Kalifornien, Fruchtkorb der USA. Ein didaktischer Vorschlag


Unterrichtsentwurf, 2009

16 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt

1) Themenfindung
1.1 Relevanz nach Klafki
1.2 Relevanz nach Lehrplan

2) Bezug auf Rahmenthemen

3) Lernziele

4) Methodendiakussion

5) Stoffverteilung im Überblick

6) Verlaufsplanung der Einstiegsstunde

7) Ergebnissicherung und Lernfortschritt

8) Hinweise und Ausblicke

Literaturverzeichnis

1 Themenfindung

1.1 Relevanz nach Klafki

Klafkis Didaktische Analyse soll hier angewandt werden, um die Bedeutung der Unterrichtseinheit „Kalifornien – Fruchtgarten der USA“ zu erläutern.

Dieses Thema besitzt naturgemäß für die Schülerinnen und Schüler eine Gegenwartsbedeutung (KLAFKI 1997: 13). Schon das alltägliche Konsumieren und das Wissen um die unterschiedliche Herkunft der Früchte ermöglicht es den Lernenden, einen Zugang zu dem Thema zu finden. Es ist also möglich von der tatsächlichen Erfahrungswelt der Schülerinnnen und Schüler auf ein geographisches Thema zu schließen.

Da davon auszugehen ist, dass die Medien auch in Zukunft eine Fülle von Informationen über Kalifornien, die dortige Landwirtschaft und den amerikanischen Fruchtkorb im Allgemeinen verbreiten werden, ist es den Schülerinnen und Schülern nach der Bearbeitung dieses Themenfeldes zunächst möglich, derartige Informationen und Meldungen fundierter zu bewerten und eine eigene Meinung begründet zu entwickeln. Außerdem wird es den Lernenden möglich sein, das erworbene Grundwissen auch auf andere Regionen anzuwenden und somit die dortigen landwirtschaftlichen Verhältnisse schneller in ihren Zusammenhängen erfassen zu können. Dieses Thema hat also für die Schülerinnen und Schüler Zukunftsbedeutung (KLAFKI 1997: 17).

In diesem Zusammenhang ergibt sich auch die Exemplarische Bedeutung (KLAFKI 1997: 20 ). Durch die intensive Bearbeitung des Beispiels Kalifornien als Fruchtkorb der USA, erwerben die Lernenden ein Grundwissen, welches sie auf andere Regionen beziehen und bei anderen Problemstellungen (z. B. Landwirtschaft in Europa und die EU) anwenden können.

Die Zugänglichkeit zu dem Thema (KLAFKI 1979: 26) erfolgt durch eine Reihe von Bildern, die die Schülerinnen und Schüler zunächst für Thematik öffnen und gleichzeitig auf einzelne Kontroversitäten aufmerksam machen sollen. Des Weiteren befinden sich an den einzelnen Stationen Informationen, die in ihrem Anspruch ausgewogen. Nicht zuletzt wird auch durch die Art und Weise der Gruppeneinteilung (mittels Früchte, die in Kalifornien angebaut werden), für die Lernenden der Zugang zu dem Thema erleichtert.

Die Struktur des Themas (KLAFKI 1979: 28) berührt drei Problemfelder; die „Fruchtkorbproblematik“, die Wasserproblematik und die Stadt-Land-Problematik. Um eine ausgewogene Bearbeitung dieser drei Felder zu gewährleisten, empfiehlt sich die Stationsarbeit. Jede Station wird zunächst von einer Großgruppe bearbeitet, die sich dann wiederum für die eigentliche Arbeitsphase in Zweiergruppen aufteilt und schließlich für die Formulierung von zwei bis drei Thesen bezüglich der entsprechenden Station wieder zusammenkommt.

1.2 Relevanz nach Lehrplan

Die Unterrichtsgestaltung dieses Themengebietes orientiert sich an den Vorgaben des Thüringer Lehrplans für das Gymnasium aus dem Jahr 1999. Im ersten Kapitel werden dort verschiedene Leitaspekte des Geographieunterrichts formuliert. So werden auch Orientierungshinweise für die Unterrichtsgestaltung gegeben.

