In seinem Buch „Structured analysis and system specification“ hat DEMARCO das Wesen der Systemanalyse treffend zusammengefasst. Er schreibt, dass Systemanalyse frustrierend sowie voll von komplexen zwischenmenschlichen Beziehungen, vage und schwierig ist. Kurz gesagt, sie ist faszinierend. Ist man erst einmal infiziert, werden die althergebrachten, einfachen Freuden der Systemanalyse nie wieder genügen [DEMA78, S. 6]. Die Bedeutung und Richtigkeit einer solchen Aussage wird in vorliegender Arbeit deutlich.
Ein System, im Sinne der Strukturierten Analyse (SA), repräsentiert eine Menge von Prozessen, welche manuell oder automatisiert sein können und die zur Erreichung eines bestimmten Zieles erforderlich sind [DEMA78, S. 60]. Bei der Analyse muss die Systemspezifikation die wahren Anforderungen, d. h. alle Eigenschaften und Fähigkeiten, die ein System unabhängig von der Implementierung zwingend erfüllen muss, enthalten. Die Spezifikation ist mangelhaft, wenn falsche, wie bspw. irrelevante Eigenschaften oder Anforderungen, welche nur für eine bestimmte Technologie benötigt werden, bzw. nicht alle erforderlichen Anforderungen identifiziert sind. Die vermeidbaren Folgen sind verheerend: hohe Kosten, Unzuverlässigkeit sowie schwer wart- und erweiterbare Systeme. Oft erfassen Analytiker mehr Anforderungen als notwendig. Dies führt zu schlecht lesbaren Analysen und bremst den Projekt-fortschritt [MCME88, S. 3-9]. Ein Ansatz zur Vermeidung solc her Probleme stellt die in dieser Arbeit diskutierte SA dar.
Die SA wurde in den siebziger Jahren von DEMARCO entwickelt. Er beschreibt diese als eine funktionsorientierte Methode zur Definition von Systemanforderungen, welche zu einem hierarchischen Modell führt. Die Darstellung erfolgt in graphischer Form verbunden mit beschreibenden Textelementen. Grundidee ist, dass die Basiskonzepte Datenflussdiagramm, Data Dictionary, Entscheidungstabellen bzw. -bäume und Pseudo-Code in geeigneter Weise zu einem Gesamtkonzept kombiniert werden [DEMA78, S. 16]. Dadurch können die einzelnen Bausteine der Spezifikation unabhängig von einander bearbeitet und gelesen werden. Durch die Reduktion von Re-dundanzen ist es möglich, veränderte Benutzeranforderung an meist nur einer Stelle pflegen zu müssen [YOUR92, S. 147]. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Relevanz der Strukturierten Analyse
- Vorgehensweise und Konzepte zur Modellerstellung
- Top-down-Methode
- Datenflussdiagramm
- Data Dictionary
- Pseudo-Code
- Entscheidungstabellen und Entscheidungsbäume
- Entity-Relationship-Modell
- Methodik der Strukturierten Analyse
- Hierarchische Vorgehensweise
- Kontextdiagramm
- Funktionale Dekomposition
- Data Dictionary
- Prozessbeschreibung
- Schritte zum Modell
- Überprüfung entwickelter Modelle
- Vor- und Nachteile
- Hierarchische Vorgehensweise
- Werkzeugbasierte Modellierung
- Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Modellierung betriebswirtschaftlicher Problemstellungen auf Basis der Strukturierten Analyse (SA). Sie untersucht die Relevanz und die Anwendungsgebiete der SA und stellt ihre wichtigsten Konzepte und Vorgehensweisen vor.
- Die Relevanz der Strukturierten Analyse für die Systemanalyse und -entwicklung
- Die wichtigsten Konzepte der Strukturierten Analyse: Datenflussdiagramm, Data Dictionary, Pseudo-Code, Entscheidungstabellen und Entscheidungsbäume, Entity-Relationship-Modell
- Die Methodik der Strukturierten Analyse: Hierarchische Vorgehensweise, Kontextdiagramm, Funktionale Dekomposition, Prozessbeschreibung
- Vor- und Nachteile der Strukturierten Analyse
- Werkzeuge und Anwendungen der Strukturierten Analyse
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Dieser Abschnitt beleuchtet die Relevanz der Strukturierten Analyse (SA) und betont deren Bedeutung für die effiziente Systementwicklung. Die SA wird als funktionsorientierte Methode zur Definition von Systemanforderungen vorgestellt, die zu einem hierarchischen Modell führt. Die Darstellung erfolgt in graphischer Form, verbunden mit beschreibenden Textelementen.
- Kapitel 2: Das Kapitel beschäftigt sich mit den grundlegenden Konzepten der SA, einschließlich der Top-down-Methode, des Datenflussdiagramms, des Data Dictionary, des Pseudo-Codes, von Entscheidungstabellen und Entscheidungsbäumen sowie dem Entity-Relationship-Modell.
- Kapitel 3: In diesem Abschnitt werden die Methodik der Strukturierten Analyse detailliert beschrieben, einschließlich der hierarchischen Vorgehensweise, des Kontextdiagramms, der funktionalen Dekomposition, des Data Dictionary und der Prozessbeschreibung.
Schlüsselwörter
Strukturierte Analyse, Systemanalyse, Systementwicklung, Datenflussdiagramm, Data Dictionary, Pseudo-Code, Entscheidungstabellen, Entscheidungsbäume, Entity-Relationship-Modell, hierarchische Vorgehensweise, Kontextdiagramm, Funktionale Dekomposition, Prozessbeschreibung, Modellierung, betriebswirtschaftliche Problemstellungen
- Arbeit zitieren
- Chris Kürschner (Autor:in), 2003, Modellierung betriebswirtschaftlicher Problemstellungen auf Basis der Strukturierten Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21042