[…] eine Stellungnahme des Bundesministeriums für Jugend, Familie, Frauen, Gesundheit [besagt]: Das in den Medien gezeichnete Frauenbild entspricht in vielen Fällen noch nicht der Realität des Alltagslebens und der Vielfalt der Lebensentwürfe von Frauen heute. 1
Ausgehend von diesem Zitat werde ich im Folgenden untersuchen, inwieweit das Fernsehen an der Herausbildung von Geschlechterstereotypen aktiv beteiligt ist. Des Weiteren stellt sich die Frage, wodurch in der Gesellschaft bestimmte Rollenerwartungen und Klischees produziert, beziehungsweise weitergegeben werden. Worin bestehen diese gesellschaftlichen Stereotype mit denen Frauen und Männer praktisch in allen Kulturen belegt werden? Und wie sehen die Vorstellungen vom adäquaten Rollenverhalten der Geschlechter speziell in unserer Gesellschaft aus? Davon natürlich nicht ausgenommen wird die Untersuchung der medialen Darstellung sein, denn das Fernsehen wird hier verstanden als wichtiger Geschlechtsrollen reproduzierender Faktor. Des weiteren sollen in den folgenden Kapiteln die Einflüsse der familiären Sozialisation auf das spätere Selbstverständnis als Frau oder Mann, und die damit ver-bundene Einordnung innerhalb der gesellschaftlich vorherrschenden Rollenerwartungen erörtert werden.
Als wichtige Bezugsquelle dienen dabei die Texte und inhaltsanalytischen Fallstudien der Psychologin Monika Weiderer, die in ihrer Untersuchung "Das Frauen- und Männerbild im Deutschen Fernsehen" aus dem Jahre 1995 konstatierte, dass es "eine allgemein anerkannte Tatsache [ist], dass die Massenmedien in unserer Gesellschaft Wirkungen auf ihr Publikum ausüben. [...] Es ist eine wichtige Quelle für Beobachtungslernen und für das Lernen von Normen. Das Fernsehen kann das soziale Verhalten von ZuschauerInnen in die Richtung beeinflussen, die der Inhalt des Programms vorgibt" 2 . Ausgehend von der sozial-kognitiven Lerntheorie laufe demnach ein großer Teil des sozialen Lernens zum einen beabsichtigt zum anderen
unbewusst durch die Wahrnehmung des Verhaltens anderer ab. Dabei könne gerade das Fernsehen die sozialen Bedeutungs- und Handlungsschemata ebenso beeinflussen wie das alltägliche Leben. Die nun folgenden Kapitel werden diese Thesen aufgreifen und mit Vergleichstexten gegebenenfalls verifizieren oder falsifizieren. Zuerst soll nun ein allgemeiner Überblick über Geschlechterdefinition undstereotypisierung gewonnen werde.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Geschlecht und gesellschaftliches Geschlechtsrollenstereotyp
- 3. Weiblich männlich: familiäre Sozialisation oder mediale Konstruktion?
- 4. Das Frauen- und Männerbild im deutschen Fernsehen
- 4.1. Textbeispiel I: Sexualität - Mediale Aufführung der Geschlechter (4.4. – 4.4.2.); Eggo Müller
- 4.2. Textbeispiel II: Sexualität und Geschlechtsrollenklischees - Exkurs: Werbespots; Margareta Gorschenek
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Fernsehens bei der Herausbildung von Geschlechterstereotypen und die Frage, wie gesellschaftliche Rollenerwartungen und Klischees produziert und weitergegeben werden. Es wird analysiert, wie familiäre Sozialisation und mediale Konstruktion das Selbstverständnis als Frau oder Mann beeinflussen.
- Einfluss des Fernsehens auf die Herausbildung von Geschlechterstereotypen
- Rolle der familiären Sozialisation bei der Geschlechtsrollenentwicklung
- Gesellschaftliche Stereotype von Frauen und Männern
- Analyse medialer Darstellungen von Geschlechterrollen
- Vergleichende Betrachtung von Textbeispielen zur medialen Inszenierung von Geschlecht
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und benennt die Forschungsfrage nach dem Einfluss des Fernsehens auf die Herausbildung von Geschlechterstereotypen. Sie bezieht sich auf eine Stellungnahme des Bundesministeriums für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit, die ein Missverhältnis zwischen dem im Fernsehen gezeigten Frauenbild und der Realität bemängelt. Die Arbeit greift die sozial-kognitive Lerntheorie auf und untersucht, wie Fernsehen als wichtiger Faktor bei der Reproduktion von Geschlechterrollen wirkt. Sie kündigt die Erörterung der Einflüsse der familiären Sozialisation und die Analyse medialer Darstellungen an, wobei die Arbeiten von Monika Weiderer als wichtige Bezugsquelle dienen.
