Jean Paul Marat. Demokrat und Theoretiker der Revolution

Eine Biographie


Wissenschaftliche Studie, 2013

51 Seiten


Leseprobe


JEAN PAUL MARAT

Am 24. Mai 1743 wurde Jean Paul Maria Marat in Boudry im Fürstentum Neuchatel, einer preußischen Enklave in der Schweiz, also als preußischer Untertan geboren - über den Beruf seines Vaters findet man widersprüchliche Angaben: er sei der Sohn eines aus Sardinien kommenden ehemaligen Priesters und späteren Arztes als auch eines Zeichners und Fremdsprachenlehrers gewesen. (Letzteres in dem Lexikon " Revolution in Frankreich 1789 bis 1799 von Bernd Jeschonnek, Pahl Rugenstein Verlag 1989,68). Von sehr kleiner Statur beschreibt er sich selbst als von sehr schwacher Konstitution. Er besuchte die Schule in Neuchatel und hatte in ihr ein prägendes Erlebnis der Demütigung. "Ich bin nur ein einziges Mal bestraft worden, und das bittere Gefühl einer ungerechten Demütigung war so überwältigend, daß man mich nicht unter die Fuchtel meines Lehrers zurückbringen konnte. Ich verweigerte zwei Tage lang jede Nahrung. Ich war damals 11 Jahre alt. Meine Charakterstärke in diesem Alter läßt sich an diesem einzelnen Vorfall ermessen. " (1.) Gleichwohl wurde er zunächst selbst Hauslehrer in Bordeaux. (2.) Danach studierte er Medizin, Physik und Philosophie und hatte als Arzt Erfolge bei der Heilung der Gonorrhoe. Auch befasste er sich mit der Anwendung der Elektrizität in der Heilpraxis. 1772 erschien in London seine Abhandlung " Essay on the Human Soul", ein Jahr später seine Abhandlung: "A Philosophical Essay on Man " (Vom Menschen) (3)., die er für seine wichtigste Schrift vor der Revolution hielt, bekannter aber wurde die wiederum ein Jahr später aus Anlaß englischer Parlamentswahlen erschienene Abrechnung mit dem asozialen Feudaladel in seinem Buch: "Die Ketten der Sklaverei" , von dem die französische Ausgabe erst 1792 erschien, die deutsche sogar erst 1975 im Achenbach Verlag. In diesem Buch wertet er den bewaffneten Aufstand als unbestreitbarstes Recht des Volkes. Er blieb aber in wissenschaftlichen Kreisen ohne Anerkennung, wie er selbst sagte: die Zeitschriften blieben ihm verschlossen. 1777 entwarf er im Rahmen eines Preisausschreibens der Berner Ökonomischen Gesellschaft einen "Plan einer Criminalgesetzgebung". In den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts erschienen eine Reihe theoretischer Arbeiten, die das feudale Gerichtswesen, insbesondere das Strafgerichtswesen mehr oder minder radikal kritisierten. Montesquieu und Beccaria , Voltaire und Brissot de Warville unterbreiteten Reformvorschläge.

