Schwimmsport für Kinder

Die Prüfung auf Alterstauglichkeit koordinativer Übungen im Anfängertraining von Kindern des Vorschul- und frühen Schulkindalters und die Entwicklung der koordinativen Fähigkeiten


Facharbeit (Schule), 2012

41 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung

2. Gliederung

3. Idee der Arbeit

4. Ausbildung und Entwicklung der koordinativen Fähigkeiten
4.1. Begriffserklärung: koordinative Fähigkeiten
4.2. Bedeutung der Koordinativen Fähigkeiten für das Schwimmen
4.3. Vorschulalter
4.4.1. Allgemeine motorische Entwickung
4.4.2.Ausbildung und Entwicklung einzelner koordinativer Fähigkeiten
4.4. Frühes Schulkindalter
4.4.1. Allgemeine motorische Entwicklung
4.4.2. Ausbildung und Entwicklung einzelner koordinativer Fähigkeiten

5. Koordinative Übungen im Wasser
5.1. Koordinationsformen
5.1.1. Begriff
5.1.2. Übungen
5.1.3. Allgemeine Schlussfolgerungen
5.2. Kombinationsformen
5.2.1. Begriff
5.2.2. Übungen
5.2.3. Allgemeine Schlussfolgerungen
5.3. Korrekturformen
5.3.1. Begriff
5.3.2. Übungen
5.3.3. Allgemeine Schlussfolgerungen
5.4. Übungen für das Wassergefühl
5.4.1. Begriff
5.4.2. Übungen
5.4.3. Allgemeine Schlussfolgerungen
5.5. Kontrastformen
5.5.1. Begriff
5.5.2. Übungen
5.5.3. Allgemeine Schlussfolgerungen
5.6. Spielformen
5.6.1. Begriff
5.6.2. Übungen
5.6.3. Allgemeine Schlussfolgerungen
5.7. Partner- und Gruppenübungen
5.7.1. Begriff
5.7.2. Übungen
5.7.3. Allgemeine Schlussfolgerungen
5.8. Übungskatalog koordinativer Übungen ausgerichtet auf die Schwimmarten
5.8.1. Übungen für das Rückenschwimmen
5.8.2. Koordinative Übungen für das Brustschwimmen
5.8.3. Übungen für das Freistilschwimmen

6. Zusammenfassung der Ergebnisse
6.1. Geeignete koordinative Übungen im Wasser für Kinder des Vorschulalters
6.2. Geeignete koordinative Übungen im Wasser für Kinder des frühen Schulkindalters

7. Literaturverzeichnis

8. Abkürzungsverzeichnis

3. Idee der Arbeit

Die Trainingsgruppe, für die ich die Verantwortung übernahm, bestand aus 15 Jungen und Mädchen von 5-7 Jahren, die jede Woche einmal eine Stunde Training hatten. Diese waren Schwimmanfänger, die zuvor in einem einjährigen Schwimmkurs die Kraul- und Rückenbeinbewegung gelernt hatten und somit schon an das Wasser gewöhnt waren. Allgemein war es eine sehr quirlige und lernbereite Gruppe, die mit Freude trainiert hat und mir durch eine gute Disziplin das Trainieren auch nicht erschwerte. Mein Ziel als Trainer für die Gruppe war es, die Wasserlage noch zu verbessern, die Ausführung der beiden Beinbewegungen zu vervollkommnen und zusätzlich die Rückengesamt- und Brustgesamtbewegung einzuführen, was eine sehr große Herausforderung für mich, als angehenden Trainer, und natürlich auch für die Kinder darstellte. Die theoretischen Kenntnisse über die verschiedenen Schwimmarten und auch über vielseitige koordinative Übungen, die das Erlernen erleichtern sollten, hatte ich durch jahrelanges Training im Leistungssportbereich, aber es gab eine große Schere zwischen retardierten und akzelerierten Kindern, was die Durchführung des Training für mich sehr erschwerte, da die Frühentwickler nicht unterfordert und die Spätentwickler nicht überfordert werden durften und weil auch die Ausdauerleistungen auf einem sehr unterschiedlichen Niveau waren. Die retardierten Kinder konnten größtenteils in die motorische Entwicklungsphase des Vorschulalters eingeordnet werden, der Rest in die Phase des frühen Schulkindalters.[1] Wobei das Vorschulalter als „Phase der Vervollkommnung vielfältiger Bewegungsformen und der Aneignung erster Bewegungskombinationen“[2] und das frühe Schulkindalter als „Phase schneller Fortschritte in der motorischen Lernfähigkeit“[3] zusammengefasst wird. Das bedeutete für mich als Trainer mich an das unterschiedliche Lerntempo anzupassen, jedoch wusste ich durch meine fehlende Erfahrung nicht welche koordinativen Übungen für die verschiedenen Entwicklungsphasen zur Erlernung der einzelnen Schwimmarten geeignet sind und wie die konditionellen Fähigkeiten davon abhängen.

Das Ziel meiner Arbeit ist es daher, die Eignung der koordinativen Übungen und die Differenzierung, die ich unter den Kindern vornehmen muss, zu untersuchen und zu Entscheiden welche Übungen wirklich wirksam für das Erlernen einer Schwimmart sind. Als „Leitfaden“ benutzte ich ein Zitat von Gunther Frank: „Es ist nie zu früh mit der Entwicklung der koordinativen Fähigkeiten zu beginnen.“[4] Das bedeutete für mich, dass ich viele verschiedene Übungen ausprobieren konnte und dass es sich nur positiv auf die motorische Entwicklung der Kinder auswirken konnte.

