Bei einer Beschäftigung mit dem Mutterkult ist es zunächst wichtig sich bewußt zu machen, dass es sich bei diesem Thema um eine Art Tasten in einem diffusen und nur ungenau erforschten Terrain handelt. Die Ursprünge des Mutterkultes liegen zu lange zurück als dass man auf schriftliche Primärquellen aus jener Zeit zurückgreifen könnte. Vielmehr gründet unser heutiges Wissen auf sog. Überrestquellen der damaligen Zeit, die sich aus Wandmalereien, Statuen, Friesen und Schmuckstücken zusammensetzen. Die uns zur Verfügung stehenden spärlichen Überreste reichen natürlich nicht aus um definitive Aussagen über die jeweiligen Kulturen, ihre Lebensformen und Kulthandlungen zu treffen. Eine Deutung der uns vorliegenden Überreste liegt somit stets im Ermessen des Betrachters und des jeweiligen Zeitgeistes. Diese Tatsache führt zu einer Vielzahl von Theorien die im Rahmen dieser Arbeit leider nicht einzeln betrachtet werden können. Die vorliegende Arbeit soll vielmehr einen allgemeinen Überblick über die weitgefächerte Thematik des Mutterkultes bieten und geht nicht näher auf bestehende Theorien ein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wiedererwachen des Muttermythos
- Geschichte des Mutterkultes
- Darstellungsformen der Magna Mater
- Entwicklung des Muttermythos
- Veränderung der Lebensumstände
- Die Gran Madre bei Gioconda Belli
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Mutterkult und dessen Bedeutung im Wandel der Zeit. Sie untersucht die Ursprünge, die Entwicklung und die Darstellung des Muttermythos, insbesondere in Bezug auf die „Gran Madre“ in den Werken Gioconda Bellis. Der Schwerpunkt liegt auf der Erforschung des Wandels von der matriarchalen zur patriarchalen Gesellschaft und der Rolle des Muttermythos in diesem Prozess.
- Ursprünge und Entwicklung des Mutterkultes
- Darstellungsformen der Magna Mater
- Die „Gran Madre“ in der Literatur Gioconda Bellis
- Der Wandel von der matriarchalen zur patriarchalen Gesellschaft
- Die Bedeutung des Muttermythos in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen kurzen Überblick über die Thematik des Mutterkultes und die Schwierigkeiten, die mit der Erforschung dieses Themas verbunden sind. Sie betont die Bedeutung des Muttermythos in der heutigen Zeit und die Bedeutung der „Gran Madre“ in den Werken Gioconda Bellis.
Das Kapitel „Wiedererwachen des Muttermythos“ beschreibt die wiedererwachende Bedeutung des Muttermythos in den westlichen Staaten und die Rolle Gioconda Bellis als eine der bekanntesten Vertreterinnen dieses Trends in Lateinamerika.
Das Kapitel „Geschichte des Mutterkultes“ erforscht die Ursprünge des Mutterkultes, die verschiedenen Namen der Muttergöttin in unterschiedlichen Kulturen und die Gründe für die Verehrung einer weiblichen Gottheit in der Frühzeit. Es geht auch auf die Darstellungsformen der Magna Mater ein und beleuchtet den Symbolismus der „Gran Madre“ als eine lunar und chtonische Gottheit, die für Leben und Tod gleichermaßen steht.
Schlüsselwörter
Mutterkult, Magna Mater, „Gran Madre“, Matriarchat, Patriarchat, Gioconda Belli, Schöpfung, Fruchtbarkeit, Leben, Tod, Natur, Symbolismus, Mythologie, Literatur, Lateinamerika, Feminismus, Weiblichkeit.
- Quote paper
- Philipp Günther (Author), 2000, Symbolismus der Gran Madre, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21030