2. Geschlecht und gesellschaftliches Geschlechtsrollenstereotyp: Dieses Kapitel beschreibt die in nahezu allen Gesellschaften bestehende geschlechtsspezifische Verteilung von Rechten und Pflichten sowie die damit verbundenen sozialen Stereotype für Frauen und Männer. Es wird die These vertreten, dass die geschlechtsspezifische Einteilung und die damit verbundenen Rollen, Attribute und Klischees fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens sind. Der Text diskutiert verschiedene Ansätze zur Erklärung dieser Zusammenhänge und hebt die Bedeutung des sozialen Interaktionsprozesses beim Erlernen der eigenen Rolle und des Erfahrens des entgegengesetzten Stereotyps hervor. Es werden typische Klischees von Männern (unabhängig, aktiv, logisch) und Frauen (emotional) beschrieben und die Problematik der permanenten Reproduktion dieser Stereotype durch Medien, Familie und soziales Umfeld hervorgehoben. Der Einfluss der Sozialisationsprozesse und geschlechtsspezifischer Unterscheidungskriterien wird ebenfalls thematisiert und der Soziologe Stefan Aufenanger wird zitiert, der auf geschlechtsspezifische Unterschiede in den Vorlieben von Kindern bei der Rezeption von Fernsehprogrammen hinweist.
3. Weiblich männlich: familiäre Sozialisation oder mediale Konstruktion?: (Eine Zusammenfassung dieses Kapitels fehlt im Ausgangstext und kann hier nicht erstellt werden.)
4. Das Frauen- und Männerbild im deutschen Fernsehen: Dieses Kapitel analysiert anhand zweier Textbeispiele (Eggo Müller und Margareta Gorschenek) die mediale Inszenierung von Geschlecht und Geschlechterrollenklischees im deutschen Fernsehen. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Sexualität und den damit verbundenen Stereotypen. Die Beispiele dienen der Veranschaulichung der im vorherigen Kapitel beschriebenen Thesen. (Details zu den Textbeispielen fehlen im Ausgangstext und können hier nicht erstellt werden.)
Schlüsselwörter
Geschlechterstereotypen, Geschlechterrollen, Medienwirkung, Sozialisation, Fernsehen, Familienstrukturen, mediale Konstruktion, Rollenerwartungen, Klischees, Identität.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der Geschlechterdarstellung im deutschen Fernsehen
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Einfluss des deutschen Fernsehens auf die Herausbildung von Geschlechterstereotypen. Sie analysiert, wie gesellschaftliche Rollenerwartungen und Klischees durch Medien und familiäre Sozialisation produziert und reproduziert werden und wie dies das Selbstverständnis von Frauen und Männern beeinflusst.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Geschlecht und gesellschaftliches Geschlechtsrollenstereotyp, Weiblich männlich: familiäre Sozialisation oder mediale Konstruktion?, Das Frauen- und Männerbild im deutschen Fernsehen (mit zwei Textbeispielen), und Schlussbetrachtung.
Welche Forschungsfrage wird behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie wirkt sich das Fernsehen auf die Herausbildung von Geschlechterstereotypen aus?
Welche Theorien werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf die sozial-kognitive Lerntheorie und untersucht, wie Fernsehen als wichtiger Faktor bei der Reproduktion von Geschlechterrollen wirkt. Sie beruft sich auf Arbeiten von Monika Weiderer und zitiert den Soziologen Stefan Aufenanger.
Welche Rolle spielt die familiäre Sozialisation?
Die Arbeit betont die Bedeutung der familiären Sozialisation neben medialen Einflüssen bei der Entwicklung von Geschlechterrollen und -stereotypen. Sie untersucht, wie beide Faktoren zusammenwirken und das Selbstverständnis als Frau oder Mann beeinflussen.
Wie werden Geschlechterstereotypen im deutschen Fernsehen dargestellt?
Kapitel 4 analysiert anhand zweier Textbeispiele (Eggo Müller und Margareta Gorschenek) die mediale Inszenierung von Geschlecht und Geschlechterrollenklischees im deutschen Fernsehen, mit einem Fokus auf die Darstellung von Sexualität und damit verbundenen Stereotypen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Geschlechterstereotypen, Geschlechterrollen, Medienwirkung, Sozialisation, Fernsehen, Familienstrukturen, mediale Konstruktion, Rollenerwartungen, Klischees, Identität.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf eine Stellungnahme des Bundesministeriums für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit und auf die Arbeiten von Monika Weiderer. Sie zitiert den Soziologen Stefan Aufenanger bezüglich geschlechtsspezifischer Unterschiede in den Vorlieben von Kindern bei der Fernsehprogrammauswahl.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält Zusammenfassungen der Kapitel 1, 2 und 4. Eine Zusammenfassung von Kapitel 3 fehlt im Ausgangstext.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Einfluss des Fernsehens auf die Herausbildung von Geschlechterstereotypen zu untersuchen und die Rolle der familiären Sozialisation und medialen Konstruktion bei der Geschlechtsrollenentwicklung zu analysieren.
- Arbeit zitieren
- Moritz Klöppel (Autor:in), 2003, Inszenierung von Geschlecht anhand ausgewählter Beispiele, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21036