4. Ausbildung und Entwicklung der koordinativen Fähigkeiten

4.1. Begriffserklärung: koordinative Fähigkeiten

„Koordinative Fähigkeiten sind eine Klasse motorischer Leistungsvoraussetzungen, die primär informationell determiniert, d. h. durch die Prozesse und Funktionen der Handlungssteuerung und –regulation, bedingt sind.“ (Hartmann, Minow, & Senf, 2011, S. 245)

Früher war nur eine koordinative Fahigkeit – die Gewandtheit bekannt.[5] „Sie wurde ziemlich komplex und allgemein als „Fähigkeit zur schnellen und zweckmäßigen Lösung motorischer Aufgaben“ definiert. [...] Blume (1978) legte mit seiner Forschergruppe ein Konzept der sieben koordinativen Fähigkeiten vor, das aus den Anforderungen der verschiedenen Sportarten und Disziplinen abgeleitet wurde und in einem hohen Maße sportpraktische Relevanz aufweist. Zu den koordinativen Fähigkeiten gehören die

- Orientierungsfähigkeit,
- Kopplungsfähigkeit,
- Differenzierungsfähigkeit,
- Gleichgewichtsfähigkeit,
- Rhythmisierungsfähigkeit,
- Reaktionsfähigkeit und
- Umstellungsfähigkeit.“ (Hartmann, Minow, & Senf, 2011, S. 245)

4.2. Bedeutung der Koordinativen Fähigkeiten für das Schwimmen

Die koordinativen Fähigkeiten sind neben der Kondition, Kognition und Emotion/Motivation einer der vier Teile der Handlungsfreiheit, nach dem Vier-Komponenten-Ansatz von Hirtz und Hummel (1990).[6] Sie haben also nicht nur eine entscheidende Bedeutung für das Schwimmen, sondern allgemein für jede einzelne menschliche Handlung.

Im Schwimmen hat das Niveau der koordinativen und konditionellen Fähigkeiten eine besondere Bedeutung, da sie leistungsbestimmend sind.

Im Schwimmen ist die Wichtigkeit der einzelnen koordinativen Fähigkeiten unterschiedlich verteilt. Die Gleichgewichtsfähigkeit spielt hier zum Beispiel keine so große Rolle, wie zum Beispiel bei Spielsportarten, denn das Gleichgewicht an sich, muss nur auf dem Startblock gehalten werden. Am wichtigsten schätze ich hier die Kopplungsfähigkeit ein, denn diese ermöglicht es dem Schwimmer, eine Arm- und eine Beinbewegung zu einer Gesamtschwimmbewegung zu kombinieren. Außerdem ist die Rhythmisierungsfähigkeit wichtig, denn sie ermöglicht, dass die Gesamtbewegung fließend ausgeführt wird und dass es somit zu keinem erhöhten Wasserwiederstand kommt. Die Umstellungs- und Orientierungsfähigkeit sind beide entscheidend für gute Wenden im Wasser, wobei Erstere auch nötig ist, um sich beim Lagenschwimmen schnell auf eine andere Schwimmart umzustellen oder Zwischenspurts durchzuführen. Deshalb erhöht sich ihre Bedeutung, wenn auf einer 25m-Bahn geschwommen wird. Die Reaktionsfähigkeit, die es ermöglicht, schnell auf ein äußeres Signal wie dem Startsignal, zu reagieren und ist deshalb bei den Sprintdisziplinen von größerer Bedeutung, als beim Langestreckenschwimmen.

[...]


[1] vgl. Meinel, et al., 1975, S. 319, 333

[2] Meinel, et al., 1975, S. 319

[3] Meinel, et al., 1975, S. 333

[4] Frank, 2008, S. 19

[5] Meinel, et al., 1975, S. 197

[6] in Schega & Pabst, 2006, S. 11

Ende der Leseprobe aus 41 Seiten

Details

Titel
Schwimmsport für Kinder
Untertitel
Die Prüfung auf Alterstauglichkeit koordinativer Übungen im Anfängertraining von Kindern des Vorschul- und frühen Schulkindalters und die Entwicklung der koordinativen Fähigkeiten
Note
1,5
Autor
Jahr
2012
Seiten
41
Katalognummer
V209438
ISBN (eBook)
9783656430537
ISBN (Buch)
9783656438151
Dateigröße
585 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Diese Arbeit liefert eine Grundlage für die Verwendung alterstauglicher koordinativer Übungen im Anfängertraining im Schwimmsport. Sie ist gestützt auf Beobachtungen eines Trainingsjahres als Trainer einer solchen Gruppe und dokumentiert sowohl Erfolge als auch Misserfolge sowie Hürden, die es im Laufe dieses Jahres zu bewältigen gab. Das gesamte Wissen zu der Technik der einzelnen Schwimmarten bzw. Teilbewegungen stammt aus meiner eigenen Erfahrung nach jahrelangem Training im Leistungssportbereich.
Schlagworte
Schwimmen, Anfängertraining, koordinative Übungen, Wassergewöhnung, Grundausbildung Schwimmen
Arbeit zitieren
Lisa Atlas (Autor:in), 2012, Schwimmsport für Kinder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209438

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