Natürlich prämierte die Berner Gesellschaft Marats radikalen Plan nicht, der den Klassencharakter des feudalen Strafrechts bloßlegte. Indem Marat in Gesetzen Machtsprüche der Besitzenden sieht, kommt er dicht an das Wesen der Justiz als nur möglicher Klassenjustiz heran, den Willen der herrschenden Klasse der Gesamtgesellschaft aufzuzwingen. Marx schreibt später: "Was für eine Gesellschaft ist das aber, die kein besseres Instrument ihrer Verteidigung kennt als den Scharfrichter und die ...ihre Brutalität als ewiges Gesetz verkünden läßt ?" (4). Das Wesen des Criminalgerichtsplans von Marat läßt sich schlaglichtartig in drei Punkten darlegen: der reiche Dieb muss härter bestraft werden als der Notdieb, es muss für Arme einen kostenlosen Rechtsbeistand geben und bezeichnenderweise setzte er die Verbrechen gegen die Religion an die letzte Stelle des Planes, was der feudalen Rechtsordnung direkt ins Gesicht schlug. Marat war der Auffassung, dass die Philosophie die Fackel sei, die uns voranleuchtet. Er entlarvte die abstrakte Gleichheit der Strafe und betonte die Notwendigkeit einer Berücksichtigung der sozialen Umstände bei der Strafzumessung. Dass Marat in intellektuellen Kreisen keine Anerkennung fand, so soll Diderot über sein Werk "De l´homme" gesagt haben, Marat wisse nicht, wovon er schreibe, veranlasste ihn zur Abfassung der Schrift: "Les Charlatans modernes", eine Abrechnung mit dem französischen Akademiewesen. Obwohl die dialektische Diskrepanz zwischen Arm und Reich unübersehbar gegenwärtig, sprach er sich wie die überwiegende Mehrzahl der Aufklärer am Vorabend der Revolution zunächst noch für eine konstituionelle Monarchie aus, radikalisierte sich aber mit der aufsteigenden bürgerlichen Revolution. Bei Marat wird dies deutlich in seiner Beurteilung des Königs. An der Gründungswelle patriotischer Gesellschaften beteiligte er sich im Januar 1791 mit dem Projekt "Rächer der Gesetze", das einer strengen Mitgliederselektion unterlag, so wurden zum Beispiel Akademiemitglieder, die ihn nach seiner Auffassung in wissenschaftlicher Hinsicht ja totgeschwiegen hatten, Spekulanten, Staatsanwälte und Generalstabsmitglieder nicht aufgenommen.

