen vier bis sechs und dem Schwerpunkt auf der Göttergegenwart. Schließlich beschäftigt sich diese Arbeit mit dem „heroischen“ Drittel, den verbleibenden Strophen und dem dargestellten Verharren in der Gegenwart.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das „naive" Drittel
- Die Stadt nach der Dämmerung
- Die Inszenierung der Nacht
- Der Aufbruch nach Griechenland
- Das,,ideale\" Drittel
- Das ideale Griechenland
- Die Ankunft der Götter
- Die Rückkehr in die Gegenwart
- Das „,heroische❝ Drittel
- Das Problem der Götterferne
- Brod und Wein
- Der Geist des Dionysos
- Schlussteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht Hölderlins Elegie „Brod und Wein“ im Hinblick auf das darin entworfene Gemeinschaftsideal und dessen Begründung. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wie Hölderlin dieses Ideal in der Elegie durch die Reise des lyrischen Ichs in die Vergangenheit darstellt.
- Die Suche nach einer idealen Gemeinschaft
- Die Bedeutung der Erinnerung und des Vergessens
- Die Rolle der Nacht und des „Geheimnisvollen“
- Das Idealbild des antiken Griechenlands
- Die Vergegenwärtigung der Götter
Zusammenfassung der Kapitel
Das „naive" Drittel
Der erste Teil der Elegie beschreibt die Ausgangssituation des lyrischen Ichs in einer einsamen und gemeinschaftsfernen Stadt. Die Nacht dient als Medium der Erinnerung und eröffnet dem lyrischen Ich die Möglichkeit, in die Vergangenheit zu reisen. Der Fokus liegt dabei auf der Darstellung der Melancholie und Sehnsucht nach einer idealen Gemeinschaft, die durch die nächtliche Atmosphäre verstärkt wird.
Das,,ideale\" Drittel
In diesem Abschnitt reist das lyrische Ich in das ideale Griechenland der Vergangenheit und begegnet den Göttern. Die Begegnung mit der Götterwelt stellt eine ergreifende Erfahrung dar, die dem lyrischen Ich eine neue Sicht auf die Welt eröffnet. Es werden die zentralen Elemente des griechischen Götterbildes und die Bedeutung des Mythos für Hölderlins Vorstellung von Gemeinschaft beleuchtet.
Das „,heroische❝ Drittel
Dieser Teil der Elegie beschreibt die Rückkehr des lyrischen Ichs in die Gegenwart. Die Frage, wie das in der Vergangenheit erlebte Ideal in die Gegenwart übertragen werden kann, steht im Vordergrund. Der Fokus liegt dabei auf der Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der modernen Welt und der Suche nach einer neuen Form der Gemeinschaft.
Schlüsselwörter
Hölderlins Elegie „Brod und Wein“ widmet sich der Suche nach einer idealen Gemeinschaft. Dabei spielen die Themen Erinnerung, Nacht, das antike Griechenland und die Götter eine zentrale Rolle. Die Elegie setzt sich kritisch mit der Gegenwart auseinander und sucht nach einem Ausweg aus der gesellschaftlichen Vereinsamung. Die Sprache Hölderlins ist geprägt von poetischen Bildern und metaphorischen Ausdrucksformen, die seine philosophischen Gedanken und die Sehnsucht nach einem sinnvollen Zusammenleben zum Ausdruck bringen.
- Arbeit zitieren
- Carolin Töpfer (Autor:in), 2008, Hölderlins Ideal: Über die Suche nach einer Gemeinschaft in "Brod und Wein", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208813