Am 1. Januar 1992 ging der Mitteldeutsche Rundfunk erstmalig auf Sendung. Der Sender wurde Mitte 1991 als gemeinsame Rundfunkanstalt der Bundesländer Sachsen, Sachsen - Anhalt und Thüringen gegründet. Als Hauptsitz des MDR wurde die Messestadt Leipzig ausgewählt, damit knüpfte der Sender an seine mitteldeutschen Wurzeln von 1924 an. Zu dieser Zeit war Leipzig Standort der Mitteldeutschen Rundfunk AG (Mirag).1
Mit der Neugründung des MDR kam der Sender wieder nach Leipzig. Nicht nur Leipzig ist Medienstandort des MDR, sondern auch Halle, denn dort ist die Hö rfunkzentrale des Mitteldeutschen Rundfunks. Weiterhin wurden in den drei Hauptstädten der drei Bundesländer die Landesfunkhäuser gebaut. Direkt im Landesfunkhaus Erfurt ist der Kinderkanal (KiKa) angesiedelt. Beim KiKa, dem Gemeinschaftsprojekt der ARD und des ZDF hat der MDR die Federführung.
Der Mitteldeutsche Rundfunk gehört als fünftgrößte Programmanstalt zur der „Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland“ (ARD). Nach Zusammenbruch des NS- Regimes und der Neuordnung Deutschlands wurde auch die gesamte Medienlandschaft neu aufgebaut und organisiert.
Teils unter Aufsicht der Besatzungsmächte wurden in den Besatzungszonen Rundfunkanstalten in den Jahren 1948 - 1949 aufgebaut. Die ARD wurde 1950 mit sechs Anstalten gegründet, die föderalistisch strukturiert waren. Heute hat die ARD 10 Landesrundfunkanstalten (Bayerische Rundfunk, Hessische Rundfunk, Mitteldeutsche Rundfunk, Norddeutsche Rundfunk, Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg, Radio Bremen, Saarländische Rundfunk, Sender Freies Berlin, Südwestrundfunk und der Westdeutsche Rundfunk) sowie die Anstalt des Bundesrechts Deutsche Welle als Mitglieder.2 Am Beispiel des Mitteldeutschen Rundfunks möchte ich den Aufbau, den Auftrag, die Finanzierung und die Kontrolle einer Landesrundfunkanstalt darstellen.
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1 Gersdorf, H., 5. Rundfunkrecht-Inhaltsübersicht. 10.04.1999. 15.08.2002 09:53. <http://www.unirostock.
de/fakult/jurfak/Gersdorf/medienrecht/Vorlesungsskript%20RFR/rundfunk.zip>, S. 6.
2 Pleitgen, F., ABC der ARD, Baden – Baden, 2000, S. 11.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entwicklung des öffentlich – rechtlichen Rundfunks nach dem zweiten Weltkrieg
- Aufbau einer öffentlich – rechtlichen Rundfunkanstalt
- Der Rundfunkrat - Öffentliche Kontrolle
- Der Verwaltungsrat
- Der Intendant
- Programm- und Kulturauftrag des öffentlich – rechtlichen Rundfunks
- Finanzierung des öffentlich – rechtlichen Rundfunks
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Organisation, den Auftrag, die öffentliche Kontrolle und die Finanzierung einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt am Beispiel des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). Sie beleuchtet die Entstehung und Entwicklung des MDR als Teil der ARD im Kontext des öffentlich-rechtlichen Rundfunksystems in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.
- Der Aufbau und die Struktur des MDR als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt
- Die Rolle des Rundfunkrats, des Verwaltungsrats und des Intendanten bei der Steuerung und Kontrolle des MDR
- Der programmliche und kulturelle Auftrag des MDR im Rahmen der ARD
- Die Finanzierung des MDR durch Rundfunkgebühren und andere Quellen
- Die Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für die Gesellschaft und seine Rolle in der Medienlandschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Kapitel stellt den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) vor und erläutert seine Entstehung und Entwicklung nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes. Der MDR ist eine der fünf größten Programmanstalten der ARD und hat seinen Sitz in Leipzig. Das Kapitel beleuchtet auch die Rolle des MDR im öffentlich-rechtlichen Rundfunksystem Deutschlands.
- Die Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nach dem 2. Weltkrieg: Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Es analysiert die Entwicklung der ARD und ihrer Landesrundfunkanstalten sowie die Rolle der Besatzungsmächte bei der Gestaltung des Rundfunksystems. Besonderes Augenmerk wird auf die Herausforderungen der Unabhängigkeit des Rundfunks von staatlichen und parteipolitischen Einflüssen gelegt.
- Aufbau einer öffentlich – rechtlichen Rundfunkanstalt: Das Kapitel fokussiert auf die Organisation und Struktur des MDR. Es analysiert die Aufgaben und Kompetenzen der wichtigsten Organe: Rundfunkrat, Verwaltungsrat und Intendant. Das Kapitel beleuchtet auch die Beziehungen und Kontrollmechanismen zwischen diesen Gremien.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themen öffentlich-rechtlicher Rundfunk, Medienlandschaft, Organisation, Auftrag, öffentliche Kontrolle, Finanzierung, Rundfunkrat, Verwaltungsrat, Intendant, MDR, ARD, Deutschland, Nachkriegszeit, Rundfunkstaatsvertrag, Medienrecht, Medienpolitik.
- Arbeit zitieren
- Karin Aldinger (Autor:in), 2002, Organisation, Auftrag, öffentliche Kontrolle und Finanzierung einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt am Beispiel des Mitteldeutschen Rundfunks, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20890