Jedes Mitglied dieser Gesellschaft sollte korrupte Beamte verfolgen, mit Ausnahme des Königs, dieser wird jedoch im Juni in Marats berühmter Zeitung "Ami du Peuple" bereits als "Strolch" bezeichnet. Der Name "Ami du Peuple" ist der Nachwelt haften geblieben, aber insgesamt gab er seiner Zeitung vier wechselnde Namen: Am 12. September 1789 gab er "Le Publiciste parisien" heraus, benannte ihn in "Ami du Peuple" um, der ab dem 25. September 1792 "Journal de la Republique francaise" hieß und im März 1993 in "Le Publiciste de la Republique" umgetauft wurde. Die Einberufung der Generalstände ließ ihn aufleben, er ahnte große Ereignisse voraus. Aber in dieser Aufbruchstimmung bringt ihn eine schwere Krankheit fast ins Grab. Er will der sich abzeichnenden Befreiung der Menschheit eine auf dem Krankenlager verfasste Schrift zukommen lassen und läßt noch die Opfergabe an das Vaterland (Offrande à la Patrie) veröffentlichen. Der Erfolg dieser kleinen Schrift, besonders die Auszeichnung durch die patriotische Gesellschaft von Caveau sei der Hauptgrund seiner Genesung gewesen. 1789 setzte er alles auf eine Karte: er widmete sich nur noch der Politik, hielt diese auch für die wichtigste aller Wissenschaften, die zu unterscheiden ist von feudalaristokratischer Politikpraxis (die Kunst, das Volk zu betrügen) und gab bereits am 12. September 1789 die Nr. 1 seiner berühmten Zeitung "Ami du Peuple" heraus, ein Kampfblatt der revolutionären Demokratie, mit dem er die Volksmassen mobilisieren wollte. Jean Vellay hat 1911 seine gesammelten Flugschriften herausgegeben, ein Buch, das immerhin 345 Seiten umfasst. Schon in den "Ketten der Sklaverei" hatte er geschrieben, dass ständige Wachsamkeit in öffentlichen Dingen die Kräfte der mit ihren eigenen Angelegenheiten befassten Masse übersteige, das Volk sei zu vertrauensselig gegenüber den kriminellen, unterjochenden Machenschaften seiner Feinde, deshalb "muß es in einem Staat unbedingt Menschen geben, die das Kabinett überwachen, die Machenschaften der Regierung verfolgen, ihre ehrgeizigen Machenschaften aufdecken und die bei nahendem Unwetter die Alarmglocke schlagen." (5). Der "Ami du Peuple" war genau in dem Sinne einer Alarmglocke gemeint. Im Dezember 1790 sagte Marat die Flucht des Königs und im Oktober 1792 den Verrat des Generals Dumouriez voraus. Zugleich legte Marat nach seiner Menschenbeobachtung, daß sich die Menschen von den Tieren nur durch ihre Vervollkommnungsfähigkeit unterscheiden, den Schwerpunkt mehr auf die Bekämpfung der Laster, nicht so sehr auf die der Irrtümer. (6). Die Auflage lag bei cirka 2000 Exemplaren, jedoch wurde die Zeitung gelesen und dann weitergereicht, man kann ungefähr die zehnfache Lesermenge annehmen, die Resonanz, was Leserzuschriften betraf, war trotz der kleinen Auflage immens. (Deutsche Arbeiter gründeten 1871 in Braunschweig eine sozialdemokratische Tageszeitung und gaben ihr den Namen "Volksfreund", die in den Jahren 1914 und 1915 ein Sprachrohr der Linken in der Sozialdemokratie war, 1916 aber von den Kautskyanern übernommen wurde). Im "Ami du peuple" konnten die Pariser Arbeiter ihre Beschwerden drucken lassen und so war seine Zeitung auch bereits ein Kampfblatt des aufkeimenden Proletariats. Einen Leserbrief vom 8. Juni 1791 tiulierte Marat: Die Namen der Blutsauger sind uns bekannt. Es ist eine Beschwerde der Bauarbeiter der Kirche Saint Geneviève , die mit den Worten beginnt: "Teurer Prophet, wahrer Verteidiger der Klasse der Armen !" Sodann werden bei namentlicher Aufzählung die Gaunereien der Bauherren angezeigt mit Angabe ihres gestohlenen Reichtums. Ein Beispiel: Chavagnac kam als Saisonarbeiter in Holzschuhen aus dem Limousin nach Paris. Heute besitzt er vier schöne Häuser. Alle 340 Arbeiter an der Kirche hatten diese Beschwerde unterzeichnet. Auch wurde der Redaktion zum Beispiel mitgeteilt, wenn Freiheitsbäume abgesägt worden waren und um Veröffentlichung der Leserzuschrift gebeten, da man Druck auf die Gerichte ausüben müsse, die die Fälle der Sachbeschädigung verhandeln, da dort noch viele ehemaligen Rechtsverdreher tätig sind. (7). Auch arbeitete Marat bereits mit Plakaten und Wandzeitungen, er war ein revolutionärer politischer Publizist, der immer wieder betonte, dass er für freie Menschen schreibe, ja man hat den Eindruck, dass er