Seit mehreren Jahrzehnten zeigen Studien, dass ca. ein Fünftel unserer Bevölkerung rechtsextreme Einstellungen aufweist. Es wird begründet, warum dieses Faktum ein permanentes Gefährdungspotential unserer Demokratie darstellt. Dennoch wird dieses Phänomen im öffentlichen Diskurs ignoriert. Es werden Ursachen analysiert, die erklären können, warum diese Problemverdrängung des attitudinalen Rechtsextremismus funktioniert und daraus Konsequenzen für eine präventionsbezogene Bekämpfung des Rechtsextremismus abgeleitet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. ATTITUDINALER RECHTSEXTREMISMUS ALS ESSENTIELLES PROBLEM DER POLITISCHEN KULTUR
- 2.1. ALLGEMEINE PROZESSUALE BEDINGUNGEN EINER ZUNAHME DES GEFÄHRDUNGSPOTENTILAS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Verbreitung rechtsextremer Einstellungen in der deutschen Gesellschaft und deren Gefährdungspotenzial für die Demokratie. Der Autor argumentiert, dass das hohe Maß an latenten rechtsextremen Einstellungen ein essentielles Problem darstellt, das nicht ausreichend im öffentlichen Diskurs thematisiert wird.
- Die Bedeutung des attitudinalen Rechtsextremismus (RE) als Basis für die Entstehung von offenem RE.
- Die Gefahr, die von einer hohen Quote rechtsextremer Einstellungen in der Bevölkerung ausgeht, im Hinblick auf die Möglichkeit der Radikalisierung und Gewaltausübung.
- Die Rolle der Medien in der Verstärkung und Vermittlung von Rechtsextremismus.
- Die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen zur Bekämpfung rechtsextremer Einstellungen.
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten der Präventionsarbeit in Bezug auf Rechtsextremismus.
Zusammenfassung der Kapitel
- 1. EINLEITUNG: Der Autor stellt das Problem des latenten Rechtsextremismus in Deutschland dar und bezieht sich auf zahlreiche Studien, die belegen, dass rechtsextreme Einstellungen in weiten Teilen der Bevölkerung verbreitet sind. Er kritisiert die öffentliche Ignoranz gegenüber diesem Problem.
- 2. ATTITUDINALER RECHTSEXTREMISMUS ALS ESSENTIELLES PROBLEM DER POLITISCHEN KULTUR: Die Problematik latenter rechtsextremer Einstellungen wird als Eisberg-Metapher dargestellt: Die sichtbare Spitze des Eisbergs repräsentiert das offene rechtsextreme Verhalten, während der größte Teil unter Wasser die Einstellungstrukturen in der Gesellschaft symbolisiert. Der Autor argumentiert, dass die Bekämpfung von Rechtsextremismus nur effektiv sein kann, wenn sie präventiv angelegt ist. Die Verschränkung von Einstellung und Verhalten im Kontext des RE wird weiter beleuchtet. Die Metapher der „Fliegerbombe“ veranschaulicht die Gefahr, die von einer hohen Quote rechtsextremer Einstellungen ausgeht, die jederzeit aktiviert werden kann.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieses Essays sind: Rechtsextremismus, attitudinaler Rechtsextremismus, Gefährdungspotential, Demokratie, Einstellungen, Prävention, öffentliche Ignoranz, soziokulturelle Rahmenbedingungen, Medien, Rekrutierung, Radikalisierung.
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- Diplom-Soziologe, Dr. phil. Michael Seifert (Author), 2013, Rechtsextreme Einstellungen als Risikopotential, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209042