„Führt die selbstbestimmte Tätigkeit im Gewerbe Sexarbeit zu Belastungen durch Berufsalltag, Doppelleben, Diskriminierung oder Stigmatisierung?
Wie kann Abgrenzung erfolgen, welche Strategien und Ressourcen werden zum eigenen Schutz und zum Schutz des Privatlebens eingesetzt?
Welche Unterstützung können SexdienstleisterInnen in Anspruch nehmen?“
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, in wie weit SexdienstleisterInnen durch ihre Tätigkeit von Belastungen betroffen sind. Ein weiterer Fokus liegt auf Ressourcen und Strategien, die angewandt werden, um mit eventuellen Belastungen umzugehen.
Im ersten Teil der Arbeit, den theoretischen Grundlagen, wird das Tätigkeitsfeld eingegrenzt und definiert. Darüber hinaus werden zum besseren Verständnis Grundlagen der Sexualität beschrieben. Am Ende des ersten Teils werden mögliche Belastungen, Abwehrstrategien und Ressourcen, die im Gewerbe auftreten können, theoretisch
behandelt. Grundlage der empirischen Untersuchung im zweiten Teil sind neun Interviews, die vollständig transkribiert und mit einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet wurden. Das niedergeschriebene Datenmaterial wurde in Kategorien eingeteilt und die Ergebnisse im dritten Abschnitt dargestellt.
Die Auswertung hat ergeben, dass der Beruf der SexarbeiterInnen weniger Belastungen als angenommen mit sich bringt und SexdienstleisterInnen Ressourcen und Strategien besitzen, um sich und ihr Umfeld zu schützen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Relevanz des Themas
- Forschungsfrage
- Zielsetzung
- Motivation und Vorannahmen der Autorin
- Aufbau der Arbeit
- Theoretische Grundlagen
- Prostitution
- Begriffsdefinition
- Typologie, Bereiche in der Sexarbeit
- Escort
- Österreichische Reglementierung des Gewerbes
- Sexualität
- Soziologie der Sexualität nach Lautmann
- Definitionen der Sexualität
- Körpermodelle/Körperzonen
- Erotikrahmen
- Strukturen sexuellen Handelns, Phasen des Ablaufs
- Die Psychologie sexueller Leidenschaft nach Schnarch
- Stigma und Diskriminierung
- Geschichte und Definition
- Stigmatisierung als gesellschaftliches Phänomen
- Diskriminierung als Folge von Stigmatisierung
- Doppelleben
- Doppel-/Doppelleben
- Informationskontrolle
- Soziale Beziehungen
- Freundschaft
- Partnerschaft und Liebe
- Soziale Beziehungen in der Familie
- Rolle und Inszenierung
- Phantasie und Illusion
- Abwehrmechanismen und Abgrenzung
- Methodische Vorgehensweise
- Forschungsmethode
- Problemzentriertes Interview
- Konkrete Vorgehensweise
- Transkription
- Inhaltsanalyse, Auswertung
- Darstellung der Ergebnisse
- Gewerbe und Berufsalltag
- Gewerbe allgemein
- Escort
- Berufsalltag
- Motivationen für Sexarbeit
- Positive Seiten des Berufs
- Negative Seiten des Berufs
- Dienstleistung
- Kunden, Wünsche und Angebot
- Rolle und Inszenierung
- Phantasie und Illusion
- Diskriminierung
- Stigmatisierung und Diskriminierung
- Selbststigmatisierung
- Doppelleben
- Deckmantel
- Belastungen
- Offener Umgang mit Sexarbeit
- Beziehung und Ehe
- Doppel-, Doppelleben
- Unterstützung
- Organisationen und andere staatliche Einrichtungen
- Internetforen
- Austausch mit Kollegen
- Beratungserweiterung
- Ressourcen
- Selbstwert und Abgrenzung
- Kommunikationstechniken
- Abschalten
- Schutzstrategien
- Rahmen und Distanz für Kunden
- Belastungen im Beruf der Sexarbeit
- Ressourcen und Strategien von SexarbeiterInnen
- Stigmatisierung und Diskriminierung im Zusammenhang mit Sexarbeit
- Doppelleben und Informationskontrolle
- Motivationen und Erfahrungen von Escort-DienstleisterInnen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Belastungen, denen SexdienstleisterInnen durch ihre Tätigkeit ausgesetzt sind. Dabei wird insbesondere auf die Erfahrungen von Escort-DienstleisterInnen fokussiert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Ressourcen und Strategien, die von SexarbeiterInnen zur Bewältigung potenzieller Belastungen eingesetzt werden.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und definiert die Problemstellung sowie die Relevanz des Themas. Die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit werden formuliert. Die Motivation und Vorannahmen der Autorin sowie der Aufbau der Arbeit werden dargelegt.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen. Es werden verschiedene Aspekte der Prostitution, der Sexualität, der Stigmatisierung und Diskriminierung sowie des Doppellebens behandelt. Im Fokus stehen dabei die Definitionen, Typologien und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.
Im dritten Kapitel wird die methodische Vorgehensweise der Arbeit erläutert. Die Forschungsmethode, die Durchführung des problemzentrierten Interviews und die Datenanalyse werden beschrieben.
Das vierte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung. Es werden verschiedene Aspekte des Berufsalltags von SexarbeiterInnen beleuchtet, darunter die Motivationen, die positiven und negativen Seiten des Berufs, die Kunden, die Rolle und Inszenierung, die Diskriminierung und die Bewältigungsstrategien.
Schlüsselwörter
Sexarbeit, Prostitution, Escort, Belastungen, Ressourcen, Strategien, Stigmatisierung, Diskriminierung, Doppelleben, Motivationen, Erfahrungen, Berufsalltag, Kunden, Dienstleistung, Schutzstrategien, qualitative Inhaltsanalyse, Interviews.
- Arbeit zitieren
- Christine Heindl-Dietrich (Autor:in), 2012, Das Leben als SexworkerIn: Belastungen durch Beruf, Stigma und Doppelleben?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208820