sich bei politischer Bedrängnis in die Journalistik flüchtete. Er rechnete es sich zugute, daß ihm 300 zutreffende Vorhersagen über politische Entwicklungen, besonders Fehlentwicklungen, sprich: Machenschaften der Konterrevolution gelungen seien. Er war sowohl der Prophet als auch die Kassandra der Revolution, der das arglose und schwatzhafte Volk (8)., das der Stimme falschen Mitleids nachgibt und nicht sieht, daß es noch Scharen von Feinden gibt, vorantreiben wollte und bei Fehlentwicklungen auch resignative Züge annehmen konnte (9). Marat soll die "Markthallenweiber von Paris" zum Marsch nach Versailles aufgerufen haben, die dann den König nach Paris brachten, entlarvte die Machenschaften der Großbourgeoisie bei ihrer Einteilung der Franzosen in Aktiv- und Passivbürger, so dass von 43 Millionen Bürger nur cirka 4,3 Millionen politisch aktiv hätten werden können, also wirkliche Staatsbürger gewesen wären (10). und sprach von einer neuen Aristokratie des Reichtums, die die Sklaverei in den Kolonien beibehalten wolle. (11). "Was wäre durch die Beseitigung der Adelsaristokratie gewonnen, falls an ihre Stelle die Geldaristokratie tritt ? Wenn wir nun unter dem Joch der neuen Emporkömmlinge stöhnen sollen, dann wäre es besser gewesen, die priviligierten Stände beizubehalten." (12). Für Marat umfasst der Tiers État, wie er ab und zu erwähnt, neunzehn Zwanzigstel der französischen Bevölkerung. Als der französische König ein Bündnis mit dem Kaiser von Österreich und dem König von Preußen einging, um die Revolution zu erdrosseln (entsprechende höfische Geheimkorrespondenz wurde später im "Eisernen Schrank" in den Tuilerien entdeckt), forderte Marat, König und Königin als Geiseln zu nehmen. Als die Girondisten trotz seines eindeutig erwiesenen hochverräterischen Verhaltens den König unbedingt vor der Hinrichtung bewahren wollten, setzte Marat die namentliche Abstimmung über das Schicksal des Königs durch. "Marat war der erste und einzige der damaligen Politiker, der es wagte, buchstäblich vom ersten Tag der Revolution an, als noch die Illusion von der "Brüderlichkeit" des ganzen Dritten Standes vorherrschte, den bürgerlichen Führern der Konstituierenden Versammlung, die damals im Volk noch populär waren, öffentlich sein Mißtrauen auszusprechen; er sah als einziger den Verrat der Großbourgeoisie voraus und erkannte, dass ein scharfer Klassenkampf innerhalb des Dritten Standes unvermeidlich war." (13). Er legte den Finger von Anfang an tief in die Wunde des Widerspruchs zwischen égalité de droit und égalité de fait. Habt ihr eine Revolution ohne Revolution gewollt, fragte auch Robespierre die besitzende Großbourgeoisie. Wie auch Lenin 1918 die Kautskyaner. (14.) Überall wittert Marat daher Verschwörungen und man fragt sich, ob nicht Babeuf Recht hatte mit seiner Äußerung, Marat zeige um der Anzeige willen an ? Fabre d´Eglantine zeichnet sein Maratportrait so, dass dem Volksfreund ein Hang zur Übertreibung eigen sei. Marat war sich völlig klar, dass die Revolution einer radikalen Vertiefung bedarf, ja er wollte sie in Permanenz. Am Ende eines bürgerlichen Revolutionsprozesses stellte sich dann heraus, dass ihre radikale Phase die Ergebnisse der gemäßigten absichert. (15.) Auf Grund der Radikalität Marats wurde siebenmal ein Haftbefehl gegen ihn erlassen, er floh zwischenzeitlich nach London und musste zeitweise aus dem Untergrund arbeiten, der "Ami du Peuple" konnte nur mit Unterbrechungen erscheinen. Sein Jäger war der "Held zweier Erdteile" General Lafayette, der den Oberbefehl über die Nationalgarde innehatte, die Marat treffend als Bourgeoismiliz abwertete. Im Januar 1790 hetzte er vergeblich vier tausend seiner Gardisten auf ihn und vergriff sich nach erfolgloser Suche mit drei hundert Gardisten an der Druckerei des "Ami du Peuple", ließ Drucker verhaften und Äxte wüten. Marats Lebensgefährtin Simonia Evrard gab ihm Geld für den Erwerb einer neuen Druckerei. (16). Jetzt konnte er wieder publizieren und er wies durch seine Zeitung auf die Diskrepanz zwischen Worten und Taten der großbürgerlichen Politiker hin, Walter Markow sprach von einer "hellsichtigen Ausnahme" (17). Hellsichtig war auch seine Erkenntnis der Notwendigkeit einer Pressezensur und einer Säuberung in der Armee. "Es gibt deshalb keine Schonung für gekaufte