Der Verweis auf die alltägliche Konsumerfahrung der Schülerinnen und Schüler und auch die Art und Weise der Gruppeneinteilung erleichtert es, an die geistigen Voraussetzungen und an die Erfahrungswelt der Lernenden anzuknüpfen. Die Präsentation der Bilder zur Themeneinführung erhöht zudem die Anschaulichkeit und erleichtert dem Kurs somit den Einstieg. Ein Unterrichtsgespräch während der Einstiegsphase, die anschließende Stationsarbeit in Zweiergruppen und die Aufstellung der Stationsthesen in größeren Gruppen ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern in verschiedenen Sozialformen zu arbeiten, bevor am Ende der Themeneinheit die Ergebnisse wieder im Unterrichtsgespräch diskutiert werden. Es wird den Schülerinnen und Schülern somit ermöglicht, nicht nur im traditionellen Lehrer-Schüler-Gespräch zu kommunizieren, sondern auch mit den Gruppenmitgliedern und Partnern in die Diskussion einzusteigen. Da die Lernenden aber auch dazu angehalten werden eine Gesamtreflexion zu schreiben, wird somit Wert auf den angemessenen Umgang mit der deutschen Sprache gelegt. Wenngleich es an den verschiedenen Stationen auch Arbeitsblätter geben wird, die nur Kurzantworten verlangen, so wird das Verhältnis von einem ausformulierten Text und Stichworten ausgewogen sein.

Bei der Planung zu diesem Thema spielten die im Thüringer Lehrplan angeführten didaktischen Prinzipien eine große Rolle. Zunächst beinhaltet die Struktur der Stationsarbeit ein hohes Maß an Schülerorientierung. Zwar verlangen einzelne Aufgaben an den Stationen geschlossene Antworten, jedoch gibt es auch Aufgabenstellungen, die es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen selbstständig und weiter zu denken . Außerdem wird es den Lernenden ermöglicht, sich an den Stationen einzelne Themenschwerpunkte – in Absprache mit den anderen Gruppenmitgliedern – selbst zu wählen. Die Gesamtreflexion am Ende der Stationsarbeit bietet dem Kurs abschließend die Möglichkeit selbstständig die bearbeiteten Inhalte und auch die erfahrene Unterrichtsmethode zu bewerten. Des Weiteren wird mit diesem Thema an die Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler angeknüpft, wodurch es zunächst einmal zu einer Sensibilisierung für die Komplexität dieses Themas kommen kann. Es wird den Lernenden verdeutlicht, wie viele Faktoren bei der Analyse und Bewertung des Fruchtkorbs der USA als Beispielregion für intensive Landwirtschaft berücksichtigt werden müssen. Von den physisch- geographischen Voraussetzungen, über die Problematik der Bewässerung gerade im Kalifornischen Längstal bis hin zu den Folgen der intensiven Landwirtschaft bearbeiten die Schülerinnen und Schüler Aspekte, die ihr Problembewusstsein bei dieser Thematik wachsen lassen. Auch das Prinzip der Handlungsorientierung wird beachtet. Durch die Konzeption der einzelnen Stationen wird es den Lernenden ermöglicht, sich auf verschiedene Art und Weise zu betätigen. Es wird davon abgesehen, Arbeitsblätter nur mit Stichwörtern ausfüllen zu lassen. Viel mehr sollen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit bekommen, ihre eigenen Lösungen auch auf ihre eigene Art festzuhalten. Auch die Gruppendiskussion am Ende der jeweiligen Station kann als handlungsorientiert bezeichnet werden. Die Schülerinnen und Schüler müssen ergebnisorientiert diskutieren und als Gruppe zu einem Ergebnis – den entsprechenden Thesen – kommen.

2 Bezug auf Rahmenthemen

Ausgehend von dem Thüringer Lehrplan für das Gymnasium aus dem Jahr 2009 kann das Thema „Kalifornien - Fruchtkorb der USA“ in der geplanten Art und Weise der Umsetzung in die Kurstufe mit erhöhtem Anforderungsniveau gelegt werden. Hierfür bietet sich das Schulhalbjahr 11.1 ( 3.2.1 Die Tragfähigkeit der Erde – natürliche Grundlagen, Nutzen, Grenzen, nachhaltige Entwicklung) an. Der Lehrplan schreibt vor, dass die Schülerinnen und Schüler Kenntnisse zu dem System der geographischen Zonen und ihrer Belastbarkeit erwerben sollen. In diesem Zusammenhang wäre es möglich, den Fruchtkorb der USA als Beispiel für intensive Landwirtschaft zu untersuchen und mit diesem Grundwissen andere Regionen zu untersuchen. In abgewandelter Form, könnte dieses Thema auch in der Klassenstufe neun behandelt werden, wenn sich die Schülerinnen und Schüler mit Angloamerika beschäftigen.

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Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Kalifornien, Fruchtkorb der USA. Ein didaktischer Vorschlag
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena  (Institut für Geographiedidaktik)
Note
1,3
Autor
Jahr
2009
Seiten
16
Katalognummer
V209085
ISBN (eBook)
9783656550761
ISBN (Buch)
9783656548232
Dateigröße
507 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
kalifornien, fruchtkorb, vorschlag
Arbeit zitieren
Carolin Töpfer (Autor:in), 2009, Kalifornien, Fruchtkorb der USA. Ein didaktischer Vorschlag, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209085

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