Pamphletisten, welche die Revolution verleumden, die Tätigkeit der bestehenden , dem Vaterland ergebenen Behörden diffamieren und die öffentliche Meinung verderben: ihre Pressen sollten zerstört und sie selber in Zuchthäuser eingesperrt werden." (18). Zusammen mit den Hébertisten sprach er sich auch für eine radikale Säuberung in der Armeespitze aus. "Es ist hundertmal besser, keine Armeechefs zu haben als verräterische. " (19). Kein Wunder, dass er verfolgt wurde, kein Wunder, dass man ihn loswerden wollte. Am 24. April 1793 wurde Marat vor das Revolutionstribunal gezerrt, aber der Sappeur Roche, der Marat mit einer Abteilung Nationalgardisten zum Tribunal leitete, verteidigte ihn: "Bürger Vorsitzender, wir bringen Ihnen hier den ehrenhaften Marat; alle seine Feinde klagen wir an. Ich verteidigte ihn bereits in Lyon, ich werde ihn auch hier verteidigen, und wer Marats Kopf haben will, soll auch den Kopf des Sappeurs haben." (20). So sprach ein Mann des "einfachen" Volkes über den Herausgeber der Zeitung "Der Freund des Volkes". Marat wurde freigesprochen und von fast 100 000 Republikanern im Triumphzug in die Nationalversammlung zurückgeleitet Aber die Konterrevolution ließ nicht locker gegen einen Mann, über den Camille Desmoulins gesagt hatte, er sei seiner Zeit um zwei hundert Jahre voraus. Die Besitzbürger fürchteten ihn, weil er sich für die revolutionäre Gewaltanwendung ausgesprochen hatte und verteufelten ihn ähnlich wie den Tugendmann Robespierre und den öffentlichen Ankläger des Revolutionstribunals, Fouquier Tinville, als blutrünstiges Monster. (21). Man hatte die Passagen aus seiner Criminalgesetzgebung, in denen er sich für Milde gegen Arme und Härte gegen Reiche ausgesprochen hatte, nicht vergessen. Am 13. Juli 1793 erschien die Konterrevolution in Gestalt des naiven, von Girondisten politisch verhetzten und von Pfaffen verwirrten Provinzmädchens Marie Anne Charlotte de Corday, auf ihre erbärmliche Art eine Jeanne d´Arc, die das Vaterland retten wollte (22)., nur halb so alt wie Marat, und die ihn am 13. Juli 1793 in seiner Badewanne erdolchte, einen Tag vor dem vierten Jahrestag der Erstürmung der Bastille. "Bürger, eine schreckliche Nacht hat über uns ihr Totentuch ausgebreitet. Marat ! Marat ist nicht mehr. Der unerschütterliche Verteidiger der Freiheit ist Märtyrer geworden. VOLK ! Es ist also wahr, du hast deinen Freund verloren". (23.) Das Terroristische Marats sieht die Konterrevolution vor allem darin, dass er der Inaugurator der höchsten terroristischen Phase der französischen Revolution gewesen sein soll: den Septemberwirren. In der Tat gibt es zwar dafür Anhaltspunkte, zum Beispiel wurde Marat just an dem Tag Mitglied des Comité de Surveillance, als dieses das die Septemberwirren auslösende Dekret erläßt, aber man muss Marat zustimmen, dass ein Schutzengel Frankreichs durch die Wirren vor einem viel schlimmeren konterrevolutionären Blutbad beschützt habe. Die Stimmung gegen die inhaftierten eidverweigernden Priester und Adeligen wurde natürlich dadurch angeheizt, dass Marat die patriotischen Gesellschaften nicht nur als beratende, sondern als bestrafend massakrierende wissen wollte. In seiner Rede vor der Nationalversammlung kurz nach den Massakern verteidigt er sich insbesondere gegen die girondistischen Anschuldigungen der Volksverhetzung mit dem Hinweis, dass angesichts der konterrevolutionären Bedrohung es patriotische Pflicht war, nach der "Axt der Volksrache" (24). für verbrecherische Köpfe zu rufen, die dem Schwert des Gesetzes entzogen werden sollten, wie das Beispiel Montmorin zeigte. "Wer von Ihnen wird es wagen, es mir als Verbrechen anzulasten, daß ich das einzige Mittel zur Wohlfahrt, das uns geblieben war, empfahl ?" (25).

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Details

Titel
Jean Paul Marat. Demokrat und Theoretiker der Revolution
Untertitel
Eine Biographie
Autor
Jahr
2013
Seiten
51
Katalognummer
V209463
ISBN (eBook)
9783656373919
ISBN (Buch)
9783656374091
Dateigröße
568 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
jean, paul, marat, eine, biographie
Arbeit zitieren
Heinz Ahlreip (Autor:in), 2013, Jean Paul Marat. Demokrat und Theoretiker der Revolution, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209463

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